Hessen
Brief an das Kultusministerium: Lehrerkollegium fordert Arbeitsplatz an Schule 07.02.2007, 15:41
Ein Lehrerkollegium aus Ginsheim (Hessen) hat in einem offenen Brief an das Kultusministerium Arbeitsplätze an der Schule gefordert und mögliche Konsequenzen der aktuellen Situation durchscheinen lassen.
Der Inhalt des Briefes ist hier zusammengefasst. Interessant finde ich folgende Passagen:
Ist das Kultusministerium kein zeitgemäßer Arbeitgeber?
Den Lehrpersonen wurden - so der Brief - in den letzten Jahren viele zusätzliche Belastungen auferlegt, ohne dass es irgendeine Form der Entlastung gab oder gibt (z.B. Lohnerhöhungen, Stundennachlässe ...). Die Schulbehörden werden zwischen den Zeilen als führungsunfähig kritisiert. Für erfolgreiche Unternehmen gehören Motivation und eine hohe Arbeitsmoral der Mitarbeiter/innen zu den notwendigen Voraussetzungen - in den Kultusministerien juckt das niemanden.
Und da wundert man sich, wenn man mittags mal eine LehrerIn beim Tennis spielen sieht, statt dass sie/er in ihrem teuren Arbeitszimmer Frust schiebt und sich alles bieten lässt.
Ohne Arbeitszimmer nur mit halber Kraft
Die Forderungen sind scharf. Zitat aus dem Brief in der Main Rheiner:
“Mit Inkrafttreten des geplanten Gesetzes werde ich mein häusliches Arbeitszimmer auflösen. Ich beantrage deshalb, dass Sie als Schulträger mir einen eigenen schulischen Arbeitsplatz mit den erforderlichen Arbeitsmitteln (Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Regale, Schränke, PC mit Internetanschluss, Telefon) für die zu erledigenden Aufgaben zur Verfügung stellen”, heißt es im Schreiben der Lehrer. “Für die Zwischenzeit bitte ich Sie, zur Kenntnis zu nehmen, dass ich in Ermangelung eines Arbeitsplatzes in der nächsten Zeit nicht in der Lage sein werde, im gewohnten Maße qualitätsvolle Arbeit, die ja auf Vor- und Nachbereitung, Korrekturen, Recherchen, Lektüre und so weiter beruht, zu erbringen.”