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Warum Lehrer/innen anonym bloggen

Anonyme Lehrer: Wir bloggen, wie es uns gefällt 07.12.2014, 22:15

Anonymer Lehrer
Bild: Pixabay [CC0 (Public Domain)]

Viele Lehrerblogs werden betrieben, ohne dass Name und Schulort der Betreiber/in der Öffentlichkeit bekannt ist. Das macht die Blogs oft lesenswert, da sie ungefilterte Gedanken und Einblicke in den Unterrichtsalltag zulassen.

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  • (geändert: )
Originalbeitrag vom 23.11.2012, 07.12.2014 ergänzt um das Erlebnis des Herrn Scholze

Immer mehr Referendar/innen und Lehrer/innen bloggen in der Freizeit über ihren Schulalltag (Übersichtsartikel hierzu: ZEIT.de 20.08.2012: Wenn Lehrer bloggen). Diese Blogs nennen wir "Lehrerblogs" (oder, wenn wir sexistischen Sprachgebrauch vermeiden wollen: "Lehrer/innen-Blogs").

Eine große Zahl der jüngeren Lehrerblogs wird anonym betrieben (vorrangig die von Lehrerinnen). Bei (durchaus seriösen) Blogging-Diensten wie wordpress.com oder blogger.com lässt sich unproblematisch ohne Angabe korrekter bzw. überprüfter Personeninformationen ein Blog betreiben. Solche Blogs haben kein Impressum, die Betreiber/in verschleiert ihre wahre Identität vorsätzlich und systematisch.

Eine anonyme Person, die das Blog Lotta macht Krach betreibt, hat nun ihr Referendariat beendet und steht vor der Frage, wie sie weitermachen soll:

Ich muss zugeben, es reizt mich ein bisschen.
Mein Referendariat ist so gut wie vorbei, die Zeit der permanenten Beobachtung und Bewertung neigt sich dem Ende entgegen. zeit für einen Neustart des Blogs? Unter meinem echten Namen? Urlaubsfotos, auf denen ich demnächst nicht mehr nur von hinten zu sehen bin?

Ich bin im Zweispalt. Einerseits stehe ich zu dem, was ich schreibe. Und möchte am liebsten auch mit meinem Namen und meinem Gesicht dazu stehen. [...] Das gilt für Urlaubsfotos genauso wie für Beiträge über meinen Beruf.

Aber beim letzten Punkt wird es kritisch. Ihr anderen Lehrerblogger wisst sicher sofort was ich meine.

Lotta macht Krach 18.11.2012: Raus aus der Anonymität?

Ergänzung 12/2014:
Ein besonders krasses Erlebnis hatte der "vollanonym bloggenden" Herr Scholze im Dezember 2014:

Nicht anonym hat dieser Lehrer beim ‪#‎EDchatDE‬ (= Twitter-Chat für Lehrer/innen) in reiner, konstruktiver Absicht mitdiskutiert:

Ich berichtete aus meinem Unterricht und über Schüler. Meiner Meinung nach sehr oberflächlich, ich nannte keine Namen und schrieb auch nie schlecht über einen Schüler. Ich machte mir eher allgemein Gedanken über Schüler-Verhalten und wie man als Lehrer damit umgehen konnte.

Schüler/innen von ihm haben dort genannte Schüler/innen teilweise wiedererkannt. Die Schulleitung schaltete sich ein, eine Dienstaufsichtsbeschwerde wurde in Erwägung gezogen - und auch anderweitig drohte die Situation aus dem Ruder zu laufen, z.B.:

In anderen Artikeln sprach ich über Ideen, was man im Unterricht machen könnte, wie man den Unterricht verändern könnte. Dies wurde mir als Kritik am restlichen Kollegium ausgelegt und ich könne froh sein, dass kein andere Kollege es gelesen hätte.

Die Konsequenz des Lehrers: Ab diesem Moment bloggt er anonym unter herrscholze.wordpress.com.

