Der rasche Notenschlüssel

*ohne Gewähr

Notenschlüsselrechner Pro

Lehrer-Alltag

Frage einer Referendarin: Wie organisiert man sein Leben als Lehrer/in? 04.04.2007, 00:51

Seiltänzer
Bild: ddouk [CC0 (Public Domain)]

Wie kann man das stressige Leben als Lehrer/in durchhalten, ohne nach wenigen Jahren energetisch völlig einzuknicken? Wie organisiert man Arbeit und Freizeit?

Anzeige
Anzeige
  • (geändert: )

Eine Referendarin hat auf Dem Lehrerfreund in den Kommentaren um Tipps gebeten, wie man sein Lehrerleben am besten organisiert, damit man noch Spaß am Leben hat. Wir drucken diesen Kommentar hier ab - vielleicht hat ein/e mitlesende/r Lehrer/in eine hilfreiche Meinung dazu.

“Hallo! Ich bin Referendarin und schreite gerade mit großen Schritten auf meine schriftliche Hausarbeit zu. Der Beruf macht mir sehr viel Spass, auch wenn es mal stressigere Stunden (z.B. in 9. Klassen) gibt. Man kann wohl einfach nicht erwarten, dass ALLE übermäßig interessiert sind, auch wenn ich mir bei der Vorbereitung und Durchführung sehr viel Mühe gebe. Die letzte Aussage führt mich auch sogleich zu meiner Frage an erfahrene KollegInnen: Wie schafft ihr es, eure Arbeit adäquat und professionell in allen Bereichen (Stunden, Korrekturen, Elterngespräche etc.) zu erledigen, ohne dass ihr Nachtschichten einlegt und so gut wie keine Freizeit mehr habt?
Ich merke jetzt nach ca. 9 Monaten Referendariat, dass ich mit meinen Energien besser haushalten muss, um nicht nach spätestens 5 Jahren ausgebrannt zu sein. Das Problem ist, dass mich schnell das schlechte Gewissen plagt, wenn ich abends mal ferngesehen und nicht noch zusätzlich weitere Stunden in eine noch bessere Vorbereitung gesteckt habe. Das ist wohl das Kreuz einer Perfektionistin?
Bin ich schon beinahe ein Klischee? Vollauf begeisterte Lehrerin steigt in ihren Beruf ein und hat nach spätestens 5 Jahren sämtliche Energien verbraucht = Burnout? Das möchte ich mir auf jeden Fall ersparen!!!
Ich freue mich auf eure Tipps!

Zusätzlich möchten wir zur weiteren Inspiration auf entsprechende Beiträge im Lehrerzimmer (Wie ich mir meine Arbeitskraft erhalte (13.12.2006)) und die Ergänzung auf Dem Lehrerfreund (Als Lehrer/in fit bis ins hohe Alter - 3 Grundsätze (15.12.2006)) verweisen.

Bitte posten Sie Ihre Tipps in den Kommentaren.

Anzeige

Ihr Kommentar

zum Artikel "Frage einer Referendarin: Wie organisiert man sein Leben als Lehrer/in?".



Wir speichern Ihren Kommentar dauerhaft ab (was auch sonst?). Mehr dazu in unserer ausführlichen Datenschutzerklärung.

Kommentare

28

Zum Artikel "Frage einer Referendarin: Wie organisiert man sein Leben als Lehrer/in?".

  • #1

    Wenn man die Unterlagen nicht abgibt, hat das nicht immer nur was mit Einzelkämpfermentalität zu tun. Ich teile sehr gerne meine Klassenarbeiten, Arbeitsblätter und anderes. Es ist aber oft so chaotisch in meinem Arbeitszimmer, dass ich sowas zum Beispiel nicht dann finde, wenn ein Kollege es brauchen könnte. Meine Kraft am Schuljahresende würde auch nicht reichen, um alles zusammenzusortieren oder etwa eine DVD zu brennen.
    Besser klappt es bei mir, dass ich beim Kopieren für die Schüler immer ein zwei Exemplare zusätzlich mache, die ich Kollegen ins Fach lege. Wenn sie das Exemplar dann digital haben wollen, können sie mir eine Mail schreiben, dann geht eine Rückantwort schnell und unkompliziert mit Anhang. Auch Klausuren auszutauschen ist schon sehr viel wert. Meine Erfahrung ist: Je mehr man selbst einfach den Kollegen abgibt, um so eher kommt auch etwas zurück. Oft ist es keine böse Absicht (im Sinne von Ich verheimliche meine Unterlagen) sondern eher Gedankenlosigkeit oder einfach Unwissenheit, dass andere Kollegen gerne Unterlagen hätten. Daher einfach immer selbst was anbieten und nachfragen, ob die Kollegen im Gegenzug gerne auch mal was teilen. Ansonsten anonyme Lehrertauschseiten im Internet nutzen. Manchmal trauen sich die Kollegen an einer Schule nicht, ihre Materialien anzubieten, weil sie denken, dass diese nicht so toll sind und sie sich dafür dann schämen müssten. Anonym lädt aber der ein oder andere was hoch.

