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Deutschunterricht

Lyrik in der Mittelstufe (Skript) 13.09.2006, 16:18

Lyrik in der Mittelstufe - Literaturliste + Zusammenfassung (Prüfungsskript zur Referendariatsprüfung Deutsch).

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Es folgt der Inhalt des Skripts, das Sie hier auch als Skript "Lyrik in der Mittelstufe" (PDF) herunterladen und ausdrucken können.

 


 

 

Literaturliste für die mündliche Prüfung im Fach Deutsch Kurs X/Y

Thema: Lyrik in der Mittelstufe

  • Hassenstein, Friedrich, „Gedichte im Unterricht: Didaktik des Gedichts“, in: Lange, Günter u. a. (Hg.), Taschenbuch des Deutschunterrichts, Band 2: Literaturdidaktik, Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 1994, 633-646.
  • Korte, Hermann, „Lyrik im Unterricht“, in: Bogdal, Klaus-Michael und Korte, Hermann (Hrsg.), Grundzüge der Literaturdidaktik, 2002, 203-216.
  • Spinner, Kaspar, „Gedichtvergleich im Unterricht“, in: Praxis Deutsch 105/1991, S. 11-15.
  • Waldmann, Günter: Produktiver Umgang mit Lyrik, Hohengehren: Schneider Verlag, 1998, S. 1-19, 274-278. - Beachten Sie hierzu auch unsere Arbeitsblätter zur Lyrik, die sich an dieses Buch anlehnen

Zusammenfassung: Lyrik in der Mittelstufe

Analytischer vs. produktiver, handlungsorientierter Zugang (z.B. Spinner)

Heute dominiert der produktionsorientierte, schüleraktivierende, kreative Zugang zu Lyrik, der mit dem traditionellen analytischen Erschließen von Gedichten verbunden wird.

analytischer Zugang--->produktiver, handlungsorientierten Zugang
(Waldmann, Haas, Spinner)
Der Paradigmenwechsel wurde eingeleitet durch
- Kognitivismus -> Interpretation sind vom Vorwissen des Lesers abhängig)
- Rezeptionsästhetik (-> dass der Leser nicht passiv Literatur rezipiert, sondern die Bedeutung des Textes mitschafft )

hat seine Wurzeln in der werkimmanenten Interpretation der 50er Jahre ->
Gedicht als abgeschlossene Einheit, der Leser interessiert nicht, es geht vielmehr darum einen Bezug zwischen Inhalt und Form herzustellen (Form als Spiegel des Inhalts): wie ein Gedicht Inhalte durch
• Stilmittel,
• Bilder
• Metrum und Rhythmus
• Reim etc.
ausdrückt.

Es geht um die Analyse sprachlicher Merkmale und der Form des Gedichts ->
Interpretation der Gesamtaussage

-> dominante Methode ist UG (Unterrichtsgespräch), (Fragenkatalog zu bestimmten Stilmerkmalen)

Kritik an
* Formalismus ->demotivierend
* Lehrerzentrierung
* Passivität der Schüler
* einseitig kognitiver Ansatz

 

Bsp: Waldmann, lässt lyr. Merkmale von Gedichten produktiv erkunden (z.B. experimentieren mit Reim, um selbst das Merkmal Reim kennen zu lernen)
-> nicht Schreibwerkstatt, sondern Einführung in die Lyrik über die produktive Erfassung

Interpretieren durch Visualisieren, durch Vertonen, durch Vortragen und szenisches Darstellen, durch Parodieren und Umschreiben (in ein anderes Genre umwandeln, Lücken füllen… ).

Die analytische Interpretation wird weiter praktiziert -> auch für „produktiv-kreative Didaktiker“ (wie Spinner) bleiben analyt. Verfahren aktuell -> Bsp: der Vergleich von Gedichten als schüleraktivierendes analytisches Verfahren

Kritik (klingt bei Hassenstein an, und z. T. auch bei Korte):

  • könnte zu einer Beliebigkeit der Interpretation führen -> aber: durch die Aufgabenstellung verhinderbar (-> Darstellungen müssen begründet werden, Bezug zum Text muss gewahrt werden, Textsortenmerkmale müssen erfüllt sein. Bsp: Parodie muss gewisse Merkmale erfüllen)
  • Bewertung ist schwierig -> Hassenstein gegen Bewertung (Waldmann gegen Noten) -> aber: kommt auf die Aufgabenstellung an -> eine Parodie ist z.B. bewertbar (sind die Formmerkmale erfüllt?), szenisches Darstellen ist auch bewertbar -> vorher Kriterien erarbeiten mit den Schülern
  • Korte: Ausblendung der Geschichtlichkeit -> bestimmte Gedichte lassen sich nur im historischen Kontext verstehen

Vorteile:

  • man kann verschiedenen Lernertypen gerecht werden
  • Selbsttätigkeit erhöht den Lerneffekt
  • Lernen als ganzheitlicher Prozess -> verschiedene Lernkanäle werden angesprochen
  • erweiteter Lernbegriff: nicht nur fachliches, sondern auch sozial-kommunikatives, persönlichkeitsbildendes Lernen (szenisches Darstellen -> GA, Kreativität als Lernziel)

Warum eignet sich Lyrik besonders für produktive Ansätze?

  • semantische Offenheit, Mehrdeutigkeit
  • Kürze
  • expressive Sprachfunktion -> ideales Genre, um Gefühle auszudrücken
  • eng verbunden mit Musik

Warum Lyrik in der Mittelstufe unterrichten?

  • Pubertät, in der die Jugendlichen mit stark emotional aufgeladenen Themen beschäftigt sind -> Identitätsfindung, Liebe
  • Lyrik als expressives Genre, das für Gefühlsausdruck prädestiniert ist -> spricht sie an -> eigner Gefühlsausdruck
  • Spinner: Lyrik als Medium der Auseinandersetzung mit Subjektivität ist für Jugendliche im Prozess der Identitätsfindung besonders interessant ->
  • Nähe zur Musik -> E

Ziele des Lyrikunterrichts in der Mittelstufe:

  • Sprachbewusstsein, Sensibilisierung für sprachlichen Ausdruck entwickeln
  • Ausdrucksvermögen erweitern, Freude am Umgang mit Sprache
  • Entfaltung von Kreativität
  • interpretatorisches Handwerkszeug erwerben
  • historisches Verständnis schärfen (diachrone Behandlung von Liebeslyrik)
  • Vieldeutigkeit ertragen (Ambiguitätstoleranz entwickeln)
  • Lyrik als Mittel des Selbstausdrucks, Form der Bewältigung von Krisen (Bsp: Lyrik von Essgestörten) -> expressives Genre
  • Auseinandersetzung mit Thema der Identität

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