W-Fragen
W-Fragen: Arbeitsblatt 18.09.2005, 14:24
W-Fragen gehören zum täglichen Brot im Deutschunterricht der Unter- und Mittelstufe. Ein Arbeitsblatt mit didaktischen Anmerkungen.
Zur Einführung von Textverständis, Lesetechnik und Textinterpretation gehören die "W-Fragen" wie die Kreide zur Tafel. Oft verstehen die SchülerInnen aber gar nicht, was das für die Interpretation bringt und schreiben bei "wie" halt irgendwas hin, damit die Lehrperson zufrieden ist.
Behandlung der W-Fragen im Unterricht
Die klassischen W-Fragen sind diese: Wer, was, wann, wo, wie, warum. Im Unterricht geht es weniger darum, diese Fragen akribisch zu beantworten; es sind vielmehr Hilfskonstrukte für ein umfassendes Textverständnis. Deshalb können häufig auch andere W-Fragen relevant sein (sofern die SchülerInnen (noch) nicht über das Abstraktionsvermögen verfügen, diese in die oben genannten zu integrieren): Wohin? Wie viele? Wie oft? usw. Auf der anderen Seite ist es oft nicht möglich bzw. unnötig, alle der klassischen W-Fragen zu beantworten (z.B. die Frage "wann?" in Märchen - die Antwort "bei Tag" bringt nur selten weiter).
Der W-Fragen-Komplex sollte deshalb nicht als etwas Statisches vermittelt werden. Die SchülerInnen sollen verstehen, dass es sich um ein dynamisches Hilfskonstrukt handelt, das sie selbst nach eigenem Gutdünken und eigener Sichtweise modifizieren können. Dieser Prozess sollte aber frühestens in der Mittelstufe angeregt werden, da in der Unterstufe meist das Abstraktionsvermögen fehlt. Am Ende des W-Fragen-Prozesses steht theoretisch ein Satz, der Aufschluss über den Text gibt: Wer tut was wann wo wie warum?
Die Lehrerfreund-Methode
Mit der Beantwortung der W-Fragen wird der Text vereinfacht, da eine Abstraktion von Zeitstruktur und Details erfolgt und so Ereignisse und Zusammenhänge klarer werden. Um diesen Vereinfachungsprozess und die Rezeption seiner Ergebnisse zu vereinfachen, empfehlen wir die Lehrerfreund-Methode: Die W-Fragen werden nach Hauptpersonen/-gruppen getrennt beantwortet. Im Falle von "Rotkäppchen" wären das das Rotkäppchen, der Wolf und der Jäger. Die Großmutter mit den W-Fragen zu bearbeiten ist überflüssig, aber nicht schädlich. So lernen die SchülerInnen en passant die Unterscheidung zwischen Handlungsträger/inne/n und Nebendarsteller/inne/n.
Das Arbeitsblatt "W-Fragen"
Das Arbeitsblatt können Sie hier zum Ausdrucken herunterladen: Arbeitsblatt W-Fragen (pdf)
Inhalt des Arbeitsblattes: W-Fragen
Durch die Beantwortung von W-Fragen kann man Texte entschlüsseln. Je nach Text sind weitere W-Fragen relevant (Wie oft? Wohin? Womit?), die sechs Standard-W-Fragen genügen jedoch in den meisten Fällen für ein grundlegendes Verständnis. Nicht immer ist es nötig, alle W-Fragen zu klären. Die Klärung von W-Fragen ist oft einfacher, wenn man sie nach Personen unterteilt.
Wer tut was wann wo wie warum?
W-Fragen | Person1 | Person2 | Person3 | ... |
Wer? | ||||
Was? | ||||
Wann? | ||||
Wo? | ||||
Wie? | ||||
Warum? |