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Schwarze Pädagogik

Mechanische Strafarbeiten 06.07.2024, 18:40

Mechanische Strafarbeit
Bild: Wikimedia Commons: Strafarbeit1 Berlin SlgKiJu.jpg [CC0 (Public Domain)]

Ein kurzer Blick auf sogenannte »mechanische Strafarbeiten«, bei denen sinnlos immer wieder der gleiche Satz abgeschrieben wird.

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Ursprünglicher Artikel vom 20.03.2005, völlige Neuerarbeitung 06.07.2024

Strafarbeit - Definition

Wer kann es besser erklären als Wikipedia?

Als Strafarbeit gilt eine im Rahmen einer pädagogischen Maßnahme erteilte schriftliche Aufgabe, die eine erzieherische Konsequenz darstellen soll. Die Brüder Grimm erläutern den Begriff in ihrem Deutschen Wörterbuch mit den Worten, Strafarbeit sei eine „‘kleinere, zur strafe verhängte arbeitsleistung’ … so in heer und schule … dazu sehr häufig in schriftlicher form;“

Grundsätzlich gilt das Verhängen von »Strafen« als der Schwarzen Pädagogik zugehörig, denn Strafen sind in Erziehungskontexten als demotivierende Maßnahmen auf Grundlage einer behavioristischen Weltsicht zu verstehen [alleine für den Nominalstil dieses Satzes sollte man sofort eine Strafarbeit verhängen …]. Deshalb werden Strafarbeiten heute meist im pädagogischen Mäntelchen verkauft - die Schüler/innen schreiben Reflexionsaufsätze über ihr Verhalten, über Unterricht oder über soziale Normen des Zusammenlebens.

Mehr dazu beim halbtagsblog: Besinnungsaufsatz vs. Strafarbeit2

Mechanische Strafarbeiten vs. Besinnungsaufsatz

Der Gipfel Schwarzer Pädagogik ist die sogenannte »mechanische« Strafarbeit, quasi die direkte Vorstufe zur körperlichen Züchtigung. Es wird der immer gleiche Satz mehrfach abgeschrieben. Die Strafarbeit dient ausschließlich dazu, die Delinquenti/in zu bestrafen und - so die Hoffnung - Einsicht und Besserung zu erwirken. Ein schönes Beispiel:

Mechanische Strafarbeit: »Ich darf nicht in der Schule schwätzen.«
Quelle: Wikimedia Commons »Strafarbeit1 Berlin SlgKiJu.jpg« (Public Domain)

Mechanische Strafarbeiten sind weitgehend ausgestorben. Zum Glück. Denn Schwarze Pädagogik widerspricht vollständig einem humanistischen, aufgeklärten Weltbild. Trotzdem üben mechanische Strafarbeiten eine gruselige Faszination aus. Der Künstler Klaus Illi bspw. hat einige Schwäbisch-Strafarbeiten-Varianten angefertigt, wo »Ich darf nicht schwäbisch sprechen.« oder »Ich darf nicht Schwäbisch reden.« als Siebdrucke realisiert wurden (zu besichtigen hier: Klaus Illi: Schwäbische Strafen).

Der Besinnungsaufsatz hingegen gibt der Delinquent/in vorgeblich Spielräume, sich gedanklich mit dem Thema auseinanderzusetzen und so ein besserer Mensch zu werden:

Strafarbeit als Besinnungsaufsatz
Quelle: Wikimedia Commons: Strafarbeit2 Berlin SlgKiJu.jpg (Public Domain)

Hat natürlich auch ein bisschen was von einer Gehirnwäsche. Aber immerhin hätte die Schüler/in zumindest theoretisch die Möglichkeit, sich als Freigeist zu geben und das System schulischer Disziplinierung in Frage zu stellen.

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Kommentare

40

Zum Artikel "Mechanische Strafarbeiten".

  • #1

    Ein herzliches Servus erstmal an alle in diesem Forum,

    Auch in Niederbayern im jahr 2011 wird dieser Text noch als Strafarbeit verwendet. Habe es heute am eigenen Leib erlebt, musste ihn abschreiben weil ich während einer Freistunde mit Kopfhörern Musik gehört habe.
    Ich finde es ebenfalls (dass wird die meisten jetzt nicht wundern) idiotisch
    einen Satz x mal abzuschreiben lassen denn es bringt meiner Ansicht rein garnichts. Ich habe mich noch nie bei einer Strafarbeit so sehr amüsiert wie heute. Und bin schon ein bisschen dankbar an den Lehrer der mir diese Aufgabe aufgebrummt hat, denn sonst hätte ich nie diesen absolut herrlichen Text gelesen.

    P.S
    Manche von euch (wollt immer schon mal Lehrer duzen) werden es seltsam finden dass Ich als Schüler in ein Lehrerforum hineinschreibe. Ja ich finde es selbst Merkwürdig!

    schrieb Schüler im Lehrerforum am

  • #2

    Rainman, was kann ich dazu noch sagen… ?
    Was sinnvolle Strafmaßnahmen sein können, habe ich weiter oben längst geschrieben.
    Habe ich da etwas aufgerührt, dass Sie inhaltlich nicht auf meine Argumente eingehen? Dafür aber schreiben, ich sei mit negativen Erfahrungen beladen, schreibe fachlichen Unsinn, die Grundlagen der pädagogischen Psychologie ignorierend den heiligen Gral suchend… ?
    Was wollen Sie erreichen?
    Ein Vorwärtskommen in der Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Strafarbeiten geht wohl eher anders.

