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Geschichte der Vornamen

Namen/Namenskunde im Deutschunterricht - Unterrichtsmaterialien 14.05.2009, 00:16

Woher kommt mein Nachname? Vier ausgearbeitete Unterrichtseinheiten zur Namenkunde ("Onomastik") im Deutschunterricht (mit Arbeitsblättern). Gegenstand sind (1) Herkunft von Vornamen, (2) Varianten von Vornamen, (3) Entstehung/Herkunft von Nachnamen, (4) häufige Nachnamen. Niveau Sekundarstufe I.

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Diese Arbeitsblätter wurden von Thomas Liebecke zur Verfügung gestellt. Er betreibt das Portal onomastik.com, das zu den umfassendsten namenkundlichen Angeboten im Web zählt. Danke!

Namenkunde im Unterricht - didaktische Überlegungen

Sie finden hier zwei Unterrichtsentwürfe zu Vornamen und zwei Unterrichtsentwürfe zu Nachnamen. Die Materialien eignen sich zum Einsatz in den Klassen 4 bis 8, einige Auszüge können auch als sinnvoller Inhalt für Vertretungsstunden herhalten.

Die Beschäftigung mit Namen ist für Schüler/innen meist interessant und motivierend, da ja jede/r selbst einen hat und permanent mit Namen konfrontiert ist. Wenn man im Unterricht das Thema “Namen” behandelt, sollte man - wann immer möglich - Bezüge zu den Namen der einzelnen Schüler/innen herstellen.

Um Schüler/innen mit Migrationshintergrund nicht auszugrenzen, können diese im Vorfeld gebeten werden, zu Hause nachzufragen, was die eigenen Vor- und Nachnamen bedeuten, woher sie stammen usw. In vielen nicht deutschen Sprachgemeinschaften haben Namen wesentlich eindeutigere Bedeutungen als im Deutschen. So entstammen türkische Vornamen häufig der Sprache der Gegenwart (mehr z.B. unter beliebte-vornamen.de - Bedeutung türkischer Namen).

Arbeitsmaterialen Namenskunde als PDF

Direktlinks zu den PDFs.

Vornamen

Mit den Vornamen befassen sich die Materialien 1 und 2. Zuerst empfiehlt sich die Behandlung von Material 1 (“Herkunft der Vornamen”), für vertiefte Behandlung Material 2 (“Namenvarianten”).

Material 1: Herkunft der Vornamen (pdf)

Neben drei kurzen Übersichtstexten finden Sie zwei Arbeitsaufgaben, ein Suchrätsel und weitere Informationen für den/die Lehrer/in.

Material 2: Hinz und Kunz - Namenvarianten

Ein kurzer Übersichtstext zur Variation von Vornamen und zwei Arbeitsaufgaben. Kurze didaktische Hinweise für den/die Lehrer/in und Lösung für Aufgabe 1.

Nachnamen

Materialien 3 und 4 haben Nachnamen zum Gegenstand. Beide Materialien können separat behandelt werden; bei vertiefterer Beschäftigung empfiehlt sich zu Beginn das Material 3 (“Wie entstanden Nachnamen”), dann das Material 4 (“Die häufigsten Familiennamen”).

Material 3: Wie entstanden Nachnamen? (pdf)

Ein Übersichtstext zu der entstehung von Nachnamen durch Beinamen, eine Übersicht über Bedeutungsgruppen (Berufsnamen, Herkunftsnamen usw.). Eine Aufgabe mit Lösung, außerdem weiter führende Links für Lehrer/innen.

Material 4: Häufige Nachnamen (pdf)

Zwei Aufgaben für Schüler/innen zur Top 10 der häufigsten Familiennamen im Deutschen; kurzer Infotext; Top 20 der häufigsten Familiennamen und kurze didaktisch-methodische Hinweise für die Lehrperson.


Diese Arbeitsblätter wurden von Thomas Liebecke zur Verfügung gestellt. Er betreibt das Portal onomastik.com, das zu den umfassendsten namenkundlichen Angeboten im Web zählt. Danke!

Inhalte der Arbeitsblätter

1 - Herkunft der Vornamen

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Vornamen, und woher sie kommen

Germanische Vornamen

Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Vornamen. Auch deren Herkunft ist sehr vielfältig. Aber das war nicht immer so.
Bis etwa ins siebte Jahrhundert gab es im deutschsprachigen Raum fast nur germanische Vornamen. Diese sind auch heute noch leicht zu erkennen, weil germanische Vornamen aus zwei Namenglieder zusammengesetzt wurden: Hein-rich, Hel-mut, Wolf-gang, Ger-hart oder Heid-run. Die einzelnen Glieder hatten zwar eine eigenständige Bedeutung, mit sinnvollem Bezug zueinander wurden sie aber nur bis ins vierte Jahrhundert kombiniert. Später waren eher der Klang und die Kenntlichmachung von Verwandtschaftsbeziehungen ausschlaggebend für die Namenwahl. Das sieht man noch in der Nibelungensage, in der die Namen der drei Brüder Gunther, Gernot und Giselher alle mit G beginnen.

