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Samsung Galaxy Beam

DAS Lehrer-Tool: Smartphone mit eingebautem Beamer 27.02.2012, 22:37

Samsung Galaxy Beam
Bild: Screenshot YouTube-Video

Eine Bombe: Das Samsung-Smartphone "Galaxy Beam" hat einen eingebauten Beamer mit 15 Lumen. Das heißt: Smartphone anschalten, auf den Tisch legen und Videos, Bilder, Arbeitsaufträge ... an die Wand werfen. Einsatzmöglichkeiten, technische Daten, einige informative Vorstellungsvideos.

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  • (geändert: )

Smartphone mit Beamer: Der Knaller für das Klassenzimmer

Mit einem beamerbestückten Smartphone können Sie:

  • Filme, Fotos, Schaubilder, Karten ... zeigen
  • Folien / Powerpointpräsentationen vorführen
  • beliebige Webinhalte abrufen ("Christian Wulff? Wer soll das sein?" - "Wartet, ich zeige euch ein Bild von ihm ...")
  • Animationen und Simulationen vorführen (entweder via entsprechender Apps oder von einschlägigen Websites, z.B. Planet Schule)

Und wohl gemerkt: Die Vorbereitung des Ganzen dauert brutto weniger als 30 Sekunden. Sie ziehen das Smartphone aus der Tasche, drücken zwei Knöpfe, legen es schräg auf ein Buch und los geht's.

Weitere, bisher unbekannte Einsatzmöglichkeiten stehen in den Startlöchern:

  • Sie fotografieren das ausgefüllte Arbeitsblatt ... eines Schülers und projizieren es an die Wand. Gesamtaufwand bei langsamem Handling: 40 Sekunden. Hausaufgabenbesprechung wird zur medialen Wonne.
  • Sie fotografieren das nicht ganz fertig gewordene Tafelbild am Ende der Stunde; im Gegensatz zum bisherigen Vorgehen müssen Sie es aber nicht ausdrucken oder in der nächsten Stunde den Beamer anschließen, um es an die Wand zu werfen, sondern sie schalten ihr Smartphone and und - schwupp - da ist es.

Samsung Galaxy Beamer in der Anwendung (YouTube-Video-Shot)

Technische Rahmendaten

Das Samsung Galaxy Beam wurde auf dem MWC (Mobile World Congress) 2012 in Barcelona vorgestellt. Es sind erst einige Daten bekannt, auch der Preis ist dieser Tage noch unklar.

Projektionsfläche und Leuchtstärke

Als wichtigste Größe steht natürlich die Leuchtstärke und Projektionsgröße des LED-Beamermoduls. Die Projektionsfläche beträgt maximal 50 Zoll in der Diagonalen. Das ergibt ein Bild von deutlich mehr als einem Meter Breite (= zwei nebeneinander auf Bügeln aufgehängte Sakkos). Wer es genau berechnen will: Wikipedia Bildschirmdiagonale

Die Leuchtstärke liegt bei 15 Lumen. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Beamer aus dem Consumerbereich hat 1.000 Lumen aufwärts, in Klassenräumen auch mal 2.000 Lumen aufwärts. Deshalb steht die zentrale Frage im dunklen Raum, ob man im Klassenzimmer erst die Jalousien runterlassen muss, um ein Foto zu projizieren.

Die im Internet kursierenden Demonstrationsvideos sind nicht besonders aussagekräftig, da entweder von schlechter Qualität oder in sehr stark abgedunkelten Räumen aufgenommen. Aufschlussreich könnten aber Bewertungen zu Beamern mit ähnlicher Leistung sein - so z.B. zum Hosentaschenbeamer Acer C20, der 20 Lumen hat. Da ist u.a. zu lesen (alle Kommentare von der Produktseite, Auszüge; in Klammern Autor):

Ich nutze ihn als Lehrkraft im Unterricht. Er eignet sich dafür hervorragend, da seine Lichtstärke, selbst in nicht ganz abgedunkelten Räumen, vollkommen ausreicht. (R. Wicker)

Natürlich ist die Helligkeit des Projektors bei schon etwas Umgebungslicht nicht zu gebrauchen - habe ich aber auch nicht erwartet. Gekauft wurde er für Filme schauen in dunklen Räumen. (matt)

Die Projektion ist bis zu einer Diagonale von ca. 100cm überraschend hell, selbst in einem nicht ganz abgedunkelten Raum. (Peter E.)