    schrieb Thomas W. am

  • #3

    Hallo Thomas,
    scheinbar haben wir zwei sehr unterschiedliche persönliche Erfahrungen im Bereich der pädagogischen Arbeit gemacht. Wenn nun ich auch einmal Vermutungen anstellen darf, denke ich, Sie haben in dieser speziellen Hinsicht sehr negative Erfahrungen gesammelt. Warum Sie deshalb die Grundlagen der pädagogischen Psychologie so weit anzweifeln, dass Sie sich auf ach so tolle neue Erkenntnisse als den Heiligen Gral stürzen (Entschuldigung für das überzeichnete Bild) und leider auch fachlichen Unsinn schreiben , kann ich persönlich nicht verstehen.
    Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich bin niemand der neue Erkenntnisse nicht nutzt und anwendet, aber ich mache mir wie Klafki gern ein persönliches Bild der Einheit aus Theorie und Praxis. Und dabei stelle ich eben (für mich) fest, dass manche theoretischen Befürchtungen (oder auch Hoffnungnen) nicht praktisch nachvollziehbar sind.
    Nun noch einmal die Frage: Welche “Strafen/Sanktionen” nutzen Sie denn oder schlagen Sie vor? Ich habe noch immer keine Alternativen (und davon gibt es viele) von Ihnen gehört/gelesen. Sollten Sie tatsächlich niemals etwas derartiges nutzen, zeichnet sich vor meinem inneren Auge kein sehr positives Bild ihres Unterrichts ab.
    Ich habe in den letzten Jahren ein paar wenige Kollegen kennengelernt, die immer wieder von neuen tollen theoretischen Erkenntnissen gesprochen haben und wie gut sich diese in der Umsetzung auf die Entwicklung der Kinder auswirken werden. Sie verzettelten sich zumeist derart in Theorien, dass sie die Basiserkenntnisse der pädagogisch-psychologischen Arbeit vergaßen und leider von den Schülern “in der Luft zerrissen wurden”. Sie wurden schlicht und ergreifend nicht Ernst genommen.

    Jetzt aber mein letztes Statement: Dass die hier thematisierten Strafschreibarbeiten im Allgemeinen traumatisierend und entwicklungshemmend sind, halte ich für absoluten Quatsch. Ich vermute wir hätten sonst ein ganzes Heer traumatisierter Erwachsener. ich fühle mich nicht traumatisiert. Gestehen Sie den Kindern ruhig etwas Widerstandsfähigkeit zu. Sie können auch mit negativen Gefühlen umgehen. Seien Sie nicht überrascht… Negative Gefühle (Frust, Ärger, Wut, Neid…) gehören zum Leben dazu und auch Kinder sollten lernen mit ihnen umzugehen.

    Bin dann off
    Schöne Grüße

    schrieb Rainman am

  • #4

    Hallo Rainman,
    dass das wiederholte Aufschreiben eines Satzes keine Aufgabe ist, die einen inneren Bezug zu einem vorangegangenem Fehlverhalten hat, darüber sollte Einigkeit herrschen, oder?
    Es macht für gesunde Kinder keinen Sinn, einen Satz x mal zu wiederholen. Bei Autisten und traumatisierten Menschen ist das ein wenig anders.
    Was tun “Pädagogen” Kindern an, wenn sie ihnen ein solches Verhalten aufzwingen? Was kann ein so erzwungenes Verhalten an Lerneffekt bewirken?
    Das Wiederholen eines Verhaltens hat dann einen Lerneffekt, wenn es an positive Gefühle gekoppelt ist. Alles andere hinterlässt “Schleifspuren”. Es konditioniert die Menschen in negativer, entwicklungshemmender Weise.
    Was kann es bedeuten, wenn Sie schreiben, Sie hätten 30x den selben Satz aufgeschrieben (der ja bewusst provozierend gewählt war) und keine negativen Gefühle dabei entwickelt?
    Entweder, Sie haben gelogen, um vermeintlich bequem ihre Position bewahren zu können… oder Ihre Wahrnehmung Ihrer eigenen Gefühle ist in erheblichem Maße eingeschränkt…(?)
    Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
    Die argumentative Linie, die Sie hier vertreten, entspricht in hohem Maße dem, wovon ich in meinen vorangegangenen Beiträgen über die generationenübergreifende Kontinuität pädagogischer Fehlleistungen schrieb.
    Und um es auf den Punkt zu bringen: Sie haben anscheinend sehr gute persönliche Gründe, um sich gegen Erkenntnisse aus Gehirnforschung und diversen psychologischen und pädagogischen Untersuchungen abzuschirmen…. und das in verantwortlicher Position. Ich wünsche “Ihren Kindern”, dass Sie den Mut und die Kraft haben, sich dem eigenen Drama zu zuwenden, Rainman.
    Das schreibt Ihnen jemand mit jahrelanger Erfahrung in der praktischen Arbeit mit “sozial randständigen” Kindern und Jugendlichen.