Warum Lehrer/innen anonym bloggen

Man darf alles erzählen

Alle wissen es: Personenbezogene Daten müssen akribisch anonymisiert werden, da man sich sonst schnell in strafrechtlich relevanten Zuständen befindet. Das gilt vor allem für die, die heftig vom Leder ziehen, wie die (inzwischen etwas harmonischer gewordene) Frau Freitag:

Die haben ja wohl echt den Arsch offen.

Die können was erleben. Die mach ich so rund [...]

Na, wie war's in der Schule? 24.11.2010: Geht's noch???

Was mich am meisten nervt ist, dass sie die Kunststunden demonstrativ zum Kaffeekränzchen macht, indem sie sich an ihrem Tisch lautstark über ihr blödes Privatleben unterhält.

Na, wie war's in der Schule? 15.11.2010: Schantalle nervt wieder

Wenn so etwas konkreten Personen zugeordnet werden kann, ist ein Disziplinarverfahren noch die sanfte Variante. Aber auch nette personenbezogene Details fallen unter den Datenschutz: Kein/e Lehrer/in darf in ihrem Blog schreiben, dass die kleine Lisa heute gut mitgearbeitet hat oder der arme Jakob schon wieder wegen seines Nierenleidens nicht am Unterricht teilnehmen konnte. Das geht niemanden etwas an, egal wie nett (gemeint) es ist. Oder wie es Frau A. vom anonymen Blog Der steinige Weg ausdrückt:

Wir engagieren uns ja hier für ne gute Sache für die wir auch mit unserem Namen / Gesicht einstehen wollen. Weil wir nix zu verbergen haben
Aber leider geht’s in Lehrerblogs eben nicht nur um uns, sondern auch um andere – also werde ich wohl auch immer Frau A. bleiben

Kommentar von bambooos zu Raus aus der Anonymität? (18.11.2012, 12.28)

Ebenfalls pikant sind Berichte über intime Details des Verwaltungsapparats. Besagte Lotta berichtet am 13.11.2012 darüber, wie sich Vertreter/innen ihres Studienseminars (quasi ihre Vorgesetzten) völlig danebenbenehmen. So etwas kann natürlich nur aus völliger Anonymität heraus geschehen, wenn man nicht riskieren will, die nächsten Jahre erst mal nur Krankheitsvertretungen im angrenzenden Beispiellingen zu machen (ein Weg 84km Landstraße). Herr Scholze formuliert es so:

Tja, und nun kann ich endlich die Sau rauslassen. Endlich kann ich w-i-r-k-l-i-c-h alles erzählen.

Man darf die Hosen runterlassen

Dann gibt es den Aspekt der Selbstoffenbarung. Viele - auch nicht anonyme - Lehrer/innen haben das Bedürfnis, beim Bloggen von sich, von ihrem Leben zu berichten, über ihre Gefühle, ihre Probleme, ihre Wünsche. Ein schönes Beispiel wieder von Frau Freitag:

Kein Wunder, dass bei mir niemand was lernt. Stehe ich doch nun schon seit über 10 Jahren vor der Tafel und labere und labere. Nie mache ich SOL (Selbstorganisiertes Lernen). Kein Kugellager, kein Fishbowl, keine Schreibgespräche – wie soll man da was lernen?

Na, wie war's in der Schule? 17.10.2012: Mein neues Lehrer-Ich

Können Sie sich eine mit Namen und Ort bekannte Lehrer/in vorstellen, die so etwas öffentlich verkündet? Wenn Eltern, Kolleg/innen oder die Schulleitung solche offenherzig dargelegten Details mitbekommen, dürften die Tage der offenherzigen Lehrer/in an der Schule gezählt sein.

Weiterhin könnte die Beziehung zwischen Schüler/innen und Lehrer/in gestört werden, wenn die Schüler/innen erfahren, dass die Lehrer/in sich bspw. immer unsicher fühlt, wenn sie in diese Klasse geht.

