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Intelligenzforschung

Motivation vor allem bei schwächeren Schüler/innen effektiv 19.06.2011, 21:41

Unmotivierter Schüler
Bild: flickr-User Orange42 [CC by]

»Der ist klug - aber stinkfaul.« In solchen Kategorien definieren Lehrer/innen die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler/innen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Motivation tatsächlich einen wesentlichen Einfluss auf die kognitive Leistung hat - vor allem in den niedereren IQ-Rängen. Für den Unterricht bedeutet das: Je »dümmer« der Schüler, desto wichtiger die Motivation.

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  • (geändert: )

Wenn Lehrer/innen über die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler/innen sprechen, dann beschränkt sich das häufig auf:

  • Note 1: klug und fleißig
  • Note 2: klug
  • Note 3: klug, aber faul
  • Note 3/4: dumm, aber fleißig
  • Note 4/5: dumm
  • Note 5/6:dumm und faul

Für die Definition der Leistungsfähigkeit von Schüler/innen werden in diesem Paradigma vornehmlich zwei Parameter verwendet: die kognitive Leistungsfähigkeit und die Arbeitsbereitschaft.

Studie: Hoher IQ-Wert durch Motivation

Diese Vorstellung entspricht der aktuellen Studie “Role of test motivation in intelligence testing” (Der Einfluss der Motivation bei Intelligenztests). Zuerst wurde eine Metastudie durchgeführt, in der der Einfluss von materiellen Belohnungen (Geld, Geschenke ...) auf das Ergebnis des Intelligenztests untersucht wurde. Diese extrinsische Motivation führte im Durchschnitt zu einem um knapp 10 Punkte besseren Abschneiden; die IQ-Steigerung war vor allem bei Personen mit niedererem IQ zu beobachten. Die zentrale Fragestellung eines weiteren Experiments (zwei Untersuchungszeitpunkte mit zwölf Jahren Abstand) bestand darin, einen Zusammenhang zwischen dem allgemeinen Erfolg im Leben und dem IQ herzustellen. “Erfolg” wurde differenziert betrachtet (akademische Laufbahn, Arbeitsmarkt, Kriminalität ...). Zwar, so die Studie, lässt sich aus dem IQ-Wert ableiten, wie erfolgreich jemand im Leben sein wird. Sobald jedoch die Größe “Motivation” aus dem Ergebnis herausgerechnet wird, ist der IQ nur noch ausschlaggebend für die akademische Karriere:

Mit diesen Daten konnten die Psychologen erfolgreich zeigen, dass die IQ-Zahl offenbar nicht alles erzählt. Ihr Intelligenz-Bestandteil zeigte sich vor allem als mit dem akademischen Werdegang korreliert (was nicht überrascht), während Erfolg in anderen Lebensbereichen vor allem von dem aus unterschiedlichen Quellen herrührenden Faktor Motivation bestimmt wird.

telepolis 30.05.2011: Ist der IQ eine Messgröße für die Intelligenz oder für das Bemühen?

Schlussfolgerungen für den Unterricht

1. Motivierte Schüler/innen bringen mehr Leistung. 2. Je dümmer die Schüler/innen sind, desto effektiver wirken externe Anreize. Der Begriff “dümmer” wurde hier trotz seines despektierlichen Charakters mit Bedacht gewählt. “Schwächer” würde die Wahrheit nicht treffen, da eine schwache Leistung viele Ursachen haben kann (klug, aber faul; fleißig, aber dumm; fehlende Sprachkenntnisse usw.). Leider tritt lösen gerade “dumme” Schüler/innen oft ein destruktives Verhalten der Lehrer/in aus: Die Schüler/innen kapieren nichts und arbeiten nicht mit, weshalb sich die Lehrer/in für den Unterricht keine Mühe gibt. Dadurch sinkt die Motivation, womit Verständnis und Arbeitswille eine weitere Stufe sinken. Wichtig ist ein antizyklisches Vorgehen: Je doofer die Schüler/innen sich anstellen, desto mehr sollte darauf geachtet werden, eine motivierende Umgebung zu schaffen. Der etwas unappetitliche Umkehrschluss: Je besser die Schüler/innen, desto weniger kann man durch Motivation erreichen.

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Kommentare

20

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  • #1

    Gequirlte Scheiße, würden meine Schüler sagen. Wer so viel Worte braucht, um sich gegenseitig zu beweisen, dass man besser ist, der braucht keine Schüler.

