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Abitur im Fach Deutsch

Deutschklausuren: Checklisten für einzelne Aufgabentypen 12.04.2010, 18:50

Ausschnitt aus einer Checkliste für eine Deutschklausur zur Gedichtinterpretation
Bild: Db

Für fünf Aufgabentypen im Fach Deutsch (Oberstufe) finden Sie hier Checklisten, die die Schüler/innen berücksichtigen können, wenn sie einen Deutschaufsatz konzipieren und schreiben. Die Aufgabentypen sind: Klassische Interpretation und Vergleich, Gestaltende Interpretation, Literarische Erörterung, Gedichtinterpretation/-vergleich, Textanalyse/ Texterörterung.

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Die Checklisten wurden entwickelt und in der Praxis (Vorbereitung auf das Deutsch-Abitur) getestet von Db (JKG Bruchsal).

In Deutschaufsätzen kommen unterschiedliche Aufgabentypen zur Anwendung; ein Indikator für den Typ sind meistens die “Operatoren” (“Erörtern Sie ...”, “Fasse zusammen ...” usw.), s.a. vollständiger Operatorenkatalog für die schriftliche Abiturprüfung im Fach Deutsch in Baden-Württemberg (PDF).

Zu fünf Aufgabentypen finden Sie hier praktische Checklisten, ursprünglich erstellt zur Vorbereitung auf die Aufgabentypen im Deutsch-Abitur 2010 (Baden-Württemberg). Daher beziehen sich die Checklisten nicht allein auf den in der jeweiligen Überschrift genannten “reinen” Typus, sondern gehen von einer mehrteiligen Aufgabenstellung aus (z.B. zunächst Einordnen, dann erst gestaltend Interpretieren). Als ergänzende Lektüre empfehlen wir - ebenfalls von Db - den Beitrag Lehrerfreund 06.04.2008: Deutsch-Abitur 2007 / 2008: Gewichtung der Aufgabentypen (BW).

Die Checklisten können aber auch in anderen Kontexten zur Anwendung kommen. Die Aufgabentypen “Klassische Interpretation”, “Literarische Erörterung”, “Textanalyse/ Texterörterung” und “Gedichtinterpretation / Gedichtvergleich” dürften in der Oberstufe im Fach Deutsch grundsätzlich von Wichtigkeit sein. Die “gestaltende Interpretation” hat das Land Baden-Württemberg zu Beginn des Jahrtausends eingeführt und wird sie in Bälde auch wieder abschaffen.

Arbeit mit den Checklisten

Die Checklisten können Lehrer/innen zur Strukturierung des Unterrichts dienen: Welche Aspekte beim Schreiben eines Deutschaufsatzes des jeweiligen Aufgabentyps müssen beachtet werden, welche typischen Fehler können vermieden werden? Ergänzend sollten die Schüler/innen für Interpretationsaufsätze mit den Infobausteinen für die Einleitung zum Interpretationsaufsatz vertraut gemacht werden.

Außerdem können die Checklisten zur Überprüfung und Rückmeldung der Qualität von Schul- oder Hausaufgaben eingesetzt werden. Die Schüler/innen können ihre Aufsätze an Hand der Liste selbstständig unter die Lupe nehmen, ob alle Punkte korrekt umgesetzt worden sind.

Die Checklisten eignen sich weiterhin als Unterstützung bei der Korrektur von Deutschklausuren; einen Teil der Kommentiererei kann man sich sicher durch den Einsatz der Checklisten sparen.

Checklisten für Deutschklausuren in der Oberstufe

Den vollständigen Text der Checklisten finden Sie weiter unten. Hier alle Checklisten als PDF-Dateien:

Checkliste 1: ‘Klassische Interpretation’

Einarbeiten:

  • Aufgaben konzentriert lesen (Operatoren, Schlüsselwörter -> Was genau soll ich tun?)
  • Gewichtung der Einzel-Aufgaben beachten: Interpretation zählt so viel wie der Vergleich
  • Textausschnitt gründlich lesen, Ansatzpunkte zur Deutung markieren (dieser Ausschnitt ist zu interpretieren, bildet den Schwerpunkt, das restliche Werk ist nur die Grundlage)
  • Verständnis des Vergleichs-Aspekts klären (evtl. mit Wörterbuch-Hilfe)
  • Gedanken in Gliederung ordnen = ,Schreib-Planungʻ in Stichworten notieren, auf Vollständigkeit und Stimmigkeit = Überzeugungskraft prüfen

