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Saudi Arabien

Arbeiten als Pädagogin in Saudi Arabien – Bericht aus Jeddah (Dschidda) 23.11.2008, 15:20

Eingangshalle des Help Center Jeddah, Ausschnitt
Bild: Gerda Kuhfittig

Gerda Kuhfittig arbeitet seit fast 20 Jahren als Pädagogin in Jeddah (Dschidda), Saudi Arabien, am Help Center Jeddah, einer Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Wie kommt man dazu, in Saudi Arabien als Lehrkraft zu arbeiten? Wie lebt man in Saudi Arabien als Frau? Welchen Status haben Personen mit geistiger Behinderung dort? Ein ausführlicher Bericht aus Jeddah von Gerda Kuhfittig.

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Inhaltsübersicht

Eingangshalle
Eingangshalle

Ein Bericht von Gerda Kuhfittig - vielen Dank!
Foto: Gerda Kuhfittig, arbeitet am Help Center in JeddahGerda Kuhfittig, Jahrgang 1939, Lehrerin für Grund- und Hauptschulen, Aufbaustudium Sonderpädagogik; Arbeit als Lehrerin für geistig/körperlich Behinderte, u.a. Rektorin an einer Lebenshilfeschule. Arbeitet in Jeddah (Saudi Arabien) am Help Center Jeddah. In Deutschland seit 5 Jahren pensioniert.

1. Das Help Center Jeddah

Seit September 1990 arbeite ich am Help Center Jeddah als Director of Education. Das Help Center (arabisch “markas al aoun”) ist eine Schule für geistig und geistig plus körperlich behinderte Kinder und Jugendliche. Es ist eine Schule, aber wir gehören nicht zum Erziehungsministerium, sondern zum Gesundheitsministerium, weil nur in Krankenhäusern und Kliniken Schüler und Schülerinnen im selben Haus sein können und weil nur dort Männer und Frauen zusammen arbeiten dürfen. Jeder weiß, was läuft, aber dem Gesetz ist Genüge getan.
Das Center wurde gegründet und wird unterhalten von einer sehr reichen saudischen Kaufmannsfamilie - Gelder vom Staat oder von anderen Institutionen gibt es nicht. Die Eltern zahlen Schulgeld, aber nur gemäss ihrem Einkommen, es gibt kaum eine Familie, die das volle Schulgeld bezahlt. Dieses Schulgeld kommt nicht der Kaufmanns-Familie zugute, sondern fliesst wieder in den Pool der Schule. Der Gründer ist 1995 verstorben. Er hat eine Stiftung hinterlassen, aber die Witwe und die 4 Kinder (3 Söhne und eine Tochter) helfen finanziell kräftig mit. Die Tochter, die in USA Psychologie studiert hat, kommt, wenn sie in SA ist (manchmal verreist sie geschäftlich mit ihrem Mann) täglich ins Center und arbeitet mit uns mit. Die Familie hat mehrere karitative Projekte laufen, so z.B. unterstützt sie auch ein Waisenhaus in Jerusalem.

Haupteingang des Help-Centers Jeddah
Haupteingang

Die Witwe unseres Gründers,  Madam Suad, hat ein neues Haus gebaut (es ist ein Palast!) und hat ihr Stadthaus dem Center als Clubhaus zur Verfügung gestellt. Es ist nun 3 Tage für Mädchen und 3 Tage für Jungen geöffnet. Sie können dort schwimmen, Sport treiben, handarbeiten oder basteln, kochen, lesen, Fernsehen, Computerspiele machen, etc. Die Eltern zahlen einen geringen Beitrag für Essen und Unternehmungen, ein Bus steht bereit für Ausfahrten. 

2. Lehrkräfte

Die Schule sollte nach dem Willen ihres Gründers, Sheikh Ahmed Al Juffali, ein Pilotprojekt für Saudi-Arabien werden, ist aber jetzt inzwischen ein Pilotprojekt für den ganzen Mittleren Osten geworden. Wir haben Hospitanten aus allen Ländern der Arabischen Halbinsel und Umgebung und wenn unsere Lehrkräfte Saudi-Arabien verlassen und in ihre Heimat zurückgehen, bekommen sie meist sofort eine Arbeitsstelle, weil sie vom Help Center kommen.
Wir haben nicht nur saudische Lehrkräfte und Therapeuten, sondern ebenfalls solche aus allen arabischen Ländern: Syrien, Libanon, Ägypten, Oman, Jemen, Sudan, Arabische Emirate, etc. etc. Wir haben aber eine Verpflichtung, bevorzugt saudische Bürger einzustellen, die sogenannte Saudiisation. Die verlangte Prozentzahl erhöht sich jedes Jahr. Auch unsere Schüler und Schülerinnen kommen aus allen arabischen Ländern. Bedingung: sie müssen Arabisch als Muttersprache haben. (Aber sie müssen nicht unbedingt Moslems sein, wir hatten auch schon einzelne Christen).

Treffen zum Samstagmorgenkreis (=Wochenbeginn)
Treffen zum Samstagmorgenkreis (=Wochenbeginn)

Wir bilden unsere Sonderschullehrer selbst aus in einem zweijährigen Trainingskurs mit anschliessendem Jahr “Internship”. Inzwischen, nach den 18 Jahren, in denen ich hier bin, gibt es auch Sonderschullehrer, die ihr Studium entweder hier in Saudi-Arabien oder einem anderen arabischen Land absolviert haben - das gab es anfangs nicht. Wir hatten nur Absolventen von “Highschools” oder nicht mal das. Trotzdem hatten wir Glück und bekamen sehr, sehr gute Lehrkräfte nach unserem Trainingsprogramm, die einfach “ein Händchen” für behinderte Kinder und die nötigen didaktischen und methodischen Voraussetzungen hatten.

3. Lehrplan und Unterricht

Wir unterrichten hauptsächlich nach dem Bayerischen Lehrplan für Geistig Behinderte (die Termina in diesem Bereich wechseln dauernd, ich habe die alten beibehalten). Ich hatte ihn mit meiner Englischlehrerin ins Englische und dann mit meinem Arabischlehrer ins Arabische übersetzt, d.h., er übersetzte und ich erklärte, denn mein Arabisch reicht nur zum Taxifahren und zum Einkaufen. (Wenn ich Unterricht halte, amüsieren sich die Kinder immer, weil ich klassiches Arabisch spreche, die Kinder aber saudischen Dialekt. Dann übersetzen die Lehrer). Mit den Lehrern spreche ich Englisch. Wir richten uns aber auch nach anderen Programmen, z.B. Montessori, PORTAGE early education programme, etc. 

4. Die Schüler/innen: geistig Behinderte in Saudi Arabien

Wir haben zur Zeit ca. 250 Schüler und 80 Kinder in der Frühförderung - und eine Warteliste.
Die Kinder sind aus Jeddah und einige auch aus dem 60 km entfernten Mekkah. Die Eltern bringen die Kinder zum Center und holen sie wieder ab, da unsere Busse die weiblichen Lehrkräfte befördern: Frauen dürfen in Saudi Arabien nicht chauffieren.
Wir sind eine Tagesschule, kein Internat. Wir haben die 5-Tage-Woche und 2 Tage Wochenende: Donnerstag und Freitag. Ferien sind im Sommer, während der letzten 2 Wochen im Ramadan und am Ende der Hajj (Pilgerzeit). Manchmal werden noch Mid-Term-Ferien eingeschoben.
Unsere Schüler sind bei uns von 0 (Frühförderung) bis 18 Jahre. Wir haben nach der Frühförderung Holding Groups, eine Interimsform zwischen Frühförderung und Vorschule, dann die Vorschule, die Klassen und die Werkstufen. Ab den Werkstufen sind Jungen und Mädchen getrennt. Das passiert gewöhnlich mit 12 Jahren, aber Mädchen kommen sofort in die Werkstufe, wenn sie ihre Menstruation haben.

4 Kinder einer Schulklasse (12 ist das Richtmaß)
4 Kinder einer Schulklasse (12 ist das Richtmaß)

Mit den geistig Behinderten ist es ein bisschen wie es auch am Anfang in Deutschland war: sie wurden versteckt. Aber seit es unser Center gibt und danach mehrere ähnliche Einrichtungen gegründet wurden und seit die Medien über Behinderung berichten, sind die Familien selbstbewusster geworden und zeigen ihre Kinder. In der Gesellschaft werden wir, wann immer wir Ausflüge in die Stadt machen, sehr bereitwillig und gut aufgenommen. Wir werden in Hotels eingeladen, in Museen, in den Hafen, den Flughafen, etc. und hatten noch nie Absagen oder Schwierigkeiten. In Supermärkten kriegen wir für die Schüler Geschenke - die Gesellschaft ist offen für Behinderte.
Reiche oder auch gut situierte Familien haben gewöhnlich eine Maid oder eine Nurse für ihr behindertes Kind - Arbeitskräfte sind hier sehr billig.
Es gibt Einrichtungen für geistig Behinderte von der Regierung, aber die nehmen nur Behinderte der Durchschnitts-oder Übergangsform auf, sie haben für alle ein Programm für Academics (Lesen, Schreiben, Rechnen), das wir nicht für alle unsere Schüler haben können. Nicht alle, die wir aufnehmen, können Lesen und Schreiben lernen, von Rechnen ganz abgesehen. Schulen für Lernbehinderte gibt es nicht, aber ein Center, das nachmittags Tutorstunden für Schüler mit Lernproblemen anbietet.

Unsere Kletterwand
Unsere Kletterwand

5. Arbeitsalltag

Elterneinladungen erfolgen geschlechtergetrennt: Väter und Mütter extra, ausgenommen wenn wir ein Elternpaar einladen, dann kommen natürlich beide zusammen.
Im Januar 2009 haben wir unser 4. Symposium mit dem Titel: “Young Adults and Beyond” womit wir die Bevölkerung aufmerksam machen wollen auf die Behinderten, die aus der Schule entlassen werden und Arbeit brauchen. Es kriegen ohnehin nur die Besten eine Stelle, für die anderen gibt es leider nichts. Dieses Symposium ist offen für Männer und Frauen gleichzeitig!! Es gibt Wandschirme und Sitze auf dem Balkon für Frauen, die auf Trennung bestehen, aber immerhin. Die Frauen werden ihre Abbaya tragen (schwarzer Mantel) und ihre Tarrha (Kopfschleier) und manche werden auch das Gesicht verschleiern.

Das Clubhaus
Das Clubhaus

Viele denken, bei uns ist “Tausend-und-eine-Nacht”, wenn sie hören, dass ich in SA arbeite. Das ist es nicht. Wir arbeiten hart. Wir haben 8 Stunden Anwesenheitspflicht im Center, was ich nicht so gut finde, denn man kann nicht in Ruhe arbeiten - wenn man da ist, ist man erreichbar und wird schnell als Aushilfe gebeten; die Freistunden sind über den Tag verzettelt und man hat wenig Ruhe und Konzentration. Wenn ich wirklich an einem Projekt arbeiten will, muss ich das am Abend machen oder am Wochenende oder in den Ferien.
Manchmal ist “Tausend-und-eine-Nacht”, so z.B. als uns der König besuchte, König Abdullah, der damals noch Kronprinz war. Nach vielen Tagen Vorbereitung und grosser Aufregung bekamen alle, vom kleinsten Gärtnerburschen bis zum höchsten in der Verwaltug eine goldene Riyal-Münze geschenkt. Ich werde auch oft zu Familienfeiern eingeladen (Hochzeiten der Enkel), die auch in grossem Stil gefeiert werden.

Kindereingang
Kindereingang

6. Die oft gestellte Frage: Wie kam ich hierher?

Dr. Tom Mutters, der Gründer der Lebenshilfe Deutschland, betreute die saudische Gruppe, die verantwortlich für den Bau des Help Centers war. Er lud Rektoren von Sonderschulen zu einem Treffen mit ihnen ein, die schon einmal gebaut hatten und helfen konnten, Fehler zu vermeiden. Am Abend dieses Tages fragte er mich, ob ich Lust hätte, dieses Zentrum zu leiten. Ich war zu dieser Zeit schon mit einer Prinzessin aus den Arabischen Emiraten befreundet, die eine Sonderschule für geistig Behinderte und eine für Taube und Schwerhörige hat. Sie hatte angefangen, Deutsch zu lernen und ich zog mit und lernte an der Volkshochschule Arabisch. Ich sagte deshalb sofort zu.
Aber dann war es nicht so einfach. Ich wurde nicht beurlaubt, weil Saudi-Arabien keine 3.-Welt-Land ist und weil ich nicht an einer deutschen Schule arbeiten sollte. Aber nach einigen Interventionen der Deutschen Botschaft in Al Riyadh, und dem Auswärtigen Amt (damals noch in Bonn) stimmte das Kultusministerium in München zu. Ich wurde beurlaubt (nicht entsandt!).
Inzwischen bin ich pensioniert und bin immer noch hier. Denn es ist sehr schwierig, einen Nachfolger zu finden - nicht wegen der Qualifikation, sondern wegen der Umstände: Verpflichtung für mehrere Jahre, Frage der Familienzusammenführung, Frage der Weiterbeschäftigung in Deutschland nach Rückkehr, Versicherungen, etc. pp. Und ich vermute, dass diese Schwierigkeiten nicht nur für deutsche Staatsbürger existieren, sondern auch für solche aus den USA, UK, usw.
Ich werde wahrscheinlich nach 5 oder 6 Jahren für immer nach Deutschland zurückkehren. Ich vermute, dass es deshalb auch sehr schwierig ist, eine(n) deutsche(n) Nachfolger(in) zu finden, weil es keine Grundlage für eine Beurlaubung gibt. Saudi-Arabien ist kein 3.-Welt-Land und die Schule ist keine deutsche Schule - das wurde mir gesagt, als mein Antrag zuerst abgelehnt wurde. Wie ich geschrieben habe, war die Beurlaubung erst möglich nach einigen Interventionen. Vielleicht ist es für Briten oder Amerikaner einfacher.