Aber genau diese Punkte sind es, die das Bloggen für die anonymen Lehrer/innen interessant machen: Gerade die Details, die man eben nicht in jeder Zeitung liest, sind oft lesenswert. Für viele anonyme Lehrer-Blogger/innen hat das Bloggen auch einen fast schon therapeutischen Effekt: Sie verarbeiten den Schulstress, indem sie darüber schreiben.

(Man beachte übrigens, dass die pädagogisch-didaktische-bildungspolitische Diskussion fast ausschließlich über nicht anonyme Lehrer/innen-Blogs läuft!)

Man kann sich im Schreiben gehen lassen

Für viele kommt schließlich noch die literarische Dimension ins Spiel, die Möglichkeit, im Blog mit eigenen Texten und Themen zu spielen, sie zu verarbeiten, zu entwickeln:

gerade WEIL du dich von deinen Gedanken tragen lässt und spontan schreibst, was dir durch den Kopf geht bist du eine gute Bloggerin. Ich lese deine Beiträge zumindest gerne und finde sie sehr lebendig. Diese Lebendigkeit würde wohl ein Stück weit verloren gehen wenn du dich auf strikt geplante Einträge halten würdest.

Kommentar von buchstabenchaos zu Raus aus der Anonymität? (18.11.2012, 19.29)

Es ist darüber hinaus kein Geheimnis, dass gerade in anonym geführten Blogs korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung eine eher marginale Rolle spielt, aus welchen Gründen auch immer. Ein/e namentlich bei Schüler/innen, Eltern und Kolleg/innen bekannte Lehrer/in könnte sich das nicht leisten, im eigenen Blog jeden zweiten Konjunktionalsatz ohne Komma zu schreiben und dann im Diktat den großen roten Regen abzulassen.

Pro/Kontra Anonymität in Lehrerblogs

Die Anonymität erlaubt Einblicke in Schulalltag und Lehrerpsyche, die man sonst so nie bekommen würde. Gleichzeitig verlieren die Inhalte aber massiv an Verbindlichkeit: Kommentardiskussionen auf anonymen Blogs verlassen nur selten das Niveau eines emotionalen Kaffeeklatschs - mehr ist ja oft gar nicht gewünscht. Denn wer weiß schon, ob sich hinter der netten Grundschullehrerin Frau Weh (kuschelpaedagogik) nicht ein behaarter Fernfahrer verbirgt, der von irgendwelchen Rastplätzen aus mit seinem Smartphone aus purer Langeweile eine heile Klasse-3b-Welt simuliert?

Anonyme Lehrer/innen-Blogs dürften für Nicht-Lehrer/innen definitiv die interessantere Wahl sein. Wer als Lehrer/in konkrete inhaltliche Anstöße und akademischen Diskurs sucht, der drückt sich eher in den nicht anonymen Sphären herum.

Nur ganz wenigen Lehrer/innen-Blogs gelingt es (gewollt oder nicht), beide Dimensionen zu bedienen. Diesen Spagat wagen und meistern beispielsweise das Blogger-Urviech Thomas Rau (Lehrerzimmer) oder der fast schon zum Medienstar avancierte Jan-Martin Klinge (... ein Halbtagsblog ...).

Unvergessen ist auch das zwar anonyme, nichtsdestotrotz überaus niveauvolle und inspirative Blog niemehrschule, doch ach, es ruht und liegt brach, und wir können ihm nicht einmal mehr danken, dem anonymen Betreiber, denn er war ja anonym.

Selber schuld.

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Kommentare

20

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  • #1

    Ich habe mich für eine Zwischenform entschieden. Mein Blog ist noch ziemlich neu, verfolgt aber ein ganz konkretes Ziel. die Gründung einer unabhängigen Schule in NRW. Obwohl es ein aus unserer Perspektive recht ausgereiftes Konzept gibt, suche ich im Rahmen meines Blogs den Austausch mit Betroffenen aller Art (Lehrer, Schüler, Eltern) um am Ende möglichst viele Aspekte optimal vorzubereiten. Dann kann man mit geballter Kraft die Maske der Anonymität fallen lassen und muss in einem kurzen Zeitraum von ca. 1,5 Jahren genügend Schüler und Lehrer werben.
    die Hoffnung ist, dass in der Anonymität die Gedanken unverkrampfter und ehrlicher diskutiert werden.
    Am Ende muss ich aber als Person mit dem konkreten Plan an die Öffentlichkeit. 


