Knochenjob
Lehrer arbeiten 51 Stunden die Woche - jede/r Dritte ausgebrannt 12.10.2009, 22:11
Das aktuelle Heft "Psychotherapie im Dialog" zum Thema "Burnout" widmet sich dem Burnout bei Lehrer/innen. Demnach arbeiten Lehrer/innen im Jahresschnitt 51 Stunden pro Woche. Rund ein Drittel von ihnen leidet wegen beruflicher (Über-)Forderung unter starken gesundheitlichen Störungen.
Die Zeitschrift PiD - Psychotherapie im Dialog befasst sich im aktuellen Heft 03 mit dem Thema “Burnout”. Enthalten ist u.a. ein Artikel “Burnout bei schulischen Lehrkräften” (S. 251-255) des Freiburger Professors Joachim Bauer, der sich mit seinem jüngsten Werk “Lob der Schule” bei allen beliebt gemacht hat, die Buebs “Lob der Disziplin” ganz daneben fanden.
Der Artikel bestätigt die bereits bekannten Zahlen zu den Burnout-Quoten, die sich zwischen 25% und 35% bewegen. Außerdem wird ein weiteres Mal eine wöchentliche Arbeitszeit von über 50 Stunden genannt (außerhalb der Ferien). Ein Lehrer aus der Schweiz beschreibt es so:
29 Wochen harte Arbeit mit häufig über 50 Wochenstunden, acht bis neun Wochen unterrichtsfreie Zeit und vier bis fünf Wochen Ferien, die diesen Namen auch verdienen – das ist die korrekte Formel.
tagesanzeiger.ch 24.04.2009: Von wegen 13 Wochen frei – Ein Lehrer klärt auf
Auslöser für den Burnout bei Lehrer/innen häufig ein “Kränkungsereignis”
Doch die eigentlichen Ursachen für das gerade bei Lehrer/innen häufige Burnout liegen nicht in erster Linie in der schieren Arbeitszeit. Dienstjahre, Beanspruchungstyp, Konflikte mit Schüler/innen und die bürokratische Zwangsjacke spielen eine noch größere Rolle bei der Ursachenforschung. Sehr interessant ist die Aussage Bauers, dass
einem Burn-out meist ein “akutes Kränkungsereignis” voraus[geht] wie etwa ein schwerer Lehrer-Schüler- oder Lehrer-Eltern-Konflikt.
rp-online 12.10.2009: Im Durchschnitt 51-Stunden-Woche - Lehramt ist ein echter Stressjob
Es ist also kein Wunder, dass eine Zunahme der Belastung (durch Lehrermangel, neue staatsfinanzenfreundliche Schulstrukturen ...) sofort die Lehrergewerkschaften auf den Plan ruft - wie jüngst erst den BLLV, der sich allerdings eher mit dem Burnout bei Schüler/innen befasst.