7. Als deutsche Frau in Saudi Arabien

Es gilt immer noch die Meinung, dass Jeddah offener ist als Al Riyadh, obwohl das die Leute aus Al Riyadh verneinen. Aber ich gehe alleine in die Stadt, meist mit einem Taxi, obwohl ich Anspruch auf einen Fahrer mit Auto habe. Ich kann diese Leute einfach nicht ewig herumwarten lassen, während ich im Suq herumgehe und einkaufe. Früher fuhr ich auch mit dem Bus, (was eine Dame nicht tut), aber jetzt sind wir im neuen Center und die Bushaltestelle ist weit weg. Ich selbst darf nicht chauffieren - aber die neuen Führerscheine haben schon eine Rubrik male/female. Also gibt es Aussichten - obwohl, so etwas lange dauern kann.
Ich trage die Abbaya (schwarzer Mantel), wenn ich ausgehe, aber keine Tarrha (Kopfschleier). Einen Gesichtsschleier habe ich noch nie getragen. Ich habe schon seit sehr langer Zeit keine Mutawas (Religionspolizisten) mehr gesehen, die passten früher immer auf, ob die Fremden korrekt gekleidet waren.
Ich wohne in einem Compound, in einer Doppelhaushälfte.
Es hat sich schon einiges geändert, seit ich vor 18 Jahren kam. Frauen durften damals nicht alleine in einem Hotel wohnen, das ist jetzt möglich, auch alleine reisen ist möglich und Expats (das sind wir Gastarbeiter) brauchen keinen Reisebrief vom Arbeitgeber mehr, wenn sie die Stadt verlassen wollen. Fürs Ausland braucht man schon noch ein Exit- und Re-Entry Visum. Ich sehe Ehepaare Hand in Hand gehen - das wäre vor 18 Jahren unmöglich gewesen - Ausnahme: ein Partner war blind. Mich sprechen auch die Väter unserer Schüler im Suq an - ebenfalls neu. Eine Frau durfte nicht angesprochen werden. Man kann als Ausländer jetzt auch Grund und Boden erwerben.
Was ich unangenehm finde: man kann Kleider und Wäsche beim Einkauf nicht anprobieren. Die Mutawas haben das verboten und gleich alle Vorhänge von Ankleidekabinen abgerissen. Sie wollten verhindern, dass heimlich Filme gedreht werden (das ist schon vorgekommen). Man kauft, was man als passend vermutet und kann es ganz leicht wieder umtauschen (oder Geld zurück), wenn es nicht passt. Ich habe sogar schon mal Kleider umsonst nach Hause mitbekommen. Aber diese Prozedur passt mir nicht und deshalb kaufe ich solche Sachen, wenn ich in Deutschland bin.

Und zum Schluss: das Wetter

Es wird jetzt Winter und endlich kühler - untertags noch 30 Grad, aber die Nächte kühlen ab bis 20 Grad. Wenn es regnet, ist es fast immer ein Wolkenbruch, und die Strassen sind überflutet und die Kinder kommen nicht zur Schule (und die Lehrer, die in der Stadt wohnen und nicht im Compound am Center, auch nicht). Aber es regnet nicht oft - letztes Jahr nur einmal aber heuer bereits 3 mal hintereinander.

Ich weiss nicht, was sonst noch für Sie interessant sein könnte - ich würde gerne auf Fragen antworten.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie spezifische Fragen an Frau Kuhfittig haben, können Sie diese gerne als Kommentar unten posten.

Außenanlage
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Ihr Kommentar

zum Artikel "Arbeiten als Pädagogin in Saudi Arabien – Bericht aus Jeddah (Dschidda)".

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Kommentare

66

Zum Artikel "Arbeiten als Pädagogin in Saudi Arabien – Bericht aus Jeddah (Dschidda)".

  • #1

    Ich möchte mich mit diesem Beitrag verabschieden, weil ich Saudi-Arabien im August 2010 für immer verlassen werde, da mir plötzlich ab diesem Datum die Arbeitserlaubnis entzogen worden ist.
    Ich habe den Briefwechsel hier im Blog nochmals durchgelesen und finde, dass es mir wohl gelungen ist, den etwas „schlechten“ Ruf, den Saudi-Arabien im Westen hat, zu relativieren. Saudi-Arabien verdient das.
    Aber, um ein rundes Bild zu vermitteln, sollten auch die weniger guten Seiten angesprochen werden.
    Ich habe einmal geschrieben, dass ich empfehle, fuer einen befristeten Aufenthalt (befristet ist ein Aufenthalt eigentlich immer, es passiert selten, dass jemand nach seinem Arbeitsleben noch hier bleiben kann) die Wohnung zuhause nicht aufzugeben; hinzufuegen moechte ich: besonders dann nicht, wenn der Arbeitgeber keine deutsche Firma ist, sondern eine saudische (Sponsor, also der, der die Kooperation ermoeglicht, muss letztendlich immer eine saudische Firma/Gruppe/Person sein).
    Es passiert naemlich immer wieder, dass der Vertrag von Arbeitnehmern kurzfristig (und mitunter auch ohne Begruendung) gekuendigt wird und der Betreffende ausreisen muss. (Man kann als Expat vor Gericht ziehen, aber das wird kaum jemand tun, obwohl Expats ihr Recht bekommen).
    Ich habe noch nicht erwaehnt, dass man als Arbeitnehmer hier ein Iqama bekommt (Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis) und dass der Pass beim Sponsor liegt. Wenn man ausreisen will, z.B. in Urlaub, braucht man ein Exit- und Re-Entry-Visum, sonst kann man das Land gar nicht verlassen bzw. nicht mehr zurueckkommen. Das Exit-Visum wird verweigert, wenn irgendetwas nicht geklaert ist, z.B. wenn der Betreffende Schulden hat oder einen noch nicht geklaerten Verkehrsunfall hatte und deswegen „im Computer“ ist.
    Ich hoffe, dass dieser Eintrag nicht potentiellen Interessenten an Saudi-Arabien die Motivation verdirbt. Aber es ist gut, unterschiedliche Perspektiven zu kennen.

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #2

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,

    vielen Dank für die wichtigen Informationen.

    Viele Grüße
    Karina

    schrieb Karina am

  • #3

    Liebe Karina,

    Danke fuer Ihre Mail.
    Es gibt keine Schulen fuer Lernbehinderte, nur das Maharat Center hier in Jeddah, das Tutoring fuer Lernbehinderte parallel zur regulaeren Schule anbietet, aber die lehren nur in arabischer Sprache. Dann haben wir viele „Mainstream-Gruppen“ an Regelschulen, aber die Sprache ist auch arabisch.
    An der deutschen Schule koennen Sie sich bewerben. Soviel ich weiss, geht das ueber Ihre Regierung, die im Amtsblatt (oder wie auch immer das in ihrem Bundesland heisst), solche Stellen im Ausland ausschreibt.
    Ich gebe Ihnen hier aber auch die Mailadresse der Deutschen Internationalen Schule Jeddah, dann koennen Sie mal unverbindlich beim Rektorat dort anfragen:
    .(JavaScript must be enabled to view this email address) 
    Und die Website:
    http://www.german-school-jeddah.org
    Das ist fuer die Deutsche Internationale Schule in Al Riyadh dasselbe
    http://www.auslandsschule.de/deutsche_schule_riyadh.htm
    und:
    .(JavaScript must be enabled to view this email address)
    Auch die Continental-Schule stellt Lehrkraefte ein, die Erfahrung mit Kindern mit erhoehtem Foerderbedarf haben, da sollten Sie aber fliessend Englisch sprechen. Die haben sogenannte Support-Gruppen.
    The British International School of Jeddah:
    http://www.continentalschool.com/  (weiterclicken bei “recruiting”)
    Bei uns an der Schule koennen Sie nicht als Lehrkraft arbeiten, denn in den Klassen wird nur arabisch gesprochen. Auch sonst brauchen Sie Arabisch auf jeden Fall: in der Administration (auch arabisch maschinenschreiben), in der Buecherei, etc. In der Leitung koennen Sie deswegen nicht arbeiten, weil da nur Bewerber mit praktischer Erfahrung in der Schulleitung akzeptiert werden.
    Von Deutschland aus werden Sie kein Visum bekommen, Sie muessten entweder von Ihrer Regierung an eine deutsche Auslandsschule in SA entsandt werden (Bedingungen beachten, wie z.B. Lebensalter, Berufserfahrung, etc.) oder z.B. von der Continental-School angefordert werden. Ich sehe nur ein bisschen schwarz, weil Sie ein Neuling sind ohne Berufserfahrung. Wenn Sie schon hier in Jeddah oder in Al Riyadh waeren, haetten Sie (vielleicht) mehr Chancen, weil fuer die Arbeitgeber die ganze Arbeit mit Visumbeschaffung etc. wegfaellt, da Sie „locally hired“ sind. Wenn Arbeitgeber sich hier die Muehe machen, ein Visum und eine Arbeitserlaubnis fuer Expats zu bekommen, wollen sie meist Experten haben, keine Neulinge. Neulinge haben eher eine Chance, wenn sie schon hier wohnen und wie gesagt, „locally hired“ werden. Aber wie wollen Sie als „Freundin“ hierherkommen? Wenn Sie nicht verheiratet sind, wird es kaum moeglich sein, Ihren Freund zu begleiten. Ja, da gibt es Ausnahmen, aber da muss man erst mal eruieren, wer der Arbeitgeber Ihres Freundes ist, wo er wohnt, wie die Leute in seiner Umgebung zu einer „Freundin“ stehen, alles nicht einfach. Vielleicht klappt es, vielleicht nicht. 
    Wie ich schon mal geschrieben habe: auch wenn Sie verheiratet sind, ist es nicht sicher, dass Sie mit Ihrem Mann hierherkommen koennen. Nicht alle Arbeitgeber sind an einer Familienzusammenfuehrung interessiert - so etwas muesste schon vorher geklaert werden. Es kommt auch darauf an, welchen Beruf Ihr Freund/Mann hat und wie wichtig er ist fuer den Arbeitgeber. Manchmal akzeptieren die Arbeitgeber jeden Wunsch, wenn sie den Bewerber unbedingt haben wollen, z.B. einen Spezialarzt, den sie sonst nicht kriegen wuerden.
    Das klingt alles nicht sehr verheissungsvoll. Ich wuensche Ihnen trotzdem viel Glueck!

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #4

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,

    mit Interesse hab ich alle Beiträge in diesem Forum gelesen. Ich habe jetzt auch eine Menge an Fragen an Sie.
    Ich habe Lehramt Lernbehindertenpädagogik studiert und beende dieses Jahr mit dem 2.Staatsexamen. Da mein Freund nun beruflich nach SA geht, überlege auch ich, mich ihm anzuschließen. Jetzt meine Fragen:

    - Gibt es für mich auch schulische Verwendungen oder gibt es nur Schulen für geistig beh.?
    - Wie wären die Möglichkeiten für mich an Deutschen Schulen?
    - Wenn ja, an wen müsste ich mich wenden?
    - An wen müsst ich mich wenden, wenn ich in Deutschland keine Beamtenstelle etc bekomme?
    - Wäre es auch möglich, bei ihnen an der Schule zu arbeiten?
    - Unterrichten Sie in arrabisch oder englisch?

    Das reicht jetzt an Fragen ;-)

    Vielen Dank für die Beantwortung.

    Mit freundlichen Grüßen
    Karina

    schrieb Karina am

  • #5

    Wenn Sie mir persoenlich schreiben moechten, benuetzen Sie bitte ab jetzt die folgende Mail-Adresse:

    geku @ sbm.net.sa
    (neue Adresse: .(JavaScript must be enabled to view this email address))

    Vielen Dank

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #6

    Guten Morgen, Mr. Ali,

    dass Sie Arabisch sprechen, ist schon ein grosser Vorteil. Ich nehme auch an, dass Sie Moslem sind, noch ein Vorteil. Allerdings gibt es hier, wie ich schon geschrieben habe, die Saudiisation, d.h., die Quote saudischer Mitarbeiter muss erfuellt werden. Ist Ihre Frau Saudi?
    Nun kommt es noch darauf an, in welcher Branche Sie arbeiten moechten. Meine Erfahrung hier ist, dass Arbeitssuchende oft in einem anderen Beruf als ihrem gelernten arbeiten, nur um ueberhaupt eine Arbeit zu haben.
    Am besten ist es, sich mit vielen Firmen in Verbindung zu setzen (einen Termin vereinbaren und ein CV mitbringen mit Kopien aller Zeugnisse und Zertifikate)und mal sehen, was es an Moeglichkeiten gibt.
    Alles Gute!
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #7

    Guten Tag Frau Kuhfittig
    Ich lebe seit 24 Jahren in Deutschland und bin seit einen Jahr verheiratet und meine Frau lebt in Jeddah da wir jetzt ein baby erwarten .habe ich beschlossen ganz nach saudia arabien zu gehen. Da ich da unten noch keinen job habe ist meine frage an sie. ob sie wüssten wie es da mit arbeit aussieht bzw ob es leicht ist was zu bekommen . spreche arabisch,deutsch,und englisch

    ich hoffe sie könnten mir einige ratschläge geben
    ich wünsche ihnen noch eine angenhmen aufenthalt in jeddah
    mfg ali

    schrieb Ali am

  • #8

    Hallo Frau Kuhfittig,

    Ihnen erstmal ein gesundes und glückliches neues Jahr und herzlichen Dank für Ihre Antwort.
    Mittlerweile hat mein Mann schon einiges in die Wege geleitet- wir sind gespannt!