Biblische Vornamen

Mit dem aufkommenden Christentum sind biblische Namen und deren Varianten populär geworden. Besonders beliebt waren die Namen Christian und Christina, sowie weitere Namen aus dem Alten Testament: Daniel, Samuel, Elisabeth u.a.
Ab dem 12. Jahrhundert kamen auch Namen aus dem Neuen Testament in Mode, Andreas, Johannes, Johanna, Matthias u.a. In deutschem Munde wurden diese fremden Rufnamen verändert, verfremdet, verkürzt und an den jeweiligen Dialekt angepasst. So kam es, dass ein Name viele weitere Varianten hervorbringen konnte. Am besten lässt sich das am ursprünglich hebräischen Vornamen Johannes illustrieren, der im Deutschen zu Johann, Jens, Jahn, John, Hans, Hänsel, Hanko verformt wurde.

Fremdsprachliche Vornamen

Erst etwa im 16. Jahrhundert drangen viele Vornamen aus anderen Kulturkreisen zu uns vor. So mancher französische und englische Vorname fand so bereits den Weg in den deutschen Sprachraum. Zunächst waren diese Namen nur in den Oberschichten populär. Im 20. Jahrhundert erlebten Namen aus anderen Sprachen eine weitere Blüte, was maßgeblich den modernen Kommunikationsmedien (Bücher, Film, Radio, Fernsehen, Internet) zu verdanken war. Stan, Perry, Neil, Jennifer, Chantal, Jessica sind Vornamen, die erst in jüngster Zeit zu uns kamen.
Die höhere Mobilität der Menschen und die Zuwanderung aus anderen Ländern steigerten die Vielfalt an Vornamen weiter, und inzwischen sind Namen aus allen Kontinenten und Kulturkreisen in Deutschland zu finden.

Aufgaben zu den Vornamen

(1) Suche in Namenbüchern oder im Internet nach der Bedeutung deines Namens. Schau mehrere Quellen an. Geben sie die selbe Erklärung, oder gibt es Unterschiede? In welchen der drei Textabschnitte passt dein Name?

(2) Frag deine Eltern, warum sie deinen Vornamen gewählt haben. War ihnen dabei die Bedeutung, der Klang, einen Familientradition oder etwas anderes wichtig? Haben Sie sich vielleicht an einem Filmcharakter oder Buch orientiert?

(3) Hier haben sich 16 Vornamen versteckt. Kannst du sie alle finden?

 

Für den Lehrer

Die beiden Aufgaben (1 und 2) können wahlweise in Vorbereitung auf das Thema Vornamen gegeben werden, um die Schüler zu sensibilisieren, oder im Anschluss an den Text.

Für die Recherche bieten sich viele Namenbücher sowie diverse Webseiten an, wobei die Qualität der Informationen sehr stark variiert. Deshalb sollten die Schüler unbedingt mehrere Quellen vergleichen.

Empfohlene Vornamenbücher:
- Duden, Lexikon der Vornamen, 2004
- W. Seibicke, Historisches Deutsches Vornamenbuch, DeGruyter, 2004

Webseiten:
- 1000vornamen.de
http://www.1000vornamen.de
- Vornamenlexikon bei Onomastik.com
http://www.onomastik.com/Vornamen-Lexikon/
- Behindthename
http://www.behindthename.com

Weitere Quellen sind natürlich möglich.

Im Anschluss kann der Komplex Hinz und Kunz, Namenvarianten diskutiert
werden.

Im Wortpuzzle (3) sind die folgenden Namen versteckt:
Arnold, Bill, Rinaldo, Tanja, Veit, William, Axel, Liam, Sebastian, Timothy, Verona, Bernice, Rick, Sonja, Toby, Willi


2 - Vornamen: Namenvarianten

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Hinz und Kunz, Namenvarianten


„Die Kandidaten bei DSDS können auch nicht besser singen als Hinz und Kunz im Einkaufszentrum“ heißt es in einem Internetkommentar zur Show.  Aber was bedeutet Hinz und Kunz und warum begegnet uns diese Redewendung so oft?