Schreiben:

  • Einordnung und kurze Zus.fassung in eigenen Worten = vom rein Inhaltlichen lösen, übergreifend Zusammenhänge zwischen Ausschnitt und Gesamtwerk darstellen
  • Einordnungs-Aspekt als ,roten Fadenʻ benutzen (keine bloß chronologische Inhaltsangabe)
  • Wiedergabe und Analyse in eigenen Worten = vom Text lösen, zusammenfassen
  • Strukturen klar benennen (verlangt ebenfalls Distanz zum Text)
  • Sprachliche Mittel mit Fachwort benennen, funktional deuten (Was bewirkt es?)
  • Exakt „Zitiertes“ deutlich kennzeichnen, Zeilenangaben
  • Vergleich übergreifend, aspektbezogen an einem ,roten Fadenʻ führen
  • Über rein Inhaltliches hinausgehen
  • Konkret belegen (durch Zusammenfassungen, kann durch Zitiertes gestützt werden)
  • Durch Überleitungen, ,Signalwörterʻ und Absätze dem Leser (und sich selbst) Orientierung im Aufsatzverlauf geben
  • Nach jedem größeren Abschnitt auf Logik-Brüche und Bezugfehler prüfen, durch saubere Einfügungen verbessern

Endkontrolle:

  • ,Satzbauschlangenʻ vermeiden, ggf. teilen
  • Unklare oder umgangsprachliche Ausdrücke umformulieren
  • Rechtschreibung prüfen, in Zweifelfällen Wörterbuch benutzen
  • Zeichensetzung prüfen, auch hier hilft in Zweifelfällen das Wörterbuch

Checkliste 2: ‘Gestaltende Interpretation’

Einarbeiten:

  • Aufgaben konzentriert lesen (Operatoren, Schlüsselwörter -> Was genau soll ich tun?)
  • Gewichtung der Einzel-Aufgaben beachten: Gestaltendes zählt mehr als Einordnung
  • Textausschnitt gründlich lesen, Ansatzpunkte zur Deutung markieren (dieser Ausschnitt ist zu ,interpretieren‘, bildet den Schwerpunkt, das restliche Werk ist nur die Grundlage)
  • In die Personen im Textausschnitt versetzen (wie ist ihr Verhalten hier - wie sonst?)
  • Verhältnis der Perspektivfigur zu den anderen Figuren klären (hier und im Gesamtwerk)
  • Verlangte Textsorte beachten
  • Gedanken in Gliederung ordnen = ,Schreib-Planung‘ in Stichworten notieren, auf Vollständigkeit und Stimmigkeit = Überzeugungskraft prüfen (auch bei „kreativem“ Schreiben wichtig!)

 

Schreiben:

  • Einordnung und kurze Zusammenfassung in eigenen Worten = vom rein Inhaltlichen lösen, übergreifend Zusammenhänge darstellen
  • Einordnungs-Aspekt als ,roten Faden‘ benutzen (keine bloß chronologische Inhaltsangabe)
  • Durch Überleitungen, ,Signalwörter‘ und Absätze dem Leser (und sich selbst) Orientierung im Aufsatzverlauf geben

 

Endkontrolle:

  • ,Satzbauschlangen‘ vermeiden, ggf. teilen (wenn nicht als Stilmittel bewusst formuliert)
  • Unklare oder umgangssprachliche Ausdrücke umformulieren
  • Rechtschreibung prüfen, in Zweifelsfällen Wörterbuch benutzen
  • Zeichensetzung prüfen, auch hier hilft in Zweifelsfällen das Wörterbuch

Checkliste 3: ‘Literarische Erörterung’

Einarbeiten:

  • Aufgabe konzentriert lesen (Operatoren, Schlüsselwörter -> Was genau soll ich tun?)
  • Verständnis der Begriffe klären (ggf. mit Wörterbuch-Hilfe)
  • Gedanken in Gliederung ordnen = ,Schreib-Planung‘ in Stichworten notieren, auf Vollständigkeit und Stimmigkeit = Überzeugungskraft prüfen

 

Schreiben:

