Bemaßen üben (1) 13.08.2008, 15:41

Übunge zur Bemaßung (Ausschnitt)

Hier werden die tec.LEHRERFREUND-Themen »Bemaßungsregeln« (1 bis 3) schrittweise an einem konkreten Bauteil angewendet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Bezugskanten.

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Bemaßungsübungen (1)

Flaches Werkstück

In diesem Beitrag lernen Sie, wie man richtig bemaßt. Wir beschäftigen uns mit einer flachen Abdeckplatte aus St 37. Weil sie flach ist, genügt die Darstellung in der Vorderansicht mit einer Dickenangabe (t = ...); die Seitenansicht kann man sich auf diese Weise sparen.
Die Bemaßung soll Rücksicht auf die Fertigung des Teils nehmen. Man sagt: Das Teil wird fertigungsgerecht bemaßt.

Ein Bauteil mit vorgegebener Form hat eine ganz bestimmte Anzahl von Maßen, keines mehr und keines weniger. Die Abdeckplatte ist, wie sich nach Fertigstellung der Zeichnung zeigt, mit 13 Maßen komplett bemaßt. Hat es weniger, fehlen Maße und das Werkstück lässt sich nicht herstellen; hat es mehr, sind überflüssige Maß in der Zeichnung. Beides ist (fast) gleich schlecht. Beim Bemaßen des flachen Werkstücks gehen wir von zwei Bezugskanten aus.
Um festzustellen, welche und wie viele Maße wir benötigen, reißen wir das Teil an. Nach dem Anreißen ist die fertige Form in feinen Rissen dargestellt. Dazu gehören auch Radius- und Bohrungsmitten.

Für das Anreißen benötigen wir
- eine Reißplatte. Sie ist ein solider, gegossener Tisch mit ebener, fein bearbeiteter Oberfläche,
- einen Parallelreißer. Das ist ein senkrecht in einem Fuß stehendes Lineal mit einer feineinstellbaren, gehärteten Reißnadel, und
- ein Gussprisma, an das wir das Werkstück sicher anlehnen können, damit es beim Anreißen nicht hin und her kippt.
 

Einen flachen Körper bemaßen: Bemaßungsschritte

A: Ausgangsteil ist eine von einem Flachstahl abgesägte Platte mit den Maßen 1 bis 3.
B: Das Teil wird der Länge nach auf die Anreißplatte gestellt. Auf diese Weise erhalten wir die Risse mit den Abständen 4 bis 8. Diese Maße gehen alle von der gleichen Auflagefläche aus, die wir »Bezugskante I« nennen.
Danach wird das Teil entsprechend Pfeil X aufgestellt
C: Jetzt reißen wir - von der neuen Bezugskante II ausgehend - die Abstände 8.1 bis 11 an.
D: Drei Mitten (Radius, Schlitz, Gewinde) werden angekörnt, damit wir von hier aus den Radius anreißen und feilen, und die Löcher bohren können.
Die letzte Zeichnung fasst die Anreißschritte zusammen und zeigt, dass zur vollständigen Bemaßung des Abdeckblechs 13 Maße erforderlich sind.
Indes bleibt eine Frage zu klären: Wie verhält es sich mit der Bemaßung des die Außenkanten berührenden Radius? Die Risse 8 und 8.1 (rot) sind nötig, um die Radiusmitte festzulegen. In der Zeichnung jedoch ist es üblich, nur den Radius anzugeben. Man geht allgemein davon aus, dass mit der Kenntnis des Radius klar ist, dass das Radiusmaß und die Anreißabstände identisch sind.

Sehen Sie sich auch das Arbeitsblatt dazu an.
 

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