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Rechtschreibreform

Endlich: Springer-Verlag akzeptiert Rechtschreibreform 07.03.2006, 13:35

Der Springer-Verlag (Bild, Welt usw.), der jahrelang sein konservatives Publikum durch Verwendung der alten Rechtschreibung bedient hat, gibt sein sinnloses Treiben jetzt auf und wird zukünftig nach den Regeln der neuen Rechtschreibung schreiben. Darüber freuen wir uns sehr.

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  • (geändert: )

Dieser Schritt des Mediengiganten ist ein harter Tritt in den Unterleib der Anti-Rechtschreibreform-AgitatorInnen. Es steht zu erwarten, dass der Gegenrevolution damit ordentlich Wind aus den Segeln genommen wird. So veröffentlicht die Forschungsgruppe Deutsche Sprache die Meldung erst mal kommentarlos; wir dürfen auf die zugehörigen LeserInnenkommentare gespannt sein.

Damit wird der Weg für die Akzeptanz der Reform in der Öffentlichkeit freigemacht. Danke, Springer-Verlag!

Das letzte relevante Medium, das sich jetzt noch dickköpfig der alten Rechtschreibung bedient, ist die FAZ. Ein Jahr geben wir ihr noch bis zur Umstellung.

Pressemitteilung der Axel Springer AG, 07.03.2006

Etablierung einer reformkonformen Rechtschreibung / weitestgehend Orientierung an klassischer Rechtschreibung / Umsetzung bis 1. August 2006 geplant

Die Axel Springer AG wird eine reformkonforme Rechtschreibung in ihren Publikationen umsetzen. Anlaß der Umstellung ist der Beschluß der Kultusministerkonferenz vom 2. März 2006, die Rechtschreibreform entsprechend der Vorschläge des Rats für deutsche Rechtschreibung verbindlich zu ändern. Die Änderung der Schreibweise in den Zeitungen und Zeitschriften sowie den Online-Angeboten des Unternehmens ist nach Schaffung der technischen Voraussetzungen bis spätestens 1. August 2006 vorgesehen.

Die Axel Springer AG will sich der Chance auf einen Konsens in Fragen der deutschen Orthographie nicht entgegenstellen, bedauert aber, ebenso wie große Teile der Öffentlichkeit, daß die Rechtschreibreform alles andere als ein überzeugendes Ergebnis vorzuweisen hat. Eine Einheitlichkeit existiert mit reformierter Rechtschreibung nicht mehr. Der Verlag wird nach Umstellung auf reformkonforme Schreibung bei optionalen Schreibweisen weitestgehend die klassische Rechtschreibung anwenden.

Bei der Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung im August 2004 hatte die Axel Springer AG an die Vernunft der Reformer sowie an Verlage und Nachrichtenagenturen appelliert, eine Korrektur der durch kultusbürokratische Überregulierung verursachten Fehlentwicklung nach Kräften zu unterstützen. Die Axel Springer AG hatte dabei betont, daß sie sich Reformansätzen gegenüber nicht grundsätzlich verschließe. Entscheidend sei jedoch eine am Sprachgebrauch orientierte Festlegung der Schreibweise.
Pressemeldung der Axel Springer AG vom 07.03.2006: Axel Springer AG stellt Rechtschreibung um

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Kommentare

5

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  • #1

    Der Link aus dem vorigen Beitrag ist nicht mehr gültig.

    Stattdessen gilt nun:

    http://www.vernuenftig-schreiben.de/firefox.html

    Sehr empfehlenswert!

    schrieb Alfred Bomanns am

  • #2

    Was das Lesen im Internet betrifft, so empfehle ich eine Erweiterung für den Browser Mozilla Firefox. In zwei Minuten installiert!

    Dank ihr werden Internetseiten in Echtzeit in die bewährte Rechtschreibung umgewandelt:

    Aus “dass” wird “daß”, aus “muss” wird “muß”. “Hierzulande” gilt auch wieder zu Wasser, das Känguruh erhält sein “h” zurück. Die meisten Reformschreibungen, die das Lesen behindern, können mit ClassGerman automatisch in die lesefreundliche klassische Schreibweise umgewandelt werden. Damit machen Webseiten wieder Spaß!

    Auch zusammengesetzte Wörter (“Steuertips”, “Ratsbeschluß”) werden erfaßt.

    Ich benutze es seit Wochen und bin begeistert.

    Freeware!

    Herunterladen von http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/firefox.html

    schrieb Alfred Bomanns am

  • #3

    Das verstehe ich nicht. Das Bundesverfassungsgericht beschloß:

    “Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten, die neuen Rechtschreibregeln zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.” (Urteil vom 14.07.1998, AZ: 1 BvR 1640/97)

    Wenn eine Zeitung die Rechtschreibreform anwendet, kaufe ich sie eben nicht. Ich muß ja nicht unbedingt Zeitung lesen.

    Und von Lehrern, die jeden Unsinn mitmachen, möchte ich meine Kinder nicht unterrichten lassen.

    Alfred Bomanns, Oberhausen

    schrieb Alfred Bomanns am

  • #4

    LehrerfreundInnen,
    auf welcher Seite bin ich den da gelandet? Ist eigentlich das große I schon rechtschreibkonform?
    Ansonsten bin ich ja nicht der Freund der konservativen Presse, aber dass sie nicht jeden von oben erlassenen und vor allem unausgegorenen Murks schluckt, spricht wirklich für sie. Vor allem weiß sie auch im Nachgeben sachlich formulierte Haltung zu bewahren, ganz im Gegensatz zu Euren polemischen Jubelgesängen (“Unterleib” und so…).
    Wenn ich’s nächste Mal FAZ lese, werd’ ich an Euch denken!
    Gute Nacht!
    Daniel Aue

    schrieb Daniel Aue am

  • #5

    Herr oder Frau Lehrerfreund schrieb: “Anti-Rechtschreibreform-AgitatorInnen” und “Damit wird der Weg für die Akzeptanz der Reform in der Öffentlichkeit freigemacht.”

    Nun, derartige Demokratie- und Realitätsverweigerung kannte ich bisher nur von einigen unserer sogenannten Volksvertreter(innen)!

    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Lindemann

    schrieb Christian Lindemann am

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