    Schöne Grüße

    Susanne Nowak

    schrieb Susanne Nowak am

  • #9

    Hallo Frau Nowak,

    ich habe mich umgehoert und erfahren, dass dieses Gesetz/diese Verordnung oder was auch immer es ist, Leute mit 60 Jahren aus der Arbeit zu entlassen, entweder aufgeweicht ist oder nicht mehr existiert. Ich habe eine Freundin, Arztfrau, gefragt und sie sagte, dass sie zwei Beispiele kennt, die das untermauern: ein Arzt, der mit 60 Jahren aus seiner Arbeit entlassen worden war, wurde mit 64 wieder eingestellt und ein anderer wurde neu eingestellt mit 68 Jahren.
    Es aendert sich hier laufend etwas und meist zum Besseren.
    Wenn Sie nach SA kommen, sind Sie sehr herzlich eingeladen, meine Tiere anzusehen.

    Viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #10

    @ Susanne Nowak,
    das Leben hier hat definitiv nichts von einem “Ghetto”. Wie schon erwähnt, es ist kein innerstädtischer abgeschirmter Compound, KAUST ist vielmehr eine eigenständige Stadt - extrem modern, mit eigener Stromversorgung, Wasseraufbereitungsanlage und Klärwerk. Das Community Leben entwickelt sich zunehmend, man knüpft viele Kontakte, man kennt sich einfach und unternimmt Ausflüge oder Ähnliches gemeinsam. Es entwickelt sich ein wirklich guter Gemeinsinn hier. Ich empfinde das Leben in KAUST als sehr entspannt und angenehm. Wir haben einen schönen Marktplatz, mit verschiedenen Einrichtungen ( Coffee Bean & Tea Leaf, Burger King, Restaurants, Apotheke, Bücherladen, etc.) auf dem sich am Abend viele Familien zum Freiluftkino treffen. Die Kinder rennen herum und haben ihren Spaß... Oder wir sind jeden Nachmittag im großen Park, die Kids spielen dort Fußball oder unternehmen andere Dinge. Am Wochenende fahren wir gerne nach Jeddah zum Reiten auf die Trio Ranch, oder zum Bummeln. Es gibt hier viel zu entdecken, Manchmal fahren wir zum Silversand Beach baden, da unser Strand noch nicht zugänglich ist. Oft sind auch an den Wochenenden seitens KAUST Festivitäten im Park organisiert. Manchmal buchen wir einen Schnorcheltrip mit der KAUST Jacht hinaus auf`s Riff und entdecken die Unterwasserwelt.
    Am Anfang habe ich mir sehr schwer getan, da es ein ganz anderes Leben als zu Hause ist. Aber nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit und dank meiner Kommunikationsfreude fühle ich mich jetzt wirklich wohl. Es gibt natürlich einige Dinge die einem nicht ganz so passen, aber die gibt es auch in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.
    Wenn Sie mehr Infos wollen würde ich lieber privat schreiben via E-mail. Diese besteht aus meinem Namen mit einem Punkt dazwischen , nach dem “at” kommt “me” dann Punkt und danach “com”,
    also bei Interesse einfach mal melden, würde mich freuen,
    herzliche Grüße,
    Susan Eppinger

    schrieb Susan Eppinger am

  • #11

    Liebe Frau Kuhfittig,

    herzlichen Dank für Ihre tollen Antworten.

    Nach einer Argumentation mit meinem Chef über das Vorgehen ist die Sache nun abgeblasen, ich habe gesagt, unter den vorgeschlagenen Konditionen mache ich das nicht, schade eigentlich, wäre bestimmt, eine tolle Herausforderung gewesen, aber bei den angebotenen Konditionen hätte ich wohl draufgezalt, nur hängt jetzt erst einmal der Firmensegen schief und ich werde mir wohl was Neues suchen müssen… die Idee, mir einen Job in einem arabischen land zu suchen, habe ich aber immer noch :-)

    Schöne Weihnachten Ihnen und einen guten Rutsch!

    Stefan Riedlinger

    schrieb Stefan Riedlinger am

  • #12

    Liebe Frau Kuhfittig,
    ganz lieben Dank für Ihre Antwort. Sollte es mit unserer Umsiedelung klappen, möchte ich unbedingt Ihre Tierrettungsstation kennenlernen- ich habe selbst viele Jahre hauptberuflich im Tierschutz gearbeitet. Eine Weitervermittlung Ihrer Schützlinge in SA dürfte sicher nicht einfach sein und die Tiere sicher oft in einem denkbar schlechten Zustand- um so mehr bewundere ich auch diese Ihre Arbeit!

    Schöne Grüße an Sie
    Susanne Nowak

    @Susan Eppinger
    Hallo Frau Eppinger,
    fühlen Sie sich denn wohl in KAUST oder ähnelt das Leben dort eher dem in einem Ghetto?
    Ihre Tipps werden wir ganz gerne aufgreifen- ich denke, mein Mann wird sich dort demnächst einfach mal bewerben (da er nicht so geübt ist im Schreiben von Bewerbungen und auch nicht sooo viel Lust dazu hat, werde ich ihn wohl noch einige Male “stupsen” müssen…).
    Es wäre klasse, wenn Sie mir gelegentlich noch ein wenig mehr über Ihr neues Leben in SA berichten könnten!

    Herzliche Grüße an Sie

    Susanne Nowak

    schrieb Susanne Nowak am

  • #13

    Lieber Herr Riedlinger,

    Do und Fr sind doch Wochenende in Jeddah?
    -  Stimmt und es gibt nur drei Tage fuer direkte Kommunikation zw. SA und dem Westen: Mo, Di, Mi. Aber Sie koennen ja Ihre Kunden auch Do und Fr von SA aus erreichen, es spricht ja nichts dagegen, dass Sie in Deutschland anrufen.

    Was ist mit meiner Freundin? Wir sind nicht verheiratet, gibt es eine Möglichkeit, dass sie irgendwie mitkommt?
    -  Das ist ein Problem. Offiziell kann sie nicht mitkommen. Sie kann auf eigene Faust um ein Visum nachsuchen, aber ob dem stattgegeben wird, ist fraglich, wenn sie keinen Sponsor findet, der sie anstellt und fuer das Visum buergt. Und ob sie dann bei Ihnen wohnen kann, ist auch fraglich. Das haengt viel von den Umstaenden ab.

    Es stellt sich auch noch die Frage der Wohnung: Wo wohnt man am besten? Ich müsste mich selbst anscheinend um eine Wohnung kümmern, wie geht man hier am besten vor?
    -  Das ist seltsam, dass Sie sich um eine Wohnung kuemmern muessen. Am besten ist es, in einem der Compounds nachzufragen, aber das sollte doch Ihr Arbeitgeber managen, fuer Sie ist das schwierig und auch ein Zeitverlust. Sie arbeiten ja sicher auch bei einer Firma hier in SA, die sich um solche Sachen kuemmern muesste.

    Stichwort: Lebenshaltungkosten. Was muss ich rechnen als Kosten ca.? Wie versorgt man sich? Wo kaufe ich ein?
    -  Die Lebenshaltungskosten sind geringer als in Deutschland. Ein Euro = 5,3 Saudi Riyal (http://www.gcitrading.com/converter.htm). Das Einkaufen ist leicht, es gibt hier alles, was es in Deutschland auch gibt, ausser Schweinefleisch, Alkohol, Sexzeitungen. Jede Menge Supermaerkte und Malls. Mehr Angebote als Geld vorhanden!  Genau kann ich die Lebenshalungskosten nicht auflisten, da ich in der Kantine esse und ein Package habe, das viel abdeckt.

    Und ein letztes Thema noch: Das Gehalt, mein Vorgesetzter denkt derzeit daran, mir 2500 Euro zu zahlen, also mein deutsches Gehalt, da ich ja weiterhin über die deutsche Niederlassung angestellt bin. Reicht das zum Leben, denn ich müsste ja auch noch in Deutschland Steuern zahlen, da es kein Doppelbesteuerungsabkommen gibt…
    -  Fuer Ihr deutsches Gehalt muessen Sie in Deutschland Steuern zahlen. Aber ich finde es nicht richtig, Ihnen bei einer Auslandsvertretung nur das deutsche Gehalt zu zahlen. Sie brauchen ja auch Fluege nach D, eine Versicherung in SA, vielleicht haben Sie Verpflichtungen in D, die weitergehen, etc. Ausserdem sollten Sie wegen eines limitierten Aufenthaltes nicht Ihre Wohnung aufgeben (meine persoenliche Empfehlung!). Entweder das Gehalt muss hoeher sein wegen Auslandsdienst oder es muss ein Package dabei sein, das z.B. Flug/Fluege nach D beinhaltet, Versicherung in SA, Transport oder Dienstauto, manchmal sind lokale Telefonate dabei, Elektrizitaet, etc. Das muessen Sie aushandeln, bevor Sie hierherkommen. Sie sollten auch sicherstellen, ob Ihre Renten- und Pflege- und evtl. Krankenversicherung, etc. in D weiterlaufen.

    Ich hoffe, Ihnen ein bisschen geholfen zu haben.
    Viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #14

    Libe Frau Kuhfittig,

    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Mein Gang nach Jeddah ist derzeit von meinem Vorgesetzten nicht richtig organisiert worden, so dass ich eher von dem Projekt zurücktrete.

    Es ist geplant, dass in von Jeddah meine deutschen Kuden weiter betreue, doch es ist doch so, dass ich dann nur Mo bis Mi habe, diese in Deutschland zu erreichen, Do und Fr sind doch Wochenende in Jeddah?

    Was ist mit meiner Freundin? Wir sind nicht verheiratet, gibt es eine Möglichkeit, dass sie irgendwie mitkommt?

    Es stellt sich auch noch die Frage der Wohnung: Wo wohnt man am besten? Ich müsste mich selbst anscheinend um eine Wohnung kümmern, wie geht man hier am besten vor?

    Stichwort: Lebenshaltungkosten. Was muss ich rechnen als Kosten ca.? Wie versorgt man sich? Wo kaufe ich ein?

    Und ein letztes Thema noch: Das Gehalt, mein Vorgesetzter denkt derzeit daran, mir 2500 Euro zu zahlen, also mein deutsches Gehalt, da ichja weiterhin über die deutsche Niederlassunng angestellt bin. Reicht das zum Leben, denn ich müsste ja auch noch in Deutschland Steuern zahlen, da es kein Doppelbesteuerungsabkommen gibt…

    Das waren dann aber viele Fragen jetzt, für Ihre Hilfe wäre ich wirklich dankbar!

    Liebe Grüße
    Stefan Riedliner

    schrieb Stefan R am

  • #15

    @ Susanne Nowak,
    Hallo frau Nowak, wir sind auch Deutsche und seit Anfang Oktober in SA. Wir wohnen auf dem neuen Universitätscampus 80 km nördlich von Jeddah. KAUST ( King Abdullah University of Science and Technology ) ist praktisch eine richtige Stadt - kein gewöhnlicher Compound und man findet hier alle Nationen. Die Kinder gehen alle auf die Internationale Schule im Ort. Es wäre super, hier einen deutschen Arzt zu haben. Die KAUST Clinic ist erstklassig ausgestattet. Viel kann ich dazu sonst nicht sagen, da ich mich in dem “Gesundheitssektor” so nicht auskenne und auch nicht konkret weiß, welche Fragen Ihr Mann dazu hätte. Hier sind immer wieder Positionen ausgeschrieben. Ich würde Ihnen empfehlen auf der KAUST Homepage nachzuschauen oder sich einfach “blind” bei KAUST zu bewerben. (http://www.kaust.edu.sa )
    Herzliche Grüße,
    Susan Eppinger

    schrieb Susan Eppinger am

  • #16

    Lieber Herr Stefan R.,

    am besten, Sie lesen alles, was ich hier an Antworten auf verschiedene Anfragen geschrieben habe, das ist alles sehr praktisch und selbst erlebt. Ansonsten: googeln. Es gibt sicher viele Artikel ueber Saudi Arabien. Aber wenn sie nicht ueberarbeitet sind und schon laenger im Netz stehen: seit dem neuen Koenig hat sich viel zum Besseren geaendert. Es gibt wenig Buecher ueber Saudi Arabien in Deutschland, hier in SA haben Sie eine grosse und gute Auswahl. Im “Lonely Planet” ist ein Kapitel ueber SA und dann gibt es noch einige kleine Buecher ueber arabische Staaten, in denen SA auch kurz erwaehnt wird. Aber wie gesagt, die, die ich mal gekauft habe, muessten dringend ueberarbeitet werden.
    In Grossbritannien ist ein Buch herausgekommen, das heist, soviel ich weiss, “The Kingdom” und ist hier in SA verboten. Auch die Motivation Press in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat ein Heft ueber SA herausgegeben, hier auch verboten.
    Es faellt mir leichter, Ihnen zu antworten, wenn Sie mir bestimmte Fragen stellen, weil ich sonst ins Uferlose schreiben muesste. Englisch koennen Sie ja sicher, damit kommt man ganz gut durch. Einige arabische Phrasen sind hilfreich, wenn man in den alten Souq geht, weil da nicht alle Englisch sprechen und fuer manche Taxifahrer ist es auch zu empfehlen (wenns nicht gerade Pakistanis sind oder Bangladeshis, die meist nur ein sehr rudimentaeres oder kein Arabisch sprechen), aber Sie koennen ja Ihr eigenes Auto fahren.
    Ich hoffe, Sie kommen mit diesen Empfehlungen zurecht.
    Viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #17

    Liebe Frau Kuhfittig,

    mit großem Interesse habe ich Ihren Bericht gelesen. Ich stehe gerade in Verhandlungen mit meinem Chef, um im März nächstes Jahr in Jeddah zu arbeiten, als Deutscher Repräsentant der Firma, einer Personalvermittlungsagentur, in einem Joit Venture mit arabischen Kollegen.