    schrieb Hoffmann am

  • #2

    Alles, was “doof” ist, macht Schule zu einem Unglück. Davon reden wir nicht. Ersetzen Sie doch einfach “doof” mit gut und alles bekommt eine andere Bedeutung. So “wird ein Schuh draus”. Alles hat zwei Seiten: vielleicht eine negative aber eben auch eine positive. Es gibt doofe Lehrer - aber es gibt eben auch gute. (Was für einer sind Sie denn - bei so apodiktischen Ausagen Ihrerseits?)
    Übrigens: Frau Prof. Elsbeth Stern hat das Buch : Lernen macht intelligent: Warum Begabung gefördert werden muss [Taschenbuch]
    geschrieben und hier die These aufgestellt, dass “Fleiß Grips schlägt”.
    „Fleiß schlägt Grips“ titelt „Bild der Wissenschaft“ im Jahre 2005 und stellt in dem Artikel fest, dass Fleiß mehr mit dem Lernerfolg von Kindern zu tun hat, als deren Intelligenz.
    Begabung ist wichtig, aber ein Weniger an Begabung kann durch ein Mehr an Lernen kompensiert werden, so die These der Kognitionspsychologen Aljoscha Neubauer und Elsbeth Stern. In: Neubauer, Aljoscha / Stern, Elsbeth: Lernen macht intelligent; Goldmann 2009.
    Das hat zunächst nichts mit Hochbegabung zu tun.
    Müssen Hochbegabte nicht lernen und fleißig sein?
    Keine sehr intelligente Bemerkung, die ich hier von oben zitiere:
    “würden sie nur ein wenig über den hohen tellerrand ihrer etwas kurzsichtigen und begrenzten, inklusion bringt Chaos, Sichtweise, hinaussehen, dann wäre viel gewonnen für ihre schüler und vielleicht sie selbst.”
    Über Inklusion darf man also keine andere Meinung haben als Sie?
    Man darf also Inklusion nicht als mehr schädlich als nützlich ansehen?
    Denn Sie wissen ja, wie es richtig zu sein hat.
    Es lebe der pluralistische Meinungsaustausch.
    Aber das ist ein anderes Thema über das man an anderer Stelle ausführlich diskutieren kann — und vielleicht in einem anderen Stil.

    Da kommt mir die Argumentation von Herrn Neffe sehr viel mehr entgegen. Ich bin zwar nicht seienr Meinung (und er nicht meiner), aber jeder lässt den anderen stehen. Mein Verständnis von Schule ist ein anderes, aber deswegen lasse ich sein Verständnis trotzdem stehen.
    Für mich hat ein Lehrer die Aufgabe, auf freundliche, strukturierte, konsequente und dem Schüler zugewandte Art den Schülern Inhalte nahezubringen, die sie kennen sollten, um bestehen zu können. Über die Art der Inhalte kann man immer streiten undtut dies seit ewiger Zeit.
    Und übrigens: Ich habe mich nie gequält im Dienst. Als Seminarlehrer war ich immer bemüht, meinen Referndaren, eine (meine) realistische Sicht auf Schule zu vermitteln— wobei jeder immer die Möglichkeit hat, sich seine eigene Sicht anzueignen—und nicht meine (wie das “missionarisch” veranlagte Lehrer leider tun).

    Günter Ganz

    schrieb Ganz am

  • #3

    lieber Günter ganz,

    vermutlich widerspricht sich Herr Neffe weniger als Sie sich selbst, denn wer behauptet, dass fleiss wichtiger sei, als Intelligenz, der sollte sich vom konzept einer hochbegabtenförderung lieber schnell verabschieden.
    wer, wie sie vermutlich, lediglich lernstoffkontrolle ausüben will, der scheint mir weniger geeignet für eine schule des 21. Jahrhunderts.

    würden sie nur ein wenig über den hohen tellerrand ihrer etwas kurzsichtigen und begrenzten, inklusion bringt Chaos, Sichtweise, hinaussehen, dann wäre viel gewonnen für ihre schüler und vielleicht sie selbst.

    nun zum Artikel: “motivierte Schülerinnen bringen mehr Leistung!”, diese aussage ist richtig.
    ergänzen möchte ich, doofe Lehrerinnen können leider nicht motivieren, meist demotivieren sie.
    unmotivierte lehrerinnen können ebenfalls nicht motivieren. oft liegt das an den umständen der aktuellen schule.
    doof umgesetzte lehrpläne demotivieren Lehrerinnnen und schülerinnen.
    doofe disziplinarmassnahmen demotivieren schülerinnen.
    doofe direktorinnen demotivieren lehrerinnen.
    doofe selektionsmechanismen demotivieren lehrerinnen und Schülerinnen.

