Frontalunterricht

Zum Jahreswechsel nimmt man sich gerne etwas vor und hält es nicht ein. Lehrer/innen finden hier fünf Vorschläge, die realistisch und damit durchhaltbar sind.

Eine frontale Sitzordnung gefährdet gerade bei der Arbeit mit Notebooks / PCs den Lernfortschritt immens: Die Lernenden sind hinter ihren Bildschirmen versteckt und können in Ruhe andere Dinge treiben. Mit Beweisfoto aus einer Hochschule.

Prof. A. Gruschka, Erziehungswissenschaftler, wettert gegen sinnlose Methodenkompetenz: »Methoden fungieren nicht mehr als Mittel zum Ziele der Erschließung und des Verstehens von Inhalten.«

Forscherinnen der TU Braunschweig studierten die Einführung von interaktiven Whiteboards an einer Realschule in Braunschweig. Ihre Ergebnisse widersprechen in großen Teilen dem PR-Geschwätz der Whiteboard-Mafia, die in den Massenmedien von "Interaktion", "Zeitersparnis" und "Motivation" tönt.

»Eine neue Ära der Klassenzimmer-Beschallung« - so preist die Fa. Phonak ihr System »Dynamic SoundField« an. Die Lehrer/in trägt ein Headset (siehe Bild), ihre Stimme wird automatisch verstärkt und dynamisch an den Lautstärkepegel im Klassenzimmer angepasst. Das heißt: Je lauter die Schüler/innen krakeelen, desto lauter erklingt die Stimme der Lehrer/in. Lehrer/innen, die das System benutzt haben, sind hoch zufrieden - SIE MÜSSEN NICHT MEHR SO VIEL RUMSCHREIEN.

Ein SMART Board-Profi hat eine (englischsprachige) Unterrichtseinheit zum Thema "US-amerikanische Volksmärchen" erstellt (Primarstufe). Sie finden hier eine Vorstellung dieser Unterrichtseinheit, die als Inspiration dienen kann - oder auch als abschreckendes Beispiel. Denn die Darstellung zeigt die didaktischen Defizite des Whiteboard-Hypes.

Lehrer/innen reden im Unterricht zu viel. Spätestens seit der DESI-Studie wissen wir es wieder. Hilbert Meyer, Flaggschiff der Erziehungswissenschaften, nimmt in einem interessanten Interview Stellung zu diesem Phänomen.

Der Spiegel-Zwiebelfisch-Autor Bastian Sick ("Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod") wird am 13. März die "größte Deutschstunde der Welt" in der Köln-Arena abhalten. Eine Perversion postmoderner Didaktik.