    schrieb Judith am

  • #2

    ick globe aber mitnichten, dat nüscht alle nach bärlin wollen,wa.
    oder anders gesagt, liebe GEW Sympathisanten, wieso sind Südländerlehrer teils prekär beschäftigt oder arbeitslos und inne hauptstadt nüscht davon?
    vielleicht machen sie mal sinnvolle Politik, Gewerkschaftler, anstelle Werbung für Bundesländer-BrainDrain zu propagieren.
    16länder 16marotten. Pfui!

    schrieb baba am

  • #3

    Berlin sucht Lehrer. Schauen Sie mal bei der GEW .

    schrieb verena am

  • #4

    Ich habe hier mal einen Blogpost dazu geschrieben: Nur kein Stress – Mein Umgang mit Belastungen im Berufsalltag als Lehrer

    schrieb retemirabile am

  • #5

    Ronald Reagan hat einmal sinngemäß gesagt: “Es gibt Leute, die kommen mir vor wie ein Hund, der auf einem Kaktus sitzt und jault, weil es ach so weh tut. Aber dass er sich daneben setzt,
    dazu ist er nun wiederum zu faul!”
    Ich versuche seit Jahren unsere Fachschaft davon zu überzeugen,  gemeinsame Schulaufgaben abzuhalten. Einer fertigt die Schulaufgabe, ein anderer entwirft den Nachtermin, es könnte alles so einfach sein. Bei ungefähr einem Fünftel der Fachschaft ist das auf fruchtbaren Boden gefallen, die Individualisten wursteln weiter wie bisher und jammern über ihre Arbeitsbelastung.
    Dies gilt auch für die Unterrichtsvorbereitung.
    Oft saß ich am Sonntagvormittag in meinem Arbeitszimmer und dachte mir: “So, jetzt gibt es
    bestimmt 200 Lehrer, die ebenfalls wie ich den neuen Lehrplan in der Hand haben, und sich Gedanken machen, wie sie ihn umsetzen sollen.” Auch an unserer Schule wären zwei weitere Lehrkräfte vorhanden gewesen, mit denen man hätte zusammenarbeiten können.
    Aber, es gibt keinen Beruf, in dem das Wort “‘Kollege” so oft benutzt wird,
    und leider gibt es auch keinen Beruf, in dem sich Leute derart unkollegial verhalten können, wie im
    Lehramt. Das gilt bereits im Studium. Ich kann mich gut daran erinnern, dass bei gemeinsam zu erstellenden Seminararbeiten der Arbeitsaufwand der fünf Teilnehmer, die häufig durch eine Auslosung zusammen kamen,  regelmäßig so aussah: 50 %, 45 %, 5 %, 0 %, 0 %.
    Alle bekamen den Schein und das waren halt mal die Spielregeln.

    Liebe junge Kollegen. Versucht trotzdem im Team zu arbeiten. Drei Kollegen in unserer Fachschaft
    erstellen jährlich eine DVD mit ihren Unterrichtsvorbereitungen. Fünfzehn weitere nutzen diese sehr gerne. Aber damit muss man leben.

    Zwei Sachen habe ich noch nie verstanden.Jungen Kollegen, denen das Wasser bis zum Hals steht, werden absolut unnötige Aufgaben aufs Auge gedrückt. Und den Kollegen ab 60 macht man es auch so dreckig, wie es nur irgendwie geht. Dabei sind diese Schulleiter dann im Lehrerverband und beklagen, dass mittlerweile manche Lehrer bis 67 1/2 arbeiten sollen. Es gab seit 20 Jahren keinen Kollegen an unserer Schule, der eine Einladung zu einer Weihnachtsfeier, einem Personalausflug oder
    einer Theateraufführung angenommen hätte, so verärgert haben sie die Schule verlassen.


    Gruß Claus

    schrieb Claus Fischer am

  • #6

    Hallo in die Runde,

    die Beiträge bieten eine tolle Fundgrube guter Ratschläge! Ich meine das ehrlich! Vergessen wir aber nicht, dass unser Erfolg in erster Linie von der Magna Charta unseres Berufes abhängt: der guten Lehrer - Schüler - Beziehung und unserer eigenen Motivation! Ich will mich nicht aufdrängen, aber vielleicht schaut Ihr mal bei http://www.lehrer-handbuch.de vorbei.

    Alles Gute und viel Erfolg

    Wolfi

    schrieb Wolfi am

  • #7

    Vielleicht liegen die Probleme der Lehrer nicht nur in dem Arbeitsaufwand, andere Berufsgruppen arbeiten oft entsprechend viel und nicht weniger anstrengend. Aber ihre Arbeit wird gewürdigt, während bei dem Lehrer gilt, was Frank Mc Court in seinem Vorwort zu dem Buch “Teacher Man” sagte: “Teaching is the downstairs maid of professions. Teachers are told to use the service door or go round the back”
    Meine Generation - ich bin seit einem Jahrzehnt pensioniert- und wohl auch die heutigen Lehrer haben es versäumt, der Gesellschaft zu zeigen, dass der Lehrer den wichtigsten Beruf hat, wenn man die Aussage “Die Kinder sind unsere Zukunft” ernst nimmt. Dazu gehört in unserer materiellen Welt auch eine bessere Bezahlung!

    schrieb Katja Göggel am

  • #8

    > Ich suche Bücher, in denen etwas zur Transparenz von Aufgabenstellungen steht, bzw. in denen etwas darüber steht, was schülerorientierte Aufgaben sind.