    schrieb Thomas W. am

  • #5

    Hallo Thomas,
    gemacht…
    Hat keine verstärkten negativen Gefühle ausgelöst…
    Auch nach 24h nicht…
    (War für mich aber auch keine Strafarbeit)
    Und selbst wenn… Welchen Sinn hätte eine “Straf"arbeit, wenn sie keine negativen Emotionen auslösen würde? Wenn sie Freude machte, hätte sie ihre Wirkung ja schließlich verfehlt, oder?
    Ich schließe mich einem meiner Vorredner an…
    In meiner Kindheit gab es auch Schreibstrafarbeiten. Kann mich nach über 20 Jahren nicht mehr an ihren Inhalt aber an ihre pädagogische Wirkung erinnern. Sie hatten gewirkt… ohne mich emotional oder motivational zu verkrüppeln.
    Ich will nicht leugnen, dass es Kinder geben mag, denen es bei solch einer laschen Bestrafung so ergehen mag. (Und sie ist lasch… ich arbeite an einer Mittelschule in einem Problemviertel… glauben sie mir) Für diese Kinder müssen selbstverständlich andere Methoden gefunden werden.
    Gruß

    schrieb Rainman am

  • #6

    Hallo Rainman,
    natürlich kann man die Erkenntnisse der Hirnforschung kritisch diskutieren. Und unter uns Pädagogen geht das sogar Jahrelang. Es bleibt die Frage, ob dabei der eigene Unterricht besser wird oder nicht. Ich erlebe es leider täglich, dass durchaus kreativ darum gerungen wird, die gewohnten pädagogischen Pfade bei zu behalten.
    Dafür kann man natürlich auch fordern, dass sich Schüler wie Eltern doch bitte in die Rolle von uns Lehrern zu schlüpfen.
    Es sollte in dieser Diskussion nicht um das Wo des Unterrichtens gehen und auch nicht um die Methodenvielfalt. Es geht doch wohl hoffentlich darum, schlechte Pädagogik zu verabschieden.
    Um das Ganze etwas abzukürzen möchte ich folgendes Experiment vorschlagen:
    Schreiben Sie 30x “Operantes Konditionieren fördert den Spaß an Schule und Lernen”. Notieren Sie Ihre Reaktionen auf einem zweiten Blatt Papier und überprüfen Ihre Einschätzungen dazu nach 24 Stunden noch einmal.
    Falls Ihnen beim Lösen der Aufgabe negative Gefühle deutlich machen, wie widersinnig derartige Aufgaben sind und wie weitreichend die Konsequenzen in den Köpfen der Kinder sein können, haben wir uns verstanden.

    schrieb Thomas W. am

  • #7

    Hallo Thomas,
    selbstverständlich geht es darum, dass jeder einmal versucht sich in die Rolle des anderen zu versetzen. Schon einmal was von Empathie und sozialem Lernen gehört? Sicherlich!
    Eine Frage: Wo lehren Sie denn?
    Im übrigen sollten Sie sich vielleicht mit der pädagogischen Interpretation von Hüther und Spitzer auseinandersetzen, da diese bisher nicht unbedingt unkritisch betrachtet werden. Besonders in der Anwendung ihrer “Erkenntnisse” im pädagogischen Arbeitsfeld.
    Des weiteren möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass zum Lernen auch das operante Konditionieren gehört… und dabei spielt dieses eine größere Rolle je jünger die Schüler sind. Das auch andere Lernwege existieren und defintiv auch genutzt werden steht doch gar nicht in Frage!

    Wdh.: Es gibt Methoden wie Sand am Meer und für jede Situation und jeden Schüler muss die richtige gefunden werden. Bei “Strafen” im Idealfall in Absprache mit den Eltern.
    Schöne Grüße

    schrieb Rainman am

  • #8

    Hallo Rainman,
    es geht nicht darum, dass sich jemand in die Lehrerrolle versetzen sollte, denn die Verantwortung für schlechten Unterricht liegt nun mal bei uns Lehrern. Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass den Lehrern schon zu viel nachgesehen wurde.
    Erstklässler mit Strafarbeiten zu traktieren hat nichts (!) mit veranwortungsvoller Pädagogik zu tun. Wenn sich Lehrer endlich mehr damit beschäftigen würden, was die Gehirnforschung heute zum Themen Lernen und Lehren bereit hält, würden sich derartige Forenbeiträge wohl mehr stattfinden.
    Ein wenig Auseinandersetzung und Umsetzung der Arbeiten von Gerald Hüther, Manfred Spitzer ... als “Strafarbeit” für alle Lehrer, die dumme und dumm-machende Strafarbeiten verteilen. Mehr wünsche ich mir doch garnicht…

    schrieb Thomas W. am

  • #9

    @ L.M. und alle anderen Interessierten
    Lieber Vater einer Erstklässlerin,
    so sehr ich Ihren Standpunkt verstehen kann, bitte ich Sie doch auch zu versuchen den Standpunkt der Lehrerin einzunehmen . Bei solch einer “Strafe” (bei den ansteigend guten Rechtschreibleistungen unserer Kinder wohl eher zusätzliche Übung) frage ich mich, ob dieses Vergessen zum ersten Mal geschah. Vielleicht nicht bei Ihrer Tochter, aber im Allgemeinen. Ich unterrichte selber drei erste Klassen im Sport und könnte manchmal ganz ehrlich darüber k….... wieviele Schüler ihr Sportzeug vergessen!!! Ich lass zwar keine Sätze schreiben, sondern trage entsprechend ins Hausaufgabenheft ein und die Schüler dürfen “voller Freude” von der Seite ihren Mitschülern bei Sport und Spiel zu sehen oder sitzen selten die Zeit im Vorraum ab, aber auch das hilft nicht immer.
    Sie wissen sicherlich, dass die Institution Schule einen Bildungs- und Erziehungsuftrag innehat. Zur Erziehung gehören neben Lob/Belohnung auch Strafen/Sanktionen um unerwünschtes Verhalten zu hemmen. Varianten gibt es dabei wie Sand am Meer. Besprechen Sie diese doch gemeinsam mit den Lehrern.
    Um noch einmal Ihr Beispiel heranzuziehen…
    Wenn wir es genau nehmen, hätten eigentlich ja Sie als Elternteil bestraft werden müssen. (Überspitzt formuliert!) Leider können wir als Lehrer Eltern nicht mehr erziehen, auch wenn wir uns dies im Interesse der Kinder manchmal wünschen würden. Bei dem Interesse, das Sie hier zeigen, sicherlich nicht notwendig.
    Ich persönlich halte schriftliche Strafarbeiten in angemessener Relation nicht für übertrieben. So ihr Kind sich dadurch eine Regel merkt und dann auch umsetzt (gleichzeitig noch Schreiben übt) ist das Erziehungsziel erreicht! Nur mit dem erhobenen Zeigefinger und “Du, Du, Du!” gewinnen die Kollegen der Grundschulen keinen Blumentopf.
    Bitte bedenken Sie dies! Machen Sie Gegenvorschläge!