    schrieb Oskar Schuelervater am

  • #4

    Wem ist damit gedient, wenn wir nach “Punkten” im Leben anderer suchen, um sie möglichst schnell möglichst weit abzuwerten?
    Natürlich geht das, was ich als SCHULE sehe, über die üblichen Lehrplanvollzugsanstalten hinaus und mag insofern etwas anderes sein als das, was Sie sich als “Schule” vorstellen.
    Für mich ist WISSEN ein Tunwort und folglich eine im Menschen bereits angelegte Fähigkeit, die man ihm gar nicht beibringen kann. Wenn Sie genau hinschauen, müssten Sie das sogar bei sich selbst bestätigt finden.
    Wenn Sie aber mit der Fähigkeit des Wissens begabt sind, dann müssen wir uns für die mal interessieren und ihr zeigen, dass wir sie schätzen und sehr an ihrer guten Entwicklung intersssiert sind - ich wenigstens. Anders als Sie, suche ich Ihnen nicht Wissen beizubringen - das haben Sie doch schon, jedoch sehr mit Beigebrachtem überfrachtet - sondern mich interessieren Ihre ORIGINALEN WISSENS-TALENTE.
    Sie kauen mir hier dauernd übernommenes Papierwissen aus der Vergangenheit vor. Viel interessanter wäre doch, wie Ihr originales WISSEN Sie von der Gegenwart in eine NEUE Zukunft bringt. Wieso soll ich mich auf Ihre angelernte Wirklichkeit einschwören lassen? Ihre wirkliche, sich original entwickelnde wäre doch viel interessanter - wenn Sie dabei wären.
    Für mich gibt es keine Legastheniker, für mich gibt es nur Menschen - wie Sie und mich. Wenn jemand das Talent hat, Worte auf bestimmte Weisen - es ist ja bei weitem nicht nur eine, also täuscht ein Begriff wie “Legasthenie” eine ganz verkehrte Situation vor - verkehrt zu schreiben, sehe ich darin eine hoch intelligente UNBEWUSSTE Leistung. Sie müssen einmal versuchen, die nachzumachen!
    Da wir alle - Dank Pädagogik - kaum eine Ahnung haben, verstehen wir auch nichts von den UNBEWUSSTEN Kräften und Wirkungen, die hier stecken. Die Pädagogik lügt uns an, indem sie so tut, als bewege das ganze Problem ausschließlich in dem bisschen BEWUSSTEN Spielraum, den sie dafür auf Papier “definiert”.
    Es ist einfach zu billig, wenn man zu zu stur dumm an alten Denkmustern festhalten will, alle Menschen, mit denen man auf die “herrschende” Weise nicht kann, in Sonder-Anstalten zu stecken.
    Die Pädagogik als herrschende Wissenschaft ist gescheitert.
    Was man beherrschen will, muss man erst mal bedienen lernen.
    Die aktuelle Frage ist, ob sie endlich DIENEN LERNEN will oder ob sie sich ganz der Lächerlichkeit anheimgibt.
    LERNEN - bedeutet: Fährten des Lebens folgen, eigene Erfahrungen sammeln. Man sollte den Pädagogen vielleicht den Kauf eines Herkunftswörterbuches nahelegen oder beim Einstieg in den Beruf eines schenken. Lehrer sollten endlich mit dem BEIBRINGEN aufhören und das VERMITTELN ganz extrem reduzieren - dann würden zwei der größten LERNhindernisse wenigstens stark reduziert.
    LEHREN heißt ein VORBILD FÜR LERNEN SEIN.
    Lehrer sind in der Regel die denkbar schlechtesten Vorbilder für Lernen - mir sind Ausnahmen bekannt.
    Lehrer sollten auch langsdam einmal so wach werden, dass sie erkennen können, dass ihre Schüler jeden Tag bereits als Mitglieder der Gesellschaft in ihre Schule kommen. Sie werden es nicht erst durch Unterricht, sie sind es schon - und leider oft nach dem Unterricht nicht mehr in der selben Qualität wie zuvor.
    Wenn die Behauzptung stimmen würde, dass es bei den Kindern, die die Pädagogen offensichtlich nicht SCHREIBEN LEHREN KÖNNEN, “um Stärkung und Training der vorhandenen Fähigkeiten” ginge, dann müssten doch allenthalben die Rechtschreibtalente sich erholen und entfalten und die Schreibleistungen BESSER werden. In den letzten 35 Jahren - solange wird “Legasthenie” in Deutschland schon amtlich gefördert - ist aber das krasse Gegenteil geschehen. Wenn also so obskure Theorien wie die von erblicher Veranlagung stimmen würden, dann müsste die Fehlerzahl zumindest konstant bleiben. Die ist aber bei der angewandten Pädagogik unaufhaltsam gestiegen. Wo da der Fehler liegt, kann selbst ein Blinder nicht mehr übersehen.
    Selbstverständlich hat jede Schule als vornehmste Aufgabe auch die, THERAPEUTISCH zu wirken. Griech. THERAPEUEIN, so sagt mein Wörterbuch, heißt: PFLEGEN; VEREHREN. Die Talente, die Potentiale, die Begabungen, die Fähigkeiten gilt es zu pflegen und zu verehren und nicht als Ausschuss auszusortieren.
    Ich erinnere an Martin, den ich als junger Lehrer übernahm: 4 Jahre Deutschnote 6, einmal deswegen sitzengeblieben worden. Er schrieb bei mir seine ersten fehlerfreien Nachschschriften. Es war nichts Besonderes nötig dafür: nur die Beendigung des üblichen pädagogischen Schlendrians und blinder Papiergläubigkeit.
    In der Ich-kann-Schule gibt es NUR BEGABTE und die Hochbegabten können sich endlich voll entfalteh, weil sie ihre wichtige Aufgabe in der Gesellschaft sehen und sofort voll ausleben können. Sie müssen sich nicht mehr zurückgezogen vom Leben isoliert als Fachidioten in noch künstlichere Schablonen einfügen. In der Ich-kann-Schule stehst du immer mitten im Leben. Sie leidet nicht an dem Wahn, jemand auf´s Leben vorbereiten zu müssen - das würde ja bedeuten, dass Schule kein Leben wäre, und so etwas kommt für die Ich-kann-Schule nicht in Frage.
    Ich hab nichts dagegen, wenn Sie sich in Ihren gewohnten Schablonen weiterquälen. Ich lese zwischen den Zeilen, dass Sie mit Ihren menschlichen Qualitäten durchaus auch Gutes bewirken und dafür verdienterm,aßen auch menschliche Resonanz bekommen.
    Ich schätze Ihre Talente aber höher ein. Wenn Sie glücklich wären mit Ihrem Tun, könnten Sie mich auch glücklich lassen. Ich denke, wenn Sie - nicht nur bei mir sondern auch bei sich selbst - genauer hinschauen und -fühlen - müssten Sie gerade bei Ihren FEINSTEN und genialsten Talenten einige Entwicklungssehnsucht spüren. Es tut gut, wenn man seine genialsten Kräfte wachsen lässt.
    Sehen Sie, wie ich es mit Ihnen mache, so mache ich es u.a. mit den “Legastenikern” auch - ich glaube an sie.
    Ich freue mich auf Ihren Erfolg.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #5

