Bügelbrett mit Bremse 08.06.2010, 22:20

Foto: Bügelbrett Mechanismus, Vorschaubild

Eine ausgeklügelte Bremseinrichtung sorgt dafür, dass Bügelbretter nicht ungewollt zusammenklappen sondern in der gewünschten Arbeitshöhe festgestellt werden können. Das Bügelbrett ist ein Fall für den N+T-Unterricht. Anschauliche Skizzen des tec.LEHRERFREUNDS erleichtern dem Lehrer und den Schülern das Leben.

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Bügelbrett: Warum klappt es nicht zusammen?

Ein Bügelbrett kann man zu einem flachen Gebilde zusammenklappen, damit es Platz sparend hinter dem Schrank verschwindet. Zum Bügeln zieht man es in die Höhe: Große Personen stellen es hoch, kleine etwas niedriger. Frage: Warum hält der Tisch danach in jeder gewählten Stellung?

Bügelbrett Foto der Bremseinrichtung

Eine ausgeklügelte Bremseinrichtung sorgt dafür, dass das Bügelbrett
- nicht ungewollt zusammenklappt, und
- bei gelöster Bremse auf die gewünschte Arbeitshöhe eingestellt werden kann. 

Aufbau

Das Grundgestell besteht aus im X angeordneten Beinen, der »Schere«, und dem daran befestigten Bügeltisch. Ein Beinpaar ist am Tisch fest gelagert. Das zweite Beinpaar kann - zum Zusammenklappen - an der Tischunterfläche entlang gleiten. Gäbe es nur den Tisch und die Beine, würde die Konstruktion unweigerlich zusammenbrechen. Damit dies nicht geschieht, muss das Bügelbrett mit einer Bremse ausgestattet sein. Um diese geht es hier.

Bügelbrett Schemaskizze

 

Die Bremseinrichtung

Die folgenden Skizzen zeigen die schrittweise Entwicklung, zuerst eines Bügelbretts ohne Bremse, sowie mit den an der Schere wirkenden Kräften; dann »erfinden« wir den Bremsmechanismus und lernen so, ihn zu verstehen.

Skizze A. Bügelbrett ohne Bremse
Wir gehen davon aus, dass das Brett keine Bremse besitzt und auf einem glatten Boden (z. B. Parkettboden) steht. Das Tischgewicht FT wirkt auf den Punkt P1 und drückt Bein 1 mit der Kraftkomponente FH nach rechts. Gleichzeitig rutscht das linke untere Ende des Beins auf dem Parkettboden nach links weg: Das Bügelbrett fällt in sich zusammen.

Buegelbrett mit Scherengestell

Skizze B. Bügelbrett mit Reibbremse
Die Bremsstange ist ebenfalls in P1 gelagert und stößt durch ein schwenkbares Bremsblech hindurch. Eine am Tisch befestigte Blattfeder hält das Bremsblech in der nach rechts gekippten Stellung. Dabei verkantet sich die Bremsstange im Durchbruch des Bremsblechs durch einen starken Reibeffekt. Das Geheimnis: Der Durchbruch ist wesentlich größer als der Stangenquerschnitt. Die waagrechte Beinkraft FH verstärkt die Verkantungskraft. Die Bremsstange kann sich jetzt nicht mehr bewegen. Der Bügeltisch bleibt auf der gerade eingestellten Höhe stehen.

(Das Verkantprinzip wird übrigens auch beim Anziehen von Schraubzwingen angewendet).

Wie man die Bremse löst, zeigt Skizze C.

Bügelbrett mit Bremsmechanismus

Skizze C. Die Bremse lösen

Höher oder tiefer stellt man das Bügelbrett, indem man die Beinschere steiler oder flacher stellt. Das funktioniert aber nur, wenn man das in Skizze B beschriebene Bremsblech aus seiner Verkantung löst. Dafür benötigen wir ein weiteres Teil: die Lösestange. Drückt man die Lösestange mit der Hand hoch, dann wird deruntere Fuß des Bremsblechs nach links geschwenkt; die bis dahin verkantete Bremsstange lässt sich nun im Durchbruch des Bremsblechs frei verschieben.

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