Chance für deutsche Grundschullehrer/innen
Lehrermangel in der Schweiz: Gute Job-Chancen in der Primarstufe 15.06.2009, 15:31
Auch die Schweiz wird in den nächsten Jahren mit dem Problem des Lehrermangels zu kämpfen haben; betroffen ist vor allem die Primarstufe. Wer ganz im Süden Deutschlands wohnt oder örtlich ungebunden ist, der/die sollte darüber nachdenken, sich Schweizer Schulen anzubieten. Die Gehälter sind verlockend und die Berufsaussichten gut.
Lehrermangel in der Schweiz: Primarstufe betroffen
Das Schweizer Bundesamt für Statistik (BFS) rechnet mit einer Entwicklung, nach der in den nächsten Jahren ein erhöhter Lehrer/innen-Bedarf in der Primarstufe zu erwarten ist. Die Schülerzahlen steigen an ...
... und die Zahl der Pensionierungen von Lehrer/innen in der Schweiz nimmt gleichzeitig zu:
Während für die Primarstufe also ein “verstärkter Rekrutierungsbedarf” prognostiziert wird, geht die Analyse des Schweizer Bundesamtes für Statistik davon aus, dass auf der “Sekundarstufe I [...] die Abnahme der Schülerzahlen bis 2015 die Auswirkungen der verstärkten Pensionierungen auf den Rekrutierungsbedarf ausgleichen” dürften (Quelle). Auch die Sekundarstufe II ist von dieser Entwicklung nicht betroffen (mehr: Statistik Schweiz 15.06.2009: Szenarien 2009-2018 für die Sekundarstufe II: Wichtigste Ergebnisse). Die Prognosen des BFS sind als zuverlässig einzuschätzen (BFS: Hypothesen und Unsicherheiten).
Chance für Grundschullehrer/innen
Da auch die Schweiz keine Lehrer/innen aus dem Boden stampfen kann, bietet sich für deutsche Grundschullehrer/innen die Chance, für einen gewissen Zeitraum ins Schweizerische Schulwesen einzusteigen. Zwar ist im schulischen Bereich die Jobsicherheit hier für Gastarbeiter wesentlich schlechter als in Deutschland; zudem wird man bei ad hoc-Bewerbungen einen befristeten Vertrag bekommen, der je nach Personalsituation und Evaluationsergebnissen verlängert wird. Die Gehälter für Lehrer/innen in der Schweiz sind dafür erfreulich: Abhängig von Dienstjahren (!), Schulform und Kanton verdienen Lehrer/innen in der Schweiz monatlich zwischen 4000 und 10000 Schweizer Franken brutto (wobei die Abzüge wie Sozialversicherungsbeiträge wesentlich geringer sind als in Deutschland). In der Ost- und Nordwestschweiz, die als Arbeitsgebiet für deutsche Grenzgänger in Frage kommen, ist das Lohnniveau überdies überdurchschnittlich (BFS: Lohnniveau - nach Branche, privater Sektor, Kategorie 80 ’ Unterrichtswesen’).
Mehr zum Lehrergehalt in der Schweiz:
- hallo-schweiz.ch : Über Geld spricht man nicht? - Was in der Schweiz vom Gehalt übrig bleibt: Steuern, Sozialabgaben, Abzüge usw.
- Salarium - Individueller Lohnrechner (Statistisches Bundesamt Schweiz)
- BFS: Lohnniveau - nach Branche - unteres Chart: Monatlicher Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen, privater Sektor, Dienstleistungen, Jahr 2006 (dort: “Unterrichtswesen”)
- Die Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2004 (pdf) vom BFS, z.B. Tabelle S. 70: “Monatlicher Bruttolohn (Zentralwert und Quartilbereich) nach Ausbildung, beruflicher Stellung und Geschlecht”, dort “Lehrerpatent”)
- BFS: Lohnniveau - im öffentlichen Sektor - Jahr 2006, dort “Unterrichtswesen”
BFS-Analyse gefunden bei Bieler Tagblatt online 15.06.2009: Ab 2010 braucht es wieder mehr Lehrkräfte