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Offener Brief an Spiegel Online. Betreff: »Lehrerhasser«-Rubrik 19.03.2006, 21:42

Auf Spiegel Online findet sich eine Rubrik "Lehrerhasser". Die Lehrerfreund-Redaktion bittet in einem offenen Brief die Spiegel-Online-Redaktion um eine Stellungnahme.

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  • (geändert: )

Update: Natürlich hat die Spiegel-Redaktion vor lauter Lehrerhassen keine Zeit gehabt, auf den Brief zu reagieren. Inzwischen ist die Lehrerhasser-Rubrik wieder verschwunden - es handelte sich dabei um einen typischen “Hype”, von dem der Spiegel in billiger Weise profitieren wollte. Es ist als Medienorgan immer erfreulich, wenn man öffentlich jemanden hassen kann, um die eigene Auflage hochzutreiben. Schade, dass der Spiegel dieses Spiel inzwischen auch regelmäßig mitspielt.

Von:   bmetz@lehrerfreund.de
Betreff: Lehrerhasser-Rubrik
Datum: 19. März 2006 20:40:07 MEZ
An:   spiegel_online@spiegel.de

Sehr geehrte Spiegel-Online-Redaktion,

ich bin Betreiber der Site “Der Lehrerfreund” - ein Lehrerportal, das pro Monat rund 100.000 BesucherInnen verzeichnet. Da die meisten davon LehrerInnen sind, die in großer Zahl wohl auch die Printausgabe des Spiegels abonniert haben, möchte ich in ihrem Namen bei der Redaktion von Spiegel Online anfragen:

Sie haben seit kurzer Zeit eine Rubrik “Lehrerhasser” eingerichtet. Dort veröffentlichen Sie die “Lehrerhasser-Polemiken” von Gerlinde unverzagt. Als einer der großen Meinungsführer in der Presselandschaft befördern Sie damit die Rufschädigung des Lehrerstandes maßgeblich.

Natürlich gibt es eine Menge Gründe, LehrerInnen Vorwürfe zu machen: PISA, schlechte Erfahrungen mit LehrerInnen, der privilegierte Beamtenstatus etc. Ähnliche Gründe für Public Mobbing gibt es aber auch für eine Menge anderer Berufszweige (PolitikerInnen, JournalistInnen, PolizistInnen, KindergärtnerInnen, ArbeitgeberInnen usw.).

Können Sie mir vielleicht sagen, warum es dieser Zeit en vogue ist, ausgerechnet LehrerInnen zu hassen?  Ich verstehe es nicht und bitte Sie hiermit um Auskunft.

Ich würde mir - Ihr Einverständnis vorausgesetzt - erlauben, Ihre Antwort auf www.lehrerfreund.de der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diesen Brief finden Sie im WWW auch unter
https://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/spiegel-lehrerhasser

Herzliche Grüße
Berthold Metz


Der Lehrerfreund
* Unterrichtsvorbereitung Deutsch und Geschichte
* News aus der Bildungsszene
https://www.lehrerfreund.de


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Kommentare

10

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  • #1

    ist es denn verwunderlich das lehrer gehasst wereden?natürlich sind sie sich keiner schuld bewusst.aber wenn sie das ganze mal aus der sciht eines schülers betracht sieht die welt wieder ganz anders aus.es ist kein geheimnis das manche lehrer (bei weitem nicht alle) einen harten und respektlosen umgang mit ihren schülern pflegen (um nur 2 punkte hervorzuheben).ich denke, dass der spiegel mit dieser hubrik auch die jungen leute erreichen will und daran ist nichts auszusetzen.MEINUNGSFREIHEIT!!!den auch lehrer müssen sich kritisieren lassen.es sind nicht immer die schüler.
    Vielen Dank

    schrieb s.g. am

  • #2

    ich bin selbst lehrerin und finde die artikel erfrischend und amüsant - ich weiss, wer ich bin, wie ich arbeite, was meine stärken und schwächen sind.
    solche artikel bringen ein wenig polemik ins spiel, die der schule als ganzes nur willkommen sein kann. eltern können sehr gut differenzieren, ob es sich bei der lehrkraft ihres kindes um ein beschriebenes faules ei handelt oder eine engagierte entstaubte lehrkraft.

    dieses aufjaulen seitens lehrerschaft zeigt doch einmal mehr auf, dass handlungsbedarf ansteht.
    schmunzelt mit und seid stolz, dass ihr euch nicht in den beschrieben “figuren” wiedererkennt.

    textsorten sollten bekannt sein - ergo bucht es unter satire ab und lacht herzhaft.
    lachen stärkt bekanntlich das imunsystem.

    schrieb liv am

  • #3

    Ich finde es schrecklich,dass jetzt sogar schon die Medien den Beruf schlecht machen.
    Es gibt schon zu viele Schüler die keinen Respekt vor dem/der LehrerInn haben und das wird jetzt auch noch durch soetwas unterstützt.Was bringt das ? Aus meiner Sicht nichts sinnvolles wovon man etwas lernen kann !

