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Lehrermangel

VBE: Gewaltiger Lehrermangel rollt auf Deutschland zu 20.11.2008, 21:51

In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden bis 2025 Hunderttausende von Lehrer/inne/n fehlen. Angesichts dieses drohenden Lehrermangels besteht nach Aussagen der VBE die einzige Lösung darin, Image und Qualifikation des Lehrerstandes massiv aufzuwerten.

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  • (geändert: )

Im Jahr 2008 teilt der VBE mit:

„Ein gewaltiger Lehrermangel kommt in den nächsten 15 Jahren auf Deutschland, Österreich und die Schweiz zu“, warnte heute der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der österreichischen Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer (GÖD) und dem Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) in Wien. [...]

„In Deutschland werden bis zu 400.000 Lehrerinnen und Lehrer in den nächsten 15 Jahren aus Altersgründen ausscheiden“, warnte Ludwig Eckinger. „Doch werden für je 100 ausscheidende Kolleginnen und Kollegen nur 50 neu in den Lehrerberuf kommen.“ Ein zu geringes Ansehen des Lehrerberufes und schwierige Lehr- und Lernbedingungen an den meisten Schulen in Deutschland seien die Ursachen dafür, so Eckinger, dass zu wenig junge Menschen ein Lehramtsstudium aufnehmen und erfolgreich absolvieren würden.

VBE, Pressemitteilung 41 vom 20.11.2008: Schulen ohne Lehrer kein Zukunftsmodell

Eine Lehrergewerkschaft (in diesem Fall: der VBE, Verband Bildung und Erziehung) gestaltet solche Prognosen natürlich immer großzügig. Doch selbst wenn wir die Zahlen halbieren, würden in Deutschland um 2025 rund 100.000 LehrerInnen fehlen, was mehr als ein sehr großes Desaster wäre. Hoffentlich haben die zuständigen PolitikerInnen die Pressemeldung des VBE auch gelesen, und hoffentlich denken sie etwas weiter als bis zur nächsten Wahl.

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Kommentare

10

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  • #1

    Warum nicht einfach das Land verlassen? Die gesellschaftliche Stimmung scheint ich doch mehr und mehr in die Richtung “Lehrer sind chronische Versager” zu verschieben.
    Ich muss ehrlich sagen, ich habe schon vor dem Beginn meines Lehramtsstudiums entschieden, die BRD später zu verlassen. Soll sich die deutsche Politik in Fragen der Bildung noch zwei Jahrzehnte etwas vorlügen - ich bin dann an einem anderen Ort, an dem Bildung noch etwas bedeutet und der Lehrerberuf nicht stigmatisiert ist. Selbst wenn das ein geringerer Verdienst bedeutet. Geld hat keinen Wert. Und wo wir schon einmal bei Verdienst sind: ich möchte lieber in einem Land leben in dem ich mir auch meinen Lebensunterhalt >verdiene< und das Geld nicht einfach so bekomme, weil ich ein Beamter bin.

    schrieb Seecamel am

  • #2

    @ Pauker
    Deinen Vorschlag zum Bodensitzen finde ich toll.
    Natürlich findet sich da auch ein pädagogisches Konzept als Grundlage. Es ist ja auch viel gesünder auf dem Boden zu sitzen, als auf diesen gefährlichen Stühlen…

    @Mister M.
    Also ich bin zwar noch kein Referendar, sondern noch im Studium, aber das mit dem Weltverbesserer passt schon ein bisschen.
    Ich glaube, dass man als Lehrer auch viel Gutes weitergeben kann.

    Die Bedingungen bzw. die Aussichten sind manchmal wirklich nicht so gut. Aber auch wenn ich im Westen z.B. deutlich mehr im Referendariat verdienen könnte, möchte ich hier bleiben…

    Ich kenne aber auch ehem. Kommilitonen die in den Westen umziehen mussten, weil sie hier nicht genommen wurden… das macht schon nachdenklich…

    schrieb powerglide am

  • #3

    @Mister M.

    Ich denke, mit “Altruist” trifft es am besten den Nagel auf den Kopf ;)

    Nun bin ich zwar kein Referendar, betreue aber selbigen. Ich denke, die Studienbedingungen im Osten (ohne Studiengeld) sind noch ganz gut, obwohl auch hier das “Bodensitzen” ein Thema ist, denn Lehrer werden ja nicht mehr separat in Lehrer-Kursen (wie an pädagogischen Hochschulen) ausgebildet, sondern in der “allgemeinen Masse”.

    Nach dem Studium verlassen dann doch die meisten Referendare den Osten, denn spätestens im Referendariat spürt man, dass man so richtig gar nicht erwünscht ist. Außerdem - wenn überhaupt - bekommen ja Referendare nur befristete Anstellungen, meist 1 Jahr. Denn: es geht nicht um die ausgebildete Fachkombination (die vielleicht auch benötigt wird)—> es geht um “Stück"zahlen (Lehrer/Schüler), weil Lehrer letztendlich Geld kosten.

    Zum Ende eines Schuljahres bleibt immer die Ungewissheit, ob es im neuen Schuljahr weitergeht.

    Ich denke, es wird im Osten irgendwann auch das Problem des Lehrermangels auftreten - nur viele Jahre später als in den alten Bundesländern. Der Grund liegt auf der Hand: Politiker denken nur in Zeitintervallen von Wahlperioden. Danach sind sie nicht mehr zur Verantwortung zu ziehen.