    Schau doch mal in die Standard-Didaktik Bücher rein. Gut ist z.B. Timm “Englisch lernen und lehren” (http://tinyurl.com/3bbc7w)

    schrieb Jochen am

  • #9

    Hi, ich bin noch im Studium und schreibe gerad an meiner Examensarbeit. Kann mir jemand bei folgendem helfen? Ich suche Bücher, in denen etwas zur Transparenz von Aufgabenstellungen steht, bzw. in denen etwas darüber steht, was schülerorientierte Aufgaben sind. Vielleicht kann es mir auch einer mit eigenen Worten sagen :-) Ich weiss dazu zwar auch einiges, allerdings wären Bücher nicht schlecht, denn eine Arbeit mit eigenen Worten zu entwickeln soll ja nun auch nicht sein.
    Vielen Dank Laura

    schrieb Laura am

  • #10

    Hallo, so richtig spannend finde ich die Frage des Lehrerdaseins und dem damit verbundenen organisatorischen Aufgaben, seitdem ich ein halbes Deputat und zwei kleine Kinder koordinieren muss. So sehe ich mich nachmittags erst mal als Grundschulhilfslehrerin, gleichzeitig einen kleinen Vierjährigen in Schach haltend. Abends darf ich dann noch vorbereiten und korrigieren. Und in Zeiten wie diesen nebenbei noch ein Abitur abarbeiten (22 Erstkorrekturen, 20 Zweitkorrekturen. Von Einkauf, Sport, Freizeit möchte ich hier mal noch gar nicht sprechen. Man braucht großes Organisationstalent, liebe Menschen, die einen auch mal unterstützen (das wird teuer, wenn es nicht die Oma ist) und Mut zur Lücke. Lücken ja - aber wo möchte ich die zulassen. Bei meiner Familie? Bei meinem Beruf? Bei mir?
    Viele Grüße

    schrieb Ikke am

  • #11

    Hallo zusammen,


    ich hab mir das jetzt alles mal durchgelesen.
    Ich bin momentan ->noch<- Student der Wirtschaftsinformatik.
    Aber immermehr merke ich, dass dieses Gebiet mich nicht glücklich macht.
    Ich habe mir schon oft überelegt Lehrer zu werden.
    Die Frage ist ob ich mit 23 Jahren nicht schon zu “alt” bin um den Lehrerberuf zu ergreifen?

    Und wie ist es mit den Stellenangeboten?
    Wenn ich sagen wir Mathe und Geographie als Fächer nehme….woher weiß ich das genau diese beiden Fächer auch gesucht werden und ich nicht auf der Straße lande?

    Welche Fächerkombination ist am meisten gesucht?

    Ich hoffe ich verfälsche hier nicht das Thema und bitte vielmals um Entschuldigung falls doch.

    Bin eben etwas verzeifelt und suche Rat bei Erfahrenen.

    schrieb blub am

  • #12

    Ehrlich gesagt: mit dem Tipp “35 Jahre durchhalten” könnte ich wenig anfangen - denn so eine ewige Zeitspanne kann man sich (vor allem am Anfang des Berufslebens) nicht vorstellen. Ich bin nun über zwanzig Jahre Lehrer, und ich weiß jetzt auch noch nicht, wie ich mich in zehn Jahren fühlen werde.
    Da finde ich den abschließenden Wunsch von pacificus schon hilfreicher: Wenn man einmal mehrere Monate hintereinander das Gefühl haben sollte, der Beruf sei *nicht* schön und abwechslungsreich, dann macht man etwas falsch.

    schrieb rip am

  • #13

    Mir hat mal ein erfahrener Kollege folgenden Tipp gegeben: Richte Dir Dein Lehrerleben so ein, dass Du Dir vorstellen kannst, das 35 Jahre durchzuhalten. War segensreich. Ansonsten bei zuviel Perfektionismus und internalisiertem Schuldkomplex: Simplify. In der Hinsicht ist Tiki Küstenmacher wirklich gut.
    Viel Glück in einem durchaus schönen und abwechslungsreichen Beruf!

    schrieb pacificus am

  • #14

    Unterricht ist zu halten, Korrekturen sind zu erledigen, Formulare sind auszufüllen. Da kann man ökonomisch arbeiten und sich an die vielen Tipps erfahrener Kolleginnen und Kollegen halten.

    Ein großes Problem während eines Schultages sind allerdings die vielen Informationen, die auf einen einprasseln, die Fragen, die gestellt werden, die vielen kleinen Nebenschauplätze, die vielen kleinen Dienstleistungen, die erbracht werden, und das immer SOFORT, während Kollege X oder Schülerin X schon ungeduldig von einem Bein auf das andere hüpft.

    Stress entsteht gerade dann, wenn man eigentlich 5 Dinge gleichzeitig zu tun hat und versucht, allen gerecht zu werden. Das kann nicht gehen, man macht Fehler, vergisst Dinge wieder und ist frustriert oder hat doppelte Arbeit.