  • Durch Überleitungen, ,Signalwörter‘ und Absätze dem Leser (und sich selbst) Orientierung im Aufsatzverlauf geben
  • Nach jedem größeren Abschnitt auf Logik-Brüche und Bezugfehler prüfen, durch saubere Einfügungen verbessern

 

Endkontrolle:

  • ,Satzbauschlangen‘ vermeiden, ggf. teilen
  • Unklare oder umgangssprachliche Ausdrücke umformulieren
  • Rechtschreibung prüfen, in Zweifelsfällen Wörterbuch benutzen
  • Zeichensetzung prüfen, auch hier hilft in Zweifelsfällen das Wörterbuch

Checkliste 4: ‘Gedichtinterpretation / Gedichtvergleich’

Einarbeiten:

  • Erstes Gedicht konzentriert ,wie neu‘ lesen, Stimmung spüren, Textfluss genießen
  • Grundidee, Gefühl, ... notieren, erst dann Details anschauen und markieren
  • Zweites Gedicht konzentriert ,wie neu‘ lesen, Stimmung spüren, Textfluss genießen
  • Grundidee, Gefühl, ... notieren, erst dann Details anschauen und markieren
  • Vergleichsidee notieren (wird später zum ,roten Faden‘)
  • Gedanken in Gliederung ordnen = ,Schreib-Planung‘ in Stichworten notieren, auf Vollständigkeit und Stimmigkeit = Überzeugungskraft prüfen

 

Schreiben:

  • Wiedergabe und Analyse in eigenen Worten = vom Text lösen, zusammenfassen
  • Strukturen klar benennen (verlangt Distanz zum Text)
  • Sprachliche Mittel mit Fachwort benennen, funktional deuten (Was bewirkt es?)
  • Vergleich übergreifend, aspektbezogen an einem ,roten Faden‘ führen
  • Über rein Inhaltliches oder reinen Formvergleich hinausgehen, konkret belegen
  • Exakt „Zitiertes“ deutlich kennzeichnen, Zeilenangaben
  • Durch Überleitungen, ,Signalwörter‘ und Absätze dem Leser (und sich selbst) Orientierung im Aufsatzverlauf geben
  • Nach jedem größeren Abschnitt auf Logik-Brüche und Bezugfehler prüfen, durch saubere Einfügungen verbessern

 

Endkontrolle:

  • ,Satzbauschlangen‘ vermeiden, ggf. teilen
  • Unklare oder umgangsprachliche Ausdrücke umformulieren
  • Rechtschreibung prüfen, in Zweifelsfällen Wörterbuch benutzen
  • Zeichensetzung prüfen, auch hier hilft in Zweifelsfällen das Wörterbuch

Checkliste 5: ‘Textanalyse, Texterörterung’

Einarbeiten:

  • Aufgaben konzentriert lesen (Operatoren, Schlüsselwörter -> Was genau soll ich tun?)
  • Gewichtung der beiden Einzel-Aufgaben beachten (steht unter den Aufgaben)
  • Verständnis der Begriffe klären (ggf. mit Wörterbuch-Hilfe)
  • Adressatenbezug beachten
  • Gedanken in Gliederung ordnen = ,Schreib-Planung‘ in Stichworten notieren, auf Vollständigkeit und Stimmigkeit = Überzeugungskraft prüfen

 

Schreiben:

  • Wiedergabe in eigenen Worten = vom Text lösen, zusammenfassen
  • Strukturen klar benennen (verlangt ebenfalls Distanz zum Text)
  • Exakt „Zitiertes“ deutlich kennzeichnen, Zeilenangaben
  • Sprachliche Mittel mit Fachwort benennen, funktional deuten (Was bewirkt es?)
  • Durch Überleitungen, ,Signalwörter‘ und Absätze dem Leser (und sich selbst) Orientierung im Aufsatzverlauf geben
  • Nach jedem größeren Abschnitt auf Logik-Brüche und Bezugfehler prüfen, durch saubere Einfügungen verbessern

 

Endkontrolle:

  • ,Satzbauschlangen‘ vermeiden, ggf. teilen
  • Unklare oder umgangsprachliche Ausdrücke umformulieren
  • Rechtschreibung prüfen, in Zweifelsfällen Wörterbuch benutzen
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