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Schwund

Anzahl der Schüler/innen in Ostdeutschland seit 1992 um 45% gesunken 26.02.2009, 11:28

Entwicklung der Zahlen der Schüler/innen in den alten, neuen Bundesländern und Gesamtbundesgebiet (Ausschnitt)

Die Zahl der Schüler/innen in den neuen Bundesländern ist zwischen 1992 und 2009 um fast die Hälfte gesunken - daran hat die Abwanderung in die alten Bundesländer wesentlichen Anteil. Allerdings ist in den neuen Bundesländern seit 2002 ein Rückgang des Rückgangs zu beobachten.

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Das Statistische Bundesamt teilt mit: 45,5% weniger Schülerinnen und Schüler in Ostdeutschland als 1992/93 (Pressemitteilung im Volltext siehe unten). Die Zahlen belegen den "seit Jahren anhaltende Trend der rückläufigen Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung". Allerdings darf man nicht übersehen, dass die Zahlen der letzten Jahre durch die doppelten Abiturjahrgänge beeinflusst sind (gleichzeitiges Abitur der neun- und achtjährigen Gymnasien). Großer Verlierer ist Mecklenburg-Vorpommern mit 6.4% weniger Schüler/innen als im Vorjahr.

Auch wenn die Zahlen dramatisch klingen, sieht man im Diagramm deutlich, dass der Schülerschwund in den neuen Bundesländern seit 2002 abnimmt:

Entwicklung der Zahlen der Schüler/innen in den alten, neuen Bundesländern und Gesamtbundesgebiet (Statistik, Großbild)

Anzahl der Schüler/innen im Schuljahr 2008/2009 (absolute Zahlen)

In der gesamten BRD werden im Schuljahr 2008/2009 ca. 9 Mio. Schüler/innen gezählt (1992/93: 9.3 Mio). 7.7 Mio davon werden in den alten Bundesländern beschult (1992: 6.9 Mio), 1.3 Mio in den neuen Bundesländern (1992: 2.4 Mio).

Weiterhin Schülerzunahme an Gymnasien und Freien Waldorfschulen

Ein permanentes Wachstum ist an den Gymnasien und Freien Waldorfschulen zu verzeichnen. Im Bundesgebiet konnten die Freien Waldorfschulen 2008 im Vergleich zu 2007 um satte 1.1% zulegen (1993: +4,6%), die Gymnasien schrappten mit +0.1% scharf an der Schwundgrenze vorbei. (1993: +3.4%).

Dieser Trend erklärt sich dadurch, dass einerseits viele Menschen der Qualität des (staatlichen) Schulwesens misstrauen und deshalb ihre Kinder auf freie/private Schulen schicken, wenn der Geldbeutel es erlaubt. Warum trotz des allgemeinen Schülerschwunds immer mehr Schüler/innen aufs Gymnasium gehen, kann man hier nachlesen: Lehrerfreund 26.02.2008: Steigende Schülerzahlen an Gymnasien (2007/08) - Werden die Deutschen immer klüger?


Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes: "45,5% weniger Schülerinnen und Schüler in Ostdeutschland als 1992/93"

Diese Pressemitteilung kann abgerufen werden beim Statistischen Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 066 vom 26.02.2009: 45,5% weniger Schülerinnen und Schüler in Ostdeutschland als 1992/93.

Pressemitteilung Nr. 066 vom 26.02.2009
45,5% weniger Schülerinnen und Schüler in Ostdeutschland als 1992/93

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, besuchten nach vorläufigen Angaben im Schuljahr 2008/09 in Deutschland rund 9 Millionen Schülerinnen und Schüler allgemeinbildende Schulen; das sind 158 400 (– 1,7%) weniger als im Vorjahr. Mit einer Abnahme von 2,7% (– 37 100) setzte sich in den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) der seit Jahren anhaltende Trend der rückläufigen Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung fort. Im Vergleich zu 1992/93 – dem Jahr für das erstmals Daten aus der Schulstatistik für Deutschland vorliegen – ist die Schülerzahl in den neuen Bundesländern um 45,5% zurückgegangen.

Der deutlichste Rückgang gegenüber dem Vorjahr war 2008/09 in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen (– 6,4%). Er fiel aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs aus dem Schuljahr 2007/08 auch im Vergleich zu den übrigen neuen Bundesländern überdurchschnittlich hoch aus. Im früheren Bundesgebiet betrug die Abnahme im laufenden Schuljahr 1,6% (– 121 300) gegenüber dem Vorjahr. Der größte Rückgang (– 2,8%) wurde im Saarland, der kleinste (– 0,1%) in Hamburg beobachtet.

Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung lassen sich nicht für alle Schularten nachvollziehen, da sie von strukturellen Veränderungen überlagert werden: Die Abnahme der Schülerzahlen an den Hauptschulen um 7,1% (– 63 400) resultiert unter anderem aus Schulreformen in einzelnen Bundesländern, in denen Haupt- und Realschulen in Schularten mit mehreren Bildungsgängen umgewandelt wurden. Dies ist der Hintergrund für die stärksten Rückgänge der Hauptschülerzahlen, die in Bremen (– 54,2%), Hamburg (– 20,7%) und Schleswig-Holstein (– 19,8%) zu verzeichnen waren. Korrespondierend dazu nahm in Hamburg die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Schularten mit mehreren Bildungsgängen im Vergleich zum Vorjahr um 121% zu. An Schularten mit mehreren Bildungsgängen kann sowohl der Hauptschulabschluss als auch der Realschulabschluss erworben werden.

Die demografische Entwicklung hat bisher noch nicht zu einem Rückgang der Zahl der Gymnasialschüler geführt. Im Schuljahr 2008/09 besuchten 2 470 000 Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium. Das waren 0,1% mehr als im Vorjahr und 20,6% mehr als im Schuljahr 1992/93.

Der Anteil der Jungen oder jungen Männer an allen Schülerinnen und Schülern in allgemeinbildenden Schulen betrug 50,8%. In den einzelnen Schularten gab es deutliche Unterschiede: Die Spanne reichte von 46,8% in Gymnasien bis zu 63,3% in Förderschulen.

Schüler und Schülerinnen in allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2008/09

LandSchülerVeränderung
zum
Vorjahr in Prozent
Baden-Württemberg1 269 700– 1,6
Bayern1 431 300– 1,4
Berlin327 800– 1,6
Brandenburg218 400– 2,4
Bremen69 800– 2,1
Hamburg182 800–0,1
Hessen678 700– 0,7
Mecklenburg-Vorpommern128 600– 6,4
Niedersachsen954 600– 1,5
Nordrhein-Westfalen2 205 500– 2,0
Rheinland-Pfalz469 200– 1,3
Saarland105 600– 2,8
Sachsen304 300– 2,0
Sachsen-Anhalt176 500– 3,9
Schleswig-Holstein330 300– 1,5
Thüringen172 300– 2,4
Insgesamt9 025 400– 1,7
 

Weitere Auskünfte gibt:

Hanna Lutsch

Telefon: (0611) 75-2443, E-Mail: schulstatistik@destatis.de

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