    Ein paar Tips:

    1. Wenn nicht gerade Blut fließt oder die Schule brennt, haben Schüleranfragen während der großen Pause meist nur den Charakter von: “Ich wollt nur mal wissen, ob Sie die Arbeit dabei haben.”

    Lösung: Schülern deutlich klar machen, dass das Lehrerzimmer während der Pausen tabu ist, außer bei Notfällen oder nach Absprache.

    2. Eltern kommen immer häufiger unangemeldet in die Schule und erwarten sofortige Bedienung.

    Lösung: Wenn die Sache nicht mit 2 Sätzen zu klären ist, sofort das Gespräch abbrechen und einen Termin ausmachen, bei dem man in Ruhe und ungestört reden kann.
    Der Sekretärin sagen, dass Telefongespräche von Eltern während nur in Notfällen durchgestellt werden sollen. Eltern können ihre Telefonnummer hinterlassen, wir rufen so bald wie möglich zurück. IN RUHE.

    3. Kollegen in den kleinen Pausen: “Wir müssen mal über den Heinzi aus deiner Klasse reden”. “Wie wollen wir denn das jetzt machen mit der Theaterfahrt?”

    Lösung: Häufig können längere Gespräche mit Kollegen viel besser nachmittags am Telefon geführt werden als am Kopierer in der kleinen Pause.
    Wichtige Gespräche nicht zwischen Tür und Angel führen, sondern einfach mal sagen: “Lass uns heute nach der 6. stunde in Ruhe darüber reden.”

    4. Infos zwischen Tür und Angel oder während eines stressigen Vormittags gehen häufig gedanklich verloren.

    Lösung: “Schreib mir das mal kurz auf und leg mir den Zettel auf den Tisch!” Es wirkt Wunder und man kann in einer stillen Stunde alles abarbeiten.

    5. Man soll eine Antwort geben oder eine Lösung parat haben - und zwar sofort. Oft sind spontane Entscheidungen - gerade die organisatorischer Art - fehlerbehaftet.

    Lösung: “Darüber muss ich mal nachdenken. Sprich mich in der nächsten Pause/morgen noch mal an.”

    6. Acht verschiedene Schüler kommen in den Pausen in 50 Sekunden Abstand und geben einen Zettel oder ein Heft ab.

    Lösung: Sammlertätigkeiten so weit wie möglich auf wenige vertrauenwürdige Schüler delegieren. Dazu sollte man immer leere Klassenlisten in der Tasche haben. Die Sammler geben den Packen NUR dann ab, wenn er vollständig ist.

    Grundsätzlich:

    Es lohnt sich, NICHT mit dem Klingeln in die Schule zu kommen und mit dem Klingeln wieder zu gehen.
    Tägliche zusätzliche 20 Minuten Anwesenheit nach dem Unterricht sind Gold wert. Vieles kann dann in Ruhe besprochen werden und der Vormittag wird entlastet.

    Man sollte in der Schule einen Zufluchtsort haben. Wenn alles zu viel wird, sind 10 Minuten Ruhe in einem abgelegenen Bibliotheksraum ein Quell der Erholung. Man muss sich wundern, welche “dringenden” Sachen plötzlich nicht mehr so dringend sind. Immer daran denken: wäre man krank, könnte diese “unaufschiebbare” Sache auch nicht erledigt werden.

    schrieb mniemann am

  • #15

    > Fotos ... Projektbericht ... selbstgedrehten Video ... Wiki oder Weblog ... Bericht in der Regionalzeitung ... Schulhomepage ... Vorab-Bericht und eine Nachlese ... Schülerinterview ... Beitrag in Schülerzeitung ... Regionalradio ... Podcast

    Das sind zweifellos alles wunderbare und wichtige Dinge, aber sie verursachen noch mal wesentlich mehr ARBEIT. Ob das jemand hilft, der eh schon an der Grenze der Belastung steht?

    schrieb Jochen am

  • #16

    Hallo Kasi,

    ja, das kenne ich: Zusatzaktivitäten so “nebenbei” organisieren. 100 % ist nicht genug, MEHR, MEHR, MEHR. Ich praktiziere zwei Varianten:

    a) Nein sagen. (Ist klar, hilft dir heute nicht weiter, weil das Damokles-Schwert der 25 % in luftiger Höhe schwebt). Aber um der geistigen Gesundheit willen: Es gibt einige Bücher, die mir weitergeholfen haben. (August Höglinger: “Grenzen setzen für Erwachsene”, Herbert Fensterheim: “Sagt nicht Ja, wenn du Nein sagen willst.”, Antja Balters: “Mut zum Neinsagen. Grenzen setzen ohne Schuldgefühle” und Tanja Baum: “Die Kunst, freundlich NEIN zu sagen.”

    b) Wenn ich schon JA sage, dann muss ich voll dabei sein: Ich muss innerlich überzeugt sein, etwas Wertvolles zu tun. Es muss mir Spass machen. Halbherzig geht da überhaupt nichts. Es kommt ganz schlecht rüber, wenn du nicht voll dahinterstehst, das habe ich leider schon erlebt. Dann besser nichts machen.

