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Schullektüre vereinfacht

Klassiker in moderner Sprache - Frevel oder Segen? 10.06.2024, 11:55

Schüler lesen Schullektüre und verstehen sie nicht
Bild: Generiert mit Ideogram / Montage

Schiller, Goethe und all die anderen Klassiker/innen befleißigen sich einer Sprache, die bei Schüler/innen häufig zu Stöhnen oder gar Unverständnis ganzer Passagen führt. Einige Verlage geben sprachlich modernisierte oder vereinfachte und gekürzte Werke heraus, um Schüler/innen den Zugang zu erleichtern.

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Artikel vom 23.07.2004, vollständige Neuerarbeitung 10.06.2024

Jede/r Deutschlehrer/in kennt das Problem: Im Bildungsplan steht der Woyzeck, die Schüler/innen scheitern jedoch schon rein sprachlich daran.

Um den Zugang zu erleichtern, gibt es vereinfachte Versionen der in Schulen häufig gelesenen Klassiker, teilweise auch moderner Jugendbücher.

Beispiele für vereinfachte Klassiker

Cornelsen: Einfach klassisch

Der Cornelsen-Verlag betreibt seine Reihe »Einfach klassisch« (früher: »… einfach klassisch«) mit der Untertitelung »Klassiker für ungeübte Leser/innen« seit mehr als 20 Jahren erfolgreich. Stand 2024 sind 20 Bände erschienen, die den einen Großteil des Schulkanons abdecken, darunter Kleider machen Leute (Gottfried Keller), Der zerbrochne Krug (Heinrich v. Kleist), Wilhelm Tell (Friedrich Schiller), Die Räuber (Schiller), Kabale und Liebe (Schiller), Die Leiden des jungen Werther (Johann Wolfgang v. Goethe), Götz von Berlichingen (Goethe), Der Schimmelreiter (Theodor Storm), Faust (Goethe), Nathan der Weise (Gotthold Ephraim Lessing) etc. Zu allen Publikationen gibt es kostenlose Arbeitsblätter, die separat bestellt werden müssen.

Das Konzept besteht aus »behutsamen Kürzungen und textlichen Vereinfachungen« (Cornelsen: Einfach klassisch). Außerdem beinhalten die Texte Fußnoten/Randnotizen mit Worterklärungen und zusätzliche Infoboxen zu möglicherweise unklaren Themen (etwa: Wie funktioniert ein Duell (Kabale und Liebe), Was ist eine Revision (Der zerbrochne Krug)). Manche Bände enthalten auch kurze Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, einfache Personenübersichten oder Fragen zum Inhaltsverständnis. Die einzelnen Abschnitte enthalten leicht verständliche Kapitelüberschriften, bei Kabale und Liebe:

  1. Miller will nicht, dass der Major in sein Haus kommt
  2. Sekretär Wurm kommt zu Besuch
  3. Luise schwärmt von ihrem Geliebten
  4. Luise sieht die Standesunterschiede

Der Grad der Vereinfachung schwankt stark zwischen den Ausgaben - während beim Faust vor allem Kürzungen vorgenommen wurden, der Text aber kaum verändert wurde, sind die Eingriffe bei Romeo und Julia auf dem Dorfe (Gottfried Keller) deutlicher:

An dem schönen Flusse, der eine halbe Stunde entfernt an Seldwyl vorüberzieht, erhebt sich eine weitgedehnte Erdwelle und verliert sich, selber wohlbebaut, in der fruchtbaren Ebene. Fern an ihrem Fuße liegt ein Dorf, welches manche große Bauernhöfe enthält, und über die sanfte Anhöhe lagen vor Jahren drei prächtige lange Äcker weithingestreckt gleich drei riesigen Bändern nebeneinander.

Gottfried Keller: Romeo und Julia auf dem Dorfe (Original)

An einem schönen Fluss erhebt sich eine weite Hügelkette und verliert sich in der fruchtbaren Ebene. Dort liegt, eine halbe Stunde von Seldwyla entfernt, ein Dorf mit großen Bauernhöfen. Auf der sanften Anhöhe befanden sich vor Jahren drei lange Äcker nebeneinander wie drei riesige Bänder.

Ähnlich bei Kabale und Liebe:

Miller (schnell auf- und abgehend). Einmal für allemal! Der Handel wird ernsthaft. Meine Tochter kommt mit dem Baron ins Geschrei. Mein Haus wird verrufen. Der Präsident bekommt Wind, und kurz und gut, ich biete dem Junker aus.

Frau. Du hast ihn nicht in dein Haus geschwatzt – hast ihm deine Tochter nicht nachgeworfen.

Friedrich Schiller: Kabale und Liebe (Original), I,1

Miller (schnell auf und ab gehend). Ein für alle Mal! Die Sache wird ernst. Meine Tochter kommt mit dem jungen Major ins Gerede. Mein Haus verliert seinen guten Ruf. Der Präsident bekommt Wind davon und - kurz und gut, ich lasse nicht mehr zu, dass der junge Herr hierherkommt.

