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Konzept für saubere Schultoiletten

Operation ‘Edles Schulklo’ 19.03.2013, 16:56

Gepflegte WC-Räume
Bild: jarmoluk / pixabay [CC0 (Public Domain)]

Ein verblüffend einfaches Konzept für saubere Schultoiletten: schwarze, glänzende Fliesen und edle Türen - "wie in einem Hotel". Bericht und Fotos von Dieter Staudt, Dieburg.

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  • (geändert: )

Dieter Staudt war bis 08/2010 Schulleiter an der Landrat-Gruber-Schule, einem beruflichen Schulzentrum in Dieburg. Unter seiner Ägide wurde an der Schule ein antizyklisches Konzept für Gestaltung der Schultoiletten begründet. Seit der Renovierung 2003 sind die Toiletten sauber und ordentlich. Danke, Dieter Staudt, für die Einsendung der Fotos und den folgenden Bericht:

Waschbecken in einer Schultoilette

"Auch wir hatten in unserer beruflichen Schule Probleme in den Toilettenanlagen - und nicht zu knapp. Resultat: Die Toiletten vergammelten immer mehr und wurden immer öfters verschmutzt und beschädigt. Sie waren schließlich in einem kaum zu beschreibenden ekelhaften und menschenunwürdigen Zustand.

Als die Sanierung des Werkstattgebäudes anstand, wo die meisten Beschädigungen und Verunreinigen waren, kamen wir auf eine schlichte und dennoch bestechende Idee: Die Wände wurden mit schwarzen glänzenden Fliesen versehen, die Türen und Trennwände in edlem silbergrau ausgeführt. Das Ganze sieht richtig edel aus, wie in einem Hotel. Und siehe da: seit nunmehr 7 Jahren sind die Toiletten in diesem (edlen) Zustand geblieben. Sie können jederzeit in Dieburg besichtigt werden.

Kabine in einer Schultoilette

Es kann nun geraten werden, warum das so ist???

Zwei Gründe:
Erstens wachsen die Hemmungen, etwas zu beschädigen oder zu verunreinigen, wenn es ästhetisch und schön ist. Diese Erfahrung habe ich übrigens in 30 Jahren an vielen Orten in den Schulen gemacht: Eingangshallen,
Cafeterien etc. Oder ganz banal: wenn Papier am Boden liegt kommt Papier und weiteres hinzu.
Zweitens: Schwarze glänzende Fliesen eignen sich nicht zum Besprühen oder für Filzstifte zum Beschreiben.
Also: Probieren.
euer
ds"

Schultoilette Blick aus der Totalen

Urinale in einer Schultoilette

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Kommentare

4

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  • #1

    In der Gastronomie sagt man: „Wo Schmuddel entstehen kann kommt schnell noch mehr Schmuddel dazu.“ Eine Erfahrung, die jeder schon machen konnte.
    Dennoch eine richtige Idee. Ich hoffe, dass es immer gelingt aufkommenden Schmuddel rechtzeitig zu beseitigen.
    Auf den ersten Blick eine sinnvolle nachvollziehbare Lösung. Wer viel reist weiß aber auch, dass er in einem Fünf-Sterne-Haus auch auf Schmuddel treffen kann.
    Es ist fragwürdig, ob sich obiger gute Ansatz auch an einer Brennpunktschule erfolgreich umsetzen lässt. Um das Problem zu verdeutlichen: eine deutsche Küche ist inklusive der dazugehörigen technischen Handreichungen für die Nutzer besser untersucht und ausgerüstet als ein normaler Klassenraum. Zum Beispiel, wo Ganztagsschule dran steht ist meist keine Ganztagsschule drin. Zu wenige und meist nur sporadisch ausgestattete Räume, zu wenig Lehrpersonen, keine Arbeitsplätze zur Unterrichtsvor- und Nachbereitung für die Lehrpersonen usw.. Ein Wandel ist nicht in Sicht. So werden wir uns sicherlich noch oft über kleine Dinge freuen und wenn es nur die ekel-freie Erledigung der kleinen und großen Geschäfte ist.
    Wann wird man Lehrpersonen die Zeit einräumen mit dem eigenen Hausverstand über nachhaltige Lösungen am Arbeitsplatz nachdenken zu dürfen? Doch wohl erst, wenn aus verbeamteten Untertanen und Staatsdienern freie Bürger werden, die ihren Beruf ohne Bevormundung und ohne Überlastung mit berufsfremden Tätigkeiten ausführen können.

    schrieb Ole Braesig am

  • #2

    In dem wunderbaren Buch “Tipping Point” ist ausführlich beschrieben, woher der Effekt kommt ;-)

    “Edle Umgebung - edle Gedanken” ... das wäre meine Kurzzusammenfassung :-)

    Toll dass es jemand umgesetzt hat!

    Herzliche Grüße, Ulrike Sennhenn

    schrieb Ulrike Sennhenn am

  • #3

    Hua! Danke (!) für diesen Beitrag. Werde das mal weiterleiten :-)

    schrieb Jan am

  • #4

    Dass die schwarzen Fliesen den broken-window-Effekt dämpfen, glaube ich gern. Aber dass die Toilettenkabüffchen nicht verschmutzen, wundert mich schon. Dort sind doch helle Wände, die geradezu nach Edding schreien (wenn man auf diesem Ohr hören möchte). Und wenn’s doch dort so langweilig ist…
    Aber: Gute Idee.

    schrieb Peter am

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