    Und das Wichtigste dabei: Marketing. Diese Leistung muss exzellent “verkauft” werden. Mit Fotos, einem Projektbericht, mit einem selbstgedrehten Video. Schüler lieben es, in dieser Hinsicht aktiv zu werden. Stelle das Ergebnis in ein Wiki oder Weblog, sodass es die ganze Welt erfährt. Schalte einen Bericht in der Regionalzeitung. Wenn zu Zugang zur Schulhomepage hast, dann kommt dort auch ein Bericht rein. Nein, besser zwei: Ein Vorab-Bericht (Beschreibung der Vorbereitungen) und eine Nachlese. Schülerinterview. Beitrag in Schülerzeitung. Gibt es ein Regionalradio? Wie wäre es mit einem Podcast von Aufnahmen vor, während und nach der Veranstaltung?

    Während meiner Laufbahn als Lehrer bin ich auf einige tolle Projekte von Kollegen gestoßen. Allerdings nur am Rande und oft nur per Zufall: Manchmal erfahre ich von solchen Projekten bei der (immer lobenden) Erwähnung in der Notenkonferenz, manchmal wird ein Projektblatt beim Kopierer vergessen. Manchmal erfahre ich auch aus der Zeitung von unseren Schulprojekten. Viele Lehrer können nicht ihre Arbeit nicht kommunzieren und haben keine Ahnung von Marketing. (Buchtipp: Jay Conrad Levinson: “Guerilla Marketing” - Offenes Werben und Verkaufen für kleine und mittlere Unternehmen; Die Zusammenfassung habe ich eben auf mein Experimentier-Wiki http://lernenheute.wikispaces.com/buch ) gestellt.

    schrieb Werner Prüher am

  • #17

    Hallo!
    Hier spricht die Referendarin, die Tipps von erfahrenen Kollegen sammeln wollte (s.o.). Erst einmal bedanke ich mich sehr für die hilfreichen Antworten.
    Ich bin an einem Gymnasium im Rheinland, an dem sich eigentlich ausschließlich Kinder aus der Mittelschicht befinden. Im Vergleich zu anderen Ref. mit Gesamtschulen in sozialen Brennpunkten kann ich mich nicht beschweren. Wahrscheinlich ist es gerade in der Anfangszeit von Vorteil, sich nicht hauptsächlich um Disziplinprobleme kümmern zu müssen.
    Jetzt in den Osterferien habe ich mir über das Osterwochendende “frei” genommen und nichts für die Schule getan. Dennoch habe ich die Zeit genutzt, mir über meine Prioritätensetzung Gedanken zu machen.
    Einigen von Euch muss ich auf jeden Fall zustimmen, dass das Gelingen einer Stunde häufig eher von meiner Ausgeglichenheit und guten Laune abhängt als von einer zusätzlichen Vorbereitungsstunde am späten Abend zuvor. Ich möchte eben gern ein Gleichgewicht finden, das es mir erlaubt, sowohl gut vorbereitet in die Stunde zu gehen und mir auf der anderen Seite ein wenig Freizeit ermöglicht.
    Was den Sport angeht, so empfinde ich mich selbst auch als viel lebendiger und belastbarer, wenn ich an der frischen Luft war, um zu schwimmen oder zu laufen. Getreu dem Motto: Mens sana in corpore sano.
    Die Einzelkämpfermentalität einiger Kollegen kann ich ebenso wenig nachvollziehen. Ein anderer Ref. und ich tauschen uns immer aus (Arbeitsblätter, Pläne von Unterrichtsbesuchen etc.). Bei diversen Gesprächen fällt mir auch jedes Mal die Fruchtbarkeit dieser Unterhaltungen auf. Nichtsdestotrotz hüten einige Kollegen ihre Arbeitsblätter wie einen Schatz - obwohl doch jeder nur profitieren kann. :)

    Im Moment mache ich mir eher Sorgen um die Zusatzaktivitäten, die stillschweigend von den Ref. an meiner Schule verlangt werden. Ich frage mich nur, wie ich noch einen tollen Musical-Abend oder eine tolle Literaturaufführung organisieren und durchführen soll, ohne Energien von anderen ‘Baustellen’ abzuziehen. Das Zauberwort ist wohl nach wie vor ‘Prioritäten’!
    In diesem Zusammenhang denke ich dann an die 25% der Endnote, die vom Direktor vergeben werden und der wahrscheinlich nur nach auffälligen Aktivitäten Ausschau hält und weniger nach meinen Stunden. Wenn keine Überwachungskameras im Klassenzimmer installiert sind, wird er von meinen Stunden wohl nichts mitbekommen. Ist das Fazit also eine schlechtere Vorbereitung der Stunden zu Gunsten von lauten und bunten Aktivitäten vor seiner Nase?
    Gruß, Kasi!

    schrieb kasimir am

  • #18

    Ich empfehle der jungen Kollegin vor allem mehr Gelassenheit. Wir haben den wunderbarsten Beruf der Welt. Es ist nicht gut - wie es auch bei einigen Kommentaren der Fall ist - ständig in eine Rechtfertigungs- und Jammerhaltung zu verfallen.
    Das hilft nicht weiter, sondern macht nur unzufrieden und krank. Ich habe mir angewöhnt, auf die schönen Seiten meines Lehrerdaseins zu blicken - und da gibt es viel zu sehen. Wenn ich meinen Beruf liebe, hat das Auswirkungen auf meinen Schulalltag. Leider wird in der Lehrerausbildung und im Fortbildungsbereich in dieser Richtung zu wenig getan.
    Ich empfehle auch mein “Mutmachbuch für Lehrerinnen und Lehrer”(http://www.auer-verlag.de/titelansicht.asp?id=2821) - sie finden dort sicherlich einiges zum Schmunzeln und Nachdenken.