Hinz und Kunz sind Kurzformen zu zwei germanischen Vornamen, Heinrich und Konrad. Zugegeben, heute sind die Namen nicht mehr sonderlich populär, aber das war einmal ganz anders, denn schon im 14. Jahrhundert gab es die formelhafte Verknüpfung „Kuonrat und Heinrich“, mit der man schlicht „jedermann“ meinte, also das gemeine Volk. Die Redewendung unterstreicht, wie geläufig damals diese beiden Vornamen gewesen sein müssen. 

Dass es zu Vornamen Varianten gibt, wie Hinz zu Heinrich und Kunz zu Konrad, ist übrigens nicht ungewöhnlich. Die meisten Vornamen haben jede Menge „Verwandte“.

Aufgaben


(1) Was meinst du, zu welchen Namen gehören die folgenden Kurzformen?
a. Alex - 
b. Basti - 
c. Dirk - 
d. Franz - 
e. Hans - 
f. Jan - 
g. Klaus - 
h. Max - 
i. Siggi - 
j. Willi - 

(2) Kannst du verwandte Formen zu deinem Namen finden?

Für den Lehrer

Die Bedeutung der Redewendung Hinz und Kunz kann vorab im Plenum diskutiert werden. Wer hat sie bereits gehört, wer nicht? Was verbinden die Schüler damit?

Dann kann der Text gelesen werden und die Aufgabe 1 entweder mit einer Recherche oder als Plenumsdiskussion gelöst werden. Ohne Hilfsmittel sind einige Namen wohl nur zu erraten.

Aufgabe 2 kann als Hausaufgabe mit Recherche oder in einer Klassendiskussion bearbeitet werden.

Lösung 1:

a. Alex -  Alexander, Alexandra
b. Basti - Sebastian
c. Dirk - Dietrich
d. Franz - Franziskus
e. Hans - Johannes
f. Jan - Johannes
g. Klaus - Nikolaus
h. Max - Maximilian
i. Siggi - Siegfried
j. Willi - Wilhelm


3 - Nachnamen, Entstehung

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Wie entstanden Nachnamen?

Bis ungefähr ins 12. Jahrhundert reichte es aus, Personen nur mit einem Namen anzusprechen, mit dem Rufnamen. Orte waren klein, und oft gab es nur einen Konrad oder einen Klaus in einem Dorf. Namenmoden führten nun aber dazu, dass der heimische Rufnamenschatz erheblich ausgedünnt wurde, da einige wenige Rufnamen populär wurden. Das führte dazu, dass viele Menschen den selben Rufnamen trugen.

Auch durch das rasante Städtewachstum im späten Mittelalter reichte ein Name bald nicht mehr aus. Die Bewohner mussten eindeutig anzusprechen sein. So entwickelte sich der Trend, ihrem Rufnamen im Gebrauch zunächst beschreibende Wörter beizufügen. Man begann den einen Konrad “den kleinen Konrad” zu rufen, den anderen “Konrad den Schmied”. Der Beiname war entstanden. Ein Beiname war nur an die jeweilige Person gebunden, andere Familienmitglieder hatten ihre
eigene Beinamen.

Auf lange Sicht aber waren Beinamen ungeeignet. Landbesitz, Steuerzahlungen usw. mussten sich sicher einer Person zuordnen lassen. Beinamen hingegen funktionierten nur, solange sich alle Beteiligten persönlich kannten. Mit nur ein oder zwei Generationen zeitlichem Abstand war die Bedeutung amtlicher Dokumente nicht mehr nachvollziehbar. Deshalb begann sich langsam der feste Nachname durchzusetzte. Um als fester Nachname zu gelten, mussten folgende Kriterien erfüllt sein. Der Name musste

  • amtlich verbindlich sein,
  • lebenslang bestehen und
  • vererbt werden.


Der Übergang vom Beinamen zum Nachnamen begann etwa im 12. Jahrhundert, begann im Südwesten und verbreitete sich im 13./14. Jahrhundert bis in den Nordosten. Dabei wurden Städte eher erfasst, als das Land, wo das einnamige Modell stellenweise noch im 17./18. Jahrhundert funktionierte.
Adlige und Patrizier waren Vorreiter dieser Entwicklung. Einfache Leute, Knechte und Dienstboten bekamen Nachnamen tendenziell später.

Wichtig: Unseren Nachnamen liegen ganz normale Wörter als Ursprung zu Grunde. Diese Wörter charakterisierten eine Person zu einer bestimmten Zeit auf eine Weise, durch die sich diese Person von der Masse abhob.