    Als Anmerkung: Ich unterrichte meine Ersten stark autoritär und habe trotzdem ein sehr herzliches Verhältnis zu meinen Schülern!

    schrieb Rainman am

  • #10

    Ihre Worte in den Gehörgängen der Ministerkonferenzen!
    Ich habe mein Abi vor über 26 Jahren hinter mich gebracht und unterrichte heute selbst. Und auch über meinen inzwischen 15jährigen Sohn bekomme ich fast täglich etwas von den “pädagogischen Entgleisungen” von Lehrern mit. Leider sind es die gleichen Themen, die auch zu meiner eigenen Schülerzeit zum Alltag gehörten. Deshalb nutze ich in meinem eigenen Bereich ein anonymes Feedbacksystem zur “Frühwarnung”, damit meine eigenen Entgleisungen möglichst keine großen Krater reißen. Das funktioniert seit Jahren recht gut .. wohl auch deshalb, weil ich selbst Interesse daran habe. Denjenigen Kollegen, denen jetzt nur sowas wie “Eigenlob ...” einfällt, würde ich gerne in einer Diskussion darüber begegnen, zu einem Zeitpunkt, zu dem sie selbst ein vergleichbares Werkzeug nutzen.

    schrieb Thomas W. am

  • #11

    Vielen Dank für die Antworten. :)

    Ich suche regelmäßig den Kontakt zur Lehrerin. Dadurch erhoffe ich mir eine Art Schüler-Lehrer Harmonie für meine Tochter zu schaffen.
    Von anderen Eltern musste ich leider erfahren das bei der Lehrerin angeblich eine Art Antiphatie gegenüber “stärker Pigmentierten” bestehe. Ich kann und will mich da nicht hinensteigern, habe ja eigentlich auch keine derartigen Erfahrungen mit ihr gemacht. Aber: meine Tochter ist Teilweise afrikanischer Abstammung. Wir versuchen das beste daraus zu machen.
    Die erste Strafaufgabe war: ‘Ich darf in der Garderobe nicht schreien’ Leider hat sich jetzt bei meiner Tochter eine beidseitige Hörminderung bemerkbar gemacht. Ich habe die Lehrerin darüber in Kenntnis gesetzt und erhielt Verständnis :)

    Unser Schulsystem hat leider ohnehin eine Komplettsanierung dringend nötig. Demnach wäre es sehr ratsam zumindest in der Primärstufe geeignete Formen von pädagogischem Tadeln einzuführen.

    Gibt es denn irgendwie eine Möglichkeit Verbesserungsvorschläge zu unserem Schulsystem irgendwo geltend zu machen?
    Ich hätte eine Menge! Ich hatte das Glück und konnte zwei Jahre in Dänemark zur Schule gehen. Die Zeit dort war, rein schulpsychologisch gesehen, für meine weitere Laufbahn sehr prägnant und ein Meilenstein zur Findung meiner sozialen Kompetenzen.
    Wir müssen uns ein Beispiel an Skandinavien nehmen, eine Umstrukturierung ist für unseren Stand dringend Notwendig.

    schrieb L.M. am

  • #12

    Sicherlich sind “rechtliche Handgranaten” anstrengend und nicht unbedingt zielführend. Andererseits scheint die Lehrerin während ihrer Ausbildung zumindest geistig nicht anwesend gewesen zu sein, denn wie ist es sonst erklärlich, dass sie so eklatante pädagogische Fehlleistungen bringt?
    Die Frage sollte hier nicht sein, ob eine solche Strafarbeit zu schreiben ist oder nicht, sondern eher, wie Schüler vor derartig überforderten Lehrern schützbar sind?
    Lehrer, die sich ihrer hohen Verantwortung für das Lernverhalten von Grundschulkindern nicht im klaren sind, gehören genauso wenig in eine Schule, wie führerscheinlose Autofahrer in den Straßenverkehr.

    schrieb Thomas W. am

  • #13

    1) Ich würde mit dem Lehrer / der Lehrerin sprechen. Das hilft meistens.
    2) Rechtliche Handgranaten braucht man nicht, um für seinen Nachwuchs das Beste zu erreichen. Das bringt nur alle Beteiligten in eine verhärtete Zwangslage. Vernunft einzusetzen führt meist zu besseren Ergebnissen.

