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Handystrahlung

Handy-Strahlenbelastung - neue aussagelose Studie 04.02.2009, 01:05

In einer aktuellen Studie (Jahr 2009) wurden über 3.000 Kinder und Jugendliche 24 Stunden lang Mobilfunkstrahlen ausgesetzt. Die Ergebnisse sind trivial: Die Untersuchten zeigten kaum Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel. Die Medien jubilieren ("Mobilfunk schadet Jugendlichen nicht"), Fachleute dagegen fürchten weiterhin Langzeitschäden und fordern Handy-Verbote für Kinder unter 6.

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Im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) wurde die Untersuchung an der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. So dramatisch die Erwartungen waren, so harmlos waren die Ergebnisse: Keinerlei Einfluss auf die Gesundheit der Kinder konnte nachgewiesen werden. Im selben Atemzug muss allerdings erwähnt werden: Es gibt keine Langzeitstudien, die die Belastung von Immun- und Nervensystem Heranwachsender untersucht. Die Aussage „Handys sind nicht schädlich“ wird in keiner Form durch die Studie unterstützt, so sehr Medien und Konzerne diese Ansicht auch kultivieren.

Hatte 1998 im Schnitt noch knapp jeder 13. Jugendliche ein Mobiltelefon, so hat heute nur jeder zwanzigste keines. 95 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen besitzen ein Mobiltelefon (vulgo: “Handy”) und setzen ihre sich entwickelnden Körper unbekannten Belastungen aus. Die aktuellen Werte beziehen sich auf Kurzzeit-Symptome wie Kopfschmerzen, Nervosität oder Gereiztheit; sie sind hinsichtlich der Langzeitfolgen jedoch in keiner Weise aussagekräftig. Denn Langzeitstudien können erst „in einigen Jahren“ erwartet werden, so das BfS. Manchen dauert das zu lange.

Frankreich zum Beispiel. Die Franzosen reagierten auf die aktuellen Entwicklungen im Mobilfunksektor und planen ein Handyverbot für Kinder bis sechs Jahren. Mobiltelefone, die speziell für Kinder dieser Altersgruppe produziert werden, sollen einem Verkaufsverbot unterliegen. Weiterhin soll auf die Werbeflut für Handys reagiert werden, Handy-Werbung für Kinder unter 12 Jahren dementsprechend verboten werden.

Solange die Risiken nicht vollends ergründet sind, wollen auch andere nachziehen. In Österreich werden Forderungen nach ähnlichen Konsequenzen lauter, aber auch in Deutschland gibt es eine solche Bewegung. Die Ärztekammer rät derweil dazu, der Studie nicht allzu viel Beachtung zu schenken. Vor allem nicht, da das Thema in den Medien sehr kontrovers diskutiert wird.
Schließlich gibt es da diese schwedische Studie, die Kindern und Jugendlichen ein fünfmal höheres Risiko für Gehirntumore bescheinigt. Eine entsprechende Gegenmeldung bleibt bisher aus. Obwohl Handykonzerne ein Forschungsprogramm unterstützen, das die Unbedenklichkeit der Strahlen beweisen sollen, ist es nicht gelungen, dem Handy eine weiße Weste anzuziehen.

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