Bedeutungsgruppen

Unsere Nachnamen lassen nach deren Benennungsmotiven in verschiedenen Gruppen kategorisieren. Diese fünf Gruppen sind:

Berufsnamen: Nachnamen, die sich vom Beruf ableiten, wie z.B. Fischer, Müller, Bauer. Aber auch Geräte und Kleidung, die mit einer bestimmten Berufsgruppe assoziiert sind, gehören hierher, z.B. Hammer (Schmied), Beil (z.B. beim Zimmermann) oder Mehlhose (für einen Müller) gehören in diese Gruppe.

Übernamen: Übernamen sind Namen, bei denen eine Person durch auffallende Körpermerkmale oder charakterliche Eigenschaften benannt wurde. Personen konnten groß (Groß, Große), klein (Kurz, Kurze), kahl (Kahlkopf), gefräßig (Pfannkuchen) oder Frühaufsteher (Morgenschweiß) sein.

Herkunftsnamen: Nachnamen, die aufgrund der Herkunft einer Person aus einem Ort oder einer Region vergeben wurden, heißen Herkunftsnamen. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Namen läßt sich also mit “der aus ...”. Es war der Zuzug einer Person aus dem jeweiligen Ort, der sie von den Alteingesessenen unterschied. Kam z.B. ein Heinrich aus Altenburg nach Kassel, konnte er dort “Heinrich aus Altenburg” oder “Heinrich, der Altenburger” gerufen werden. Der Ortsname Altenburg wurde in der Fremde als Beiname angefügt.

Wohnstättennamen: Ein Ort oder eine Stelle innerhalb einer Siedlung liegt diesen Namen zu Grunde. Besonders markante Punkte in der Nähe der Behausung oder Charakteristisches der Behausung selbst konnten als Ansatzpunkt für einen Beinamen dienen. Wohnte jemand an einem Anger, konnte daraus der Familienname “Anger” oder “Angermann” entstehen. Eine Person, die an einem aufallenden Baum wohnte, konnte “Baum” gerufen werden.

Patronymische Familienamen / Vatersnamen: Man fügte an einem Rufnamen den Namen des Vaters (selten auch einer anderen Leitfigur) an, z.B. “Friedrich, Gerhards Sohn” oder “Gerhards Friedrich”. Diese Beiname konnten sich dann zum Familiennamen verfestigen, “Gerhard” oder “Gerhard(s)”.

Aufgaben

(1) Was meinst du, wie enstanden diese Namen? Was könnten sie bedeuten?

Beck
Brettschneider
Eisenbeiß
Henning
Jäckel
Krug
Kruse
Schubert
Viehweg
Ziegelmeier

Für den Lehrer

Lösung:

NameBerufsname, Übername, Herkunftsname, Wohnstättenname, Vatersname?
BeckWN für einen, der am Bach wohnt, aus mittelniederdeutsch beke
BrettschneiderBN für einen Sägemüller, i.e. den, der die Bretter zurecht schneidet
EisenbeißÜN für einen harten Kerl, einen Prahler oder Gaukler
HenningVN, Henning oder Henneke waren Koseformen zum Vornamen Johannes
JäckelVN, aus einer Koseform von Jacob, ähnlich wie auch Namen Jack, Jäcklein
KrugÜN für einen Krugmacher oder Schankwirt.
KruseÜN, von Krause, für einen mit lockigen Haaren
SchubertBN für Schuhmacher, von mittelhochdt. schuowürke, mittelniederdt. schowerte ViehwegWN für einen, der an dem Weg wohnt, über den das Vieh getrieben wird
ZiegelmeierBN für Verwalter (Meier) einer Ziegelei; oder entstellt aus Ziegenmeier, den Verwalter einer Ziegenzucht


Quellen: Deutsches Namenlexikon, Bahlow, 1967, Familiennamenbuch, Hg. H.Naumann, 1987
Obwohl diese Deutungen mehrheitlich akzeptiert sind, können sie durchaus diskutiert werden. Mehrere Erklärungen zu einem Namen sind denkbar, manchmal sogar belegt.

Wenn es möglich ist, kann man auch eine Internetrecherche im Klassenraum starten. Dabei kann auch die mangelnde Verlässlichkeit von Onlinequellen thematisiert werden.  Anschließen kann man auch eine Internetrecherche zum eigenen Namen. Die folgenden Webseiten helfen dabei weiter:

Grimms Wörterbuch
http://germazope.uni-trier.de/Projects/DWB
Dort kann man nach der Bedeutung von alten Wörtern stöbern.

Polnisches Wörterbuch
http://www.poltran.com/
Dort kann man nach Wörtern suchen, die einen Verdacht auf Polnische Herkunft zeigen.  Oft ist der Unterschied zwischen einem polnischen Wort und dem Namen nur gering.