Frau. Du hast ihn nicht gebeten, in dein Haus zu kommen - hast ihm deine Tochter nicht nachgeworfen.

Latona: …verstanden!

Ein etwas weitergehendes Konzept verfolgt die Autorin Latona, die Goethes Faust und Büchners Woyzeck in leicht verständliche Prosa übersetzt hat (siehe auch beim Lehrerfreund: Goethes »Faust I« in Prosa übersetzt - Interview mit der Autorin). Sie überführt Dramentexte in Prosa. Damit kann man selbst ohne Germanistikstudium den Woyzeck in einer Stunde wegschmökern.

Weitere Beispiele: Klassiker in Einfacher Sprache

Einfache Sprache bedeutet: Auch Zweitsprachler/innen oder sehr schwache Leser/innen sind die Zielgruppe. Einfache Sprache wird u.a. von politischen Institutionen und Organen zusätzlich angeboten, bspw. auf der Website des Bundeskanzlers: Bundes-Kanzler: Informationen in Leichter Sprache. Es geht hier also mehr um Barrierefreiheit als um die Entschärfung antiquierter Sprachverwendung wie in den vorigen Beispielen.

Der Michaelsbund hat einige Klassiker in Einfacher Sprache anzubieten, bspw. Erzählungen von Theodor Storm in Einfacher Sprache oder George Orwell: 1984 in Einfacher Sprache. Hier werden gezielt sehr schwache oder fremdsprachliche Leser/innen angesprochen - der Klappentext von 1984 kommt schon mehrheitlich ohne Nebensätze aus:

Winston Smith lebt in London. Aber nicht im London wie wir es kennen. Im London von Winston ist es gefährlich. Der Große Bruder hat dort das Sagen. Er weiß alles, was die Menschen tun und denken. Alle werden ständig von Kameras und Abhörgeräten beobachtet. Sie sollen hart arbeiten und an nichts Falsches denken. …

Ähnlich die Schullektüren von Arena in Einfacher Sprache. So wird bspw. die Woodwalkers-Serie für die Sekundarstufe I gekürzt und mit Unterrichtsmaterialien angeboten. Die ersten Zeilen zeigen das Konzept:

Man nennt mich den »geheimnisvollen Jungen«. Zeitungen und TV-Sender berichten über mich.
Ich bin eines Tages aus dem Wald aufgetaucht.
Die Leute sagen über mich: »Niemand weiß, wer er ist. Auch er selbst nicht, denn er hat sein Gedächtnis verloren.«

In der Niveau-Hölle: klassik modern

Die Reihe »klassik modern« des Verlags »moderne zeiten« wird (leider?) nicht mehr aufgelegt. Wir überlassen Manuel Hartung auf Zeit.de das Wort, wo fast schon angeekelt von »Ultralight-Versionen« klassischer Werke gesprochen wird:

Zwei ehemalige Redakteure der Bild-Zeitung schreiben Goethe, Schiller und Shakespeare auf Groschenroman-Niveau herunter. Schillers Drama Die Räuber ist nun ein Roman mit Comic-Sprache: “‘Oh, Gott! Nein.’ - ‘Wie bitte?’ - ‘Ach, äh ... nein’”, lassen die Ex-Bild-Leute ihre Protagonisten stammeln.

Klassiker als Graphic Novels

Die bekanntesten Bearbeitungen als Graphic Novel dürften die beiden Faust-Adaptionen von Alexander Pavlenko/Jan Krauß und Flix sein. Während Flix: Faust - Der Tragödie erster Teil (Carlsen Verlag) eher frei und im Cartoon-Stil mit der Vorlage umgeht, behält Alexander Pavlenko: Faust (editionfaust) die düstere, komplexe Stimmung bei.

Zahlreiche Klassiker wurden als Comic oder Graphic Novel bearbeitet, oft mit dem Vermittlungshintergrund DaF (Deutsch als Fremdsprache). Suchen Sie nach »Graphic Novel« und dem Namen ihrer Lektüre, dann stoßen Sie bspw. auf Nicolas Meylaender, David Boller: Die Legende von Wilhelm Tell: Eine Graphic Novel nach Friedrich Schiller oder Carina Janas: Die Räuber (DaF, Klett).

Da diese bildlastigen Bearbeitungen für den Deutschunterricht doch sehr weit weg von den Vorlagetexten sind, gehen wir nicht weiter darauf ein. Allerdings kann man sich hier als Lehrer/in schon mal eine gute Folie für einen Einstieg ziehen.