    https://lehrerleaks.wordpress.com/

    schrieb leer koerper am

  • #2

    Anonyme Lehrer - Frau Johannson führt explizit die Berechtigung der Anonymität auf.
    Wir leben hier in keinem demokratischen Staat, sondern in einem Käfig, der mit diktatorischen Vernetzungen zu glänzen sich versteht und seine eigenen homosozialen Rekrutierungen vollzieht. Wer nicht passt wird entsorgt bzw. vernichtet.
    Also was bleibt den Lehrerinnen und Lehrern, wenn sie als Mensch nicht vollständig ihrer Würde durch unqualifiziertes Leitungspersonal entraubt werden wollen????

    Sie nutzen Möglichkeiten ihren Weg des Grauens öffentlich kund zu tun. Und, dies ist gut so!
    Weitere Fortführungen finden sich auf meinem Blog http://www.loeweblog.wordpress.com.

    schrieb Manfred Löwe am

  • #3

    Noch bei keinem Kommentar habe ich den Hinweis darauf gelesen, dass die meisten Lehrer verbeamtet sind und sich damit ihrem Dienstherren treu und ergeben ausgeliefert haben. Was also bleibt einem verbeamteten Lehrer übrig? Namentlich darf er aus Gründen einer nachfolgenden Flut von zu erwartenden Repressalien (Dienstaufsichtsbeschwerden usw.) nicht öffentlich Kritik üben. Der demokratischen Grundordnung unseres Landes entspricht der verpasste Maulkorb keineswegs. Deswegen ist es gut, dass Lehrer ihre Meinung sagen, die Form des Bloggens einiger bekannter Plattformen ist sicher Geschmackssache, aber endlich eine Möglichkeit, sich öffentlich zu äußern. Dazu möchte ich auf meinen neuen Blog hinweisen, der seit gestern im Netz zu finden ist unter:
    https://paulasschulgedanken.wordpress.com
    Auch Paula ist ein Synonym, ich kann es leider nicht ändern. Aber wenn alle, die Anonymität stört, erlebt hätten, was ich erlebte in der Schule des Grauens, dann würde keiner mehr anonyme Blogger in Frage stellen. Dazu erscheint Anfang April auch mein neuer Erlebnisroman: “Gefangen im System Schule - Mobbing und Gewalt unter Lehrern” von Paula Johannson. Er beschreibt die Realität an einer deutschen Schule - die Täter sind alle noch in Amt und Würden, die Opfer leiden nach wie vor! Wie gut, dass man zumindest anonymisiert darstellen kann, was dort passiert ist, ansonsten würde dieses Übel nämlich sang- und klanglos unter den Teppich gekehrt werden!

    schrieb Paula Johannson am

  • #4

    Und das ist so schön für uns Studenten! Das ist der unzensierte Übergang vom Schüler zum Lehrer und die große Erkenntnis: Lehrer sind auch Menschen! Ich muss also nicht in die Gehirnwäschemaschine und komme am Ende so raus, wie ich als Schüler die Lehrer fand! Irgendwie… informativer als einige Seminare…

    schrieb auch noch Studentin am

  • #5

    Warum macht sich da jemand Sorgen, es könnte zuviel über die Schüler ausgeplaudert werden?

    1. kann ich im Internet jede! Identität annehmen, d.h. diese Blogs müssen nicht mal von Lehrern geschrieben sein, sondern könnten von jedem x-beliebigen anderen stammen: Schülerprojekte, Feldforschungen für Abschlussarbeiten, Autoren, die nur mal testen wollen, wie sie ankommen,.... und unzählige mehr.