    Abgesehen davon mochte ich diese Schreibereien überhaupt nicht – und ich bekam viele. Das war damals üblich. Einmal bin ich sogar ausgerastet, als die Lehrerin mir >eine halbe Seite aus dem Lesebuch abschreiben< als Strafe gab. Das war aus meiner Sicht völlig übertrieben viel.
    Was ich damals angestellt habe, weiß ich nicht mehr. Es war in der 2. Klasse. Mir platzte der Kragen, ich sprang auf, knallte das Buch auf meinen Tisch und brüllte los. (Erst dann merkte ich, was ich getan hatte.) Zum Glück hatte diese Lehrerin selbst zwei Kinder. Ihr Sohn war nur ein Jahr älter und so konnte sie die Situation gut einschätzen.
    Es gab keine Spätfolgen für mich! Es war wirklich zu viel für mein Vergehen. Ich glaube, sie bestand aber trotzdem darauf, dass ich es abschreibe. Sonst passierte nichts - auch nicht in der Klasse.
    Als ich 17 war, kamen ihr Sohn und ich in die gleiche Klasse. Eines Tages fragte er mich, ob ich mich noch an diese Begebenheit erinnern kann. Er setze an, mir zu erzählen, damit ich mich erinnern könne. Aber ich hatte das nicht vergessen. Wir schmunzelten darüber. Seine Mutter hatte ihm das erzählt. :-)

    schrieb zum_bleistift am

  • #14

    Meine tochter geht in die erste Klasse und musste jetzt zum 2. mal Zehn Sätze schreiben—> “Zum Sportunterricht ziehe ich meine Sportsachen an.”
    Es waren gerade erst Ferien und da hatte sie die Sachen zum waschen mit nach Hause genommen. Durch mein verschulden hatte sie die Sportkleidung am Montagmorgen nicht mit in der Schule. Hätte sie es nicht fristgemäß bis zum nächsten Tag angefertigt dann hätten es 20 Sätze sein sollen!?!

    Ich finde das nicht in Ordnung! Waren Strafarbeiten, wie 10-mal das gleiche schreiben nicht irgendwann Ende der 90er abgeschafft worden??
    Wie ist in einem solchen Fall denn die Rechtslage?
    Würde mich interessieren. Ich bin der Meinung das derartige Disziplinarmaßnahmen in der 1. Klasse nicht angemessen sind.

    schrieb L.M. am

  • #15

    Hi Mike Schulz

    ich musste diese Seite auch schon ungefair 10x in 2 jahren schreiben… -.- 
    Es gibt nichts ätzenderes als diese Seite… ich muss zugeben, dass ich nicht gerade der bravste Schüler bin :D Aber diese Seite ist einfach ein Witz! Ich bin auf diese Seite gestoßen weil ich nach einer handschriftlichen Fotokopie gesucht hab ... !!
    Naja jetzt hab ich auch meinen Senf dazu gegeben!^^ =)

    mfg

    PS. wenn jmd. eine Kopie davon hat… währe nett wenn man den Link einstellen könnte :D

    schrieb HALLO ! am

  • #16

    Das ist ja krass !!!! Ich muss auch ne Strafarbeit schreiben aber ich gegooggelt und hab nix gefunden aber als ich auf das zugestoßen bin!!!.....
    Hab i´ch ein Lachanfall bekommen!! =) Wir hatten auch so ne Lehrerin und wenn wir unseren namen nicht auf ein Blatt geschrieben haben mussten wir ihn 80mal schreiben und wenn es mal 2 mal vergessen hatte yu schreiben und dann immer soooo weiter!!! Ich musste nur 80 mal schreiben!!!(ich habe immer noch keine strafarbeit gefuden und die ist für morgen!!!}

    schrieb Paula am

  • #17

    Hi Mike Schulz. :D
    Genau die Seite die du beschrieben hast musste ich (Schüler) schon mehr als 5x schreiben; und dass nur für kleinigkeiten wie lachen, oder trinken.
    Die Seite soll angeblich einen “Denkanstoss” geben, was ich nur bezweifeln kann. Wenn man diese schreibt, denkt man das hört niee auf.

    Naja, ich bin zufällig auf diese Seite gekommen, da ich grade wieder eine Strafarbeit machen muss; zum Glück nicht soviel. Aber komischer weiße erwischt diese “Lehrerin”(Referendarin) immer nur mich.

    MfG
    Murat

    schrieb M. D. am

  • #18

    Ich kann euch sagen was stupide Strafarbeiten bei den Eltern bewirken. Sie bekommen ein stink Wut auf den Lehrer! Meine Tochter musste als Strafarbeit eine Seite abschreiben, auf der kleingedruckt ein Text steht mit der Überschrift: “Warum muss ich diese Seite schreiben?”...dann geht es weiter mit…“Ich sitze da und schreibe diese Seite ab…” usw.

    Ich finde die Lehrerin ist gelinde gesagt völlig unfähig, mit den Kindern entsprechend umzugehen.

    Ich kann meiner Tochter nur empfehlen, mich bei solchen psychologischen Irrsinnigkeiten sofort zu informieren, damit ich der Lehrerin mal ordentlich meine Meinung sagen kann!!!

    Nicht dass ich “Verfehlungen” meiner Tochter unterstützen würde. Nein, so ist das nicht. Bestrafung sollte aber sinnvoll sein und keine Idiotenarbeit.

    So geschehen in der Realschule Kronach, Bayern.