Didaktische Bewertung

Die Meinungen zu diesen Konzepten gehen weit auseinander. Den Purist/innen sträubt sich die Körperbehaarung, sie empfinden solche Umarbeitungen der großen Meister als Sakrileg. Auf der anderen Seite stehen die Pragmatiker/innen, die bildungsfernen Schüler/innen eben Kleider machen Leute in die Köpfe trommeln müssen und dankbar sind für Versionen, die sich sprachlich der Klientel angleichen.

Letztlich läuft alles auf eine didaktische Fragestellung hinaus: Welche Ziele verfolgt das Bildungssystem, wenn es Schüler/innen Klassiker lesen lässt? Geht es nur um die Inhalte, oder soll ein Fenster in Sprache und Gedankenwelt vergangener Epochen geöffnet werden? Diese Frage müssen Sie als Lehrer/in beantworten.

In jedem Fall sollte man diese Ansätze nicht exklusiv betrachten. Warum nicht mit den Oberstufenschüler/innen den Faust als Prosa lesen, so dass alle wissen, worum es geht - und dann einzelne Stellen nachlegen?

Fazit

Alte Bücher sind schwer zu lesen. Aber es gibt sie auch in einfacher Sprache. Diese versteht man leichter. Dann weiß man, was drin steht. Und vielleicht macht das Lesen auch Spaß.

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Kommentare

23

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  • #1

    Ich frage mich, ob man für das Fach Kunst und Kunstgeschichte demnächst historische Bilder ummalt, damit Schüler die Aussage besser verstehen. Wie wäre es, statt der Venus von Milo ein Top-Model abzubilden oder statt des Rembrandts “Mann mit goldenem Helm” einen Nato-Offizier zu fotografieren? Der “Küchenmagd” von Vermeer könnte man doch eine Starbucks-Uniform anziehen und sie einen Latte Macchiato aufschäumen lassen. Dann verstünden unsere Schüler endlich einmal, was die Maler uns sagen wollten und was das Typische ihrer Zeit ausmachte. Oder nicht?

    Schüler können nur das schätzen lernen, womit sie sich irgendwann einmal auseinandersetzen mussten. Wer immer nur billige Burger bekommt, weiß nicht, welch ein Genuss ein Rehrücken sein kann. Es ist nicht die Aufgabe eines Lehrers, Schüler damit vollzustopfen, was sie ohne Vorbehalte “fressen”; auch wenn das bedeutet, dass man ihnen erst einmal beibringen muss, “mit Messer und Gabel umzugehen”. Das ist doch die wahre Herausforderung.

    Vanessa Dippel (Lehrerin)

    schrieb Vanessa am

  • #2

    In der gesamten Diskussion kommt mir ein Aspekt deutlich zu kurz: Literatur ist nicht nur Inhalt, sondern auch Form. Und diese Form kann auch sehr schön im Sinne von ästhetisch sein. Natürlich ist der Inhalt eines Werkes wichtig. Aber manchmal kann man sich diesen Inhalt eben nur oder nur mit einem Verständnis der Form erschließen.
    Und im Sinne einer Aufwertung des Ästhetischen sind die vereinfachten Versionen eben nicht ‘schön’, sondern nur praktisch; das ist eine billige Wohnzimmereinrichtung aus Buche-Dekor von der Reste-Rampe auch. Aber schön und erbauend ( ja, dieses Wort gibt es noch!)ist das nicht.
    Wie sagte ein großer Mensch: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
    Zu dem Argument des leichteren Zuganges für Menschen mit Migrationshintergrund sei eine Frage erlaubt: Ein erschwerter Zugang zu Literatur liegt doch nicht an der Unfähigkeit dieser Menschen, Kunst zu lieben und zu erleben; in allen Kulturkreisen gibt es große und schöne Kunst. Wenn man aber die Vergrößerung seines eigenen Seiens nicht will, ist die Frage, ob ein ‘Migrationshintergrund’ (was für ein konstruiertes Wort) völlig belanglos.

    schrieb Thomas Pugnator am

  • #3

    Eine interessante Debatte-bevor jemand mein deutsche Rechtsfehler kritisiert sage ich im voraus,daß ich Engländer bin (:))

    In England bietet man Geoffrey Chaucers “Canterbury Tales” in “light” an-aber die Canterbury Tales stammen aus dem 14 Jahrhundert wann Sprachunterschiede zu heute naturlich tiefer sind als die Untersschiede zwischen heute und dem Ende des 18 Jahrhunderts, als von Schiller “die Räuber” schrieb.
    Auf der einer Seite habe ich Verständnis, daß Schüler ein Baby-version von den Klassiker haben wollen, auf der anderen Seite finde ich es passt schlicht und unheimlich zu den Sitten unserer Zeit-die Leute wollen immer alles einfach und vereinfacht und simpel aufgetischt zu bekommen ohne daß sie sich selbst anstrengen müssen. Ablehnung und Schwierigkeit mit deutschen Klassiker hat viel mehr mit Unterrichtsmethoden, Bequemlichkeit des modern Mensches, die Knappheit der wirklichen freier Zeit in der modernen Welt und der Beziehung den meisten jugendlichen zu ihren deutschen Muttersprache auf, als mit der Veralterung und dies bezogen Unerreichbarkeit der Sprache zu tun.

