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Britische Studie

Gute Beziehung zum Vater führt zu gefestigter Persönlichkeit 02.05.2009, 12:08

Eine britische Studie mit 18.000 Jugendlichen zeigt, dass Jugendliche mit einer engen Vaterbindung weniger Drogen wie Alkohol, Zigaretten und Haschisch konsumieren.

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Die Studie wurde von der walisischen Sozialorganisation Catch22 mit 18.000 Jugendlichen durchgeführt, die im Schnitt 15 Jahre alt waren. Rund 75% der Jugendlichen gaben eine enge Beziehung zum Vater an. Die Studie stellt eine hohe Korrelation zwischen schwacher Vaterbindung und dem Konsum von Alkohol, Zigaretten, Haschisch und anderen Drogen fest, wobei auch ein wesentlicher Einfluss des Konsumverhaltens der Eltern festzuhalten ist.

Diese wenig überraschende Erkenntnis wird - geschlechterdifferenziert - so erklärt:

Was eine gute Vater-Kind-Beziehung ausmacht, unterscheidet sich je nach Geschlecht des Kindes, betont die Wiener Psychologin Sandra Velazquez http://www.familien-psychologie.info im pressetext-Interview. “Schießt bei Burschen in der Adoleszenz das Testosteron ein, so kommt den Vätern die Rolle zu, eine Basis für Selbstkontrolle zu vermitteln.” Da sich pubertäre Jungen gerne messen und miteinander raufen, könne der Vater am besten auf spielerische Weise Grenzen vermitteln. Dadurch gebe er der jungen Persönlichkeit eine Sicherheit, die die Mutter nicht anbieten könne. “Delinquenz ist oft dadurch mitverursacht, dass es diese Grenzen nicht gibt”, so die Psychologin. Fehle der Vater, sei eine positive väterliche Kraft in der Nähe sehr hilfreich.

Für Mädchen besitzt die väterliche Bezugsperson wiederum eine ganz andere Bedeutung. “Der Vater unterstützt die Ausprägung der Identität als Frau. Die Beziehung der Tochter zu ihm ist das erste Vorbild für den Umgang mit dem männlichen Geschlecht”, so Velazquez. Sei die Vater-Tochter-Beziehung von Wertschätzung und Annahme geprägt, trage das wesentlich zum positiven Selbstbild bei. “Mädchen suchen die Nähe des Vaters und kokettieren mit ihm, ohne dass das Konsequenzen trägt. Es hat jedoch verheerende Folgen, wenn dieser geschützte Bereich verletzt wird und es zu sexuellem Missbrauch kommt”, so die Familienpsychologin.

pressetext.de 31.03.2009: Beziehung zum Vater entscheidend fürs Jugendalter (pte)

Diese Erklärungen sind plausibel, aber natürlich mit einer gewissen Interpretationsbreite ausgestattet. Wer mehr davon möchte: Welt online 02.05.2009: Väter-Töchter sind einfach andere Kinder.

Die Studie trägt der “neuen Vaterrolle” Rechnung. Immer mehr Väter übernehmen in den letzten Jahren eine tragende Funktion in Familien- und Erziehungsangelegenheiten, nicht zuletzt unterstützt durch die Einführung des Elterngeldes. Während noch 2003 mehr als zwei Drittel aller Kinder fanden, dass ihre Väter zu wenig Zeit für sie haben (Kinder-Studie: Väter haben zu wenig Zeit), ändern sich diese Zahlen langsam, aber stetig. Allerdings wünschen sich immer noch 46% der Väter, mehr Zeit für ihre Kinder zu haben (mehr: Generationen-Barometer 09 (pdf)). Auch hierzu gibt es Studien:

Die Rolle des Vaters hat sich in den vergangenen Jahren in deutschen Familien stark geändert. Das beweist eine Studie der Erziehungswissenschaftlerin Jeannette Abel. Die Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und sich den neuen Anforderungen der Gesellschaft stellen. In elf qualitativen Interviews befragte sie Väter im Alter von 27 bis 37 Jahren zu ihrem Verständnis der Elternrollen. “Ich war von dem Ergebnis sehr überrascht”, so Abel im Gespräch mit pressetext. “Jeder der Befragten wollte Verantwortung für die Betreuung und Erziehung der Kinder übernehmen und so eine emotionale Bindung aufbauen.”

pressetext.de 31.03.2009: Immer mehr Männer in “neuer” Vaterrolle (pte)

Entsprechend müssen Mütter bereit sein, Verantwortung abzugeben. Das dürfte nicht allzu schwer werden, wenn man eine aktuelle Studie aus dem Bereich der Genetik konsultiert, die da besagt: Kinder erben Erfahrungen der Mutter. Allerdings hat man das bisher erst an Mäusen nachgewiesen.

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