    Gruss
    Mike

    schrieb Mike Schulz am

  • #19

    Ich denke, andersherum wird ein Schuh daraus. Wenn Wir den Kindern die Antwort vorenthalten, die sie brauchen, um eine Orientierung zu bekommen, dann geben wir sie auf. Da jeder nur seinen Teil leisten kann und die Kinder u.U. mehrere Versuche (Instanzen) benötigen, um erkennen zu können, dass es schönere und schmerzärmere Wege gibt, als mit dem Kopf durch die Wand, sollten wir Ihnen die Antworten anderer Mitmenschen /Institutionen nicht versuchen vorzuenthalten, weil sie dann nur um so länger für ihren Erkenntnisweg benötigen.
    Das klingt vielleicht etwas sarkastisch, ist aber nicht so gemeint. Ich möchte es so verstanden wissen, dass zu unserer Zuwendung auch der Respekt vor der Person in gleichem Maße mit dazu gehört. Dazu gehört nicht nur das “Leine loser lassen”, sondern gerade auch das Loslassen. Wenn die Schüler die Möglichkeit des freien Falls spüren, ist es für die meisten bereits der Punkt, an dem sie umlernen können. Die anderen, die glauben sie können fliegen müssen es probieren.
    Im Grunde läuft es auf Ikarus / Daedalus hinaus und das Alter der Problematik macht die Prognose für heutige Jugendliche nicht besser.
    Eine schöne Basis, um Kinder und Jugendliche zu begleiten, hatte F.Kafka mal in einem Satz zusammengefasst:
    Das Glück begreifen, daß der Boden, auf dem du stehst, nicht größer sein kann, als die zwei Füße ihn bedecken.
    :-)

    schrieb Thomas W. am

  • #20

    Das sehe ich genauso…mit all den möglichen Interventionen und Möglichkeiten bin leider aber bei einigen schon durch und ein Klassenverweis/Schulverweis bringt mich zu schlaflosen Nächten. Das grundlegende Problem ist, dass einem jeder der Schüler ans Herz wächst und man die Kinder nicht aufgeben möchte! Aber wahrscheinlich muss man damit leben, dass es immer wieder Kinder gibt für die man nachhaltig nichts tun kann…

    schrieb anni am

  • #21

    Eine Form der Strafe kann eine Aufgabe sein, die in ihrer Orginalität vergleichbar oder besser ist, als die Störung. Die Idee dazu kann durchaus von den Störern kommen. Falls nicht, müssen sie sich mit einer vorgegebenen Strafe abfinden.
    Eine weitere Möglichkeit ist eine Strafe, die den Störer in eine für die Gruppe verantwortungsvolle Position bringt.
    Wenn das Angebot der Integration nicht angenommen wird, bleibt der Weg der zunehmenden Ausgrenzung mit - Stufe um Stufe - zunehmender Öffentlichkeit. Elternbrief, Elterngespräch, Hineinnahme von Lehrerkollegen, Einbeziehung weiterer behördlicher Strukturen bis zur Entfernung des Schülers aus der Schule.
    Ich glaube nicht, dass ein konsequenzenloses “Weichspül-Konzept” den Schülern die Orientierung geben kann, die sie bereits im Elternhaus nicht bekommen haben. Konsequenzenlos bedeutet für mich auch das Verharren auf einer Strafstufe, wenn nach einer Strafarbeit von dem Schüler eine vergleichbare Störung ausgeht.
    Das Verabreden und Durchsetzen von Konsequenzen - den Störern gegenüber genauso wie den Eltern und wegschauenden Lehrerkollegen oder einer nichthandelnden Schulleitung ist für mich der zentrale Punkt, weil nur so das Zusammenspiel aus Orientierungslosigkeit und struktureller, institutionalisierter Schwäche aufgelöst werden kann. Dazu bedarf es ein wenig mehr Mut als die Störer aufbringen.

    schrieb Thomas W. am

  • #22

    Ich finde die Kritik sehr berechtigt und kann nur sagen, dass mir der “Anforderungskatalog” von Frau Gliem nicht fremd ist, sondern Inhalt möglichst jeder “Strafüberlegung”! Ich muss aber auch sagen - und das sehe ich durchaus auch als meine persönliche Schwäche - es ist zum Teil ganz schön schwierig, sich noch kreative und vor allem sinnvolle Strafen einfallen zu lassen! Abgesehen davon kommt es mit Sicherheit auch auf die jeweilige Schulform (Grundschule - Gymnasium) an. Ich unterrichte an einer Schule für Lernhilfe und kann behaupten , dass ca 90% der Eltern ihre Kinder als Belastung empfinden und sich überhaupt nicht um ihre Kinder kümmern und schon gar nicht um die Probleme ihrer Kinder - blaue Briefe und dieser ganze Quatsch nützen also bei den Meisten gar nichts!
    Ich versuche Probleme mit den betreffenden Schülern direkt zu klären aber wenn ich innerhalb eines Monats 4 Klassenkonferenzen abhalten muss, weil das Kind nach Aufmerksamkeit schreit (egal ob positive oder negative) und das auch noch wegen des immer wiederkehrenden Verhaltens (z.B. leichte bis schwere Körperverletzung, Zerstörung von Schuleigentum…), dann gehen mir die “kreativen und sinnvollen” Strafen aus!!! Das ganze dann durchschnittlich mal 5, ich kann jedenfalls sagen, dass in meiner Schule durchschnittlich 5 Schüler pro Klasse sitzen, die große Schwierigkeiten haben, die Regeln, die in Schule und Gesellschaft gelten, einzuhalten.
    Für Anregungen bin ich aber sehr dankbar!!!