    Eine Frage gibt es keine alternatvie zu Reklamausgaben? Diese traurige und unappetliche billighefte haben bestimmt auch ihr Senf beigetragen, daß so wenige deutsche Klassiker der deutschen Literatur freiwillig lesen oder spielen.


    Sehr falsch meiner Meinung nach, ist dieses Kommentar von einem in diesem Forum. Ich zitiere:

    “Hinzu kommt, dass an diesen Stücken weniger die Sprache interessant ist, als vielmehr die dramaturgische Anordnung und der in den Dialogen zum Ausdruck gebrachte Subtext, nicht aber der Text selbst - denn der ist immer nur Werkzeug.”


    “Nur Werzeug??!” Wer das denkt scheint mir per defintiion keine Interesse für Lyrik zu haben. “Nur” ! Die Handlung von Shakespeare sind unoriginel und machmal sogar direkt genommen von anderen-seine Stücke sind wegen der Sprache und der tiefesten Kraft der Sprache heute gespielt nicht wegen der Handlung allein.
    Wenn die oben zitierte Meinung wahr wäre, dann wäre eine moderne “Übersetzung” von Schiller tatsächlich immer zu empfehlen und das Aufbewahren des Originals sinnlos, die Meinung is aber im tiefesten Sinne falsch! Im Gegenteil, nicht die Handlung zB “der Räuber” ist der Grund, warum eine werk ein Klassiker geworden ist, sondern die Sprache und die Schönheit der Sprache. Es gibt tausende von (vermutlich, angeblich wahrscheinlich einmalige) klassiker zB “Mebigidion” in der walisischen Sprache verfasst, die uns fast aller verloren gegangen sind. Sie sind uns verloren gegangen nicht weil sie weniger wert sind als sagen wir -“die Niebleungen” (die übrigens auch schnell ablebt) und nicht weil keine Übersetzung vorhanden ist (die gibt es) sondern weil kaum einer der walischer Sprache mächtig ist und ohne der walische Sprache verliert die “Mebigidion” aller oder fast aller Kraft. Logisch-wenn keiner deutsch mehr spricht wird keiner Goethe lesen-Geoteh in Übersetzung ist erbärmlich, das wissen die französe und engländer die Geothe übersetzt in ihrer Sprache gelesen haben. Dieses Ableben wird wohl auch der frühzeitiger Schicksal der deutschen Klassiker sein und in der sehr voraussichtbare Zeit, weil die Deutschen überwiegend und mit weniger Ausnahme sich ein Pfferrlinge für ihre Sprache und ihre Klassiker interessieren; die überwiegende Mehrheit von deutschen heute ignorieren deutsche Kultur (ihr Pop Musik ist meistens auf englisch) ditto “ihre” Krimis (aus dem englischen übersetzt)  Uninteresse lässt sich auch teilweise beweisen in dem Schiller (die von Sprache hergesehen nicht extrem schwer ist) für die meisten Schulern angeblich unerreichtbar ist. Was bleibt übrig? Schiller nicht zu übersetzten bitte, sondern lebendig zu machen. Reklam UND light version in die Ecke stecken und spielen sie seine Stücke; zu   dabei werden sie besser verständlich.
    Sollte eine Schule in Köln diese Idee verklichen wollen, kontaktieren Sie mich; ich würde gerne ehrenamtlich versuchen zu helfen. 

    Michael

    schrieb Michael am

  • #4

    Die Arbeit am lektüregestützten Prüfungsthema zu Schiller, “Die Räuber” gestaltete sich rückblickend mit einer gut kommentierten Originalausgabe zufriedenstellend. Es ist jedoch ratsam, und da gebe ich “Onkel Klaus” - wie heißen Sie eigentlich? - Recht, Schülerinnen und Schülern mit Verständnisproblemen eine unkomplizierte, mit einfachen Arbeitsfragen versehene Light-Version zusätzlich (!!) zu empfehlen. Die Kernfrage ist letztlich: Wenn wir unsere klassische Literatur, womit ein Klassik-Begriff im Sinne von Kulturgut subsumiert wird, weiterhin pflegen wollen, schlagen wir dann die Tür mit kaum zu erschließenden Originaltexten zu? Oder riskieren wir Unebenheiten bis grob verzerrende Unzulänglichkeiten, haben aber ein Textverständnis erreicht, das für die Erschließung der Kernproblematik ausreicht?
    Kosinsky jedenfalls kann im oben genannten Falle problemlos “nachgereicht” werden, zumal er in manchen Inszenierungen ebenfalls fehlt.
    Amalia “stirbt” übrigens nicht in jeder Theater-Aufführung. Schiller “stirbt” übrigens dadurch ebenfalls nicht im übertragenen Sinne.
    Wollen wir also etwa gleich noch eine prinzipielle Theater-Schelte anstoßen?! Wer würde denn freiwillig eine absolut konforme Räuber-Inszenierung besuchen?