Die Projektion ist ausreichend hell, scharf und farbintensiv, für meinen Geschmack eine winzige Spur zu "kräftig". 20 Lumen reichen für eine A4 Projektion in der dunkleren Zimmerecke, bei abgedunkeltem Raum ist die Vorführung auf geschätzen 100cm x 60cm überhaupt kein Problem. (C.V.)

Einschätzung der Leuchtstärke des Samsung Galaxy Beam: Wenn Sie einen Film oder eine detailreiche Grafik zeigen wollen, müssen Sie das nachts tun oder den Klassenraum ordentlich verdunkeln. Für kontraststarke, detailarme Folien (z.B. Arbeitsaufträge in großer Schrift, einfache Diagramme) dürfte es auch so funktionieren, wenn die Sonne nicht in den Raum knallt.

Das Samsung Galaxy Beam ist übrigens der Nachfolger des 2010 vorgestellten Modells i8520, das ebenfalls einen integrierten Beamer hatte, allerdings nur mit 7 Lumen (das ist das Modell, das im Video bei Lehrzeit zu sehen ist; die 7 Lumen erklären die lausige Qualität des Bildes). 

Akkulaufzeit

Das Galaxy Beam ist mit einem etwas potenteren Akku ausgestattet (2000 mAh). Wenn man während des Projektionsvorgangs das LCD-Display des Smartphones ausschaltet, soll der Akku drei Stunden (!) halten.

Sound

Beim Filmezeigen dürften die Lautsprecher ein deutlicher Schwachpunkt sein. Aus so winzigen Lautsprechern (welche auch immer es sein mögen) kann nur ein blecherner, verstümmelter Dreck kommen. Wer also Ton einigermaßen menschenwürdig abspielen möchte, wird um die Anschaffung externer Boxen nicht herumkommen. Für kurze Schulfernsehfilme oder Animationen/Simulationen mit wenig Sound könnte es vielleicht auch ohne Boxen gehen. Jugendliche schaffen es ja auch, mit ihren Handys ganze Straßenbahnen zu beschallen.

Sonstige technische Daten

Das Übliche: 1.25cm dick, Android 2.3, 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz, 4 Zoll Displaygröße, 1GHz Dualcore-Prozessor usw. - nachzulesen hier oder da.

Preis

Über den Preis ist bisher noch nichts bekannt. Vermutlich wird das Gerät (ohne Vertrag) 600 Euro oder etwas mehr kosten. Das ist nicht erfreulich. Immerhin haben LEDs (wie sie im Galaxy-Beamer verbaut sind) eine Lebensdauer von vielen tausend Stunden.

Videos

Da das Samsung Galaxy Beam erst gestern auf der MWC vorgestellt wurde, ist die Auswahl an Demovideos noch beschränkt. Parteiisch, aber trotzdem sehenswert, ist die Produktvorstellung am MWC-Stand von Samsung (2:37):

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Aufschlussreich und in deutscher Sprache, aber von nur mittelmäßiger Qualität: Hands On-Video von ndeviltv.

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Fazit

Vor einer endgültigen Bewertung, ob das Samsung Galaxy Beam eine sinnvolle Anschaffung fürs Klassenzimmer ist, wird man einen genaueren Blick auf die Bildqualität in hellen Räumen und die Qualität/Potenz der Lautsprecher werfen müssen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürften sich die diesbezüglichen Einschränkungen jedoch in Grenzen halten. Und ein Klassenzimmer ist ja auch kein High-Definition-Cinemaplex.