Geogen
http://christoph.stoepel.net/geogen/v3/
Dort können Häufigkeit und Verbreitung eines Namen in Deutschland ermittelt werden.

Notrefamille
http://www.notrefamille.com/v2/welcome/default-prenoms.asp
Um Familiennamenverbreitung in Frankreich darzustellen (unter Votre Nom de Famille en France den Namen eingeben und „OK“ drücken).

Gens.labo
http://www.gens.labo.net/en/cognomi
Für italienische Familiennamen.

Familysearch
http://www.familysearch.org/
Für Familiennamen und Verbreitung in den USA.


4 - Häufige Nachnamen

Direktlink zum PDF

Die häufigsten Familiennamen

(1) Glaubst du, die folgenden Namen sind unter den Top 10 der häufigen Familiennamen im Deutschen?
Ist das wahrscheinlich, möglich, oder undenkbar? Warum?

Lehmann, Steiger, Töpfer, Racker, Schmidt, Kowalski, Ammer, Mehmet, Bauer, Ackermann, Zhang, Kohl, Schluckwerder

(2) Was glaubst du, welches sind die häufigsten Familiennamen im Deutschen?
Glaubst du, dein Familienname ist darunter?

Zur Erklärung:

Im Deutschen gibt es geschätzt mehr als 500.000 verschiedene einheimische Familiennamen. Dazu kommen viele Namen anderer Herkunft. Der häufigste deutsche Nachname hat etwa 700.000 Namenträger.

Die wichtigsten Berufe von damals sind heute unsere häufigsten Familiennamen. Müller ist auf Platz eins, Schmidt (vom Beruf des Schmiedes) auf Platz zwei. Aber auch viele der folgenden Namen (bis Platz 14 ausschließlich) sind Berufsnamen!
Damit sind Berufsnamen der Anzahl der Träger nach die größte Gruppe unter deutschen Familiennamen.

Mit Klein, Neumann, Schwarz und Braun treten erst danach die ersten Übernamen auf. Wolf kann zwar auch ein Übername sein, wird zumeist aber als Rufname (z.B. von Wolfram, Wolfgang) erklärt.

Die Top 20 der häufigsten Familiennamen

1. Müller
2. Schmidt
3. Schneider
4. Fischer
5. Weber
6. Meyer
7. Wagner
8. Becker
9. Schulz
10. Hoffmann
11. Schäfer
12. Koch
13. Bauer
14. Richter
15. Klein
16. Wolf
17. Schröder
18. Neumann
19. Schwarz
20. Zimmermann

Für den Lehrer

Die häufigsten Namen können im Anschluss an das Thema Nachnamen
bearbeitet werden.

Fragen 1 und 2 zur Diskussion ins Plenum geben oder in Gruppen diskutieren. Dann Arbeitsblatt austeilen, lesen und ggf. diskutieren. Liste der vorgeschlagenen Top 20 mit den tatsächlichen Top 20 vergleichen, Unterschiede aufzeigen. 

Hinweise:
Kowalski, leitet sich vom polnischen Wort „Kowal“ ab, was „Schmied“ bedeutet. Kowalski ist also mit unseren Namen Schmidt u.ä. vergleichbar.
Zhang ist einer der häufigste Nachname unter Chinesen und mutmaßlich der Anzahl nach der häufigste Name weltweit.

Diese Arbeitsblätter wurden von Thomas Liebecke zur Verfügung gestellt. Er betreibt das Portal onomastik.com, das zu den umfassendsten namenkundlichen Angeboten im Web zählt. Danke!
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Ihr Kommentar

zum Artikel "Namen/Namenskunde im Deutschunterricht - Unterrichtsmaterialien".



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Kommentare

1

Zum Artikel "Namen/Namenskunde im Deutschunterricht - Unterrichtsmaterialien".

  • #1

    Hübsche Idee. Bei “Hinz und Kunz” musste ich wg. Abi-BaWü natürlich sofort an “Kohlhaas” denken… Literarische Figuren haben ihre Namen ebenfalls nicht von ungefähr (altbekannt: Kleist machte aus dem historischen Hans K. einen Michael -> Erzengel). So könnten z.B. im Rahmen eines Referats das Material und die Links auch noch in der Oberstufe genutzt werden. Vielleicht merken sich die Sch. die vielen Figuren dann besser? Vollständige Personenliste zu “Kohlhaas” hier: http://pascua.de/kohlhaas.htm Ach, und Schillers “Räuber”-Namen…

    schrieb Db am

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