    Fakt ist: Die großen Themen der dramatischen Literatur lassen sich häufig in wenigen Sätzen zusammenfassen. Für unsere Schülerinnen und Schüler (Realschule) ist dieses Wenige vordergründig der erste Schritt, der eine Tür öffnet für die Arbeit am Originaltext. Schüler mit Migrationshintergrund möchte ich dabei ebensowenig wie Sie, “Onkel Klaus”, auf der Strecke lassen.
    Dass die produktive Arbeit mit der zeitgenössischen Sprache Schillers sogar motivierend sein kann, durfte ich erfahren. Und schreibend, so ebenfalls meine Erfahrung, lässt sich ein solches Werk ohnehin besser erfassen.

    Ein Wort noch an Sie, Frau Weber. Von Gymnasiasten ist das Feedback zur klassischen Schullektüre (selbstredend basierend auf Originaltexten)häufig vernichtend. Teilen Sie uns doch einfach mit, wie Sie Ihre Leser/innen mit den Originaltexten (zeitlich vor Hauptmann angesiedelt) begeistern? Vielleicht lässt sich ein Teil Ihrer Erfahrung auf Realschul-Ebene transponieren und die unsägliche Diskussion endlich produktiv weiterführen.

    schrieb Christel Metzger am

  • #5

    Ich habe mit einer nicht ganz einfachen Klasse 8 am Gymnasium in NRW die “einfach klassisch”-Version von “Die Räuber” behandelt und war mit der Resonanz der Schüler recht zufrieden. Sie kamen zu überraschend fruchtbaren Erkenntnissen, konnten dem Text gut folgen und waren interessierter als erwartet.
    Natürlich ist das Reclam-Heft umfangreicher, aber die Sprache ist sehr viel schwieriger und hätte vielen (gerade mit Migrantenhintergrund) den Zugang zu Schillers Text schlicht verwehrt.
    Der Sinn des Stückes bleibt auf jeden Fall erkennbar, die Kürzungen und Veränderungen sind nicht dermaßen erheblich, wie “schubidubi” argwöhnt.
    Die einzig negative Resonanz kam von einer Schülermutter, die meinte, dass Schiller und die gesamte deutsche Klassik durch eine solche Edition vergewaltigt werden würde. Das entspräche nicht dem Anspruch gymnasialer Bildung. - Sie hatte aber den Text gar nicht gelesen oder gar verglichen, es ging ihr nur ums Prinzip. Auf meinen Antwortbrief hat sie auch gar nicht mehr reagiert, und ihre Tochter hatte eine 1 in der Klassenarbeit, also war sie dann wohl zufrieden…
    Es geht doch darum, möglichst vielen Schülern den Weg zu öffnen, dass sie sich überhaupt klassischen Werken annähern.
    Für die Sek. I ist die Reihe daher schon eine große Hilfe, sie macht die Literatur zugänglicher, und das muss doch Ziel des Deutschunterrichts sein.

    schrieb Onkel Klaus am

  • #6

    ich finde diese Diskussion überflüssig!!
    Frau Weber === lol

    schrieb Rofl Kartoffel am

  • #7

    Ich finde es sehr schade, dass die Vereinfachung auf solch derbe Kritik trifft, da es eben auch Menschen gibt, die dieser älteren Sprache nicht mächtig sind und deshalb eine “Leseunterstützung” brauchen. Ich würde selbst zwar nur im Notfall zu solch einer Hilfe greifen, aber ich halte es einfach für Unsinn derartige Hilfen so schlecht zu machen, da sie für Schüler sehr von Nützen sind. ;-)

    schrieb Anki am

  • #8

    die einfachklassiker verändern den sinn schon dadurch, dass sie sich anderer worte und anderer satzkonstruktionen bedienen - vereinfacht eben. ein komma mehr oder weniger spielt da keine rolle. die sinnentstellung ist programm.

    schrieb schubidubi am

  • #9

    Da das bereits Ende des 19. Jahrhunderts anders gemacht wurde, wäre die Bemerkung zum “th” vor ca. 100 Jahren angebracht gewesen. Außerdem zieht das Weglassen des “h” praktisch keine Bedeutungsveränderung nach sich, ein falsches oder fehlendes Komma dagegen schon.

    schrieb Jan-Martin Wagner am

  • #10

    Mach dir keine Sorgen - das ist völlig normal. In der Regel werden alle Klassiker der modernen Rechtschreibung angeglichen, da sich “Wuth” und “Heymath” einfach schlecht liest.

    schrieb Peter am

  • #11

    Erläuterung des Cornelsen-Verlags zu seiner Reihe “einfach klassisch”:

    “Selbstverständlich wurde die Orthografie den modernen Rechtschreibregeln angeglichen, ebenso die Zeichensetzung, selbst wenn damit der Sinn des Textes etwas verändert wird.”

