Der rasche Notenschlüssel

*ohne Gewähr

Notenschlüsselrechner Pro

Immer nur sitzen

Forsa-Studie 2010: Schon Kinder ab 6 Jahren mit Rückenschmerzen 04.07.2010, 14:48

Baby am Computer
Bild: pixabay [CC0 (Public Domain)]

Eine Forsa-Studie ergibt eine Zunahme der Rückenschmerzen schon bei Kindern ab 6 Jahren, besonders häufig bei Kindern von 11 bis 14 Jahren. Verantwortlich dafür ist der Bewegungsmangel: Kinder gehen im Durchschnitt 900 Meter pro Tag, aus medizinischer Sicht sinnvoll wären eher um 4-5 Kilometer pro Tag. Statt dessen sitzen die Kinder 4 Stunden täglich vor dem Computer-/Fernsehschirm.

Anzeige
Anzeige
  • (geändert: )

Die Studie wurde von Forsa im Auftrag der DAK durchgeführt. Dabei wurden 100 Kinderärzt/innen zu Entwicklung und Ursachen von Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen befragt. Ergebnis:

Die Mehrzahl der Mediziner gab an, dass die Anzahl der Kinder mit Rückenschmerzen stark (13 Prozent) oder etwas (44 Prozent) zugenommen hat. Als Hauptgrund für die zunehmenden Beschwerden nannten fast alle Ärzte fehlende Bewegung und intensiven Medienkonsum.

AFP: 01.07.2010: Immer mehr Kinder leiden unter Rückenschmerzen

Pikant sind die altersgestaffelten Zahlen: Schon 6% der 6- bis 8-Jährigen leiden unter Rückenschmerzen, unter den 13-/14-Jährigen sind es unglaubliche 40% (Topnews.de 02.07.2010: Immer mehr Kinder von Rückenschmerzen betroffen). Fast alle der befragten Ärzt/innen sehen die Ursache für diese Entwicklung im übertriebenen Medienkonsum und in zu wenig Bewegung. Welt Online zitiert hierzu Prof. Ingo Froböse:

Den Sportmediziner Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln verwundert die Zunahme der Rückenbeschwerden in jungen Jahren nicht. Im Schnitt gingen Kinder heute nur noch 900 Meter pro Tag, säßen dafür aber fast vier Stunden vor dem PC oder Fernseher, sagt er.

Welt online 01.07.2010: Kinder haben immer häufiger Rückenschmerzen

Dieses Bewegungspensum liegt weit unter der Schwelle des Erforderlichen. Auf seiner Website weiß der Professor zu berichten, dass die/der Durchschnittsdeutsche pro Tag zwischen 800 und 1000 Schritte zurücklegt, Kinder liegen über dem Durchschnitt. Dieser Wert ist aus seiner Sicht ganz klar zu niedrig:

Wir gehen davon aus, dass die optimale Reizsetzung des Organismus bei etwa 10.000 Schritten am Tag liegt.
[...]
Die Menschen müssen erkennen, dass mangelnde Bewegung auf Dauer sehr schädlich ist. So kämpfen wir heute mit Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, wie Diabetes beispielsweise, die wir so früher nicht gekannt haben. [...] Kurzfristig kompensiert der Körper relativ viel. Nur verzeiht er langfristig nichts. Und irgendwann tragen die meisten Menschen eine Zeitbombe in sich. Was wir sehen ist das Spiegelbild dessen, was wir derzeit erleben: Bewegungsmangel und Fehlernährung.

ingo-froboese.de: Bewegung als Lebensaufgabe (Interview)

Was wir daraus schließen dürfen, ist klar. Vielleicht hätten wir aber keine so klaren Worte gefunden wie die “Leipziger Internet Zeitung”. Für die hat die Rückenschmerz-Studie nur eine zentrale Aussage:

Der Fernseher gehört in den Schrott. Und der Computer wird in seiner Nutzung begrenzt. Stecker raus, Kind schnappen und ab mit den Zimmerhockern an die frische Luft.

Leipziger Internet Zeitung 04.07.2010: Kreuzschmerzen im Kinderzimmer: Forsa-Studie belegt eine erschreckende Entwicklung

Anzeige

Ihr Kommentar

zum Artikel "Forsa-Studie 2010: Schon Kinder ab 6 Jahren mit Rückenschmerzen".



Wir speichern Ihren Kommentar dauerhaft ab (was auch sonst?). Mehr dazu in unserer ausführlichen Datenschutzerklärung.

Kommentare

1

Zum Artikel "Forsa-Studie 2010: Schon Kinder ab 6 Jahren mit Rückenschmerzen".

  • #1

    Seit über 10 Jahren weise ich auf den Deutschen Wirbelsäulen-Kongressen der DORN-Therapie auf praktische Lösungsmöglichkeiten zur Thematik hin. Wir gehen das Problem zu sher vom intellektuellen Ende her an: Wir machen eine wissenschaftliche Untersuchung, stellen Fehler fest, belehren damit und machen DRUCK und wundern uns noch, wenn sich daraus nur Ausweichen oder Gegendruck ergibt. Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich am entgegengesetzten Ende beginnen und SOG MACHEN, durch ein mit reißendes Vorbild zum Beispiel. Da kann man auch GLAUBHAFT über die Vorteile sprechen und erzielt sogar NACHFRAGE. Die aktuellen pädagogischen “Bemühungen” laufen eher auf die Vereitelung von Nachfrage hinaus. Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

Andere Lehrerfreund/innen lasen auch:

Anzeige
Nach oben

 >  1706 Einträge, 14796 Kommentare. Seite generiert in 0.1477 Sekunden bei 64 MySQL-Queries. 431 Lehrer/innen online (3 min Timeout / 1674) |