    Ich war noch nie in Saudi Arabien und würde mich gerne einlesen, was mich erwartet. Vielleicht können Sie mir Tipps geben.

    Das wäre unglaublich hilfreich.

    Beste Grüße
    Stefan R.

    schrieb Leben und Arbeiten in Jeddah am

  • #18

    Liebe Frau Nowak,
    ich habe mich bei einer Freundin erkundigt und das herausbekommen:
    Sie koennen sich einklicken in das “King Faisal Specialist Hospital and Research Center Jeddah” und in “Medical Jobs in Saudi Arabia and Nursing Jobs in Saudi Arabia” und in “List of hospitals in Saudi Arabia - Wikipedia, the free encyclopedia”, “GNP Healthcare Jeddah” - beim Googeln finden Sie sicher noch mehr.
    Allerdings gibt es hier auch eine Buerokratie: wenn ich z.B. zum Arzt gehe, muss die Versicherung (meine heisst “MedNet”) zuerst zustimmen, dass die Behandlung bezahlt wird, vorher kann der Arzt nichts machen. Im Zweifelsfall muesste ich dann selbst bezahlen, was ich auch tue, wenn es sich um kleine Summen handelt, wie z.B. Zahnreinigung, aber eine Operation koennte dann schon ziemlich teuer werden. Das GNP (Ghassan N Pharaon Hospital) ist z.B. ein sehr gutes, aber auch viele andere sind sehr gut. 
    Probleme gibt es hier fuer Expats ab 60 Jahren. Um so jemanden weiterhin anzustellen, wird oft Geld bezahlt. Darueber sollten Sie sprechen, wenn Sie zum Kontrakt kommen. Sonst muessen Sie spaetestens, wenn Ihr Mann 60 wird, wieder ausreisen. Ich bin inzwischen auch schon viel zu alt fuer SA und bin nun nicht mehr als Direktor der Schule eingetragen, sondern ... ich weiss nicht, was mein Sponsor gemacht hat, um mich zu halten. Aber mein Nachfolger ist schon unterwegs und wird hoffentlich auch zusagen.
    Es gibt eine kleine schwedische Schule in Al Riyadh, aber keine in Jeddah.
    Ich kenne hier keine europaeischen Aerzte, nur arabische - aus mehreren arabischen Laendern, die deutsch sprechen, aber ich kenne sie nicht gut genug, um sie wegen einer Kontaktaufnahme anzusprechen. Ich kann mich mal beim deutschprechenden Damenkreis erkundigen und melde mich wieder, falls ich etwas herausfinde.
    Bis dahin viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #19

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,
    als Nutzerin dieses Forums möchte ich mich zuerst einmal für Ihre sehr informativen Beiträge bedanken.
    Auch wir- mein Mann und ich- planen, unseren Wohnsitz nach SA, am liebsten Jeddah, zu verlegen.
    Als niedergelassener FA für Allgemeinmedizin und Chirotherapeut ist mein Mann zunehmend frustriert vom deutschen Gesundheitswesen und seiner Bürokratie und strebt nun an, eine Stelle in einer Klinik in SA zu finden. Ärzte werden offenbar gesucht- haben Sie vielleicht einen guten Tipp für eine Klinik und können Sie sich ein Urteil erlauben, ob auch Interesse für nicht mehr ganz junge, dafür sehr erfahrene Ärzte besteht(mein Mann ist Ende 50)?
    Toll wäre ja, wenn eine Kontaktaufnahme zwecks Erfahrungsaustausch mit anderen europ. Ärzten möglich wäre, aber unsere Möglichkeiten der Kontaktsuche sind recht begrenzt.
    So viele Fragen wurden schon durch Ihre Antworten auf andere Beiträge beantwortet und einiges hat uns in unserem Entschluß sehr bestärkt- ganz im Gegesatz zu zahlreichen anderen Publikationen.
    Eine letzte Frage noch: gibt es in SA /Jeddah auch skandinavische Schulen??
    Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße an Sie

    Susanne Nowak

    schrieb Susanne Nowak am

  • #20

    Es gab die Pruegelstrafe an Schulen in frueheren Jahren und es gab sie auch in Deutschland in frueheren Jahren - nur die frueheren Jahre sind in Deutschland laenger her. Es gibt auch noch die gerichtliche Pruegelstrafe z.B. wenn ein Moslem betrunken erwischt wird oder wenn er Alkohol kauft (auf dem schwarzen Markt oder von privaten Herstellern) oder wenn unverheiratete Paare zusammen erwischt werden (fuer beide!), etc.
    Es gibt auch noch die Todesstrafe, z.B. fuer Mord. Aber alternativ kann die Familie des Ermordeten Blutgeld verlangen - wenn kein erwachsener Mann in der Familie ist, muss der Moerder warten, bis ein Sohn volljaehrig wird und entscheidet: Hinrichtung oder Blutgeld. Vielleicht haben Sie in der Presse vor einigen Jahren den Fall der beiden irischen Krankenschwestern in SA verfolgt, die eine australische Kollegin ermordeten und ihre Kreditkarten benutzten. Der Bruder der Ermordeten entschied, dass er Blutgeld wollte, das dann die Steuerzahler aus UK zahlten. Die beiden Krankenschwestern wurden dann in UK verurteilt und sitzen jetzt wohl im Gefaengnis.

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #21

    Liebe Frau Kuhfittig, gab es in früheren Jahren noch die Prügelstrafe an Schulen? Und gibt es noch die gerichtliche Prügelstrafe in Saudi-Arabien?

    schrieb Lisa Mehl am

  • #22

    Pruegelstrafe ist streng verboten und wenn sich jemand nicht daran haelt, wird er/sie bestraft. Das gilt fuer LehrerInnen, aber auch fuer Eltern, obwohl da die Kontrolle schwieriger ist.
    Es ist auch verboten, dass Ehemaenner ihre Frauen schlagen, die Frau kann dann zum Gericht gehen und den Mann verklagen, der dann bestraft wird und die Ehe kann geschieden werden.
    Besonders jetzt wird sehr darauf geachtet, vor Jahren war das noch nicht so.

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #23

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,

    ich ziehe meinen Hut vor Ihnen. Eine Frage habe ich noch: inwieweit wird in Saudi-Arabien noch die Prügelstrafe in der Erziehung praktiziert?

    Mit guten Grüßen
    Angela Kalsen

    schrieb Angela Kalsen am

  • #24

    Liebe Frau Darwiche,

    danke fuer Ihre Zuschrift. ich war in Urlaub, deshalb die verspaetete Antwort. Bitte teilen Sie mir doch Ihre Telefonnummer mit (geku @ sbm.net.sa (neue Adresse: .(JavaScript must be enabled to view this email address))), dann koennen wir Ihre Frage diskutieren, denn ich weiss nicht, als was Sie sich bewerben wollen. Falls Sie in Jeddah leben oder in einer anderen Stadt und gelegentlich nach Jeddah kommen, koennen Sie bei uns vorbeischauen und ein Bewerbungsformular mitnehmen und ausfuellen. Allerdings sind wir nun bis 26. September geschlossen.
    Mit freundlichen Gruessen
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #25

    Sehr geehrte Damen und Herren
    ich lebe in saudi-arabien und bin interessiert bei Ihn zu arbeiten. Was benötige ich für die Bewerbung?
    mit freundlichen Grüßen
    nadin darwiche

    schrieb Nadin darwiche am

  • #26

    Eine Information fuer Frau Yvonne Schoeneck:

    Ich habe mich heute mit einer Freundin, die schon lange in SA ist, ueber ihren Wunsch unterhalten, ein Praktikum hier zu machen oder regulaer hier zu arbeiten.
    Sie sagte, dass die GTZ manchmal Leute sucht, auch Geologen, die hier eine Art Internship machen wollen. Die GTZ (Gesellschaft fuer technische Zusammenarbeit) bietet manchmal Arbeitsplaetze an, auch in SA: http://www.gtz.de  Die koennen auch Ihren Freund einladen, separat, dann koennten Sie sich hier in SA treffen. Versuchen Sie es mal. Viel Glueck!
    Viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #27

    Liebe Frau Schoeneck,

    Als unverheiratetes Paar koennen Sie offiziell nicht in SA einreisen. Es gibt Tricks, aber da muessten Sie Leute kennen und auch schon im Land sein, um das zu arrangieren.
    Wie ich oben schon geschrieben habe: falls Sie zwischen 15 und 35 Jahre alt sind (was ich annehme), wird es schwierig mit einem Visum. Die wollen hier keine jungen Frauen haben.
    Ich vermute, dass Sie auch deshalb wenig Chancen haben, da die Leute hier, wenn sie Fachkraefte aus dem Westen holen, berufserfahrene Leute haben moechten. Inwieweit Praktikanten akzeptiert werden, weiss ich nicht - wir akzeptieren keine, weil es fast unmoeglich ist, ein Visum fuer jemanden zu bekommen, “den man nicht braucht”.
    Nichtsdestotrotzquam: Sie koennten sich an der Universitaet in Jeddah, in Al Riyadh, etc. bewerben. Ich kenne einen Deutschen, der viele Jahre als Geologe hier in Jeddah an der Uni gearbeitet hat, jetzt aber pensioniert ist und zurueck in Deutschland) und ein Praktikum im Oelsektor koennen Sie sicherlich bei ARAMCO ableisten, falls die ein Visum besorgen. Hier eine Kontaktadresse:
    http://www.saudiaramco.com/irj/portal/anonymous?favlnk=/SaudiAramcoPublic/docs/New+Business/Contact+Us&ln=en
    Anfragen kostet ja nichts - nur nicht frustriert sein, wenns nicht klappt!
    Sie sollten parallel Ihre Fuehler in andere Laender ausstrecken!

    Alles Gute

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #28

    Liebe Frau Kuhfittig,
    ich möchte nach meinem 1. Staatsexamen einige Zeit im Ausland verbringen. Jeddah käme für mich auch in Frage. Jedoch muss es auch Möglichkeiten für meinen Freund geben, da wir zusammen ins Ausland gehen wollen. Wie sieht es in Saudi-Arabien, insbesondere in Jeddah, mit den geowissenschaftlichen Berufen aus. Gibt es Möglichkeiten ein Praktikum (1 Jahr) z.B. in der Ölbranche abzuleisten? Haben Sie diesbezüglich Informationen? Oder wissen Sie, an wen ich mich wenden könnte? Vielen dank für Ihre Antwort!
    Herzliche Grüße, Yvonne Schöneck

    schrieb Yvonne Schöneck am

  • #29

    Liebe Frau Temmar,

    rein theoretisch koennten Sie schon eine Arbeit finden in SA, auch Teilzeit, aber praktisch sind da einige Barrieren. Die erste ist schon mal die Sprache. Ohne Englisch kommen Sie hier nicht durch. Dann sind, soviel ich weiss, die psychiatrischen Dienste nicht sehr entwickelt, wahrscheinlich ist da kein oder wenig Bedarf an Fachpersonal. Krankenschwestern (nursen) kommen meist aus den Philippinen, weil die billiger sind als Fachkraefte aus dem Westen. Es gibt fuer verschiedene Bereiche auch maennliche Nursen, auch aus den Philippinen. Ich sehe auch keine Moeglichkeit im Behindertenbereich. Sie sind zu qualifiziert. Aber da Sie ohnehin hierherkommen, rate ich Ihnen, einen Crashkurs in Englisch zu machen (mit und ohne Job werden Sie sich hier leichter tun) und dann vor Ort einen Arbeitsplatz suchen. Sie brauchen ein Arbeitsvisum, aber hier arbeiten viele illegal, sie werden vor Ort rekrutiert, kriegen dann oft nicht das uebliche Gehalt, aber haben Arbeit. Es ist strafbar, aber es kommt meist nicht auf, die illegalen ArbeiterInnen werden dann “Voluntaere” genannt - es wird vorgegeben, sie arbeiten umsonst. Um ein Arbeitsvisum zu bekommen, muss man erst wieder ausreisen und mit dem neuen Visum wieder einreisen. Es ist alles etwas kompliziert.
    Versuchen Sie es einfach. Viel Glueck!