    (vorletzter Absatz des letzten Abschnitts von http://www.cornelsen.de/teachweb/1.c.35723.de/?hasjs=1&referer;=&parentID=1.c.6122.de&id=42403)

    Was ist denn davon zu halten? Ich finde es höchst bedenklich ? sowohl, was die Reihe “einfach klassisch” betrifft, als auch, was darin über die reformierte Rechtschreibung an sich zum Ausdruck kommt.

    schrieb Jan-Martin Wagner am

  • #12

    Also ich könnte mir durchaus vorstellen, eine
    Lightausgabe als Hilfe zu verwenden, aber nicht,
    das Original gänzlich wegzulassen. Schon gar nicht in der Oberstufe. Denn noch sind Schiller, Goethe und Co. nicht so veraltet, wie Walther von der Vogelweide aus dem Mittelalter (was oben irgendjemand erwähnte).
    Noch kann man die Sprache sehr wohl verstehen und irgendwo geht du schon auch immer Inhalt und Intention des Autors verloren, denn wer übersetzt bitte die Originale? Jeder hat ja wohl seine eigene Interpretation von den Werken und ins besondere von einzelnen Textstellen. Man kann die Originale nicht einfach verleugnen.
    Und wer homo faber langweilig findet, nun das ist geschmackssache, doch lässt sich vermuten, dass weniger gebildete Menschen solche komplexen Werke nicht verstehen.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den wahren Hintergrund eines Werkes wirklich deuten und erkennen kann, wenn man nicht einmal das Original versteht!
    Ich habe also nichts gegen die Übersetzung, im Gegenteil, ich würde es sogar spannend finden, mal eine zu lesen, doch sollte nicht vorschnell darüber entschieden werden, die Originalen Werke gänzlich wegzulassen. Besonders am Gymnasium sollte man schon noch den Anspruch an die Schüler stellen dürfen, dass diese sich noch mit den “alten” Werken auseinandersetzen. Zur Not kann man
    die “Übersetzung” ja als Hilfe parat haben!!

    schrieb Martina Schmidt am

  • #13

    Es liegt in der Natur der “literatur-ethischen” Sache, dass in Anbetracht der Klassik-light-Editionen ein Jammern und Wehklagen anhebt ob des Untergang unseres kulturellen Erbes. Im folgenden beziehe ich mich lediglich auf die Cornelsen-Ausgabe, da ich mir über die “Bild-Ausgabe” kein Urteil bilden konnte und es nicht zu tun beabsichtige (Zeitverschwendung). Als Realschullehrerin und Fachberaterin Deutsch ist mir ein Anliegen, dass SchülerInnen sich ohne etymologisches Magengrummeln einem wertvollen, unser “kulturelles Gedächtnis” (in Baden-Württemberg Schlagwort Nr. 1) nährendes Werk widmen können. Friedrich Schillers “Die Räuber” ist derzeitige Prüfungslektüre Abschlussprüfung an RS. Cornelsen brachte auch hierzu (bitte die Liste oben ergänzen) eine Light-Ausgabe heraus. Was soll es schaden, wenn Schüler zur obligatorischen Original-Ausgabe diese “Übersetzung” als Lesehilfe, teils sogar “echter” Zugangsschlüssel, zusätzlich hinzuziehen? Ein Weiteres noch: Gerade der Abgleich einiger Passagen kann eine reizvolle Aufgabe sein im Hinblick auf faktisch angewandte Sprachgeschichte.
    Seit Jahren bearbeite ich in Klasse 8 Storms “Der Schimmelreiter”, da unsere Schule für diese Stufe auch einen Wangerooge-Schullandheimaufenthalt vorsieht. Die Idee, den überlieferten Text umzuschreiben, hegte ich schon lange - allein: Es fehlte an der Zeit. Die Lektüre blieb häufig mit unangenehmen Erinnerungen verbunden, da das eigentliche Textverständnis nur mit dem Original-Text und den Film-Versionen nicht vermittelbar war. Nun liegt eine Ausgabe vor und ich bin (trotz einiger fachlicher Bedenken) froh darum. Ist es nicht letztlich das inhaltlich Interessante, das unsere SchülerInnen an ein (Hör-)Buch oder an einen Film fesselt? Kann ich nicht über einen vereinfachten Zugang zum Kern des literarischen Stoffs eine anhaltendere Motivationslage schaffen, als etwa ausschließlich mit dem Primärtext zu arbeiten?
    Ein einschneidendes Erlebnis kommt noch hinzu: Wenn ich von Oberstufen-SchülerInnen höre, Max Frischs “Homo Faber” sei “langweilig”, der Sinn entziehe sich einem, da muss ich mich doch fragen, was im Literatur-Unterricht geschieht?!
    Noch ein paar Schüler-Generationen, die “Kabale und Liebe” nur gezwungenermaßen lesen und “Faust I” schrecklich finden (“versteht ja kein Mensch”), dann haben wir ein ganz anderes “kulturelles Gedächtnis”. Ich vermute, dass Verfilmungen, Computerspiele und japanische Comics etliche der Erinnerungsfelder besetzt haben werden.
    Wir haben heute andere Köpfe in der Schule; diese arbeiten anders, als die derjeniger Schüler, die uns vor 20 Jahren vor uns saßen!
    Und: Sie sind nicht dümmer und sie sind kritikfähig -gerade, wenn es um den Vergleich einer solchen Light-Ausgabe mit dem Original geht. Aber auch wenn es um einen gewissen “Nutzen” von Literatur geht.
    Es ist an der Zeit, die Ergebnisse der Hirnforschung nun schnellstens mit einem modernen Unterricht zu verknüpfen! Die Qualifikationsansprüche steigen, sie warten nicht auf eine behäbige Umsetzung.