    Ich habe mir Ihre Homepage angesehen und finde da recht viel Ungereimtes.
    http://www.coue.org/?Die_neue_Ich-kann-Schule

    Aber: jeder darf in seinen eignen Irrtümern verharren. Es ist, wie Sie sagen, alles eine Frage der “Autosuggestion” (man kann auch “Glaubenssätze” sagen).
    Nur: das, was Sie wollen, ist nicht mehr Schule. Das geht weit über die Funktion der Schule hinaus. Das ist die Grundsatzfrage: “Was soll Schule?” Da scheinen die Meinungen weit auseinanderzugehen. Für mich hat Schule die (gesellschaftliche) Aufgabe, Kindern etwas (Wissen) beizubringen und sie verhaltensmäßig so zu fördern, dass sie sich in die Gesellschaft eingliedern können. Übrigens: Man sagt Legastenikern nicht, was sie nicht können, sondern man arbeitet mit ihnen daran, das zu lernen, was notwendig ist, um sich schriftlich ausdrücken zu können— (also: LRS = Lese-Rechtschreib-Schwäche). Hier geht es nicht um das Hervorheben von defiziten, sondern um Stärkung und Training der vorhandenen Fähigkeiten.
    Das was Sie wollen ist nicht Schule, das ist eine therapeutische Anstalt. Schule ist aber keine therapeutische Anstalt, Schule verfolgt andere Zwecke. Für das, was Sie wollen, gibt es sonderpädagogische Einrichtungen. (Leider bringt die unnötige Inklusion hier nur Chaos ins System Schule.)
    Es ist richtig, was gesagt wurde: Ihr System vernachlässigt ganz erheblich die Begabten und Hochbegabten. Die gehen hier unter in einem Wust von falsch verstandenem “Helfersyndrom”. Begabung und Nichtbegabung in einer Gesellschaft verteilen sich in etwa nach Gauß. Und diesen obernen Teil gibt es für Sie nicht.

    Günter Ganz

    schrieb Ganz am

  • #6

    Na, anderen Leuten aufgrund eines Satzes alles zu unterstellen, was einem grad so Arges einfällt, wird mir die Haare zwar nicht zum Sträuben bringen aber womöglich schütteln die Füße verständnislos den Kopf.
    Wie meine Pädagogik ist, das wissen die, die es praktisch erleben oder die es sich wenigstens etwas genauer anschauen.
    Übrigens: auch “es fassen können” kann man üben und lernen - auch als Pädagoge. Ich gebe da niemand auf. Ich lasse Sie bestimmt nicht “in die Tonne fallen”. Im übrigen: Wenn Sie sich wriklich mal mit wachen Sinnen “ins Eckchen setzen”, können Sie ganz andere Sachen erleben als “Dornröschenschlaf” und “Dämmern”. Wenn man nicht nur täglich Unterricht abwickelt, kann man recht Interessantes und Neues erleben.
    Ich danke für die überschwengliche emotionale Zuwendung und grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #7

    Ich bin fassungslos ob des letzen Kommentars.
    Man lese: “Der Lehrer wird nicht für die Kinder gebraucht, die es ohnehin alleine können;”
    Ich fasse es nicht!
    Also 2-3% Hochbegabte und bis zu 10% überdurchschnittlich begabte Kinder fallen also einfach in die Tonne. Diese Kinder brauchen keine Lehrer, keine Anleitung, keine Förderung. Um die braucht man sich nicht weiter zukümmern. Die setzt man ins Eckchen und lässt sie den Dornröschenschlaf dämmern.
    Ihre “Pädagogik”, Herr Neffe, ist einfach haarsträubend!

    schrieb speybridge am

  • #8

    Wer ist denn konkret die Gesellschaft, die in diese Institution Schule viel Geld investiert?
    Zu was berechtigen diese Geldinverstitionen wen und gehören zur Gesellschaft nicht ALLE dazu?
    Warum dividieren wir eigentlich immer so selbstverständlich im Problemfall diese Gesellschaft auseinander in a) irgendeine ominöse “Bezahlenmüssergesellschaft” + b) “DerenGüteMissbrauchende” + uns, die wir die bedrängte große Mehrheit der “Guten” vor den sich uns nicht unterwerfenden “Bösen” retten müssen?
    Ich finde das bemerkenswert, mit dem Argument, man bilde Menschen für die Gesellschaft, sich Rechte über ihr Leben anzumaßen.
    Man muss also “bildungswillig” in die Schule kommen und wenn nicht, darf man mit Mitteln gefügig gemacht werden?
    Nun, wenn jemand das macht, was oben “guter Unterricht” genannt wird, sind die meisten Probleme meist nicht akut. Unterricht ist aber nicht das Kriterium, mit dem man menschliche Entwicklung ganz erfassen könnte.
    “Guten Unterricht” zu produzieren und Kinderführung / Pädagogik sind zwei paar Stiefel, die ziemlich weit auseinander stehen können.
    Unterricht halten und Kinder konkret erreichen, mitreißen und zu einem Ziel bringen geht leider in der Praxis oft ziemlich weit auseinander.
    Der Lehrer wird nicht für die Kinder gebraucht, die es ohnehin alleine können; der Lehrer sollte die Kinder lehren können, die es alleine nicht schaffen, und er sollte es in der Regel schaffen mit ihnen.
    Da haben wir noch Interessantes vor uns.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #9