    schrieb Schüler- am

  • #4

    ” Sicher gibt es in jedem Beruf Menschen, die viel und andere, die sich “einen bequemen Lenz” machen. Auch soll die Leistung aller Berufstätigen und Erziehenden gewürdigt werden - nur, das können wir
    auch für unseren Berufsstand fordern. Man muss sich doch fragen, warum manche Kinder und Jugendliche in der Schule nicht bereit sind, die elementaren Regeln des Zusammenlebens zu berücksichtigen, von anderen Tugenden wie Fleiß, Ordnung usw. möchte ich gar nicht reden. Spricht man mit den GrundschulelehrerInnen, erfährt man, dass diese Kinder schon dort sozial auffällig waren. Woran liegt das? Ich habe den Eindruck, dass manche (ausdrücklich: manche) Eltern von der Schule erwarten, dieses unsoziale Verhalten zu dulden.
    In Finnland, nur um das zu erwähnen, haben die Bildung und ihre Institutionen einen hohen Stellenwert. Bei uns nicht. Vielleicht müsste man LehrerInnen nicht demontieren, sondern unterstützen - zum Wohl aller.”

    schrieb Ingeborg Gerwig am

  • #5

    Ob es den verantwortlichen Journalisten wohl bewusst ist, was mit einem Staat passiert, in dem man den ganzen Berufsstand “Lehrer” imagemäßig demontiert hat? Glauben diese Journalisten, den Kindern und Jugendlichen etwas Gutes zu tun, wenn man ihnen den Respekt gegenüber ihren Ausbildern grundsätzlich austreibt? Denken diese Journalisten, dass sich dann alles zum Positiven wendet? Wenn sich der Trend so fortsetzt, kann man von motivierten, engagierten jungen Menschen kaum noch erwarten, dass sie den Beruf ergreifen - außer sie sind stark genug, das Image, das der Spiegel und seine “ge-BILD-eten” Kollegen zeichnen, auf sich zu nehmen.

    schrieb Doris Thammer am

  • #6

    Ich bin nicht sicher, ob Sie eine Antwort erhalten werden. SPON reagiert auch bei sachlichen Hinweisen oft ziemlich arrogant (anders als z.B. Stern-online). Allerdings würde ich mich sehr freuen, vom Fortgang der Sache zu erfahren.

    Zur Versachlichung vielleicht noch einige Denkanstöße: Die Printausgabe des SPIEGEL hat mit SPON relativ wenig zu tun. Die Redaktion der Printausgabe denkt offenbar etwas länger nach, bevor etwas veröffentlicht wird. Wenn man sich an manchen Tagen die Rechtschreibung der SPON-Seite anschaut, kann das schon ziemliche Schmerzen bereiten ...

    Ich habe mich auch schon über Artikel aus der Printausgabe geärgert, aber deswegen mein seit 1991 bestehendes Abo doch nie gekündigt. Momentan bin ich aber wieder an einem Punkt angekommen, an dem ich darüber nachdenke.

    schrieb stefanolix am

  • #7

    Ich finde es schön, dass der “Lehrerfreund” nun erstmals in vollem Wortsinne seinem Namen gerecht wird und sich so für uns alle (die mitlesenden Lehrerinnen und Lehrer) einsetzt.

    Dies mag nun entweder naiv oder ironisch klingen, ist aber trotzdem ernst gemeint.

    Bin schon gespannt, ob der unverzagte Spiegel oder die verdroemerte Unverzagt reagieren.

    schrieb Rudi Ratlos am

  • #8

    Für mich gibt es nur eine Konsequenz: die Kündigung des Spiegel-Abos und nach Möglichkeit vermeiden, dieses Blatt zu kaufen. Ich muss beim besten Willen nicht Menschen dafür bezahlen, mich zu beschimpfen.

    Ich kann nur allen Lehrern, die sich betroffen fühlen, dazu raten, das gleiche zu tun. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Lehrer-Massenkündigung für den Spiegel nicht ganz angenehm wäre. Und bitte kommt mir jetzt nicht mit “Wir könnten doch auch einen Leserbrief schreiben ...”

    schrieb spiegelhasser am

  • #9

    Richtet der Spiegel bald auch eine Gerlinde-Unverzagt-Hasser-Rubrik ein? Wenn man sich das weiterdenkt, hassen wir uns eigentlich nicht alle?
    Es ist schon erschreckend, auf welches Niveau sich der Spiegel begibt!!!

    schrieb I. Schröder am

  • #10

    Schier unglaublich, welche erschütternde Dummheit und Stammhirnpolemik selbst beim “Spiegel” uns entgegenschlägt. Ist ein solcher kollektiver Rufmord nicht strafwürdig?

    schrieb Harald Paeske am

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