    schrieb Christel Metzger am

  • #14

    Je weiter die Zeit voranschreitet, desto größer die Veränderungen. Es scheint so, als rutschen die “Klassiker” allmählich in zu weite Ferne zur heutigen Sprache. Wer von jungen Schülern ein derartiges Sprachverständnis fordert, denkt in unnatürlicher Weise. Das Hochhalten der eigenen Ansprüche kann nicht zu einem Allgemeinanspruch für die anderen erhoben werden. Das ist ein ungleicher Ausgangspunkt. Ich kann mir beispielsweise ebenso wenig vorstellen, dass es für die Verteidiger der Originalsprache angenehm wäre, lauter alte Stücke auf Mittelhochdeutsch zu lesen. Denn da befinden wir uns fast schon im Bereich der Sprachwissenschaften. Hinzu kommt, dass an diesen Stücken weniger die Sprache interessant ist, als vielmehr die dramaturgische Anordnung und der in den Dialogen zum Ausdruck gebrachte Subtext, nicht aber der Text selbst - denn der ist immer nur Werkzeug. Irgendwann ist es immer soweit, dass ein alter Text für eine Epoche nicht mehr verständlich ist. Wenn es anders wäre, würden wir heute immer noch wie Walther von der Vogelweide sprechen. Nebenbei bemerkt basieren viele der Klassiker auf entlehnten Geschichten aus historischen Begebenheiten, Sagen und epischen Überlieferungen - mit heutigem Worten: es handelt sich oftmals um Adaptionen und Neufassungen. Die Praxis der zeitgemäßen Umsetzung ist also nichts Neues, sondern die Klassiker selbst sind oftmals derartigen Absichten entsprungen. Eine zeitgemäße Interpretation fördert bei kunstvoller Umsetzung den Erhalt der beabsichtigten Wirkung auf ein Publikum, da das Archetypische einer Erzählung allein durch deren Übersetzung in das neue Bedeutungssytem einer Epoche auch weiterhin durch nachfolgende Generationen gereicht werden kann.

    schrieb Michi am

  • #15

    Scheint so, als sei Frau Weber eine von diesen Laberbacken, die sogar dann ein Fremdwort verwenden, wenn es einfach nur noch peinlich wirkt. Aber es war schon immer so: Menschen, die ihre Bildung mit Intelligenz verwechseln, neigen dazu, sich damit vor anderen übermäßig zu produzieren. Die Wahrheit ist jedoch, dass nur ein dummer Mensch sein Wissen für Bewusstsein hält.

    schrieb Jens am

  • #16

    Miss Weber befindet sich auf einem vergeistigten Höhenflug - das offensichtliche Ergebnis übermäßiger Verbildung.

    Offen gestanden, interessiert es mich einen feuchten Furz, ob die ursprüngliche Sprache dabei flöten geht, wenn es dem Verständnis des Inhalts als solches zunächst einmal auf die Sprünge hilft.

    Leider erwarten all die angetrockneten Rigen der Hochschulprofessoren und deren Loser-Pendants in schulischen Lehrposten schon seit je her von Achtklässern die gleichen Sprachfähigkeiten eines im 18. Jahrhundert geborenen.

    Allerdings vergessen diese dabei, dass die wenigstens Schüler sich in so einem Alter auf einem derartigen “Deutsch-Nerd”-Niveau bewegen. Bevor man eine Sprache verstehen kann, muss man deren Vokabular und Eigenheiten kennen. Woher soll dieses Wissen bei den Schülern kommen? Aus dem Nichts?