    Dann lassen wir das mal mit den Begriffen. Machen wir einfach guten Unterricht.
    Guter Unterricht ist einer, bei dem die Schüler etwas lernen und sich dabei einigermaßen wohlfühlen. Schule ist keine Funveranstaltung sondern eine Institution, in deie die Gesellschaft viel Geld investiert und damit auch ein Recht darauf hat, dass sichtbare Ergebnisse erzielt werden. Wr sollten Schüler entlassen, die mit ihrem Wissen in der Lage sind, darauf aufbauend sich weiter Kompetenzen anzueignen und der Gesellschaft nützlich zu sein—- ganz gleich, in welcher Art. Nutzne lässt sich nicht immer in Geldwert angeben.
    Lernen bedeutet Arbeit (u.a.Psychologie heute 03/13 —oder Elsbeth Stern : Lernen macht intelligent—- oder: Felten: Schluss mit dem Bildungsgerede) und basiert auf Selbstdisziplin.
    Selbstdisziplin baut auf Disziplin auf und “Fleiß ist wirksamer als Intelligenz”.
    Mehr unter: http://www.guenter-ganz.de
    Dort im Blog kann man sich auch äußern.
    Günter Ganz

    schrieb ganz am

  • #10

    Ich hab ja auch nicht von Motivationszauber geschrieben sondern von Motivation. Das Wort kommt von lat. “movere = bewegen”.
    Es bewegt sich immer etwas. Auch wir bewegen etwas und es gehört zur päd. Verantwortung, zu beachten, was man bewegt.
    Wir werden dem Leben nicht gerecht, wenn wir auf unsere Wirkung nicht achtgeben.
    Was hier Grell/Grell “Motivationszauber” nennen, nannte ich früher “Affenzirkus”. Dieser Affenzirkus, den Pädagogen auch heute noch aufführen - vor allem und ganz unerträglich, wenn sie von oben kontrolliert werden - hat aber nichts damit zu tun, dass Menschen von etwas bewegt werden.
    Auf dieses Bewegende - in Qualitäten von wohltuend bis vernichtend - hat der Pädagoge zu achten. Offen, fair, freundlich, klar, zugewandt und konsequent - das ist eine gute Grundeinstellung, an der man sich orientieren kann. LEHREN heißt ja ein nachvollziehbares Beispiel für LERNEN zu geben. Unterrichten ist kein Beispiel für Lernen.
    Als Ich-kann-Schule-Lehrer meine ich, wir sollten uns von päd. einseitig zurechtdefinierten Begriffen lösen und die Worte wieder in der Bedeutung gebrauchen, die auch Nichtlehrer gebrauchen und verstehen.
    Es werden immer noch viel zu viele Papierpädagogikvorgaben durchgeführt, die in krassem Widerspruch zur erlebbaren Realität stehen. Offen, fair, freundlich, klar, zugewandt und konsequent - das erfordert eine souveräne Lehrerpersönlichkeit. Im “Motivationszauber” oder “Affenzirkus” erleben wir schlechte Karikaturen davon.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #11

    Zitat von weiter oben:  “Als Profi sollte ich der sein, der die Seelen- und Geisteskräfte des Menschen versteht und sich in sie eindenken und einfühlen kann. Wenn ich 3 Kinder habe - Geist, Seele, Körper - und gebe nur einem jeden Tag Frühstück, Mittag- und Abendessen und lass die anderen zwei immer nur üben, üben und nochmals üben, dann brauche ich mich über die verschiedene Entwicklung der nicht zu wundern.
    Unsere Pädagogik ist ein chaotisches Sammelsurium von seltenst auf Erfolg geprüften aber für den Vollzug obligatoprisch gemachten theoretischen Vorgaben. In der neuen Ich-kann-Schule ist es erst Pädagogik, wenn es der PAID-AGOGOS = Kindeführer so vorgemacht hat, dass man darin die Lösungsmöglichkeit erkennt und sie selbst von sich aus ausprobieren möchte. Pädagogikvollzug am Kind pervertiert die Wirkung.
    Ich grüße freundlkich.
    Franz Josef Neffe”

    Kann mir das mal jemand näher erklären? Ich verstehe den Sinn nicht.
    Lassen wir Grell / Grell sprechen (sinngemäß): “Hört auf mit dem sinnlosen Motivationszauber - sagt den Schülern, was auf sie zukommt und sie werden auch mitarbeiten.”
    Offen, fair, freundlich, klar, zugewandt aber konsequent —- das ist die einzige Motivation, die bei Schülern wirkt. Lernen basiert auf einem Beziehungsgeschehen - auch noch bei Erwachsenen (wie man immer wieder feststellt). Lernen aber kann jeder nur mit seinem eigenen Kopf. Der Lehrer soll Interesse wecken durch guten Unterricht, dann kann er sich den Motivationszauber schenken.
    Günter Ganz