Durch die äußerst unkomplizierte Verwendung wird es endlich auch möglich, aus didaktischen Gründen nur kurze Filmsequenzen zu zeigen. Wer bisher den Videowagen angeschleppt oder den Beamer mühsam in Betrieb genommen hat, der hat dann auch gleich den ganzen "Die Sahara lebt" gezeigt und gleich noch "Die Teilung Deutschlands" hinterher, damit es sich auch richtig lohnt.

Die Einsatzmöglichkeiten sind enorm, der Unterricht dürfte sich ohne großen Aufwand um sinnvolle mediale Elemente erweitern lassen. Eine Schülerhausaufgabe fotografieren, Beamerknöpfchen drücken und die Aufgabe gemeinsam besprechen - das hätten Sie vor 5 Jahren als realitätsfremde Spinnerei abgetan.

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Kommentare

13

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  • #1

    Früher war es die Penislänge, heute sind es die Lumen :-)

    schrieb Dipl-Psych am

  • #2

    Welche Amateure sind hier am Werk. 15 Lumen benötigen einen völlig abgedunkelten Raum, das heißt wir fallen in die Zeit des Episkops zurück.

    Die Kommentare heben hervor, dass eine Projektion auch in einem nicht ganz abgedunkelten Raum möglich ist.

    Alles unter 1000 Lumen ist ein Scherz. Meiner hat 4000 Lumen und ich kann damit sogar projizieren, wenn die Sonne auf die Projektionsfläche scheint.

    schrieb Dr. Wilfried Schneider, Wien am

  • #3

    Ich finde die Info sehr vielversprechend. Die Zukunft wird eher bezahlbare smartphones mit mehr Lumen bringen, als gut ausgestattete Klassenräume.
    Dass das anders sein sollte ist ja klar, aber wenn ich immer sage “das müsste eigentlich die Schule bezahlen”, dann lass ich die Schülis bald wieder von der Tafel abschreiben - wenn Kreide da ist…
    Willkommen im 21. Jahrhundert - und ja, in dem gibt es Youtube :-)

    schrieb Frauke am

  • #4

    @Klemmi: Mein Macbook fahre ich nicht hoch, da klappe ich nur den Deckel auf. Für ein iPad gilt dasselbe, auch für ein iPhone.

    Liebe Leute, seid mal realistisch! Das ist ein Spielzeug für die Youtube-Generation, die den Freunden die neuesten Clips an der dunklen Kellerwand zeigen wollen. Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass die Lichtstärke nicht ausreicht, um damit im Klassenzimmer vernünftig und professionell arbeiten zu können. Unter ‘professionell’ verstehe ich, dass man im normal beleuchteten Raum auch hinten die abfotografierte Heftseite noch wird lesen können.
    Ich denke, der Ball liegt bei den Schulleitungen und -trägern. Es führt kein Weg an einer Beamerausstattung vorbei. Es braucht einen Plan, dass in den nächsten Jahren die Räume alle ausgestattet sind. Mit einer vernünftig einsetzbaren Mini-Technik dieser Art rechne ich erst, wenn die erste Generation dieser jetzt zu installierenden Beamer ihren Geist aufgibt. ;-)
    :-) Dirk

    schrieb Dirk am

  • #5

    Ich habe schon vor einigen Tagen von diesem Smartphone gelesen und sofort gedacht: Das würde ich gerne für meinen Unterricht haben.
    Nicht jeder Raum in unserer Schule ist mit einem Beamer ausgestattet, nicht immer habe ich mein Netbook dabei, es dauert eine ganze Weile es zu installieren und hochzufahren.
    Das Sound-Problem kann man wunderbar mit kleinen, transportablen Boxen lösen, wie ich sie mir gerade vor kurzem zugelegt habe, um mp3 vom Stick abzuspielen. Smartphone mit Line-in verbinden und fertig ist der Sound.
    @Klemmi: Klar, es wäre schön, wenn der Dienstherr in den Schulen alle Räume entsprechend ausstatten würde. Und dazu noch genügend aktuelle Schulbücher für alle ... *träum*

    schrieb FrauLadybird am

  • #6

    @Klemmi, Angela, Rene

    Ein fest installierter Beamer + Laptop o.ä. ist natürlich wesentlich besser. Diese Ausstattung gibt es aber nicht so häufig.