    2. sehe ich die Gefahr, dass sensible Schülerdaten an die Öffentlichkeit gelangen können eher in einem ganz anderen Bereich:

    - Wo Lehrer gezwungen sind, auf ihren Privatcomputern zu Hause alle Schulorganisation (Noten, Zeugnisse, Beurteilungen, Schülerbeobachtung, Notizen zu familiären Situationen, Schriftverkehr mit Ämtern,...) zu erledigen.

    - Wo an diesen Computer auch andere Familienmitglieder rankönnen (und die Freunde der Kinder!)

    - Wo mangels eigenem technischen know-how die Firewall so dürftig ist, dass eben diese Lehrer sich Trojaner, Spyware, etc. einfangen können

    -  Wo man oft mangels Arbeitszimmer in einer Wohnzimmerecke oder sonstwo Unmengen von Schulkram lagern muss.

    - Wo jahrelang kistenweise alte Schularbeiten archiviert werden müssen, weil in der Schule kein Platz ist (Vernichtung muss auf eigenem Aktenvernichter in eigener Papiertonne erfolgen).

    Vor diesen Bereichen würde ich mich mehr fürchten, wenns um Indiskretionen geht!

    schrieb Ann Nym am

  • #6

    @ Jan: toucé :-)

    schrieb Das DeuLe am

  • #7

    Natürlich kann man mit dem Schulstress gut seine Freunde und Mitmenschen erfreuen. Täglich spendieren unsere SuS neue Anekdoten, die sich zum Besten geben lassen. Die meisten treuen Freunde hören auch gerne mal begeistert zu, aber leider neigen wir Lehrer dazu, auch noch die neueste Schulpolitik aufs Korn zu nehmen, Das ist dann schon weniger amüsant und scheinbar urplötzlich verändert sich auch der Freundeskreis und wenn der Lehrer sich dann nach ein paar Jährchen seine Freunde so anschaut, stellt er staunend fest: Nur noch Lehrer da!
    Was ist da doch so ein Blog schön. Für den Lehrer, der nur die Freiwilligen nervt, sich dabei selbst was Gutes tut und für die freiwilligen Lehrerleser, die auch die eigenen Erlebnisse bearbeitet sehen. Danke an alle bloggenden Kollegen! Mit euren Erlebnissen und Gedanken spüle ich oft den eigenen Frust mit runter, auf dass mir die wenigen Nicht-Lehrer-Freunde erhalten bleiben.

    schrieb abohn am

  • #8

    @ Das DeuLe:
    Ich frage mich immer, warum Leute Kommentare schreiben, wenn sie das Thema nicht interessiert und sie das ganze eigentlich blöd finden. Woher nehmen die die Zeit? Und weshalb tun sie das? Was haben sie davon?

    Ja, haben die denn keine Freunde, um sich über irgendwas zu unterhalten? Melden sie sich auch in einem Briefmarkenforum an, um zu schreiben, für wie bescheuert sie dieses Hobby halten?
    Meine Güte, was sind wir nur für eine kaputte Generation.
    Was für arme, unsoziale, selbstverliebte Menschen müssen das sein, dass sie sich so ein Urteil erlauben und denken, Blogger müssten sich vor ihnen rechtfertigen.

    Ich für meinen Teil kann Ihnen trotzdem antworten: Lehrersein ist ein Halbtagsjob, unterbrochen von langen Pausen und noch längeren Ferien. Im Unterricht teile ich eigentlich nur Arbeitsblätter aus, damit ich auch dann noch bloggen kann. Zwischendurch bewundere ich mich dann noch selbst, weil ich mich so geil finde, aber dann wird wieder weitergebloggt!  ;-)

    schrieb Jan am

  • #9

    Ich habe mich an anderer Stelle schon einmal gefragt, woher die lieben Kollegen (v.a. die Referendare) die viele Zeit hernehmen, so viel zu schreiben!? Und weshalb tun sie das? Was haben sie davon?

    Zitat aus dem Artikel: “Für viele anonyme Lehrer-Blogger/innen hat das Bloggen auch einen fast schon therapeutischen Effekt: Sie verarbeiten den Schulstress, indem sie darüber schreiben.”