    schrieb anni am

  • #23

    Hallo Robin,
    da hast Du ja eine sehr hohe Meinung von Deinen Lehrern. Ich wünsche Dir, dass sie Dir mit dem gleichen Respekt begegnen wie Du ihnen.
    Deine Meinung, Schüler sollten immer auf die Lehrer hören, egal wie durchgeknallt oder verkorkst sie sind, kann ich nicht teilen. Ich möchte Dich sogar davor warnen, mit dieser Haltung weiter zur Schule zu gehen, denn Müll wird nicht dadurch besser, das er reproduziert wird. In unseren Schulen laufen leider viele Lehrer herum, die viel Müll produzieren und die in anderen Berufen besser aufgehoben wären. Sie richten viel Unheil an und wenn sie es nicht wissen, so spüren sie es zumindest anhand der Reaktionen ihrer Schüler und Kollegen. Leider dauert es auch heute noch viel zu lange, bis schlechte Lehrer der Schule verwiesen werden können. Die Leidtragenden sind die Schüler (immerhin Sinngeber der Einrichtung Schule).

    schrieb Thomas W. am

  • #24

    Da ich auch nur ein Schüler bin der die Lehrer doch auch verabscheut wie andere Kinder.
    meinen die Lehrer es doch eigentlich nur gut mit uns sie wollen ihr wissen in uns investieren und nicht uns damit ärgern.Sie wollen das wir einen geeigneten Job finden und nicht als penner auf der straße landen.Sie wollen uns helfen und das müssen wir Schüler eben einsehen auch wenn wir es nicht einsehen wollen an der Schule führt kein Weg vorbei.Außer das schwenzen doch so etwas sinnloses wie schwenzen machen nur Idioten.deswegen sollte man immer auf die Lehrer hören egal wie durchgeknallt oder verkorkst sie sind haltet euch daran und macht es!

    schrieb Robin Riemer am

  • #25

    Da stell ich mal ein paar Fragen: Was nützt es, wenn ich 40 Euro wegen zu schnellen Fahrens zahle? Was bringt es dem Lehrer, “sinnvolle” Strafarbeiten (usatzaufgaben)zu erteilen, ist dann der “nicht-bestrafte” Schüler benachteiligt, weil diesem diese Förderung nicht zuteil wurde? Warum sich gegen Zusatzaufgaben erwehren, die Schüler sollen doch auch unser Werte- und Rechtssystem akzeptieren, also auch erteilte Aufgaben, die Lerninhalte üben sollen, und Regeln.
    Ist das wirklich alles so schlimm? Ist es denn in Ordnung, wenn sich ein Schüler daneben benimmt, dafür alle andern 25 darunter leiden müssen?
    Müssen wir diese Störer wirklich immer tolerieren?

    schrieb Patrik B. am

  • #26

    Ich weiß aus Erfahrung das Strafarbeiten nichts bringen sondern eher Elternbriefe , wenn   Die Eltern dann merken das ihr Kind jede Woche Stört und Elternbriefe bekommt ,wollen die Eltern ein Gespräch und sie können sagen was für ein Grund sie haben Briefe zu schreiben

    (falls sie fehler bei mir erkennen, bedenken sie das ich auch nur ein Kind bin :cheese: )

    schrieb Schülerin Hanna W. am

  • #27

    Ich finde, dass Strafaufgaben umsonst sind, da die Schüler durch Strafaufgaben den Unterricht umso mehr stören.

    schrieb Christian Furz am

  • #28

    Solche Strafarbeiten müssen Schüler immernoch schreiben. z.B. “Ich muss meine Arbeitsmaterialen dabei haben.”, wenn im Unterricht “gestört” wurde. So berichtete eine Schülerin.
    Es entspricht der Tatsache, dass solche Sätze u.a. 50 mal geschrieben werden müssen. Häufig muss auch der Vor- und Nachname bis zu 300 mal geschrieben werden. Mich würde interessieren, ob solche Strafarbeiten in BaWü überhaupt zulässig sind.

    schrieb Kathrin Unrath am

  • #29

    Naja was soll ich nur dazu sagen? Ich bin in der 11. Klasse und muss bis morgen noch 3 Seiten (Schriftgröße 12) anfertigen warum man im Informationswissenschaften Unterricht nicht trinken darf und ich bin ehrlich gesagt hilflos weil mir nichts einfällt was ich dazu schreiben kann aber egal ich krieg das schon hin wollte das einfach mal hier reinschreiben und eure Meinungen hören

    schrieb pOLe am

  • #30

    “  Hallo Frau Gliem,
    Ihr “Anforderungskatalog für Strafarbeiten” empfinde ich als sehr sinnvoll. Wenn mit Hilfe einer solchen Arbeit den Schülern ihr Fehlverhalten klarer wird und gleichzeitig auch noch das Verständnis dafür wächst, wie man es besser machen kann, dann wird die Sache rund.
    Die eingangs der Diskussion geäußerte Denkweise: ” .. hat uns auch nicht geschadet .. ” ist ein trauriges Beispiel, wie ignorant - trotz besseren Wissens vieler Pädagogen - mit Kindern umgegangen wird.