    Viele Grüße aus den Ferien

    Arthur Thömmes

    schrieb Arthur Thömmes am

  • #19

    Olla

    Zu den vielen guten Tipps gibt es noch einen ganz entscheidenden: Teamarbeit! Und diese bis zum Exzess!!!!! Die Einsamkeit unserer Berufsstruktur und der im Referendariat antrainierten und später nicht mehr überdachten Arbeitsweise besorgt einen Großteil der berechtigten Burnout-Sorgen. Es ist aber doch nicht einzusehen, dass alle parallel unterrichtenden Kollegen die selben Stunden alleine vorbereiten. Das Ganze richtig koordiniert erspart einem die angesprochene Nachtarbeit etc.
    Nicht abschrecken lassen, es ist bei aller Arbeit ein wunderbarer Beruf!
    Gruß Jörn

    schrieb Jörn am

  • #20

    Hallo,
    ich bin also nicht die Einzige, die sich mit dieser Frage beschäftigt (mittlerweile 10 Jahre im Beruf und hin- und hergerissen zwischen Engagement, Spaß, dem Bedürfnis, mich für meine Klientel einzusetzen und der ständigen Nähe zum Burnout). Wer Lust hat, kann einen Blick auf meine eigene Liste werfen: http://deutschundenglisch.wordpress.de/
    Viele Grüße und Frohe Ostern!

    schrieb Corinna am

  • #21

    Hier ein interessante Liste, warum “Lehrer faul werden”:
    http://teacher.twoday.net/stories/3502027/

    schrieb Jochen am

  • #22

    Ich bin seit 4 Jahren Lehrer und erlebe meinen Alltag so:

    1) Den eigenen Rhythmus finden:
    Ich weiß, dass ich nachts am kreativsten bin. Deshalb bereite ich neue Unterrichtseinheiten am liebsten von ca. 21.00 bis 01.00 Uhr nachts vor. “Handwerk”, also unterrichten, korrigieren und bereits gehaltene Einheiten vorbereiten mache ich tagsüber.  Ein Vorteil des Lehrerjobs ist, die freie Zeiteinteilung: Nütze sie, mach sie nicht zum Fluch. Freie Zeiteinteilung heißt: Sich die Zeit einzuteilen, nicht rund um die Uhr zu arbeiten. Ich setzte mir aber auch ein Limit pro Woche: 50 Stunden (Schule + Internatsdienst) sind für mich genug. Geht es mal drüber, dann arbeite ich nächste Woche weniger. Ich könnte an einer Unterrichtsstunde 5 Stunden, ja 10 Stunden vorbereiten. Aber ich will nicht. Das Funktioneren einer Unterrichtsstunde hängt zu einem großen Teil von meiner guten Laune und Ausgeglichenheit ab, nicht von einer perfekten Vorbereitung.

    2) Kultur des Teilens und Tauschens:
    Ich tausche so viel es geht mit Kollegen. Ich nutze so viel es geht das Internet. Ich verstehe Lehrer nicht, die mit Unterrichtseinheiten anderer nichts anfangen können, an diesen “herumbasteln” müssen (... meist ist es ja nur ein Grafik verschieben und eine Schriftart ändern…). Um zu teilen, ist es notwendig, mit Winword, Powerpoint, E-Mail, Google, USB-Sticks, DVDs, CDRoms usw. umgehen zu können. Unterrichtsvorbereitungen in Form von Papier-Kopien sind Schrott.

    3) Sport:
    Ich laufe 3 - 5 Mal die Woche mindestens eine Stunde an der frischen Luft (NICHT AM LAUFBAND!!), zweimal im Jahr einen Marathon, dazwischen kleinere Läufe. Das Gehirn wird mit Sauerstoff versorgt, ist somit produktiver, ich bin gelassener, ärgere mich weniger. Wenn es geht, baue ich Einheiten in Freistunden ein. Der Tag ist somit zweigeteilt. Ich gehe als neuer Mensch in die zweite Hälfte. Durch die Marathons steigt der Selbstwert extrem. In kritischen Situationen im Unterricht und im Internet (zB Situationen in denen Gewalt, Tabletten, Krankheiten usw. eine Rolle spielen) hilft mir das. Ich habe 35 Jahren keinerlei Sport betrieben, nun weiß ich, wie wichtig das ist!

