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Hamsterkäufe von Methylphenidat

Engpass: Das Ritalin wird knapp 31.05.2011, 16:47

Ausgetrockneter Boden
Bild: flickr-User aloshbennett [CC by]

In den USA wurde in den letzten Monaten (Beginn des Jahres 2011) zu wenig Methylphenidat (Wirkstoff für ADHS-Medikamente wie Ritalin, Concerta usw.) hergestellt, da die Arzneimittelzulassungsbehörde FDA den Bedarf falsch eingeschätzt hatte. Novartis, der Ritalin-Hersteller, hat angekündigt, in den USA auszuhelfen. Die Engpässe versetzen Patient/innen dennoch in Panik, viele klappern verzweifelt die Apotheken nach dem Medikament ab. Auch in deutschen Foren macht sich Nervosität breit. Man könnte denken, es handelt sich um eine Droge.

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  • (geändert: )

Die FDA (US Food and Drug Administration, kontrolliert die Zulassung von Medikamenten) hat im März 2011 festgestellt, dass aktuell eine zu geringe Menge Methylphenidat zugelassen wurde, was zu entsprechenden Engpässen führt. Es ist von “Panik” bei den Patienten die Rede:

Erin Fox, Leiter der Informationsbehörde für Arzneimittel an der Klinischen Abteilung der Unversität Utah, erklärt:
“Das ist ein großes Problem. Eltern und Patienten rennen durch die Gegend und telefonieren auf der Suche nach ihrer Medizin die Apotheken ab.”

medicalnewstoday 11.05.2011: Lack Of ADHD Med Ingredients Make Patients Jumpy; FDA, DEA Involved, Übersetzung Lehrerfreund

Natürlich sind weltweit Firmen gerne bereit, auszuhelfen - allen voran Novartis, Hersteller des Medikaments Ritalin, zeigt sich solidarisch mit den vom Mangel betroffenen US-Amerikaner/innen:

«Wir sind über die Situation informiert, dass zurzeit ein Engpass für Methylphenidat besteht und unterstützen die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA dabei, das Problem zu beheben», bestätigt etwa Novartis-Sprecherin Adrienne Develey gegenüber 20 Minuten Online.

20min.ch 27.05.2011: Das Ritalin wird knapp

Sorge bereitet den Verantwortlichen auch die Tatsache, dass Inhaltsstoffe für Arzneimittel häufig im Ausland gefertigt werden:

... Europa, Indien und in einigen Fällen China. Wenn es ein Problem in einer Fabrik in Italien oder Indien gibt, wird die Lieferkette für Arzneimittel in den USA gestört.

medicalnewstoday 11.05.2011: Lack Of ADHD Med Ingredients Make Patients Jumpy; FDA, DEA Involved, Übersetzung Lehrerfreund

Situation in Deutschland

In Deutschland und in der Schweiz gibt es angeblich (noch?) keine Engpässe (für die Schweiz siehe 20min.ch). Dennoch beginnt man in deutschen ADHS-Foren nervös zu werden.
ADHS-Forum: Diskussion über Ritalin-Engpass

Einige Zitate aus dem Foren-Thema “Ritalin LA 30mg, Engpass bei der Abgabe” im Andersweltforum, gestartet 10.05.2011:

[...]
ich wollte heute für meinen Sohn das Rezept über Ritalin LA 30 mg in der Apotheke einlösen. Nur leider habe ich keine Medis bekommen, weil diese im Moment nicht lieferbar sind.

Hat vielleicht noch jemand das selbe Problem?
[...]

[...]
mein sohn nimmt das gleiche medikament, aber wir haben noch tabletten für gut drei wochen. oh je… was macht ihr denn jetzt?

[...]
wir hatten auch das problem .die apotheke konnte uns ritalin la 40 auch nicht besorgen .
ich habe bei dem arzt angerufen und dort eine telefonnummer bekommen unter der die apotheke das medikament dann bestellen kann .
[...]

Bei uns gibt es offenbar keine Probleme. Heute Morgen beim Arzt angerufen, nachmittags das Rezept abgeholt und direkt danach das Ritalin LA30 in der Apotheke abgeholt.
Uff, hatte schon Sorge, dass das anders laufen würde….

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Kommentare

10

Zum Artikel "Engpass: Das Ritalin wird knapp".