    schrieb Thomas W. am

  • #31

    Strafarbeiten können durchaus auch positive (Neben-)Wirkungen haben.
    Aber sie sollten 1) im Zusammenhang zum “Vergehen” stehen, 2) nicht entwürdigen 3) nicht übertrieben sein (z.B.: wenn ein Grundschüler bei sowieso schon viel Hausarbeiten, z.gr.T. vom Strafarbeit-verhängenden Lehrer bis zum nächsten Tag 5 Seiten beschreiben soll!), 4) sollten jederzeit vom Lehrer gerechtfertigt werden können - öffentlich, vor Eltern, Kollegen und - sich selbst.
    csg

    schrieb cornelia stella gliem am

  • #32

    Strafen sollten auf jeden Fall nützlich sein und etwas bringen.Was bringen Sätze, die 50 mal geschrieben werden sollen, oder Seiten, die aus Biobüchern abgeschrieben werden?
    Gibt es nicht bessere Möglichkeiten, Schüler auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen?Da könnten sich Lehrer ruhig mal etwas kreativ zeigen, aber auch die Schülervertreter könnten sich darum mal kümmern.Auch ich musste im Biounterricht in der 7. Kalsse mal 50 mal schreiben:Ich darf im Biounterricht nicht trinken

    schrieb hanna am

  • #33

    Mein Sohn soll, weil ihm im Unterricht das Wort Scheiße heraus rutschte (ihm war etwas nicht gelungen) 30 mal aufschreiben: “Ich darf im Unterricht keine Schimpfwörter benutzen.”
    Hamburger Grundschule, im Jahre 2005. 
    Nach dem er den Satz elf mal aufgeschrieben hat, faßte er nun den Entschluß, seiner Lehrerin Kekse beim Bäcker zu kaufen, anstatt die restlichen Sätze auch noch aufzuschreiben. Bei einer früheren Strafaktion hatte sie von einem anderen Schüler Süssigkeiten eingefordert, die ihr mitbringen mußte (er hatte im Spaß gaesagt “Frau Xyz hat ja einen Vogel.”). Daher weiß er von ihrer Vorliebe für Süssigkeiten.
    Ich habe meinem Sohn geraten, er solle das ruhig so machen.
    Schaun mer mal, ob der Lehrerin die Peinlichkeit bewußt wird.

    schrieb Thomas W. am

  • #34

    lol das ist ja das allerletzte ... so eine Art von Bestrafung mus ja ernsthaft verboten werden ... als ob das was bringt -.-

    schrieb MrTom am

  • #35

    Auch im Emsland ist es 2005 noch üblich solche Strafarbeiten zu geben

    schrieb Eva K. am

  • #36

    Die beste Strafarbeit, die ich je anfertigen musste, hatte sich ein ev. Pfarrvikar ausgedacht: Eine Woche lang musste ich jeden Tag eine DIN A 5 Seite in Sütterlin schreiben; zuerst alle Buchstaben, danach auch Wörter. Das war natürlich harte Arbeit. Danach war ich jedoch in der Lage, Notizen meiner Großeltern lesen zu können. In meinem Erwachsenenleben finde ich es immer wieder toll, dass ich Sütterlin kann.

    schrieb Rita V. am

  • #37

    Solche Strafarbeiten musste ich fast jeden Tag schreiben. Es begann etwa in der 4. Klasse und endete nach dem 8.Schuljahr der Volksschule. Unser Lehrer hatte ein Punktesystem entwickelt. Für jede vergessene Hausaufgabe und für jede Disziplinlosigkeit bekamen wir in unserer Liste an der Wand des Klassenraumes eine Nadel mit einem roten Punkt. Für jede gute Tat gab es eine Nadel mit einem blauen Punkt. Ein blauer Punkt löschte drei rote Punkte aus. Bei 7 roten Punkten gab es 10 Schläge mit dem Stock. Weinen und Jammern war nicht angesagt. Nach meinen Erinnerungen hat das System nicht bewirkt, dass wir uns aus Angst stärker angepasst hätten
    Ach ja, 1965 habe ich die Volksschule verlassen ...

    schrieb Eckard Klages am

  • #38

    Probleme, die die Welt bewegen.
    Kollege R. (?) vermag sehr elaboriert darzustellen welch schlimmster Pädagogik eine solche Strafarbeit entspringt. Dennoch letztlich eine Petitesse. Natürlich gibt es intelligentere Schüleraufgaben und trotzdem hat auch Kollege Starke recht. Wie haben größere Problem in der Schule, als gerade dieses.

    schrieb Peter T. am

  • #39

    Herr Starke scheint diese Form der Pädagogik ja ziemlich verinnerlicht zu haben - ich finde es ein Armutszeugnis, wenn ausgebildeten Lehrern nichts Besseres einfällt, als Schülern Benimmregeln in Schönschrift niederschreiben zu lassen. Einsicht wird dadurch nicht gefördert, höchstens Autoritarismus. Und warum sollten Schüler in der Schule nicht lachen? Wenn man nicht schadenfroh sein soll, hätte ich das eher verstanden. Diese Regeln entspringen wohl der Willkür des Lehrers oder einer autoritären Institution. Auch ich musste solche Strafarbeiten in den 70er Jahren schreiben, oft waren es Nichtigkeiten, die dazu geführt haben und eher in der Person des Lehrers begründet lagen al s in der des Schülers. Und heute kommt man den Schülern damit schon gar nicht mehr bei. Daran ändert auch die nostalgische Gutshaus-Serie nichts.

    schrieb Michael R. am

  • #40

    Ich habe solche Strafarbeiten als Grundschüler noch in den 70s in Schläfrig-Holstein machen müssen. Geschadet hat es mir nicht. Ich kenne auch keinen anderen, dem es geschadet hat. Übrigens: Wiederholungen verankern Sachverhalte besser im Gedächnis..

    schrieb Georg Starke am

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