    Es passiert, was passieren muss, und weiter oben bereits beschrieben wurde: jetzt NIEMAND, irgendwann wieder JEDER.

    schrieb Pauker am

  • #4

    @Pauker:
    Mich würde interessieren, warum sich unter diesen Bedingungen überhaupt noch Referendare in Ostdeutschland ausbilden lassen?

    Sind das alles Altruisten, unverbesserliche Weltverbesserer?

    Eine Antwort interessiert mich wirklich, vielleicht ist ja hier ein Ost-Referendar?

    schrieb Mister M. am

  • #5

    Als Ost-Lehrer merkt man diesen “Trend” nicht wirklich. Jährlich werden hunderte von Stellen gestrichen, alle Lehrer arbeiten in Teilzeit. Referendare werden nicht in den Schuldienst übernommen, egal, welche Noten sie haben. Diese Tendenz hält dank drastisch fallender Schülerzahlen auch in den nächsten 15 Jahren an. Der Lehrer-Job ist hier ein unsicherer Job, es ist nachvollziehbar, dass junge Leute diesen Beruf meiden. Es wird also auch bald nichts mehr von hier “abzuwerben” geben, denn es kommt nicht viel Nachwuchs.

    PS: Achso, in der PISA-Studie sind wir natürlich die Nummer “EINS”

    schrieb Pauker am

  • #6

    Zu “Ich”:

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht,
    aber:

    Wer sagt denn, dass ein Kandidat mit der Note 4 ein schlechter Lehrer ist? Ich kenne Kollegen, die schlecht abgeschnitten haben und trotzdem gute Lehrer sind. Ist es immer noch nicht angekommen, dass nach den Zeiten, als eine 2 im zweiten Staatsexamen schon ein Desaster bedeutete, heute der Wind rauer weht?

    Die Vorstellungen der diversen Seminarleiter weicht doch auch von der Realität der Schule bzw. der Schüler ab. In meinem Seminar konnten sich die Seminarleiter nicht einmal auf eine einheitliche Vorgehensweise bei den Unterrichtsentwürfen einigen.
    Und dann kommt es auch noch darauf an, wer im Prüfungsausschuss sitzt. Eine Kollegin, bei der sich das ganze Kollegium Sorgen gemacht hatte, ist in der UPP mit zwei Durchschnittsstunden gut bewertet worden. Andere Kollegen, die mit 1 oder 2 vorbewertet waren, sind in der UPP durchgefallen. Wie kann man da noch nach Noten beurteilen, wer ein guter Lehrer ist.

    Was ich sehe, ist die Wiedereinführung von Sonderregelungen für Seiteneinsteiger, die mich fragen lassen, warum ich das ganze Referendariat durchziehen musste, obwohl ich schon das “Richtige” studiert habe. Diese Seiteneinsteiger sind nämlich zu meiner Zeit trotz ihres Alters auch noch verbeamtet worden. Ich nicht. Ich war “zu alt”.

    schrieb Jedermann am

  • #7

    An eine Deputatserhöhung glaube ich nicht so recht - da wurde in der Vergangenheit doch zu viel dran geschraubt.
    Aber was noch schlimmer ist: Jetzt wird ein paar Jahre lang JEDER eingestellt. Einstellungsvoraussetzung: Er hat die Note 4 im Examen und kann geradeaus laufen. Und Ungeeignete durchfallen zu lassen, das werden sich die SEminare mehrfach überlegen müssen.
    Und danach? Dann wird wieder 10 Jahre NIEMAND genommen, auch die besten nicht. Denn alle Planstellen sind ja auf Jahrzehnte hinaus besetzt - mit lauter Luschen. Die werden für die Schule schlecht sein, für die Schüler, auch für sich selbst - aber hauptsache, im Wahlkampf kann keiner sagen, dass man nicht alles getan hat, um den Unterrichtsausfall einzudämmen.

    schrieb Ich am

  • #8

    An unserem kirchlichen Gym gab es in den letzten Jahren bis zu 8 Klassen pro Schulhar mit über 33 Schülern (eine 8. Klasse mit 36). Ich glaube aber nicht, dass man nochmal an den Klassenstärken dreht, eher am Stundendeputat. Zusammenbrüche der Lehrkräfte von Korrekturfächern sind vorprogrammiert!

    schrieb Anonymus am

  • #9

    Warum sollen kirchliche Schulen ausgenommen sein? Ha!
    Denken Sie etwa, dass die kirchlichen Schulen überhaupt noch Lehrkräfte abbekommen, wenn allen, aber auch allen Absolventen eine Staatsstelle angetragen wird?
    Dass die Privatschule eine Insel der Seligen ist, kann man getrost ins Reich der Fabel verweisen.

    schrieb Stirnrunzler am

  • #10

    40 Kinder pro Klasse* und das Problem ist gelöst. Kosten: Nur ein paar Stühle und Tische, das sollte doch drin sein. Notfalls führt man ein “Stuhlgeld” ein, ähnlich dem “Büchergeld”. Und wer nicht zahlt, muss halt stehen, da können sich die Schüler gleich an die Uni gewöhnen: Vorbereitung auf das “reale Leben” nennt man das.

    Alternativ erklärt man die neue Sozialform “Bodensitzen” zum pädagogischen Non-Plus-Ultra. Den Bildunsforschern fällt dazu sicherlich etwas ein. Vergleichsstudien mit Afrika könnten auf die Überlegenheit dieser Sozialform hinweisen.

    *: Privat- und kirchliche Schulen natürlich ausgenommen.

    schrieb Mister M. am

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