  • #1

    Wir bieten in unserer Nachhilfeschule auch Lerntherapie an. Dort hat man es nicht selten mit jungen Menschen mit Drogenproblemen zu tuen. Von diesen wissen wir, dass Ritalin oft als Ersatz für Amphetamin verwendet wird. Man kann also zumindest davon ausgehen, dass es, falsch eingesetzt, durchaus eine Droge ist.

    schrieb Die Lernpartner - Nachhilfe in Freiburg am

  • #2

    @8: “Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen aber das ist ein anders Thema.”
    Manchmal sogar tödliche Nebenwirkungen (siehe Beipackzettel).
    Die machen verständlicherweise keinen Unterschied zwischen Spezialkliniken und zu Hause.

    schrieb zum_bleistift am

  • #3

    Hallo,
    habe mit Befremden die Kommentare unserer Kollegen gelesen.
    Es ist erschreckend wie unwissend und arrogant hier mit dem Thema umgegangen wird.
    Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter, da wurden ja auch gerne mal Menschen die etwas anders waren verteufelt.  Heute schüttelt man den Kopf darüber.                                        Leute ich möchte Euch raten Euch genau bei F a c h l e u t e n, d.h. Spezialkiniken zu informieren. Nur ausgesuchte Fachleute sollten unter regelmäßiger Kontrolle und genauer Dosisermittlung das Medikament an den Patienten ausgeben!
    Bei Methylphenidat (Medikinet, Concerta, Ritalin) ist es so ,das es auf den g e s t ö r t e n Hirnstoffwechsel(Neurotransmitter) einwirkt.
    Die Wirkung ist paradox,d.h. der Patient mit AD(H)S wird r u h i g er, kann sich besser konzentrieren, seine überschießende Impulsivität wird einige Stunden gebremst. Er versinkt nicht mehr im Chaos, was sich auch auf der zwischenmenschlichen Ebene auswirkt.                                                          Hat der Pat. kein ADHS wird das Mittel als Aufputschmittel wirken! So beruhigt es. Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen aber das ist ein anders Thema.

    schrieb Elli am

  • #4

    Ritalin ist sicher keine Droge, einfach blödsinnig.

    Wenn Kopfschmerztabletten oder Asprin knapp würden dann gebe es eine Revolte.

    schrieb mausi am

  • #5

    Ersetzt man Ritalin mit Insulin würde der Beitrag einen aufschrei verahrursachen. Wenn nicht erscheinen nur wir Betroffenen als Drogensüchtige. Klar ich laufe nicht gefahr mein leben zu verlieren sondern nur meinen job. Trotzdem ist es ignorant und unfair so etwas zu Schreiben.

    schrieb andreas müller am

  • #6

    Es ist durchaus berechtigt, Methylphenidat für eine Droge zu halten. In Kanada ist es eine gehandelte Straßendroge!
    Ob der Mangelzustand dazu motivieren wird, nach Behandlungsalternativen zu suchen? Man kann es nur hoffen.

    schrieb Walter am

  • #7

    Mein Gott, bei der Reaktion - wenn das keine klassische Droge ist, wie soll denn Entzug sich noch äußern?

    schrieb Rainer Fischer am

  • #8

    Ist das eine neue “Schweinegrippe” Variante?
    Pillen, die vollautomatisch hergestellt werden, sind vergriffen. Oh, welch großes Problem.
    War sicher nicht abzusehen, dass sie ausgehen. ;)

    Was sich die Pharma-PR alles einfallen lässt, um die Produkte zu pushen, ist schon interessant.

    schrieb zum_bleistift am

  • #9

    Was für eine wunderbare Marketing Strategie: wie bringt man eine Droge in Umlauf? Indem man sie als Medikament deklariert und dann verbreitet, dass es knapp wird. Wenn es knapp wird, wird es wertvoll und dann kann die Drogen- äh -Pharmaindustrie das Mittel mit großem Gewinn auf den Markt pushen.
    Leute, habt ihr schon mal das Märchen gehört, dass das Öl, Trinkwasser, reine Luft usw. knapp wird? Ich sag´ ja, es funktioniert wie geschmiert. Gleicher Mechanismus.

    schrieb Hartmut Zingel am

  • #10

    natürlich IST Ritalin eine Droge.
    Es wäre schön, wenn sie wirklich ausginge, denn letztendlich macht sie, wie man sieht , abhängig.
    Vielleicht denken Ärzte mal daran, bevor sie Ritalin verschreiben.

    schrieb Zimmermann am

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