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #30

    Guten Tag Frau Kuhfittig,
    Zu allererst gratuliere ich Ihnen zu Ihrer fantastischen Arbeit die sie seit Jahren in Jeddah leisten. Ich ( Schweizerin )bin selbst ausbebildete Psychiatrieschwester, habe mit behinderten Menschen gearbeitet und weiss es ist sehr fordernd, es kommt aber vor allem sehr viel Freude und Dankbarkeit zurück.
    Auch wir,muslimische Familie mit 5 Kindern, werden uns im Sommer in Jeddah niederlassen. Mit Ihrer Erfahrung im medizinisch-therapeutischem Bereich,denken Sie es wäre für mich realistisch eine Arbeit in meinem Gebiet(gibt es Teilzeit in SA ?) zu finden?
    Habe nebst der Behindertenarbeit Erfahrungin der Psychiatrischen Krankenpflege, in der Geriatrie und der Gemeindepflege.Spreche leider kein arabisch und kaum Englisch.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Irene Temmar

    schrieb TEMMAR Irene am

  • #31

    Hallo Frau Kuhfittig,
    1000 Dank für die Infos, ich bin schon sehr gespannt auf alles Kommende. Das Haus, welches wir bekommen werden, ist komplett eingerichtet, allerdings möchte ich dem Ganzen eine etwas persönlichere Note geben und “dies” und “das” noch dazu kaufen - wie man des eben so macht… Ich freue mich auch ganz besonders sehr die Gegend zu erkunden. Also vielen Dank nochmals und herzliche Grüße nach Jeddah,
    Susan Eppinger

    schrieb Susan Eppinger am

  • #32

    Nachtrag fuer Frau Eppinger

    Ich habe ein bisschen gegoogelt. Es gibt viele Websites ueber KAUST. Hier ist eine Adresse – die erste leitet ueber zu einem interaktiven Plan (das ist die 2. Adresse).

    http://www.kaust.edu.sa/about/default.aspx

    http://www.kaust.edu.sa/interactive-map/kaust_preloader.swf 

    aber das sind nur zwei von vielen URLs

    KAUST ist 80 km von Jeddah entfernt (50 Meilen). Da verbietet sich ein schneller Einkaufsbummel in der Stadt, aber das ist auch nicht noetig, denn ich vermute, das KAUST Zentrum ist so aehnlich wie der ARAMCO Compound in der Eastern Province: Eine kleine Stadt (am Meer). Da gibt es alle Laeden, Dienstleistungsbetriebe, Kindergaerten und Schulen, einen Strand, an dem andere Regeln gelten als an den Straenden in Jeddah, da duerfen Frauen autofahren und ohne Abbayas herumgehen, also wirklich extraterritorial, es gibt Swimming Pools, Tenniscourts, etc. pp.
    Ich erinnere mich, dass das Management von ARAMCO einen Leitfaden herausgegeben hat, wie man Schnaps brennt, da es zu einigen Unfaellen gekommen war (wenn nicht gar zu Todesfaellen – aber das sind Geruechte). Die Leute wussten nichts ueber den Vorlauf, der nicht getrunken werden kann. Also ganz westlich.
    Wenn Sie dann mal nach Jeddah kommen, macht es sicher nicht viel aus, mal fuer eine limitierte Zeit die Abbaya zu tragen.
    Ich werde mit Freunden Ihre Fragen besprechen und mich nochmals melden, wenn ich neue Informationen finde.

    Viele Gruesse

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #33

    Liebe Frau Eppinger,

    Gleich zu Ihren Fragen:

    Es gibt Leute, u.a. eine Bekannte von mir, die sich weigern, eine Abbaya zu tragen. Sie wurde noch nicht darauf angesprochen, aber ich muss sagen, dass sie kaum ausgeht, hoechstens mal zum Brunch in eines der Hotels. Sie schickt ihren Mann zum Einkaufen. Ich trage eine Abbaya, teils, weil ich das Empfinden der Leute hier nicht strapazieren will und teils, weil man damit elegant aussieht, auch wenn man darunter verschwitzt ist, weil man schnell nach der Arbeit in die Stadt rennt.

    Sie koennen als Frau alleine ueber den Markt gehen und bummeln, und auch Taxi fahren, etc. Ich tue das seit 19 Jahren. Sie brauchen keinen Mann im Schlepptau.

    Sie koennen alleine einreisen. Vor 19 Jahren wurde ich im Flughafen von einer total schwarz vermummten Frau empfangen (mit schwarzen Handschuhen) und in ein Zimmer komplimentiert, bis sich meine Abholerfreunde gefunden hatten und mich mitnahmen. Aber jetzt ist das einfacher. Es kann aber sein, dass Ihr Sponsor jemanden schickt, der Sie mit einem Brief vom Flughafen abholt, damit Sie ihn verlassen koennen. Das ist aber manchmal so und manchmal anders.

    Schulferien: Ramadan, Hajj, Sommer. Die Ferien sind beweglich, aber es gibt seit neuestem einen 10-Jahre Ferienplan.
    Heuer sind die Schulferien vom 1. Juli bis 27. September, weil im September Ramadan ist. Die Hajferien sind dann ca. 6 Wochen spaeter – ich habe den Plan jetzt nicht hier, aber Sie werden wahrscheinlich ohnehin die Uni-Ferien brauchen.

    Deutsche Familien fuehlen sich offensichtlich wohl, sie haben sich eingewoehnt und leben ein weitgehend normales Leben, zumal da immer ein Mann dabei ist, der autofahren darf. Damit kann man schoene Ausfluege in die Umgebung machen, es gibt Buecher mit Vorschlaegen von Expats geschrieben und die Wueste ist einmalig schoen, auch das Meer bietet mit seinen Riffen und Inseln viel Erstaunliches. Es gibt eine deutsche (internationale) Schule, die Continental School, eine amerikanische Schule, eine franzoesische Schule – alles international, weil sie alle moeglichen Nationalitaeten akzeptieren, Englisch und Arabisch neben der Heimatsprache anbieten. Es gibt Konzerte, Theaterauffuehrungen, etc. meist in den Konsulaten, in Al Riyadh auch oeffentlich, was wirklich neu ist.

    Normal im Meer baden ist risky – Sie sollten immer an einen bewachten Strand gehen, denn hier gibt es Steinfische, die man kaum erkennen kann und die, wenn Sie drauftreten, den Tod in einer halben Stunde herbeifuehren. Ausserdem wuerde es die Moslems hier verletzen, wenn Sie einfach so im Meer baden. Es gibt Straende bei den grossen Hotels, man kann Wochenendhaeuschen am Meer mieten, etc. Also, man kann schon surfen und baden, aber besser bewacht.

    Ja, ich habe von der neuen Uni gehoert – sie soll eine exzellente Universitaet werden und fuer den Bau wurden alle verfuegbaren Arbeiter abberufen, so dass wir fast ein ganzes Jahr unser Shipment nicht aus dem Seehafen herausbekamen, weil keine Arbeiter mehr dort waren.

    Sie koennen Moebel und Einrichtungsgegenstaende hier kaufen, aber die meisten Wohnungen hier sind moebliert. Es gibt hier IKEA und auch englische und amerikanische und deutsche Geschaefte fuer Kuechen und andere Einrichtungen – und natuerlich auch arabische. Manche Expats richten sich ein arabisches Zimmer ein.

    Ich schrieb schon ueber die elektrischen Geraete, die man besser hier kauft, denn wenn sie aus dem Westen importiert sind, stimmt die Hertz-Zahl und sie sind fast immer fuer 110 und 220 Volt ausgerichtet, meist sogar automatisch.
    Dass es alle Industrie-Normen doppelt gibt, habe ich auch in einem meiner frueheren Briefe erwaehnt und dass man beim Einkaufen aufpassen muss, auch.

    Das ist im Augenblick alles, was mir einfaellt. Ich bitte die Regels, Ihnen zu schreiben, dann haben Sie eine Meinung mehr.

    Viele Gruesse

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #34

    Hallo Frau Kuhfittig, ich habe mit Interesse alle Beiträge gelesen. Mein Mann und ich ziehen mit unseren 3 Kindern im Herbst nach Jeddah - d.h. 80 km nördlich davon, auf den neu errichteten Universitätscampus.Mir schwirren 1000 Fragen durch den Kopf auf die ich nur ungenaue bis gar keine Antworten bekomme. Ich fliege für Lufthansa als Flugbegleiterin und kenne mich in der Welt relativ gut aus, auch mit Kulturen und Eigenheiten anderer Völker. Zu Saudi Arabien habe ich allerdings gar keinen Bezug und man hört sehr widersprechliche Aussagen über die Kultur, Religion und das Leben in diesem Land ganz Allgemein. Das man Rücksicht auf die Empfindungen der einheimischen Bevölkerung nimmt und sich entsprechend kleidet ist für mich kein Problem - obwohl ich nach wie vor Probleme mit der “schwarzen Hülle” habe, aber wie eingeschränkt fühlt sich ein Leben als Frau in diesem Land wirklich an? Es fällt schwer eine Vorstellung im Kopf zu entwickeln ohne dort gewesen zu sein. Vielleicht können Sie mir folgende Fragen beantworten, ich wäre Ihnen sehr dankbar:
    1. Muss man eine schwarze Abbaja wirklich tragen, oder genügt auch lange normal farbige Leinenkleidung?
    2. Kann ich als Frau alleine über den Markt gehen und bummeln, oder muss ich immer mein Mann im Schlepptau haben?
    3. Kann ich alleine einreisen und mich im Flughafengebäude normal bewegen? ( Visum natürlich vorhanden )
    4. Wann sind in SA Schulferien?
    5. Wie fühlen sich - Ihrer Meinung nach - deutsche Familien, welche für einige Zeit in SA leben?
    6. Kann man normal im Meer baden oder surfen?
    7. Das KAUS ( King Abdullah University of Sience and Technology) ist wohl als ” Exterritorial” eingestuft und eröffnet somit angeblich westlichen Menschen Möglichkeiten des “normalen Lebens”, was es sonst nicht so in SA geben soll. Haben Sie davon schon irgendwo gehört oder gelesen?
    8. Kann man in Jeddah Möbel und andere Einrichtungsgegenstände kaufen?
    Vielleicht haben Sie ja Zeit zum antworten und vielleicht haben Sie ja noch weitere interessante Anmerkungen, die für die ich sehr dankbar bin.
    Liebe Grüße aus München,
    Susan Eppinger

    schrieb Susan Eppinger am

  • #35

    Hallo Frau Wendt!

    Freue mich auf den Kontakt, hier meine Email:
    .(JavaScript must be enabled to view this email address)

    Bis bald

    Janine Schwerzel

    schrieb Janine Schwerzel am

  • #36

    Hallo Frau Kuhfittig,
    herzlichen Dank für Ihre Antwort.
    Mein Lebensgefährte und ich hatten uns die Möglichkeiten so, wie Sie schreiben, auch schon überlegt: am besten ist es wohl, man trifft sich in Bahrein, Dubai, oder sonst wo. Wenn er unten Fuss gefasst hat und Leute kennenlernt, gibt es evtl. auch die Möglichkeit, eine Einladung zu erhalten.
    Interessant auch, dass man selbst als Ehefrau keine Gewähr hat, ins Land zu kommen. Andererseits: da ich jenseits der 50 bin, steigen meine Chancen ja schon wieder !!!
    Schreiber in Ihrem Blog (Herr und Frau Schwerzel) schrieben, dass sie die Gründung einer IT-Firma in SA begleiten sollen. Evtl. könnten Sie mir den Kontakt zu Fam. Schwerzel herstellen, denn ich arbeite seit vielen Jahren in einer IT-Firma, bin also “branchenvertraut”! Vielleicht hab ich ja Glück…
    Herzliche Grüße - Gudrun Wendt
    Für Ihre Tipps danke ich Ihnen sehr - irgendwie hat es mir gut getan zu hören/lesen, dass man (Frau) “unter Umständen” doch irgendwie nach SA einreisen könnte.

    schrieb Gudrun Wendt am

  • #37

    Liebe Frau Wendt,

    ja, das stimmt. Auch Carla Bruni durfte ihren Nicolas nicht nach SA begleiten. Soweit die offizielle Version. Ich weiss aber von einem Fall aus erster Hand, dass die Tochter eines befreundeten Paares ihre Eltern hier besucht hat und zwar zusammen mit ihrem Freund.
    Allerdings kommt es darauf an, wer einlaedt. Nur Saudis koennen Besucher einladen, ein Expat kann nicht. Und es kommt auch darauf an, als was man eingeladen wird. Wir vom Center koennen Referenten einladen, wenn ihr Beruf in unserem Center gebraucht wird.
    Nun kaeme es darauf an, ob Sie einen Sponsor finden, der Sie einlaedt und auch einen Grund fuer die Einladung findet. Wenn es ein sehr hohes Tier ist, braucht er vermutlich keinen Grund.
    Wenn Sie mal hier sind, ist es auch nicht mehr so gefaehrlich wie noch vor 20 Jahren, wenn Sie z.B. zusammen im Auto erwischt werden. Als ich herkam, waren sogar verheiratete Paare bestrebt, ihren Trauschein mit sich zu fuehren, da mal (einem ondit zufolge) ein britisches Paar im Gefaengnis landete, weil es sich nicht als Ehepaar ausweisen konnte. Unsere Krankengymnastin heiratete sogar ihren Verlobten (den sie hier kennengelernt hatte) “vor dem Scheich”, um einen arabischen Trauschein zu bekommen, den die Mutawas (Religionspolizisten) lesen konnten. Aber wie gesagt, das ist jetzt alles lockerer und ich fahre oft mit (maennlichen) Bekannten im Auto und wir sind noch nie angehalten worden, obwohl es immer wieder Strassenkontrollen gibt (aber wohl eher aus forensischen Gruenden, nicht aus religioesen).
    Also, es kommt fuer Sie darauf an, ob Sie einen Sponsor finden, der Sie einlaedt.
    Wenn Sie einen Job suchen, ist es besser, das von Deutschland aus zu tun. Es gibt hier auch Arbeitslosigkeit und die sogenannte Saudiisation, d.h. Betriebe muessen eine sich jaehrlich erhoehende Prozentzahl von Saudis einstellen. Wenn Sie als Besucher hier sind, reicht die Zeit wohl nicht aus, um einen Arbeitsplatz zu finden und mit einem Besuchervisum duerfen Sie ja nicht arbeiten. In der Administration sind die Jobs rar, denn die saudischen Frauen haben nur limitierten Zugang zu Jobs, sie sind Lehrerinnen, Aerztinnen oder in der Administration. Dazu kommt, dass Sie ausser Englisch auch Arabisch sprechen und schreiben sollten. Wenn Sie nur Englisch sprechen/schreiben, engt das die Zahl der Arbeitsplaetze wiederum ein.
    Das Besuchervisum heisst seit neuem “business visa” wohl weil die meisten Besucher Geschaeftsleute sind.
    Am besten waere es, wenn Ihr Lebensgefaehrte dann, wenn er hier vor Ort ist, versucht, eine Einladung fuer Sie zu bekommen und eventuell auch die Fuehler nach einem Job ausstreckt. .
    Sie koennen es auch mit dem Transit-Trick versuchen. Sie fliegen z.B. Frankfurt – Al Riyadh - Bahrein (oder Dhoha,etc.) - Frankfurt und koennen dann 3 Tage Transit in SA verbringen, wenn Sie mal hier sind, koennen Sie das auf 5 Tage ausdehnen. Melden Sie sich bei der Golf-Visa-Agentur in Berlin (Tel. Nr. 030-80961952; Frau Awada; E-Mail : .(JavaScript must be enabled to view this email address); URL: http://www.visa-golf.de/). Sie koennen ja jetzt allein in einem Hotel wohnen. Ob sie bei Ihrem Lebensgefaehrten wohnen koennen, weiss ich nicht, das kommt darauf an, in welcher Umgebung er wohnt. Rein arabisch? Sehr religioes? Leute, die ihm wohlwollen? Die ihn verpetzen? in einem internationalen Compound?
    Frauen, die aelter sind als 15 und juenger als 35 haben oft Schwierigkeiten mit der Einreise. Die wollen hier keine jungen Frauen haben, ausser, sie sind dringend noetig, wie z.B. Krankenschwestern.
    Sie koennen auch Ihren Lebensgefaehrten in Bahrein treffen oder in Qatar, oder in einem der Emirate - Sie fliegen dorthin und er fliegt oder faehrt mit dem Auto dorthin. Aber Sie wollen wohl lieber nach SA kommen.
    Buchen Sie keine Reise bei einer Reiseagentur. Studiosus bietet an, soviel ich weiss und auch die MS Deutschland war hier. Aber Sie sind die ganze Zeit in einer Gruppe mit Fuehrung (”Bewachung”) unterwegs und koennen die Gruppe nicht verlassen. Ausserdem sind diese Reisen ziemlich teuer.
    Um die Liste zu vervollstaendigen: Heirat waere auch eine Loesung (aber selbst dann kann es Ihnen passieren, dass niemand es fuer noetig findet, Sie einzuladen).

