Der rasche Notenschlüssel

*ohne Gewähr

Notenschlüsselrechner Pro

Englischunterricht

Studie: Englisch in der Grundschule bringt nichts 04.02.2009, 00:31

Englischunterricht in frühen Klassen (Grundschule) ist einer aktuellen Meldung zufolge offensichtlich nicht wirklich effektiv. 95% aller befragten Englischlehrer/innen konnten am Ende der 5. Klasse kaum Unterschiede zwischen den "Neulingen" und denen, die schon in der Grundschule Englisch gelernt hatten, erkennen.

Anzeige
Anzeige
  • (geändert: )

Nach dem teilweise erschreckenden Abschneiden der deutschen Schüler bei vergangenen Pisa-Studien sollte ein Umschwung stattfinden, der Deutschlands Kinder wieder in die Bildungselite führt. Eines der Kernthemen: Englisch-Unterricht in der Grundschule. Einige Jahre nach dessen Einführung sehen viele Lehrkräfte allerdings schwarz. 95 Prozent aller Lehrer/innen konnten am Ende der fünften Klasse keine deutlichen Vorteile der Schüler ausmachen, die Englisch bereits in der Grundschule auf dem Stundenplan hatten.

Der Englischdidaktiker Heiner Böttger von der Katholischen Universität Eichstätt hat dazu im Sommer 2008 an bayerischen Realschulen und Gymnasien geforscht. Das Resultat seiner noch unveröffentlichten Studie ist ernüchternd: 95 Prozent der Lehrer bemerken am Ende der fünften Klasse keinen signifikanten Unterschied mehr zwischen Schülern mit oder ohne Vorwissen aus Grundschultagen. Zwei Drittel der Pädagogen halten den Englischunterricht vor Klasse 5 für überflüssig.

Spiegel online 21.01.2009: Bildung - Effekt gleich null

gefunden bei JochenEnglish 21.01.2009: Effekt gleich null

Anzeige

Ihr Kommentar

zum Artikel "Studie: Englisch in der Grundschule bringt nichts".



Wir speichern Ihren Kommentar dauerhaft ab (was auch sonst?). Mehr dazu in unserer ausführlichen Datenschutzerklärung.

Kommentare

2

Zum Artikel "Studie: Englisch in der Grundschule bringt nichts".

  • #1

    Diese Meinung ist unter vielen Kollegen und Kolleginnen der Sekundarstufe leider immer noch weit verbreitet. Dem kann man sicher dann zustimmen, wenn die erreichten Fähigkeiten in den Kompetenzen Hörverstehen und Sprechen gar nicht erkannt werden und Sprachkompetenz nur schriftlich abgetestet wird. Nun ist aber Hörverstehen die Grundvoraussetzung jeder Kommunikation und sollte daher auch anerkannt werden. Ich selbst unterrichte Englisch in der Grundschule und kann bestätigen: Die Schüler verstehen fremdsprachliche Ganztexte wie stories, reproduzieren chants und rhymes mit der für die englische Sprache typischen Intonation, können sich in einem gewissen Repertoire (welcher im Anhang des Lehrplanes festgeschrieben und somit für jeden einsehbar ist) fremdsprachlich äußern (Have you got any brothers or sisters? / When is your birthday? / ... und weitere Fragen sind kein Problem) und kennen durchaus eine Menge themenorientierter Vokabeln. Auch Lesen und Schreiben bleibt nicht außern vor, sondern wird lernunterstützend eingesetzt. Rechtschreibliche Zielqualität kann nach 2 Jahren mit 2 Stunden nicht erreicht werden. Wenn man bedenkt, dass ein englischsprachiges Kind im Alter von 10 Jahren vergleichsweise den rechtschreiblichen Kenntnisstand der eigenen Sprache hat wie ein deutsches Kind im Alter von 8 Jahren, ist das auch nicht verwunderlich. Es ist schade, dass viele Lehrer(inn)en -anstatt die eigene Arbeit kritisch zu betrachten und die Kommunikation zu suchen - lieber mit dem Finger auf andere zeigen. Eines zum Schluss: Die Didaktik der Grundschule zielt auf “Sprachenkönnen”, die der Sekundarstufe mancherorts - ich kenne auch viele Beipiele eines gelungenen Übergangs - immer noch auf formales “Sprachenkennen” ab. Hier empfehle ich ein Studium der Fachliteratur und eine gewisse Bereitschaft zu Veränderungen
    Silke Weinert, Fachberater, Lehrbeauftragte Fachdidaktik Englisch

    schrieb Weinert, Silke am

  • #2

    Die Reformpädagogik liefert dazu ganz andere Ansätze. Wenn der frühe Fremdsprachenunterricht altersgemäß dh. nicht-kognitiv abläuft oder/und bilingual dh. auf deutsch und englisch - idealer Weise in Lerngruppen mit einem Muttersprachler - dann wird davon ausgegangen, dass Schüler der Primarstufe quasi “natürlich” lernen. Man geht dabei davon aus, dass in der kindlichen Entwicklung im Alter von bis zu 12 jahren ein sog. “Lernfenster” für Fremdsprachen geöffnet ist. Wenn der Unterricht aber nach einer diaktisch-methodischen Art und Weise die auf eher kognitiver Ebene fungiert beruht abläuft, wundere ich mich nicht über das Ergebniss der Studie.

    schrieb Warneke am

Anzeige
Nach oben

 >  1706 Einträge, 14796 Kommentare. Seite generiert in 0.1774 Sekunden bei 91 MySQL-Queries. 526 Lehrer/innen online (3 min Timeout / 1674) |