Extrinsische Motivation
Schule in USA bezahlt Schüler für Anwesenheit 15.02.2012, 11:54
Eine Highschool in den USA bezahlt die Schüler/innen, wenn sie zum Unterricht erscheinen und nicht stören, um dem Schwänzen Einhalt zu gebieten.
Wirklich ungewöhnlich geht die Dohn Community High School Ohio in Cincinnati gegen Schwänzen und Stören vor:
Seit Montag bekommen Jugendliche um die 14 Jahre nun einmal pro Woche zehn Dollar (rund 7,50 Euro), sofern sie die ganze Woche am Unterricht teilnehmen, nicht zu spät kommen und den Unterricht nicht stören. Jugendliche im Alter von etwa 16 Jahren erhalten 25 Dollar (etwa 19 Euro).
sueddeutsche.de 15.02.2012: High School bezahlt Schüler für Teilnahme am Unterricht
Die Mittel stammen aus privaten Spenden, insgesamt stehen 40.000 Dollar zur Verfügung.
Durch diese Maßnahme wird den fruchtlosen Diskussionen mit Schüler/innen der Wind aus den Segeln genommen:
»Wenn wir zu den Jugendlichen sagen: "Die Schule ist euer Job", dann bekommen wir zur Antwort, dass sie dafür aber nicht bezahlt würden«, sagt Furrier [Schulleiter] im Interview. »Jetzt können wir sie bezahlen.«
chicagotribune.com 14.02.2012: Ohio high school paying kids to show up, do work (Übersetzung Lehrerfreund)
Das klingt alles erst mal lustig, hat aber einen eher traurigen Hintergrund:
»Man wirft uns vor, dass wir die Kinder für etwas bezahlen, was sie doch sowieso zu tun haben [...] Aber sie tun es eben nicht. Wir haben schon alle anderen Möglichkeiten versucht.«
The Week 14.02.2012: Paying kids to come to class: One school's 'last-ditch' plan (Übersetzung Lehrerfreund)
Ob die Methode Wirkung zeigen wird, ist noch unklar, wird aber natürlich heftig diskutiert. Angesichts der Tatsache, dass 90% der Schüler/innen der Schule arm sind ("live in poverty"), könnte das Konzept funktionieren: Ziel ist es, möglichst viele Schüler/innen durchzubringen. Dass sie dabei lernen, dass man sich nur bei Bezahlung engagieren muss, ist ein unangenehmer Nebeneffekt.