Burnout ist ein zentrales Thema des Lehrerdaseins. Wie viele Lehrer/innen sind betroffen? Wie können Lehrer/innen ihre Arbeit strukturieren und organisieren, um der Burnout-Problematik präventiv zu begegnen?
Seit Jahren hat sich ein Mangel an Lehrer/innen angekündigt. Im Januar 2023 schrecken die Kultusminister/innen auf und veröffentlichen »zeitliche befristete Notmaßnahmen«. Die Formulierungen sind beschönigend, wir helfen Ihnen beim Verstehen.
Zum Jahreswechsel nimmt man sich gerne etwas vor und hält es nicht ein. Lehrer/innen finden hier fünf Vorschläge, die realistisch und damit durchhaltbar sind.
Auch wenn man sich mittags durchaus mal auf dem Tennisplatz tummeln kann: Die meisten Lehrer/innen leisten Knochenarbeit, nicht selten mit 70-Stunden-Wochen. Als besonders anstrengend wird von vielen Lehrer/innen der hohe energetische Aufwand in Unterrichtsituationen und in der Kommunikation mit Eltern empfunden. Hier helfen einige organisatorische Kniffe, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren.
Mobbing unter Lehrer/innen findet gar nicht so selten statt: Fast jede/r fünfte Lehrer/in wurde schon Opfer von Mobbing, 40% berichten von Mobbingversuchen in den vergangenen zwei Monaten. Schulleiter/innen spielen als Täter/innen (mit geringem Abstand) die wichtigste Rolle. Interview mit Prof. Jäger, der eine Studie über Mobbing am Arbeitsplatz Schule herausgegeben hat.
Zehn grundlegende Richtlinien im Umgang mit Burnout und Fragen, die man sich als Mitglied einer Risikogruppe (z.B. Lehrer/in) selbst stellen sollte. Gastbeitrag von Harald Haider - Lehrer, Psychotherapeut und Buchautor.
Prof. Hegerl (u.a. Stiftung Deutsche Depressionshilfe) kritisiert die Verwendung des "Modeworts Burnout", denn es gibt keine offizielle Diagnose "Burnout". Seine These: Die allermeisten Fälle von Burnout sind schlicht Depressionen - die man eigentlich ganz anders behandeln muss. Urlaub machen und lang schlafen sind bei Burnout genau das Falsche.
Zu den zentralen Belastungsfaktoren für Lehrer/innen gehören der unflexible Unterrichtskontext, Einzelkämpfertum und die mangelnde Trennung von Arbeit und Freizeit.
Der standardisierte Copsoq-Online-Fragebogen erlaubt es (auch) Lehrer/innen, ihre berufliche Belastungssituation zu bestimmen und mit einer großen Referenzgruppe zu vergleichen. Dazu müssen knapp 90 Fragen online beantwortet werden (Dauer: ca. 15 Minuten). Die Ergebnisse werden im Vergleich zu den Angaben von >5000 Teilnehmer/innen dargestellt.
Das aktuelle Heft "Psychotherapie im Dialog" zum Thema "Burnout" widmet sich dem Burnout bei Lehrer/innen. Demnach arbeiten Lehrer/innen im Jahresschnitt 51 Stunden pro Woche. Rund ein Drittel von ihnen leidet wegen beruflicher (Über-)Forderung unter starken gesundheitlichen Störungen.
Eine Pressemeldung mit dem Titel "Burnout-Risiko an bayerischen Gymnasien steigt" hat der BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V.) veröffentlicht. Gegenstand sind die steigenden Anforderungen an Gymnasien. Interessanterweise steht bei der Pressemeldung der "Burnout" von Schüler/innen im Vordergrund.
Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz sorgt sich um das Wohlergehen seiner Lehrer/innen. Auskünfte über Gesundheit und persönlichen Stress soll eine Befragung im Internet liefern. Alle praktizierenden Lehrer/innen sind aufgerufen, sich zu beteiligen.
Der Schulpsychologe Prof. Andreas Krause sprach auf dem Landeslehrertag des Landesverband Schulpsychologen Baden-Württemberg über Burnout, Lehrer-Gesundheit und mögliche Präventionsmaßnahmen.
In Mecklenburg-Vorpommern leiden einer aktuellen Studie zufolge 42% der Lehrer/innen unter hohem chronischem Stress, 28% zeigen Burnout-Symptome (Netzwerk Lehrergesundheit MV).