    Ich wuensche Ihnen viel Glueck!

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #38

    hallo Frau Kuhfittig,
    mein Lebensgefährte beabsichtigt, einen befristeten Vertrag für SA zu unterschreiben. Unsere Freude über die neue Aufgabe und Herausforderung wurde jedoch jäh getrübt, als man uns sagte, dass ich ihn nicht besuchen dürfe, da wir nicht verheiratet sind. Gibt es denn aus Ihrer Erfahrung eine Möglichkeit, dennoch ins Land zu kommen?
    Für mich wäre es natürlich auch interessant, eine Stelle in Riad anzutreten, ich habe allerdings die Befürchtung, dass es für mich im kaufmännisch-administrativen Bereich nicht so einfach sein wird, etwas passendes zu finden.
    Haben Sie evtl. einen Tipp für mich, wie man a) ins Land kommt und b) evtl. einen Job bekommt?
    Herzliche Grüße - Gudrun Wendt

    schrieb Gudrun Wendt am

  • #39

    Nachdem ich festgestellt habe, dass es mehrere “Auswanderer” gibt, die nach SA kommen wollen, denke ich, es ist an der Zeit fuer einige Informationen.
    Bringen Sie keine Elektrogeraete aus Deutschland mit, erstens: es gibt hier deutsche Produkte, zweitens, sie sind meist billiger als in Deutschland, und drittens, SA arbeitet mit 60 Hertz, waehrend Deutschland mit 50 Hertz arbeitet. Manche Geraete funktionieren zwar, aber wer weiss, wie lange.
    Hier gibt es alles doppelt und deshalb muss man beim Einkaufen und beim Betreiben aufpassen:
    es gibt Fahrenheit und Celsius (Thermometer sind meist doppelt ausgelegt)
    es gibt inches und Zentimeter (Metermasse zeigen meist beides an, hinten inches und vorne Zentimeter oder vice versa)
    es gibt die Papiermasse A und B - B passt nicht in die Drucker sieht mit A zusammen in Ordnern schlampig aus,
    es gibt Unzen und Gramm - auf den Lebensmittelbehaeltern ist meist beides aufgedruckt, darum erscheinen die Kilo- und Gramm-Angaben immer so unrund,
    es gibt Gluehbirnen mit Bajonettverschlusss und welche mit Schraubverschluss - aufpassen, sonst sitzt man da und kann nicht austauschen
    in allen Haeusern gibt es 110 Volt und 220 Volt - oft nicht gekennzeichnet. Man blaest seinen Rekordern etc. gerne das Lebenslicht aus. Die Werkstaetten sind darauf eingerichtet. Nachdem ich verschiedene Geraete ruiniert hatte, liess ich das ganze Haus auf 220 V umstellen - dasselbe taten wir im Center, weil die Lehrer dauernd mit kaputten Geraeten ankamen,
    es gibt soviele verschiedene Stecker (Zwei-Pol, Drei-Pol,flache Pole, runde Pole, etc., dass man immer eine Handvoll verschiedener Adapter braucht, um einigermassen klarzukommen,
    hier wird sowohl nach dem Hijra-Kalender (ein Mondkalender, der 11 Tage kuerzer ist als unserer) und nach unserem Gregorianischen Kalender gerechnet. Die Feste gehen nach dem Hijra-Kalender (Ramadan und Pilgerzeit), internationale Kompanien benutzen den Gregorianischen Kalender, fuer unsere Eltern nehmen wir den Hijra-Kalender, etc. pp. Es gibt kleine Rechner, mit denen man umrechnen kann und in unserem Mainframe-Computer ist eine Umrechentabelle vorhanden.
    Es gibt neben dem Mond-Hijra auch einen Sonnen-Hijra, der 365 Tage hat wie unser Gregorianischer Kalender. Er wird von Bauern und Gaertnern benutzt, weil die Jahreszeiten immer auf dieselben Monate fallen. Die Monate sind nach dem Zodiak benannt (Tierkreis). Aus unerfindlichen Gruenden (bisher habe ich das noch nicht herausbekommen)wird der Nationalfeiertag nach dem Sonnen-Hijra berechnet, er ist immer am 1. Tag der Waage; dieser Tag faellt immer auf den 23. September. Nun meinen manche Expats, der Nationalfeiertag ist am 23. September. Ist er nicht. Er ist am 1. Tag der Waage (das ist Korinthenkakerei, aber ich finde es wichtig zu wissen, wie das zusammenhaengt).
    Manchmal stimmt die Umrechnung nicht (und auf den gedruckten Kalendern mit beiden Angaben passen ploetzlich die Tage nicht mehr zusammen) weil jeder Monat nur dann anfaengt, wenn jemand die erste Mondsichel gesehen hat. Nach der Berechnung muesste sie schon (oder noch nicht) da sein, aber zwei Maenner (oder vier Frauen) haben sie gesehen, bzw. nicht gesehen. Dann muessen wir alle Einladungen umrechnen und neu drucken - auch der Ramadan faengt nie nach dem berechneten Kalender an, sondern dann, wenn jemand den Mond gesehen hat,
    Das ganze Durcheinander mit den Waren kommt daher, dass sie aus allen moeglichen Laendern eingefuehrt werden, die Importeure aber nicht gezwungen wurden, ihre Normen anzupassen.
    Solange man das weiss, ist es gut, aber es kostet Nerven, wenn man das alles erst nach und nach entdecken muss.
    Das war jetzt ein bisschen viel.

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #40

    Hallo Frau Hegestweiler!
    Vielen Dank für die Emailadresse.
    Ich freue mich schon auf regen Kontakt!

    Liebe Grüße

    Janine Schwerzel

    schrieb Janine Schwerze am

  • #41

    Post fuer Frau Schwerzel,

    Frau Regel, die auch hier im Strang geschrieben und sich wegen ihres Hundes nach SA erkundigt hat, ist vorgestern mit Ehemann, Hund und Katze gut in Jeddah gelandet. Sie will mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Bitte, Frau Schwerzel, schreiben Sie mich unter geku @ sbm.net.sa (neue Adresse: .(JavaScript must be enabled to view this email address)) an, dann schicke ich Ihnen Frau Regels E-Mail Adresse.

    (Irgendetwas stimmt mit meinem Rechner nicht, entweder diese Mail wird jetzt zweimal erscheinen oder gar nicht)

    Gruss Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #42

    Hallo Frau Schwerzel,
    eine Dame des Deutschen Damenkreises würde gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen.Ihre e-mail Adresse ist:umtareq@gmx.net . Sie lebt schon 30 Jahre hier und kann Ihnen sicher noch mehr sagen.
    Alles Gute
    A Hegestweiler

    schrieb Annette Hegestweiler am

  • #43

    Hallo Frau Hegestweiler,

    Ihre Info´s zu den Compounds sind ja super. Ich werde gleich mal im Internet schauen, was ich da so noch drüber finden kann (Bilder etc.) Hört sich auf alle Fälle schon mal vielversprechend an. Danke dafür!!!!


    Hallo Frau Kuhfittig,

    Ihnen auch vielen Dank, dass Sie den deutschsprachigen Damenkreis auf mich aufmerksam gemacht haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn so ein Kontakt zustande kommen würde.

    Liebe Grüße
    Ihre

    Janine Schwerzel

    schrieb Janine Schwerzel am

  • #44

    Hallo, liebe Familie Schwerzel,

    ich habe an eine Kontaktperson des deutschsprachigen Damenkreises geschrieben und angefragt, wer Lust haette, sich mit Ihnen per Mail auszutauschen. Ich warte noch auf Antwort und werde mich dann wieder melden.
    Frau Hegestweiler hat Ihnen ja schon viel Information und Antwort auf Ihre Fragen gegeben, dem kann ich im Augenblick nichts hinzufuegen.

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #45

    Hallo Familie Schwerzel, spezielle chatrooms kenne ich nicht diesbzgl.
    Aber zu den Compounds gilt es vorneweg mehreres zu sagen.
    Viele “Westler” wohnen in Sharbatly-Village (1000 Häuser),Basateen (groß) und Sierra Village (auch groß).Vorteil man hat Sport,-Unterhaltungsmöglichkeiten,Internet,Kinder und Erwachsene bewegen sich frei mit Fahrrad,Auto etc.
    Oft Supermärkte direkt im Compound,Friseur,Bankautomat, Reinigung usw. ebenfalls.
    Liebe Grüße
    A.Hegestweiler

    schrieb Annette Hegestweiler am

  • #46

    Hallo Frau Kuhfittig,
    Hallo Frau Hegestweiler,

    Ihnen auch frohe Ostern! Vielen lieben Dank für Ihre Kommentare, wir haben uns sehr darüber gefreut, doch so viel positives über die ausländischen (deutsch + englischsprachige) Communities in SA zu lesen. Wir sind natürlich viel im Internet und versuchen uns ein Bild über die zukünftige Lebenssituation für uns als Familie zu machen. Derzeit sind wir besonders daran interessiert uns nach einem guten Wohnsizt zu erkundigen. Es gibt doch sehr viele Compounds in den Städten Al Riyadh und in Jeddah. Welche sind Ihrer Meinung nach denn besonders hervorzuheben?

    Weiterhin würde besonders ich gerne schon vorab Kontakt zu anderen Frauen(Deutsche, Briten, Amerikaner, etc) in SA aufnehmen, um sich auszutausche und kennenzulernen. Gibt es Chatrooms/Foren, die Sie besonders empfehlen können?

    Viele Grüße
    Ihre

    Janine Schwerzel

    schrieb Janine Schwerzel am

  • #47

    Hallo Familie Schwerzel, wie Ihnen ja Frau Kuhfftig schon ausführlich geschrieben hat gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten mit Deutschen aber auch vielen anderen Nationalitäten Kontakt aufzunehmen.
    Der deutsche Damenkreis ist zwischenzeitlich international,wir sind Frauen aus verschiedenen Ländern,es wird Deutsch, Englisch und auch Arabisch gesprochen.Außerdem veranstalten die Deutschen (SGB),die Amerikaner (ABG und AIWG) und die Briten (BWG)viele Events,vom Frühstück bis zum Business Lunch und private Aktivitäten,von Darts,Tennis,usw. Langweilig wird es Ihnen da sicher nicht. Außerdem gibt es viele Internat. Schulen,von Dt-Englisch-Französisch-Arabisch etc.
    Ihnen alles Gute und auf bald.
    Annette hegestweiler

    schrieb Annette Hegestweiler am

  • #48

    Guten Morgen und frohe Ostern,

    ja, es gibt eine deutsche community, in Al Riyadh und in Jeddah. Es gibt auch Deutsche in kleineren Orten, z.B. in Taif. Es sind ungefaehr 1000 Deutsche in SA (so wurde mir gesagt), die community ist klein, verglichen z.B. mit USA und UK und auch Frankreich. Es gibt eine deutsche Schule in Al Riyadh und in Jeddah (mit Kindergarten bzw. Vorschule) und beim Generalkonsulat einen deutschsprachigen Damenkreis (also auch fuer Schweizerinnen und Oesterreicherinnen und andere, die deutsch sprechen). Da gibt es einen Literaturkreis, einen Kochkreis, etc. pp. Die armen Maenner haben keinen Maennerkreis, aber die helfen oft bei den internationalen Filmfestspielen (die jetzt wieder laufen unter der Schirmherrschaft des deutschen und des franzoesischen Konsulats). In den verschiedenen Konsulaten finden immer wieder Konzerte statt. Es gibt eine deutschsprachige Buchausleihe an der deutschen Schule. Und privat gibt es auch Kontakte. Es tun sich Gruppen zusammen, die Ausfluege in die Umgebung unternehmen und da gibt es sehr viel zu sehen. Ich rate Ihnen, einen 4-wheel-drive zu kaufen, denn so einer ist immer gut fuer Ausfluege offroad. Offroadfahren ist wirklich fantastisch. Leider konnte ich das nicht in SA tun, aber ich konnte im Oman und in den Emiraten fahren. Auch im Stadtverkehr sind Sie sicherer mit einem so schweren Wagen.
    Haben Sie noch bestimmte Fragen? Dann ist es leichter fuer mich, einen Kommentar zu schreiben.