    4) Don´t do anything, that isn´t play (Zitat von Marshall Rosenberg). Was mir Spass macht, macht auch den Schülern Spass. Wenn ich mich im Unterricht langweile, dann langweilt sich der Schüler schon lange! Unterricht ist ein Spiel: Wie bringe ich den Stoff, damit der Schüler sich diesen merkt, ohne daheim lange zu lernen?

    5) Mentoren:
    Habe ich leider keine im Umkreis. Mir helfen aber die Bücher und Videos von Vera Birkenbihl, Alfie Kohn (nur in Englisch erhältlich), Daniel Goleman, Manfred Spitzer, Paul Watzlawick usw.

    6) Offener Unterricht:
    Oft muss aufgrund Zeitdruck und Lehrplan der Frontalunterricht sein, okay. Aber Schüler arbeiten gerne alleine. Ich plane bewusst eine Stunde pro Tag dafür ein, um meine Stimme und Ressourcen zu schonen. In dieser Einheit ist das Unterrichten anders. Abwechslung.

    7) Positive Grundstimmung:
    Ich denke positiv. Wie schaffe ich das? Ich nehme keine Probleme mit nach Hause, ich nehme aber auch keine Probleme mit in die Schule. Einige Lehrer bleiben nach Unterricht noch länger in der Schule, um mit Schülern ihre privaten Probleme zu besprechen. Ich bewundere das, kann das aber nicht und will das auch nicht. Ich bin Lehrer, um zu unterrichten und nicht zu therapieren. Es ist schön, wenn es Kollegen gibt, die das machen.

    8) Gedanken:
    Ich mache mir keine Gedanken, was andere über mich denken. Das geht mich nichts an. Punkt.

    schrieb Werner Prüher am

  • #23

    Liebe Referendarin,

    ich selbst bin seit 4 Jahren im Beruf. Mir geht es ähnlich wie dir. Auch ich könnte, wie von rip erwähnt, stundenlang am Layout rumfeilen…....aber wozu? Die Schüler danken es einem nicht, die Eltern auch nicht und so versuche ich immer mehr die mir wichtigen Dinge zu ändern und es dann auch gut sein zu lassen. Auch ich gehöre zu denen, die mittags erst einmal ihre Ruhe brauchen. Leider ziehen sich dann Korrekturen und Vorbereitungen in den Abend../Nacht… hinein.
    Mir fällt es schwer, diese Gewohnheit abzustellen und mitttags gleich zu beginnen.
    Da an unsrer Schule gerne “die jungen Kollegen” mit Arbeit zugehäuft werden, japst man recht bald. Aber wirklich: “Nein” sagen, mit Begründung finde ich wichtig! Leider leidet nicht nur dein Unterricht darunter, sondern man selbst als Person (Schlappheit, burnout-ähnliche Zustände….), erst REcht, wenn man perfektionistisch ist und wenn einem auch viel Eltern bzw- Jugendarbeit ewichtig ist! An welcher Schule bist du denn?

    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und die Fähigkeit sich an jeden kleinem Fortschritt zu freuen…. :-) ALLES GUTE!

    *mariechen*

    schrieb *mariechen* am

  • #24

    Einige Beispiele zur Entlastung, mit denen ich gute Erfahrungen gesammelt habe:

    Die Korrekturen sind für mich viel weniger zeitaufwändig, seitdem ich mit Beurteilungsbögen arbeite. Beispiele zum kostenlosen Download findest du im Forum Deutschunterricht (http://www.schule-deutsch.de/forum), z.B. unter “Korrekturerleichterungen, also hier: http://www.schule-deutsch.de/forum/board.php?boardid=36&sid=72f213c0ce25e751e27ab3b76192c1f4

    Viele Tipps enthält auch das Buch von Klippert: “Lehrerentlastung”, etwa im Kapitel “Der Schüler als Helfer und Miterzieher”.

    Entlastungstipps speziell für den handlungsorientierten Musikunterricht, der ja durchaus anstrengend sein kann, findest du hier:
    http://www.schule-musik.de/Musikunterricht/Tipps_zur_Entlastung/tipps_zur_entlastung.html

    Im Übrigen: Lass dir viel Zeit und Ruhe und wähle für dein Engagement Schwerpunkte!