    schrieb ganz am

  • #12

    Nun ja, ich kann das schon nachvollziehen, dass jemand auf dem Schlauch steht, wenn er zu wenig Geist (in meinem Beispiel “Wurst”) hat. Dann wird einfach alles wegdefoiniert, was mit Geist zu tun haben könnte, und schon scheint das Problem gelöst.
    In der Ich-kann-Schule bin ich noch nie auf die Idee gekommen, dass man Schüler “ködern” müsste.
    Wenn man die Bedürfnisse der Menschen kennt, kann man einfach interessantere Angebote machen.
    Das geht sowieso nur noch in der Schule, dass einen zwangsweise die Polizei hinbringt zum “Lernen”, wenn man dem Lehrer davonläuft. Man stelle sich einmal vor, das würden wir mit unseren VHS-Teilnehmern so praktizieren!
    Dass wir den Unterrichtstag “Schultag” nennen und den Qualitätsunterschied ignorieren, macht noch lange keinen Schultag daraus. Es ist etwas grundlegend Anderes, ob man unterrichtet wird oder lernt.
    Im übrigen haben wir eine Wirkung auf andere, egal ob wir motivieren wollen oder nicht. Pädagogik fängt in der Ich-kann-Schule damit an, dass man sich seiner eigenen Wirkung bewusst wird und damit umgehen lernt.
    Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #13

    Man kann auch in Idealisierungen und unrealistischen Phantasien = Ideologien gefangen sein = hohle Phrasen
    Der reale Schulalltag ist doch wohl etwas anders. Wie man seinen Beruf versteht, ist Sache jedes Einzelnen.
    Und: Wenn man Schüler mit “Wurst” ködern muss, ist es schlecht bestellt, wenn keine Wurst mehr da ist. Diese üble Manipulation (mit Wurst) ist unpädagogisch ohen Ende. Da hat jemand den Lehrerberuf aber grundsätzlich falsch verstanden!
    Literaturempfehlung: Sprenger, R.K.: Mythos Motivation, Campus 1995
    Grüße
    Günter Ganz

    schrieb Ganz am

  • #14

    Wenn man genau hinschaut, entdeckt man manchmal, wie gefangen in den üblichen Denkschablonen wir sind.
    Den Hund zum Jagen tragen ist typisches Druck-Denken.
    In der Ich-kann-Schule lenkt man die Kräfte mit SOG-Kraft.
    Mit der Wurst (Sog) in der Hand folgt mir der Hund überall hin, mit der Peitsche (Druck) nirgends.
    Wer niemanden motivieren kann, hat weder das Leben noch sich selbst noch seinen Beruf verstanden. Wer niemanden motivieren kann, mag eine Planstelle als Unterrichtsvollzugsbeamter besetzen, aber er ist kein Lehrer.
    Was hohle Phrasen sind und was nicht, das zeigt sich bei der praktischen Problemlösung immer sehr schnell.
    Die Ich-kann-Schule ist kein Haus - der Mensch lernt ja nicht in Häusern sondern IN SICH. Dort findet er auch seine Ich-kann-Schule - es sei denn er wird ein Leben lang davon abgelenkt.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #15

    Was bitte ist eine “Ich-kann-Schule”?
    Der Lehrer muss sich was einfallen lassen, um völlig desinteressierte Schüler zum Lernen zu bringen. Man muss den hund nicht zum jagen tragen müssen. Entweder er will jagen (lernen) oder er will nicht.
    Der Lehrer kann niemenden motivieren.
    Alles andere sind hohle Phrasen.
    Mehr unter http://www.guenter-ganz.de

    schrieb Ganz am

  • #16

    Wenn die Pädagogik sich erst in das eine Extrem DRUCK MACHEN steigert und dann die, die davon bereits matt- und plattgedrückt sind, sich ins andere Extrem KEINEN DRUCK MACHEN flüchten oder mogeln, befinden wir uns immer noch auf demselben tiefen Niveau.
    Nun wieder die vorchaotischen einzeln hochgestemmten DRUCKereien - bei denen niemand auch nur ein bisschen gelöst war - als Lösung hinstellen zu wollen, erscheint fast schon makaber.
    Die Ich-kann-Schule zeigt, dass es auf höherem Niveau, ohne Nötigungs- und Erpressungsversuche zum angeblichen Besten der noch nicht Gefügigen, eine tatsächliche menschliche Entwicklung der TALENTE & POTENTIALE gibt, die noch dazu fein und präzise wirklich gelenkt werden können: mit SOG-Wirkung.
    Dafür muss allerdings endlich wieder GEIST ins Spiel kommen. Man muss sich was einfallen lassen, was ZIEHT.
    Dass dies möglich ist, habe ich oft genug gezeigt.
    Ich freue mich auf den GEIST IN DER PÄDAGOGIK.
    Freundlich grüßt
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #17

    Der Schüler muss nicht werden müssen, er muss motiviert sein

    Folgend: Auszug aus meiner Arbeit: Das deutsche Bildungschaos
    Auszüge unter: http://www.guenter-ganz.de