    Bis demnaechst
    Viele Gruesse

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #49

    Hallo Frau Kuhfittig,

    mit großer Begeisterung haben meine Frau und ich Ihre Erfahrungsberichte und natürlich auch die anliegenden Kommentare gelesen. Wir sind ein junges Ehepaar aus Deutschland und haben eine kleine Tochter im Alter von fast zwei Jahren. Angestellt bin ich bei einer großen IT-Firma in Deutschland welche Kontakte zu saudi-arabischen Investoren hat. In der Planung für nächstes Jahr ist die Gründung einer Firma in Saudi-Arabien. Diese soll ich betreuen und mit aufbauen. Wie Sie sich vorstellen können, stellen sich für uns viele Fragen was den Aufenthalt in SA angeht. Konkrete Fragen wären:

    Gibt es eine deutsche Community in Jeddah oder Riad? Weiterhin wäre es gut, wenn wir schon im voraus über ein Forum erste Kontakte finden könnten. Wir möchen gerne so gut vorbereitet wie möglich unseren Aufenthalt in SA starten und sind grundsätzlich positiv und euphorisch eingestellt.

    Derzeit stehen wir ganz am Anfang unserer Planung und sind für jede Hilfe und Unterstützung dankbar.

    Viele Grüße

    Janine & Elton Schwerzel

    schrieb Elton u. Janine Schwerzel am

  • #50

    Sehr geehrter Herr Ganter,

    es hat auf jeden Fall Sinn, ein Land zu besuchen, das man nicht kennt, manchmal kommt viel spaeter etwas Positives dabei heraus, mit dem man nicht gerechnet hat.
    Ein Tag in Jeddah ist zu kurz, um Kontakte zu knuepfen, aber genug, um mal das Terrain zu sondieren. Kontakte koennen Sie ueberall knuepfen, denn die grossen Firmen haben in jeder groesseren Stadt in SA Zweigstellen. Ausserdem arbeiten viele Businessmen aus Jeddah in Al Riyadh.
    Es gibt ein Jeddah Economic Forum und es gibt (oder gab mal) eine Saudi-German Business-Group - aber ob die noch existiert, weiss ich nicht.Sie koennten im Internet nach “Al Juffali” suchen, die haben ihr Headoffice in Jeddah und sind oder waren bei der Saudi-German Group beteiligt, vielleicht waren sie sogar die Initiatoren.
    Ich finde, dass der Architektenbund schon im Voraus Kontakte herstellen sollte, wenn er schon diese Reise organisiert. Wenn nicht, sollten Sie nun sofort anfangen, im Internet nach Firmen zu suchen und diese anschreiben/anmailen oder anrufen, damit Sie vor Ort keine Zeit verlieren. 
    Oft wissen deutsche Geschaeftsleute nicht, dass zum Geschaeftsverkehr zw. SA und Deutschland nur 3 Tage in der Woche zur Verfuegung stehen, Do und Fr ist Wochenende in SA, Sa und So in Europa. Also stehen nur Mo, Di und Mi zur Verfuegung.
    In SA ist man schon interessiert am Bauen fuer Behinderte, ich hatte erst kuerzlich das Proposal fuer eine Doktorarbeit zu begutachten (in finanzieller und behindertespezifischer Hinsicht- nicht die Doktorarbeit selbst!!), die sich mit Bauten und speziellen Einrichtungen fuer Behinderte beschaeftigte.

    Viel Glueck
    und viele Gruesse

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #51

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,

    ich bin Inhaber eines seit 20 Jahren in Deutschland mit dem Bauen für behinderte Menschen beschäftigtes Architekturbüros.

    Der Architektenbund organisiert fuer den Zeitraum 8.-15. Mai 2009 eine Wirtschaftserkundungsreise, die fuer einen Tag auch nach Jeddah fuehrt.

    Wie sind Ihre Erfahrungen? Macht es fuer uns Sinn, sich an dieser Reise zu beteiligen um Kontakte zu knuepfen, damit wir unsere Dienstleistungen in Saudi Arabien anbieten koennen?

     


    Saudi arabien

    schrieb Urs Ganter am

  • #52

    Liebe Frau Regel,

    ich wuensche Ihnen viel Glueck fuer Ihren Anfang in SA. Sie koennen mich ueber die E-Mail des Help-Centers erreichen, dann koennen wir Kontakt aufnehmen;
    mailto:geku @ sbm.net.sa (neue Adresse: .(JavaScript must be enabled to view this email address))
    Viele Gruesse und frohe Ostern

    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #53

    Liebe Frau Kuhfittig,
    vielen Dan für Ihre zahlreichen Tips. Heute sind nun auch endlich für Mensch und Hund die Visas da. Nach Ostern werden mein Mann und ich unsere Arbeit in Jeddah beginnen. Ich freu mich auf eventuellen weiteren Kontakt vor Ort.
    Liebe Grüsse aus dem Schwarzwald
    Nadine Regel

    schrieb Nadine Regel am

  • #54

    Liebe Frau Taieb,

    ich habe mich bei Freunden erkundigt, die mir sagten, dass Sie
    erstens bei Berlitz School anfragen sollen, die gibt es in mehreren Staedten in SA und die suchen immer Leute fuer Sprachen
    zweitens eine Anzeige in die Frankfurter Allgemeine, die Sueddeutsche oder die Arab News (hier ist die URL: http://www.arabnews.com), eine englischsprachige Zeitung in SA, setzen sollten, die wird von vielen Leuten gelesen, die Ihnen ein Angebot machen koennen
    drittens bei Konsulaten und Botschaften in SA nachfragen, die immer wieder Deutschkurse fur Nicht-Deutsche anbieten.
    Ich hoffe, Sie haben Erfolg!
    Viele Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #55

    Liebe Frau Kuhfittig,
    ich habe ihren Bericht über Ihre Arbeit in Jeddah mit großem Interesse gelesen.
    Ich bin Diplom Pädagogin der Erwachsenbildung mit dem Unterrichtsfach Deutsch als Fremdsprache und auf Arbeitssuche in Saudi Arabien. Leider konnte ich bislang via Internet keine Schule bzw. Universität in Saudi Arabien ausfindig machen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten. Es wäre toll,wenn Sie mir einen Tipp für Bewerbungen in Jeddah oder anderen saudischen Städten geben geben könnten.
    Mit frendlichen Grüßen
    T. Taieb

    schrieb T. Taieb am

  • #56

    Liebe Frau Hegestweiler,
    schoen, dass Sie einen Kommentar geschickt haben -denn ich habe gleich einen Anschlag auf Sie vor.
    Ich bin Frequenzbeobachterin fuer die Deutsche Welle. Ich bin aber der einzige Monitor in Saudi-Arabien und ich weiss, dass die Techniker der Deutschen Welle froh waeren, wenn sie noch einen haetten (oder mehrere).
    Falls Sie einen Weltempfaenger haben und einen Zugang zum Internet, (und Zeit und Lust) koennten Sie einspringen. Sie sind ja vermutlich noch ein bisschen laenger in SA.
    Sie koennen mich unter der Help-Center Adresse erreichen: geku @ sbm.net.sa (neue Adresse: .(JavaScript must be enabled to view this email address)) - ich kann Ihnen dann eine Kontaktadresse der Deutschen Welle geben und mehr Informationen.
    Freundliche Gruesse
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #57

    Hallo Frau Kuffitigh,

    mit Interesse habe ich Ihren Bericht gelesen.
    Ich lebe seit knapp 2 Jahren in Jeddah,im Sharbatly Compound.Mein Mann und meine 3 Kinder (deutsche und englische Schulen)leben ebenfalls hier.
    Wir fühlen uns sehr wohl.Ich bin Dipl. Soz.Päd und Psychoonkologin und habe 20 Jahre Klinikerfahrung.Momentan arbeite ich im US Konsulat.Ich kann nur allen Frauen die Interesse an Jeddah haben, empfehlen auch wirklich die positiven Seiten zu sehen die ein solcher Auslandsaufenthalt mit sich bringt!
    Vielleicht auf ein Wiederhören/sehen in der Zukunft.
    Annette Hegestweiler

    schrieb Annette Hegestweiler am

  • #58

    Nachtrag:
    hier sind noch ein paar Tips:
    Es gibt in Jeddah einen deutschsprachigen Damenkreis beim Generalkonsulat.
    Es gibt hier einige gute Tieraerzte, ich kann Ihnen die Namen und Strassenkarten besorgen (hier kriegt man Strassenkarten, weil niemand die Strassen-Namen kennt - ausser es ist eine der grossen Verkehrsadern).
    Sie muessen Ihren Hund bei der Fluggesellschaft fuer den Flug anmelden. Da erfahren Sie auch, ob Sie ihn in die Kabine mitnehmen koennen oder ob er in das Tier-Kompartment kommt, das ist temperiert und hat ausreichenden Druck. Mir wurde mal von Lufthansa gesagt, dass pro Flug nur ein Hund und eine Katze mitfliegen kann. Sie erfahren dann auch die Masse der Transportkiste, die sind naemlich vorgegeben.
    Das wars - vielleicht faellt mir noch mehr ein, dann melde ich mich wieder.
    GK

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #59

    Ich habe 18 Hunde, ich habe eine kleine Tier-Rettungs-Station (ich habe auch viele Katzen und andere Tiere), aber alle meine Tiere sind streunende Tiere aus Jeddah. Hin und wieder habe ich Katzen mit nach Deutschland genommen, aber jetzt brauchen sie einen Chip und das wird teuer. Man kann Tiere mit herbringen, es ist vor Jahren mal passiert, dass sie kleine Hunde nicht hereingelassen haben, sondern nur grosse Hunde, die als Wachhunde deklariert waren, Katzen wurden bisher immer hereingelassen. Aber dieses Procedere wechselt hin und wieder. Wenn Sie den Hund mitbringen, muss er eine komplette Impfkarte haben und ein Gesundheitszeugnis von einem Veterinaeramt, das von der Saudischen Botschaft in Berlin bestaetigt, also gestempelt sein muss. Das Geld muessen Sie ueberweisen und die Giroueberweisung mit dem Gesundheitszeugnis (und Rueckkuvert) mitschicken. Ich lasse mir immer ein Doppel des Gesundheitszeugnisses geben (und machen Sie bitte auch eine Kopie von der Ueberweisung) falls die Botschaft die Dokumente verschlampt, das kommt naemlich vor. Am allerbesten waere natuerlich, wenn er einen Identifikationschip haette. Es kann sogar sein, dass das eine Voraussetzung ist, da bin ich mir aber nicht sicher. Das kostet leider.
    Hier die Adresse und Tel.Nr. der Saudischen Botschaft (sie legen Wert auf die Bezeichung “Botschaft des Koenigreiches Saudi Arabien”)

    Botschaft des Koenigreiches Saudi-Arabien Konsular-Abteilung
    Kurfürstendamm 63
    10707 Berlin
    Tel. 030 8 89 25 - 0

    Ich hatte mal eine Bankverbindung, allerdings in Bonn, als Berlin noch nicht Hauptstadt war. Die neue Bank kenne ich nicht.
    Am besten, Sie fragen nach, wie es im Augenblick mit den Hunden steht. Aber Sie muessen oft anrufen, die Leute nehmen oft auch waehrend der Dienststunden Telefongespraeche nicht an, weil sie nicht am Platz sind oder vielleicht auch nicht gestoert werden wollen. Vielleicht ist es gescheiter, das ganze schriftlich zu machen.
    Lassen Sie den Hund nicht frei laufen (besser mit Leine), wenn im Compound Moslems wohnen. Die fuerchten sich oft sehr vor Hunden, weil Hunde im Islam als unrein gelten, auf der anderen Seite haben viele Moslems selbst Hunde. Aber wenn Moslems einen Hund anfassen, muessen sie sich siebenmal waschen, 6mal mit Sand und einmal mit Wasser und Seife. Die sehr religioesen halten sich daran, die meisten nicht, bei uns im Compound kommen immer die Kinder aller Altersstufen und wollen meine Hunde sehen und streicheln - das tun sie, aber man merkt ihnen die Selbstueberwindung an. Ausserhalb des Compounds koennen Sie den Hund auch nicht laufen lassen, das ist zu gefaehrlich mit dem Verkehr. Wenn es ein Compound nur fuer Expats ist, ist es auch nicht zu empfehlen, ihn frei laufen zu lassen, wenn er die Moeglichkeit hat, den Compound zu verlassen.
    Wenn Sie in Jeddah sind, rufen Sie mich mal an, das Center hat die Nummer 6631113, meine Nebenstelle ist 2035.
    Fangen Sie jetzt an mit den Logistics fuer Ihren Hund, das kann dauern.
    Viele Gruesse und viel Glueck
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #60

    Liebe Frau Kuhfittig,
    mit großem Interesse habe ich Ihre Berichte gelesen und muss sagen, richtig toll wie sie Ihren “Mann” stehen. Ich selber (34 Jahre) habe einen tolles Angebot als Spa-Managerin in Jeddah bekommen. Aus Ihren Berichten habe ich jetzt schon eine Menge erfahren und es war sehr hilfreich zu hören, dass es als alleinreisende Frau nicht gefährlich ist, wie es hier in Deutschland doch viel erzählt wird. Ich fliege am 30.1. und mein Mann kommt nach meiner Probezeit nach. Jetzt meine Fragen, in der Hoffnung Sie können mir weiterhelfen: Wir möchten unseren Hund mitnehmen. Ist das Leben mit einem Hund im Compound erlaubt? Hat der Hund in Jeddah die Möglichkeit frei zu laufen? Das auswärtige Amt konnte mir leider keine Auskunft geben. Laut BOtschaft SAudi-Arabien in Berlin ist es kein Problem, jedoch konkrete Aussagen habe ich auch dort nicht erhalten. Mit Ihrer langjährigen Erfahrung in Saudi-Arabien, können Sie mir vielleicht weiterhelfen.
    Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue mich auf eine Antwort
    Liebe Grüße aus dem verschneitem Schwarzwald
    Nadine

    schrieb Nadine am

  • #61

    Ich habe eine deutsche Kollegin, die hier in Al Riyadh lebt, gefragt wegen der Steuernachzahlung. Sie sagte, das sei mal im Gespraech gewesen, aber wurde dann fallengelassen.
    Sie zahlt natuerlich auch keine Einkommensteuer, aber muss ihr Haus in Deutschland versteuern, das sie von ihrer Mutter geerbt hat. Es gibt also noch Moeglichkeiten fuer Zugriff.