    Ja, haben die denn keine Freunde, mit denen man über sowas reden kann?
    Meine Güte, was sind wir nur für eine kaputte Generation! Alle Welt kehrt hier ihr Innerstes in aller Welt nach außen! Bloggen heißt doch Tagebuchschreiben, oder nicht? Und es gibt nichts Persönlicheres als ein Tagebuch! Und unter einem FReund stelle ich mir auch etwas anderes vor als das, was bei Fazebock darunter verstanden wird.
    Arme, unsoziale, selbstverliebte Menschen, die so etwas machen (müssen)!

    schrieb Das DeuLe am

  • #10

    @Christian / Impressumspflicht

    Sören Siebert bspw. sagt, bei rein privaten Websites muss kein Impressum hin (klick, 26.01.2011).

    Selbst wenn ein Impressum juristisch verpflichtend wäre: Der investigative Aufwand, eine anonyme Blogger/in zu identifizieren, wäre relativ hoch. Möglicherweise bewegen sich die Anonymen in einer juristischen Grauzone, aber das tun sie eh, wenn sie Geheimnisse aus dem Schulalltag ausplaudern.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #11

    Anonyme blogs sind extrem gut.
    Heute mögen sie Blitzableiter sein, vielleicht auch Foren zum Nach- und Weiterdenken, und somit vielleicht auch veränderungsrelevant sein, aber Morgen sind sie Geschichtsmaterial und werden jenseits aller heutiger Schönfärberei zum Schulalltag (auch) zeigen, was wirklich war.
    Wer blogs so versteht sei aufgefordert, das “Morgen” zum “Heute” zu machen. “Schulöffentlich” geht aus vielen Gründen ja kaum noch was.

    schrieb Horst Müller am

  • #12

    Mmmh… aber wie sieht es mit der Impressumspflicht aus? Ich bin kein Rechtsexperte, aber ich habe am Rande immer die Diskussion gerade im Blogbereich mitbekommen, und das Fazit reichte in der Regel von “muss” bis “besser eins machen”...

    schrieb Christian Spannagel am

  • #13

    @Herr Rau
    Naja, wie viele gibt es denn, die schon länger im Lehrerblogging-Geschäft sind als du?

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #14

    Ich habe mich gefreut über das Blogger-Urviech, das hatte ich noch nicht. (War 2006 bereits “Bildungsblogdinosaurier” und “Veteran”. )

    Jetzt denke ich mir auch: Ja, klar, das ist der Unterschied zwischen anonymen und namentlichem Bloggen - aber vorher war mir das so noch nicht bewusst. Hab ich was gelernt.

    Und Teacher… ich hoffe sehr, dass er irgendwann noch einmal zurück kommt.

    schrieb Herr Rau am

  • #15

    Hehe, dazu will ich hier mal lieber nichts sagen ;)
    War aber nix Wildes, keine Sorge ;)

    schrieb Frau A. am

  • #16

    Na, jetzt bin ich aber neugierig :-D

    schrieb Jan am

  • #17

    Aber vieles müsstest du auch weglassen, wenn du nicht anonym schreiben würdest. Man kann eben nur auf einer Hochzeit tanzen ... (?)

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #18

    Gut zusammengefasst - es ist schon irgendwie schade, nicht als “echte” Person zu agieren. Vieles (gerade politisches Engagement oder geplante Aktionen) muss ich weglassen, weil es definitiv auf mich schließen lassen würde. Und das geht leider nicht.
    Naja, mal sehen wie sich das entwickelt ;)
    Danke für die Erwähnung hier :)

    Ps.: Jan der Medienstar - herrlich. Ich hab sogar schon mal von ihm geträumt :)

    schrieb Frau A. am

  • #19

    Siehst du, wenn du jetzt anonym bloggen würdest, müsstest du nicht rotwerden :-)

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #20

    Hui…
    *rotwerd* :-)

    schrieb Jan am

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