    Die nächste Konsequenz wäre, die alten Klassiker - oder besser gesagt: Schinken - im Originaldruck zu lesen. Es könnte ja was vom Lesegefühl verloren gehen, wenn man es in moderner lateinischer Schrift liest…

    schrieb Carmen am

  • #17

    Liebe Frau Weber,
    als ich Ihre Kommentare zu den zwei Schülermeinungen las, kam mir nur ein Gedanke: Bitte bitte, lieber Gott, lass diese Frau, die derart polemisch und humorlos mit anderen umspringt, nicht im Schuldienst tätig sein. Lass sie für den Feuiletton der “Zeit” schreiben, in Ordnung, aber bitte nicht als Lehrkraft. Amen.

    schrieb Christian am

  • #18

    OK, jetzt habe ich das, denke ich, kapiert. Aber geht es nicht gerade darum, die Sprache der Klassiker zu vereinfachen, damit sie von allen verstanden werden können? Sie, Frau Weber, sprechen dem Stephan (und mir ja eigentlich auch)die Kompetenz zur Beteiligung an dieser Diskussion über die Sprachveränderungen ab. Haben wir denn dann Ihrer Meinung nach die Kompetenz die Klassiker zu verstehen und über ihre Interpretation zu Diskutieren?
    Da liegt doch der Knackpunkt, den Stephan auch angesprochen hat: Wie soll man über einen Text sprechen, wenn man ihn nicht versteht? Ich denke, dass für bestimmte Zwecke (z.B. Gespräche über den Inhalt der Texte, die Zeit in der sie entstanden sind, die Motivationen des Autors / der Autorin) eine behutsame Modernisierung sinnvoll sein kann. Natürlich haben sie Recht, dass dann eine Stilanalyse nicht mehr möglich ist, aber diese muss doch auch nicht bei der Behandlung jedes Textes durchgeführt werden, oder? Ich habe die Cornelsen-Versionen noch nicht in der Hand gehabt, weiß also nicht wie stark dort die Veränderungen sind und kann deshalb kein Urteil über diese konkreten Bücher abgeben. Ich wehre mich aber dagegen, die Idee der Vereinfachung generell zu verteufeln.

    schrieb Salix am

  • #19

    Salix hat irgendwie beim Lesetest nicht die Pisa-Kompetenz-Stufe erreicht: Denn mein Hinweis lautete nicht, dass Menschen mit defizitärer Rechtschreibung keine Meinung haben sollten oder dürften oder könnten, sondern dass die fehlerhafte Sprache im Beitrag von Stephan (nicht nur im Bereich der Rechtschreibung) einen Zweifel daran zulässt, ob dann eine Meinungsbildung gerade für dieses Thema möglich ist. Immerhin geht es dabei darum, mit welcher Art von Sprache Schülerinnen und Schülern historische Texte nahe gebracht werden können oder eben nicht. Ich hoffe, dies ist jetzt differenziert genug formuliert, dass es das Verständnis nicht behindert.

    schrieb Weber,Barbara am

  • #20

    Ich finde es absolut unmöglichden Wert einer Meinungsäußerung von der Rechtschreibung abhänging zu machen. Wo soll denn das hinführen, wenn man nur noch seine Meinung äußern darf, wenn man sie absolut korrekt ausdrücken kann. Ich zumindest bin froh, wenn ich auf Menschen treffe, die überhaupt eine Meinung haben!

    schrieb salix am

  • #21

    Dem lieben Stephan möchte ich in sein vermutlich nicht vorhandenes Poesiealbum schreiben, dass jemand, der nicht einmal der deutschen Sprache mächtig ist, was zwei ‘fettkrasse’ Rechtschreibfehler in einem Minitext von sieben Zeilen belegen, vielleicht einfach überlegen sollte, ob die Kompetenz dann ausreicht zur Beurteilung solcher Fragen.

    schrieb Barbara Weber am

  • #22

    Das finden wir ewig fettkrass.

    Ja, dem würde ich mich mal anschließen, weil was nützt denn die Orginalfassung eines Werkes, wenn man der früheren Sprache nicht mächtig ist ???
    Dem ersten Kommentar muß ich auch wiedersprechen, was soll man den bitteschön interpretieren, wenn man nicht mal den SINN versteht ? Und die guten Verkaufszahlen müssen ja schließlich auch irgendwoher kommen, also besteht anscheinend doch ein Bedarf nach einer Fassung, die dem heutigen Sprachstiel angepasst ist.

    schrieb Stephan am

  • #23

    Es ist ein Eingeständnis von Geschichtslosigkeit, wenn die Sprache ihrer historischen Eigentümlichkeit beraubt wird. Die sog. Vereinfachungen der Cornelsen-Reihe sind zu einem großen Teil nicht nur überflüssig, sondern verändern die Nuancen der Aussagen entscheidend. Eine Interpretation solcherweise veränderter Texte verbietet sich, da eine Stilanalyse unmöglich gemacht wird.

    schrieb Barbara Weber am

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