    Darf es etwas Motivation mehr sein?
    Sprenger schrieb in seinem Band “Mythos Motivation” : “Als wir den Sinn unserer Arbeit nicht mehr sahen, begannen wir über Motivation zu reden.”  Motivation ist ein Dauerbrenner in der Lehreraus- und -weiterbildung. Ständig hört man im Studium, im Vorbereitungsdienst und in den Fortbildungen die Aussage, dass der Lehrer die Schüler motivieren müsse. Schüler müssen aber nicht motiviert werden müssen, Schüler müssen motiviert sein. Wenn die lieben, aufgeweckten, hochintelligenten und wissbegierigen Kleinen sich mit der Anspruchshaltung hinsetzen, dass der Lehrer sie motivieren müsse, ist der Unterricht bereits fast schon sinnlos.
    Motivation ist der Antrieb, aus dem heraus ein Mensch etwas tut oder lässt. Was aber letztlich einen Menschen antreibt, etwas Bestimmtes zu tun oder zu wollen, ist nach wie vor nicht klar bestimmbar.
    Anmerkung: In der Pädagogik wird unterschieden zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Intrinsisch sei jede Motivation, die von innen, also aus dem eigenen Antrieb heraus komme. Eine Motivation, die von außen angestoßen worden sei, nennt man in der der Pädagogik und Psychologie extrinsisch. Diese Unterscheidung ist so nicht unbedingt sinnvoll, denn ein Mensch tut letztlich nichts, was nicht aus ihm selbst heraus gewollt wird.(Lassen wir die Einwirkung von physischer Gewalt oder anderartigem Terror einmal außer Acht.)
    Letztlich kommt immer alles aus dem Menschen selbst heraus, entspringt seinen höchst eigenen Antrieben. Wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte, so muss man sich vielleicht auch mit Dingen befassen, die einen nicht oder nur wenig interessieren. Wer zum momentanen Zeitpunkt z. B. Medizin studieren möchte, der braucht einen exzellenten Notendurchschnitt im Abitur. Da der Schüler das weiß, wird er sich auch mit Geschichte oder Geografie intensiv auseinandersetzen, obwohl ihn diese Fächer wenig interessieren. Er braucht aber auch in diesen Fächern eine gute Note, um sich seien Wunsch erfüllen zu können. Also ist er letztlich immer intrinsisch motiviert.
    Wie immer ist auch diese Begrifflichkeit eine Frage der Definition. Man kann definieren: Wer Mathematik lernt, weil ihm eben Mathematik Spaß macht, der sei intrinsisch motiviert. Alle anderen Arten von Motivation, also beispielsweise Noten oder Belohnungen, seien demgegenüber extrinsisch. Ein Streit um Kaisers Bart.
    Wenn sich ein Schüler für eine Sache wirklich interessiert, kann auch ein schlechter Lehrer diesen Schüler meist nicht von seinem Interesse abbringen. Umgekehrt kann kein Lehrer einen Schüler, der absolut kein Interesse hat und sich völlig verweigert, zum Lernen anregen. Die Forderung an den Lehrer kann immer nur lauten, wie kann er den Inhalt so aufbereiten, dass dieser für den Schüler (der will) interessant sein könnte. Lehrer sollten erst gar nicht versuchen, ein großes Motivationsszenarium zu inszenieren, sie sollten sagen, worum es geht und mit einem interessanten Unterricht die Neugier für einen Inhalt zu wecken versuchen.  Das bedeutet ja nicht, dass der Unterrichtende nicht am Vorwissen der Schüler anknüpfen muss, dass er interessante Fragestellungen aufwirft oder durch Experimente Interesse zu wecken versucht. Das sind wichtige und selbstverständliche Unterrichtseinstiege – aber eben keine „motivationalen Showelemente“ (auch wenn man die bei Lehrproben gerne erwartet).
    Ein wesentlicher Faktor für den Lernwillen der Schüler ist der Schwierigkeitsgrad der Anforderung. Ist etwas zu leicht, so ist es völlig uninteressant, sich damit zu beschäftigen und: Wenn man alles ohne Anstrengung serviert bekommt, zählt die erbrachte “Leistung” nichts mehr und man kann sich auch nicht mehr daran erfreuen. Das sollten sich Eltern und Lehrer immer vor Augen halten, wenn sie von ihren Kindern beziehungsweise ihren Schülern nichts mehr fordern, was deren Anstrengung und Mühe notwendig macht. Lehrer und Eltern müssen, wenn sie die Kinder fördern wollen, klare und erreichbare Leistungsforderungen an sie stellen. Auf diese Weise kann man Interesse an einer Aufgabe vielleicht zur Motivation werden lassen.
    Im außerschulischen Bereich funktioniert die Motivation meist ohne Probleme. Jugendliche, die reiten, tanzen oder klettern lernen wollen, nehmen fast jede Anstrengung in Kauf, um ihr Ziel zu erreichen. Je schwieriger der angestrebte Endzustand zu erreichen war, desto stolzer ist man auf seine erbrachte Leistung. Das zeigt, dass „motiviert lernen“ nicht gleichbedeutend ist mit „leicht lernen“.
    Auch erzwungenes Können kann mit Lust belohnt werden. Wie viele Klavierspieler oder Sportler mussten wohl gelegentlich zum Üben gezwungen werden und hatten letztlich doch Freude an der erbrachten Leistung und waren hoch motiviert, weiterzumachen.

