Wie können Sie als Lehrer/in auf Konfliktsituationen im Unterricht reagieren? Tipps für gute Schülerkommunikation, Farbpsychologie, korrektes Bestrafen (ist Bestrafen überhaupt pädagogisch?), Gerichtsurteile und vieles mehr unterstützt Sie auf den folgenden Seiten dabei, Konflikte mit Schüler/innen möglichst konstruktiv zu lösen.
Mehr als die Hälfte aller Lehrer/innen hat schon ein- oder mehrmals Schüler/innen angeschrien. Das kommunikative Mittel »Lautstärke« ist jedoch in keiner Weise dazu geeignet, Konflikte nachhaltig zu klären.
In der Unterrichtssituation sind eindeutige, präzise Formulierungen gefragt. Unklare Formulierungen wie »Ich frage mich, wozu ihr morgens eigentlich aufsteht.« führen zu missglückter Kommunikation und damit zu Energieverschwendung oder Konflikten. Hier lesen Sie, wie es besser geht.
Wollten Sie schon immer mal Mäuschen in Ihrem eigenen Unterricht spielen? Der Lehrer Marc Hofmann tourt mit seinem sehenswerten Programm »Der Klassenfeind« über die Kleinkunstbühnen, zahlreiche Ausschnitte gibt es auf YouTube. Endlich mal Lehrer-Kabarett mit Drive! Jetzt hat er auch noch ein Buch geschrieben.
Wir haben Lehrer/innen gefragt, ob sie schon einmal Schüler/innen bzw. Schülergruppen (die ganze Klasse) angeschrien haben. Und tatsächlich: Jede/r zweite hat schon einmal. Dabei haben »frische« Lehrer/innen seltener geschrien als dienstältere. Wir vermuten außerdem vier Schrei-Typen: der Autoritäre, der pädagogisch Korrekte, der Massenschreier und der Punisher.
Durch die Einhaltung von drei einfachen Regeln können Sie die Kommunikation mit Schüler/innen nachhaltig verbessern - was nicht nur Konflikte entschärfen hilft, sondern auch für ein angenehmes zwischenmenschliches Verhältnis zwischen Ihnen und den Schüler/innen sorgt: 1) Immer höflich bleiben, 2) Sach- und Beziehungsebene trennen, 3) Ich-Botschaften verwenden.
Ein guter Schiedsrichter behält das Spiel unter Kontrolle, indem er schon von Anfang an konsequent gegen Regelverstöße vorgeht (=Gelbe Karte). Wer als Lehrer/in eine neue Klasse bekommt, ist gut beraten, es dem Schiedsrichter gleichzutun - im Rahmen der pädagogischen Fairness.
Mit einem rosaroten Pullover entschärfen Sie aggressive Situationen, apathische Klassen bringen Sie durch das Tragen eines roten Oberteils in Fahrt. Manche Farbwirkungen sind in wissenschaftlichen Studien belegt - als Lehrer/in können Sie die Farbe ihrer Bekleidung systematisch auswählen, um die Stimmung in Unterricht oder in Elterngesprächen zu regulieren.
Der Kinderpsychiater Michael Winterhoff rechnet im Interview mit der modernen Pädagogik ab. Lehrer als Lernbegleiter, selbstgesteuertes Lernen sei für sehr viele Kinder nicht geeignet. Diese bräuchten "ein klares Regelwerk" - wie im Straßenverkehr.
Als Lehrer/in müssen Sie häufig Konflikte mit Schüler/innen austragen. Viele Provokationen oder Aggressionen durch die Schüler/innen beziehen sich auf Ihre professionelle Funktion (Erzieher/in, Bewerter/in ...), nicht aber auf Sie als Person. Wenn Sie sich diese Unterscheidung bewusst machen, können viele Konflikte mit Schüler/innen entschärft oder vermieden werden.
Die Verwendung des Begriffs "schwul" als Schimpfwort ist unter Jugendlichen weit verbreitet: "Sei nicht so schwul!", "Dieses Arbeitsblatt ist voll schwul!" etc. Wie reagiert man als Lehrer/in, wenn man so etwas hört? Soll man schimpfen, diskutieren oder einfach mit dem Stoff fortfahren? Zu diesen Fragen im Interview der Sexualpädagoge Dr. Stefan Timmermanns.
Es gibt verschiedene Wege, um sich bei Schüler/innen beliebt zu machen. Die Schüler/innen anzuschleimen und ihnen wenig Hausaufgaben aufzugeben funktioniert jedoch auf lange Sicht nie, sondern nur in kurzfristigen Kontexten (Lehrprobe, Unterrichtsbesuch o.ä.). Ein Programm zur Verbesserung Ihrer Beliebtheit bei Schüler/innen.
Craig Seganti, Lehrer-"Veteran" an den "härtesten" Schulen in Los Angeles, bietet im Internet den Kurs "Classroom Discipline 101" an. Er verspricht Lehrer/innen zu zeigen, wie sie ihren Unterricht völlig unter Kontrolle bekommen und jegliche Disziplinprobleme für immer beseitigen können - indem die Saat der Unruhe unbarmherzig an der Wurzel ausgerupft wird. Die Pädagogik des Bruce Lee.
Bei Konflikten in Schule und Unterricht neigen viele Lehrer/innen zu Maßnahmen "ohne Diskussion" oder dazu, mit den Schüler/innen über Schuld und Unrecht zu diskutieren. Das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation versucht die destruktive Spirale von (auch: unausgesprochenen) Vorwürfen und Schuldzuweisungen durch ein Vier-Schritt-Modell zu durchbrechen.
In der Schule gibt es keine "Strafen", sondern nur "erzieherische Maßnahmen", "Ordnungsmaßnahmen" usw. Denn "Strafen" haben keinen langfristigen pädagogischen Nutzen. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung verhängen Lehrer/innen jedoch trotzdem Strafen (Strafarbeiten, Arrest ...), auch wenn diese oft nicht so genannt werden. Sind sie deshalb schlechte Pädagog/innen?