Arbeitsblätter für den Deutschunterricht
Erlebniserzählung: Aufbau, Beurteilungskriterien (Arbeitsblätter) 05.07.2010, 15:26
Zwei Arbeitsblätter: Aufbau/Inhalt einer Erlebniserzählung, außerdem Kriterien zur Beurteilung einer Erlebniserzählung (Was macht eine gute Erlebniserzählung aus?). Beide Arbeitsblätter können direkt an die Schüler/innen ausgegeben und im Unterricht verwendet werden.
Arbeitsblatt 1: Aufbau und Inhalt einer Erlebniserzählung
Dieses Arbeitsblatt fasst die wichtigsten Aspekte der Erlebniserzählung zusammen und enthält eine Aufgabe, wo die Schüler/innen das Gelernte anwenden können. Das Arbeitsblatt können Sie hier als PDF herunterladen: Arbeitsblatt: Aufbau und Inhalt einer Erlebniserzählung (PDF)
Inhalt des Arbeitsblattes:
DIE ERLEBNISERZÄHLUNG ist die häufigste Aufsatzform. Sie gelingt, wenn du
- Erzählenswertes weißt,
- eine Einleitung,
- einen spannenden (interessanten, lustigen) Höhepunkt im Hauptteil
- und einen dazu passenden Schluss findest.
In der EINLEITUNG soll vorkommen,
wann | das Geschehen stattfand | muss keine genaue Zeitangabe sein |
wo | das Geschehen stattfand | muss keine genaue Ortsangabe sein |
wer | der Erzähler ist (ich? mein Freund? ...) |
|
wer | daran beteiligt war | einige Personen kommen vielleicht später noch dazu |
was | geschehen wird | Hinführung auf die Geschichte |
! Beachte dabei, dass ein Aufsatz nicht mit “Ich…” oder einem anderen Personalpronomen beginnen soll!
Im HAUPTTEIL (eigentliche Geschichte) dürfen noch weitere Personen das Geschehen bereichern. Das Geschehen wird genauer erzählt und zu einem Höhepunkt hin ausgerichtet. Es sollen auch wörtliche Reden vorkommen (bei Menschen).
!Achte dabei auf treffende Ausdrücke (Verben, Nomen, Eigenschaftswörter)!
Der SCHLUSS soll in knapper Form die Geschichte abrunden (abschließen). Nimm keine weiteren Personen mehr dazu und wechsle auch nicht den Ort.
Aufgabe:
Treffen diese Angaben bei folgender Erzählung zu?
Erzählung | Fragen | Antwort |
Unser Hund Fifi folgt meist aufs Wort. Alle im Haus haben ihn gern und verwöhnen ihn mit Zucker oder anderen Leckerbissen. Einmal aber enttäuschte er uns bitter. | Wann geschah das Erzählenswerte? |
|
In einem unbewachten Augenblick öffnete er die Speisekammertür und ließ ein Stück Fleisch mitgehen. Er lief damit an das Ufer des schilfbewachsenen Teiches und stand dort einen Augenblick still. Da sah er das Spiegelbild seiner Beute im Wasser. In seiner Gier dachte er, dass er sich auch diesen Bissen zum Fressen holen könnte. Er schnappte danach, und das Fleisch, das er zwischen den Zähnen hatte, versank im Wasser. Da machte er ein verdutztes Gesicht und bellte laut. Mit hängendem Kopf trottete er heimwärts. Am großen Tor erwartete ihn schon mit strengem Blick meine Mutter. | Bereichern noch weitere Personen das Geschehen? Wird das Geschehen genauer erzählt? Ist die Erzählung auf einen Höhepunkt ausgerichtet (gibt es einen Höhepunkt)? Kommen wörtliche Reden vor? Wo sind gute Ausdrücke? |
|
| Ist die Geschichte abgeschlossen? |
|
(Zur Übung) Schreib folgende Schlüsse:
- Fifi hatte Glück
- Patsch, da gab es einen Klaps auf das Hinterteil
Arbeitsblatt 2: Beurteilung einer Erlebniserzählung
Mit diesem Arbeitsblatt können die Schüler/innen Erlebniserzählungen in qualitativer Hinsicht beurteilen (ihre eigenen oder die anderer Schüler/innen). Dabei werden für insgesamt 16 Aspekte Punkte vergeben. Das Arbeitsblatt können Sie hier als PDF herunterladen:
Arbeitsblatt: Beurteilung einer Erlebniserzählung (pdf)
Inhalt des Arbeitsblattes:
BEURTEILUNG EINER ERLEBNISERZÄHLUNG
Vier Bereiche: Inhalt – Ausdruck – Grammatik - Rechtschreibung
Bandbreite von 0 bis 4 Punkte: 4 Punkte werden vergeben, wenn ein Kriterium vollständig erfüllt wird. 0 Punkte gibt es, wenn ein Kriterium nicht erfüllt wird.
1) Wenn eine Überschrift selbst zu finden war… sie macht neugierig, verrät aber nicht alles.
2) Die Einleitung ist keine eigene Geschichte, sondern führt DIREKT auf das Hauptgeschehen des Hauptteils.
3) Die Erzählung beschränkt sich auf EIN Ereignis.
4) Die Erzählung ist logisch aufgebaut.
5) Du erzählst auch, was beteiligte Personen hörten, sahen, deren Gefühle.
6) Die Geschichte wird im Präteritum erzählt.
7) Du wechselst nicht unerlaubt die grammatikalischen Zeiten.
8) Die Sätze beginnen abwechslungsreich und sogar mit dem wichtigsten Satzglied.
9) Du vermeidest Wortwiederholungen/gleiche Satzanfänge.
10) Die Wortwahl ist dem Inhalt der Geschichte angemessen (traurig, lustig, spannend, Wortschatz der Jugend und Wortschatz der älteren Personen).
11) Du baust sinnvolle direkte Reden ein und gestaltest die Begleitsätze abwechslungsreich.
12) Die Länge der Geschichte ist Deinem Können, dem Thema und dem Verlauf der Geschichte angemessen.
13) Der Inhalt ist glaubwürdig und altersgemäß erzählt.
14) Die Sätze sind vollständig und die Wortstellung ist richtig.
15) Grammatik (die oben noch nicht beurteilt wurde)
16) Der Schluss ist Schluss des Geschehens und nicht eine eigene Geschichte.
erreichte Punkteanzahl: ___
Dazu kommt dein Rechtschreibkönnen, wobei es auch darauf ankommt, ob du abwechslungsreiche und dadurch vielleicht auch nicht leicht zu schreibende Wörter verwendest.
Materialien mit freundlicher Genehmigung von Karl Glaser