    Schon diese knappe, sich auf wenige Punkte beschränkende Aufzählung von Variablen, die jede Art Unterricht beeinflussen, zeigt, dass Lehren und Lernen von so vielen Faktoren – vor allem menschlichen Faktoren - abhängig ist, dass nichts und niemand einen Lernerfolg garantieren kann.
    Alles längst bekannt, aber - wie störrische Esel - bleiben die „Irrlichtpädagogen“ beharrlich auf ihrem Holzweg. Sie lassen lieber das gesamte Bildungssystem zu Bruch gehen, als einzusehen, dass der bisherige Weg des vermeintlich leichten Lernens den Kindern, den Lehrern, den Eltern und dem gesamten System insgesamt mehr geschadet als genützt hat.

    schrieb Ganz am

  • #18

    Wir denken immer noch in Kategorien, die immer tiefer ins Problem hinein und nicht heraus führen. Wenn du als Aus-dem-Problem-hinaus-Denker mit In-das-Problem-hinein-Denkern redest, ist es für die so, dass Du dauernd VERKEHRT denkst. Wo für Dich die Lösung einfach ist, ist sie für sie schwer bis unmöglich. Und sie wissen das aus einem Berg von Scheiternserfahrung und das sie kein einziges Mal eine Lösung erlebt haben, erscheint ihnen diese Lösung irreal.
    Die sog. schwächeren Schüler erweisen sich bei genauerer Betrachtung meist als bereits geschwächte Schüler. (Je)Man(d) hat ihre Talente nicht verstanden, sie erniedrigt, gekänkt, verletzt, in die Flucht geschlagen. Sie haben sich zurückgezogen. Dann kommt die Pädagogik mit ihren genialen Tests und sagt: “Es sind keine Talente da.” Eine grandiose Wirkung auf verprellte Talente!
    Wenn ich als Ich-kann-Schule-Lehrer einem Menschen begegne, der sich für einen Versager hält, interessieren mich seine schwächsten Talente am meisten. Sie, die am meisten einstecken mussten, sind die erfahrensten. Wenn ich genau diese Talente, wo andere mit mir streiten, dass die gar nicht da seien, versöhne, aufrichte, stärke, zum Wachsen bringe, dann werden mit diesen Kräften Dinge möglich, die die anderen Talente gar nicht können.
    Also begegegne ich jedem Kind schon mit der größten Hochachtung für die Kräfte in ihm, an die alle am wenigsten glauben. Wenn ich auch nnur ein gutes Wort zu diesen und/oder über diese ausgehungerten Kräfte sage, kannst du sofort eine Verbesserung aller Lebensfunktionen messen. Mich erstaunt, wie selbstverständlich eine leergebrannte Pädagogik solch erfüllende Chancen außer Acht lässt.
    Motivation ist keine Frage sterilker Motivationstechniken - wie wohl man sogar damit schon einiges erreicht.
    Als Profi sollte ich der sein, der die Seelen- und Geisteskräfte des Menschen versteht und sich in sie eindenken und einfühlen kann. Wenn ich 3 Kinder habe - Geist, Seele, Körper - und gebe nur einem jeden Tag Frühstück, Mittag- und Abendessen und lass die anderen zwei immer nur üben, üben und nochmals üben, dann brauche ich mich über die verschiedene Entwicklung der nicht zu wundern.
    Unsere Pädagogik ist ein chaotisches Sammelsurium von seltenst auf Erfolg geprüften aber für den Vollzug obligatoprisch gemachten theoretischen Vorgaben. In der neuen Ich-kann-Schule ist es erst Pädagogik, wenn es der PAID-AGOGOS = Kindeführer so vorgemacht hat, dass man darin die Lösungsmöglichkeit erkennt und sie selbst von sich aus ausprobieren möchte. Pädagogikvollzug am Kind pervertiert die Wirkung.
    Ich grüße freundlkich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #19

    Zitat:
    “Zwar, so die Studie, lässt sich aus dem IQ-Wert ableiten, wie erfolgreich jemand im Leben sein wird. Sobald jedoch die Größe “Motivation” aus dem Ergebnis herausgerechnet wird, ist der IQ nur noch ausschlaggebend für die akademische Karriere:”

    Also werden kluge-motivierte Schüler z.B. Lehrer,
    kluge aber nicht motivierte Schüler z.B.


    software-entwickler
    billig-discount-ketten-besitzer
    animationsstudiobesitzer
    medienmogul
    vorstandschef (bitte beliebigen großkonzern eintragen)
    aufsichtsrat von finanzdienstleistern
    major-label-besitzer
    avantgarde-künstler
    präsident der usa

    Wieso habe ich bitte studiert ;-)

    schrieb Klaus am

  • #20

    Dem Geschriebenen würde ich gerne noch einen Aspekt hinzufügen:
    “Je besser die Schüler/innen, desto weniger kann man durch Motivation erreichen.”
    Das ist richtig und falsch zugleich. Die Art der Motivation müsste einfach eine andere sein: Da begabte Schüler/innen eben eher intrinsisch motiviert und an der Sache interessiert sind und unabhängiger vom Drumherum wäre für diese Kinder die richtige Motivation, einfach anspruchsvollere Sach- und Fachaufgaben zu bekommen. Das ist ja das Problem vor allem der Hochbegabten, dass sie zu Anfang die Motivation in Person und pur sind, dann aber oft versacken und auch resignieren, weil sie für ihren Lerneifer kein Futter finden und ihre Nachfragen und Einwürfe oft nur als lästig empfunden werden.

    Der “Umkehrschluss” ist also nicht “unappetitlich”, sondern eher nicht zu Ende gedacht :-)
    Also: Gerne mehr Außenmotivation für die “Dummen”, aber bitte auch anspruchsvollere Sachaufgaben und Ansprüche für die intrinsisch motivierten “Schlauen” ...

    schrieb speybridge am

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