    Und dann kommt noch ganz wesentlich hinzu: Laptop auspacken, hochfahren, an den Beamer anschließen usw. Das sind keine großen Aktionen, kosten aber ein paar Minuten. Das verlockende an diesem Smartphone-mit-Beamer-Konzept ist doch, dass man zwei Knöpfchen drückt und das Bild ist da.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #7

    Ich schließe mich Rene und Angela an. Mit Digi-Cam mit Speicherkarte sowie Rechner/Laptop und fest installiertem Beamer kann man ebenfalls innerhalb kurzer Zeit Schülernotizen an Wände projizieren - mit entsprechend mehr Lumen dann auch relativ unabhängig von der Abdunkelung. Auch das Ton-Problem könnte man dann effektiver lösen, ganz zu schweigen vom Internetzugriff.
    Klar, der Einwand ist berechtigt, dass es die technische Ausstattung längst nicht überall gibt. Aber meiner Meinung nach sollte es eigentlich nicht so sein, dass dann die Lehrkraft mit eigenen finanziellen Mitteln einspringt und mal eben ein Smartphone für 600 € anschafft - das wäre die Aufgabe unserer Dienstherren. Schließlich erwartet ja auch keiner von uns, dass wir aus eigenen Mitteln klassensatzweise Bücher für die Schüler anschaffen.

    schrieb Klemmi am

  • #8

    Warum wird gleich so negativ kommentiert? Ich fand den Artikel oder besser die Info, dass es so ein Geät gibt, interessant und kann mich nun zu technischen Details, etc. weiter informieren. Am Ende muss ich ohnehin selbst entscheiden, ob ich mir so ein Teil zulege oder nicht.

    schrieb KS am

  • #9

    Da müssen Lehrer dann besonders darauf achten, dass es nicht versehentlich von jemanden eingesteckt wird. Ich finde einen Beamer an der Decke des Klassenraumes ideal. Nun hat nicht jede Schule die Möglichkeit in allen Klassenräumen Beamer an der Decke anzubringen. In so einem Fall wäre eine Alternative sinnvoll. Ich mache mir aber Sorgen um die Akkulaufzeit.

    schrieb Angela am

  • #10

    Man sollte meinen, dass inzwischen in jedem Klassenzimmer ein Beamer steht. Tut er nicht, ich weiß. Aber dann wäre ein Tablet (egal ob Android, Tablet-PC, oder in Zukunft Windows 8 Tablet) idealer. Schließt man mit HDMI an den Beamer an. Das geht heute schon.

    schrieb Rene am

  • #11

    15 Lumen - das ist kein Werkzeug, sondern ein Spielzeug.
    Sorry, aber ich finde diese Lobhudelei auch verfrüht. Bevor man solch ein Ding als professionelles ‘Lehrer-Tool’ anpreist, müsste man es erst mal eingehend testen. Meine Erwartung. Diese Technik ist noch sehr weit weg von einer wirklichen Benutzbarkeit.

    schrieb Dirk am

  • #12

    Nein, denn wir bekommen keine Gegenleistung dafür. Und ehrlich: Lesen Sie in einer Werbung Sätze wie “Aus so winzigen Lautsprechern (welche auch immer es sein mögen) kann nur ein blecherner, verstümmelter Dreck kommen.”?

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #13

    Müsste dieser Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet werden?

    schrieb Morten am

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