    Viel Erfolg dabei wünscht dir

    Gerd Haehnel

    schrieb Gerd Haehnel am

  • #25

    Hallo liebe Referendarin oder wie es in Hessen jetzt heißt: LiV (=Lehrer im Vorbereitungsdienst), grins! Von meinen Vorredner sind schon viele wichtige Tipps genannt worden. Im ersten Jahr mit voller Stelle (ist jetzt 5 Jahre her, sodass ich ja direkt zu deinem Zeitraum passe) bin ich nachmittags erstmal halb tot auf mein Sofa gefallen, aber keine Angst, es wird besser. Eine gute Struktur und Ordnung hilft auf jeden Fall. Im Laufe der Zeit wird man schneller beim Vorbereiten, weil man sich a. mit der Materie auskennt und b. ein Methodenrepertoire hat. Wenn man zum 4. Mal eine Klassenstufe hat, dann hat man die Arbeitsblätter im Ordner und/oder PC und greift darauf zurück, wodurch sich die Vorbereitungszeiten enorm verringern. Dann ändert man nur noch Feinheiten, wenn einem etwas nicht so gut gefallen hat. Auch beim Korrigieren wird man mit der Zeit sehr viel schneller und sicherer. Nach mehrjährigen Einsätzen in der Mittelstufe bin ich jetzt an einem beruflichen Gymnasium, bei dem ich 26 Stunden die Wochen Oberstufenunterricht in den Klassen 11-13 für die Fächer Deutsch und Geschichte erteile. Aber auch die damit verbundenen Korrektur- und Abiturbelastungen bekommt man hin. Ich bin z.B. Frühaufsteher, d.h. so gegen 6 Uhr sitze ich am Schreibtisch, bereite u.U. vor, gehe um 9 Uhr zur Schule, komme um 15 Uhr heim und bin fertig. Will aber auch nicht verhelen, dass ich momentan eher eine 55 Stundenwoche habe (also auch am Wochenende schufte), weil ich voll im Abitur bin mit 18 Klausuren, 4 Präsentationen und 25 mündlichen Prüfungen. Aber es macht unglaublich viel Spaß! Also durchhalten.

    schrieb Stefi am

  • #26

    Ich selbst bin erst seit diesem Schuljahr “richtiger Lehrer”, so dass die Erinnerung aus dem Ref noch frisch sind. Ich kann rip zustimmen, dass es wichtig ist, seinen eigenen Rhythmus zu finden.

    Zum Beispiel bin *ich* ganz schlecht im Nachtschicht schieben - es nervt mich, wenn ich ab einer bestimmten Zeit abends noch nicht fertig bin. Deswegen versuche ich, nachmittags, so rasch wie möglich am Schreibtisch zu sitzen. Ich kenne aber Kollegen, die nach der Schule erst mal 1-2 Stunden Pause machen und dafür abends problemlos länger arbeiten.

    Im Gegensatz zum Referendariat ist es auch aus meiner Sicht wichtig, nicht zu perfektionistisch zu sein bzw. den Tätigkeiten einen zweiten und dritten “Durchgang” zuzugestehen, bevor sie richtig rund laufen. Wenn ich etwas zu ersten Mal tue, erwarte ich nicht, dass es gleich perfekt läuft. Ich merke mir aber die Probleme und versuche,  diese beim nächsten Mal zu vermeiden. Viele Schwierigkeiten kann man ohnehin nicht antizipieren, so dass zu viel Planung oft Zeitverschwendung ist.

    Was für mich auch wichtig ist (obwohl ich es noch zu selten schaffe): 1-2 Mal pro Woche Sport oder einen anderen körperlichen Ausgleich. Dabei habe ich auch oft die besten Ideen für die längerfristige Planung des Unterrichts.

    schrieb Andreas Kalt am

  • #27

    Was gibt es gegen Nachtschichten einzuwenden ;-) ?
    Im Ernst: Ganz ohne ungewöhnliche Arbeitszeiten geht es - bei mir jedenfalls - nicht. Aber das ist ja der besondere Vorteil unseres Berufs: die relativ flexible Zeiteinteilung. Darum habe ich Zeit, am Nachmittag das eine Kind in die Musikschule, das andere zum Volleyballtraining zu fahren, wieder abzuholen und zwischendurch einzukaufen. Dann kann ich am Abend meine Korrekturen erledigen und den Unterricht vorbereiten - wenn es sein muss, auch bis nach Mitternacht.
    Das führt nicht zwangsläufig zum Burn-out, keine Sorge - ich mach das schon zwanzig Jahre lang, und ich bin immer noch recht munter. Wichtig ist (finde ich), dass man den Spaß an der Sache nicht verliert. Vieles, was einem als Referendar zeitraubend erscheint, geht mit wachsender Erfahrung schneller. Dafür kommen andere Aufgaben hinzu, die einem mit der Zeit zuwachsen (oder: aufgedrängt werden) - merke: auch mal nein sagen, auf bereits vorhandene Belastung hinweisen (merke aber auch: kann bei manchen Vorgesetzten ungünstigen Eindruck verursachen ... “ist nicht voll belastbar” ...).
    Wichtig auch: Prioritäten setzen (dazu gehört: Perfektionismus abfedern; ein absolut perfektes Arbeitsblatt ist eine Augenweide, aber wenn man mit etwas weniger ausgefeiltem Layout eine Stunde länger schlafen kann, dann tut’s das auch).
    Schließlich: Einerseits ist es vernünftig, auf den Rat erfahrener Kollegen zu hören. Viele Tipps zur Bewältigung des Alltags findest du beispielsweise bei Jochen Lüders -> jochenenglish.de
    Andererseits muss man selbst herausfinden, was einem guttut.
    Viel Erfolg im Beruf wünsche ich!

    schrieb rip am

  • #28

    Ich abonniere mal. ;-)

    schrieb Hokey am

Andere Lehrerfreund/innen lasen auch:

Anzeige
Nach oben

 >  1632 Einträge, 14796 Kommentare. Seite generiert in 0.3068 Sekunden bei 101 MySQL-Queries. 505 Lehrer/innen online (3 min Timeout / 1674) |