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #62

    Hallo, Frau Jeltsch,

    ich musste und muss keine Steuern zahlen, solange ich hier in Saudi-Arabien bin, denn Deutschland hat kein Steuerabkommen mit SA. Ich zahle auch keine Steuern fuer das Geld, das ich in Deutschland auf der Bank habe. Aber ich muss Einkommensteuer bezahlen fuer die Pension, die ich in Deutschland bekomme (mit der Begruendung, dass ich sie ja in Deutschland erworben habe). Sobald ich nach Deutschland zurueckkomme, werde ich wieder total veranlagt. Von einer Nachzahlung weiss ich nichts - ich kann mir nicht vorstellen, dass das Finanzamt darauf besteht, nachdem die ja nicht wissen, was ich verdient habe. Ich muss mich selbst mal erkundigen. Von den anderen Deutschen, die hier sind, hat das noch niemand erwaehnt - ich nehme an, die haetten sich darueber ausgelassen, wenn es so waere.
    Ich bekam meine Pension schon am Anfang des akademischen Jahres, in dem ich 65 wurde, hatte aber die Auflage, dass ich bis zum Geburtstag nur eine begrenzte Summe verdienen durfte. Ich ging in der Zeit auf Halbzeit (und schickte die Bestaetigung zur Besoldungsstelle), aber das war Unsinn, ich bekam das halbe Gehalt und war de facto doch den ganzen Tag im Center - es ging nicht anders.
    Nun muss ich jedes Jahr ein Formular ausfuellen und vom Generalkonsulat bestaetigen lassen, dass ich noch am Leben bin, sonst wuerde die Pension gestoppt.
    Ich habe einen Bausparvertrag, bekomme aber kein Geld vom Staat dafuer, ich habe nur, was ich selbst einzahle.
    Ich darf seltsamerweise eine Wohnung in Deutschland haben, darf aber nicht gemeldet sein. Ich hatte das nicht geglaubt und deswegen bei zwei verschienen Gemeinden angerufen, aber es stimmt).Das ist auch der Grund, warum ich mir keinen neuen schoenen Fuehrerschein ausstellen lassen kann - ich habe noch das haessliche alte Papier von 1958. (Hier in SA wurde mir mal ein internationaler Fuehrerschein ausgestellt, weil ich den fuer eine Tour im Oman brauchte, ich darf aber hier natuerlich nicht chauffieren).
    Wenn ich einen neuen Pass brauche, wird er vom Generalkonsulat hier ausgestellt.
    Expats (das sind wir Gastarbeiter) bekommen ihr Gehalt, aber keine Renten- oder Alters-Versicherung. Am Ende der Arbeitszeit bekommt man das Indemnity-Geld, anstatt einer Rente oder Pension fuer jedes Jahr ein Monatsgehalt (fuer die ersten 5 Jahr ein halbes).
    Ich habe hier eine Krankenversicherung vom Arbeitgeber und lasse meine deutsche Krankenversicherung weiterlaufen. Eigentlich muesste ich jetzt nur noch zu 30 % versichert sein, weil ich ja als verbeamtete Pensionaerin 70% Beihilfe bekomme, aber die Versicherung verlangt einen Aufschlag von 30 % wegen des Auslandsaufenthaltes. Schade um das Geld, denn ich bin nie krank.
    Wenn Sie an einer deutschen Schule hier arbeiten, werden Sie wahrscheinlich entsandt und bekommen Ihr Gehalt weiter von Deutschland. Ich bin (war)beurlaubt und bekam mein Gehalt hier.
    Hier habe ich ein Gehalt und ein Package, d.i. eine Wohnung, Wasser und Elektrizitaet frei, eine Kranken- und Unfallversicherung, freie Telefonate in Jeddah, einen Chauffeur mit Auto wenn noetig (auf Bestellung), und einen Flug nach Deutschland per Jahr.
    Das alles habe ich so nach und nach erfahren, am Anfang wusste ich nicht genau, was alles auf mich zukommt.

    Mit vielen Gruessen
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #63

    Liebe Frau Kuhfittig!

    schade, dass es die deutsche Bürokratie Ihnen so schwer gemacht hat! Eigentlich sollte man so ein Engagement ja erst recht unterstützen! Dazu noch eine Frage: wie verhalten sich die deutschen Steuerbehörden? Nachdem man in Saudi-Arabien ja keine Steuern zahlen muss, wird der deutsche Staat ja schon begierig warten, was Sie in Deutschland “nachzuzahlen” haben (und selbst wenn Sie keinen Lohn bekommen haben sollten, dann wahrscheinlich “geldwerte Vorteile” wie z.B. freies Wohnen, was dann immer noch schön besteuert werden kann)... Können Sie zu dem Thema mehr sagen? Ich überlege z.Z., ein Angebot anzunehmen, wenn aber nachher einem der Heimatstadt wieder die Hälfte des Lohnes abnimmt, dann lohnt sich das Ganze nicht…
    Vielen Dank im Voraus.

    schrieb Claudia Jeltsch am

  • #64

    Fuer Frau Kira Al Talebani und Herr Courtie:

    Ich habe so lange nicht geantwortet, weil ich 12 Tage in Deutschland war - die Schulen hatten Hajj-Ferien (Pilgerzeit).
    Mit der deutschen Schule Jeddah haben wir sehr guten Kontakt, wir laden uns gegenseitig zu allen Veranstaltungen ein und besuchen uns auch gegenseitig mit Klassen bzw. Vorschulgruppen. Das deutsche Generalkonsulat ist verantwortlich fuer die deutsche Schule Jeddah, die sich uebrigens internationale Schule nennt. Es gibt auch eine in Al Riyadh.
    Das Leben in Saudia ist viel einfacher, als es die Medien in Deutschland glauben machen. Es wird leider oft nur negatives berichtet. Seit den 18 Jahren, die ich hier bin, hat sich auch viel geaendert, besonders auch seit der neue Koenig regiert.
    Frauen koennen nun allein in einem Hotel wohnen, alleine reisen,
    Auslaender brauchen keinen Reisebrief mehr, um die Stadt zu verlassen, Auslaender koennen Grund und Boden erwerben. Ich gehe seit Jahren ohne Kopfschleier in die Stadt, ich trage nur die Abbaya, den schwarzen Mantel. Ich habe noch nie Schwierigkeiten mit Saudis gehabt. Ich fahre alleine Taxi, das ich von der Strasse weg anheuere. Ich werde auch nicht mehr mit einem Brief meines Sponsors vom Flughafen abgeholt, wenn ich reise.
    Ein Erlebnis hatte ich mit einem saudischen Taxifahrer, der mich uebers Ohr hauen wollte. (Das war ein einmaliges Erlebnis - im allgemeinen wird man nicht betrogen, besonders nicht in Laeden, aber handeln ist moeglich). Ich war alleine um Mitternacht im Flughafen und brachte einen Besucher weg. Zurueck wollte ich mit einem Taxi fahren, weil ich unseren Fahrer weggeschickt hatte, um ihn nicht stundenlang warten zu lassen. Ich fragte nach dem Preis - mehrere male, aber bekam keine Antwort. Ich wusste, dass der Preis damals 50 Riyals war. Als ich ausstieg, zeigte die Taxameteruhr 100 SAR. Ich sagte, dass ich das nicht zahlen wuerde. Er ging nicht herunter. Da drohte ich ihm, ich wuerde die ganze Nacht in seinem Auto sitzen bleiben, bis er nachgeben wuerde. Da bekam er Panik, denn er wuerde (mit einer Frau im Auto) keinen Passagier mehr kriegen. Frauen sind um diese Zeit ohnehin nicht alleine unterwegs und Maenner setzen sich nicht zu einer Frau ins Auto (sie steigen auch nicht in einen Lift, wenn eine Frau drin ist). Sie haben vermutlich Angst, es wuerde ihnen etwas angehaengt. Ich hatten nur einen 100-Riyal-Schein, der Taxifahrer konnte nicht herausgeben, da musste ich mir von unserem Nachtguard (alle Compounds sind verschlossen, fast alle haben Guards) 50 Riyals borgen. 
    Es gibt (passt in diese Zeit), bei IKEA Weihnachtssschmuck, und in den Laeden kuenstliche Tannenbaeume, in den Supermaerkten Lebkuchen, etc. Als ich 1990 hierherkam, waren Weihnachtsbaeume verboten und wurden konfisziert und wenn (wie geschehen in den Appartments der Krankenschwestern eines Krankenhauses) man Weihnachtsdekorationen durch die Fenster in den Zimmern sehen konnten, wurden die Bewohner darauf hingewiesen, dass das verboten sei und entfernt werden muesse. Sogar die Neujahrsdekorationen in einem Hotel wurden damals konfisziert. Das wuerde jetzt nicht mehr passieren.
    Man kann Freundschaften zu arabischen/saudischen Frauen aufbauen, obwohl man evtl. hin und wieder seltsame Erfahrungen machen kann (meiner Englischlehrerin passiert). Sie lud die Mutter eines Kindes zum Tee ein, die sie im Kindergarten kennengelernt hatte. Diese Frau sagte, dass sie nicht kommen wuerde, um nicht vom westlichen Lebensstil beeinflusst zu werden. Davon scheint es mehrere zu geben.
    Hospitationen sind moeglich, wir schickten mal alle unsere Lehrer in die internationalen Schulen (englisch und arabisch), damit sie mit nicht behinderten Kindern zusammentreffen konnten. Es ist naemlich schwierig, behinderte Kinder zu beturteilen, wenn man keine Erfahrung mit nicht behinderten Kindern hat. Man ueberbewertet die behinderten Kinder schnell und denkt gar nicht daran, wieviel nicht behinderte Kinder im gleichen Alter koennen.
    Es ist nicht schwierig, als alleinstehende Frau (verheiratet oder single)und Christin in Jeddah zu leben.
    Ueber laenderuebergreifende Projekte weiss ich wenig, wir haben sie mit Kollegen von Schulen fuer Behinderte, aber nicht nur mit Frauen, auch mit Maennern und haben vor allem Kontakte jetzt mit unserem Symposium Ende Januar und waehred des Jahres durch Besuche. Wir haben auch Kontakte zu VSA (Very Special Arts), gesponsert von Maria Shriver-Kennedy und vertreten es in Saudia (VSA KSA) und zu Special Olympics. Wir hatten letzten Sommer einen Lehrer und einen Schueler zu einer Kilimandscharo-Besteigung geschickt mit einer britischen Gruppe “Enham Kilimanjaro Challenge”(http://www.enham.org.uk/pages/the_enham_kilimanjaro_challenge_2008.html 
    Soviel fuer jetzt.
    Ich antworte gerne auf weitere Fragen.
    Mit vielen Gruessen
    Gerda Kuhfittig

    schrieb Gerda Kuhfittig am

  • #65

    Liebe Frau Kuhfittig -
    ihr Beitrag ist sehr informativ. Besonders die Sichtweise der europäischen Frauen, die dort leben, interessiert mich. Außerdem würde ich gerne wissen, ob es möglich ist Kontakte zu saudischen Frauen zu knüpfen, die z.B. an Universitäten oder in Behörden, Schulen oder Krankenhäusern arbeiten. Können sich Frauen in den Compounds ungehindert treffen? Gibt es länderübergreifende Projekte von Frauen in Djiddah?
    Wie schwierig ist es Ihrer Meinung nach als verheiratete Frau in Djiddah zu leben?
    Es würde mich freuen von Ihnen zu hören -
    mit kollegialen Grüßen
    D. Courtie

    schrieb D. Courtie am

  • #66

    Sehr geehrte Frau Kuhfittig,

    mit Interesse habe ich Ihren Bericht gelesen.
    Es ist schön zu sehen und zu wissen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen auch in diesem Teil der Erde gefördert und beschult werden.
    Nach Lehrtätigkeiten im In- und Ausland ( u.a. Ägypten) habe ich nun im Februar 2008 meinen Vorbereitungsdienst für das Sonderschullehramt begonnen. Kann aufgrund meiner Erfahrungen verkürzen und werde voraussichtlich Ende des laufenden Schuljahres mit dem 2. Staatsexamen abschließen.
    Ich informiere mich zur Zeit über Saudi Arabien, über das Leben in diesem Land als Frau und Christin. Die Deutsche Schule Jeddah sucht LehrerInnen und mein Mann und ich überlegen, ob es dort eine Zukunft für uns geben könnte. Deshalb informiere ich mich detailliert, so weit das über das Internet geht, über Lebensbedingungen, Gesetze und so weiter.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und bin sehr beeindruckt von Ihrer Arbeit.

    Viele Grüße aus Berlin, Kira Al-Talebani

    schrieb Kira Al-Talebani am

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