Magnete, Haftkleber, Klebestreifen
Wie man etwas an der Tafel befestigt 08.06.2009, 11:05
Wer mit klassischen Schultafeln arbeitet, muss bisweilen dort Dinge befestigen: Metaplankarten, Bilder, Plakate oder sonstige Zettel. Sie finden hier eine Übersicht über die gängigen Befestigungstechniken (Magnete, Klebeband, Haftkleber, Anfeuchten) und Hinweise zur Anwendung.
Was man mit (Kreide-)Tafeln macht
Herkömmliche Kreidetafeln, wie man sie in den meisten Klassenzimmern findet, sind dafür konzipiert, dass man sie mit Kreide beschreibt - also
Sehr häufig dienen Tafeln heute jedoch auch als Organisations- oder Präsentationsfläche, z.B.:
- Sammlung und Ordnung von Informationsschnippseln auf Pappkärtchen (Brainstorming, Mindmapping ...) - auch bekannt als “Moderationsmethode”, “Pinnwandmoderation” oder “Metaplan-Methode”
- Präsentation von Plakaten, auf denen bspw. Arbeitsergebnisse von Gruppenarbeiten festgehalten werden
- Präsentation Bildmaterialien (z.B. als Einstieg, Ergänzung zum Tafelbild)
- Ordnung von Kartonstreifen (z.B. Satzglieder)
- usw.
Man befestigt im Unterrichtsalltag also oft Zettel, Streifen oder Plakate aus Papier/Pappe an der Tafel, in einigen Fällen auch (von der Lehrer/in) laminierte Zettel oder Folien. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
1. Magnete
Die eleganteste Möglichkeit, etwas an einer Kreidetafel zu befestigen, ist die Verwendung von Magneten (Magnetpins). Es gibt sie überall für wenig Geld zu erstehen. Je größer (und damit: schwerer) das zu befestigende Gut ist, desto stärker müssen die Magnete sein. Stärkere Magnete braucht man bspw. für DIN A2-Plakate aus Karton, die nach Transport in gerollter Form auch ein relativ widerspenstiges Befestigungsverhalten zeigen. Manche Shops bieten Magnete in unterschiedlichen Stärken an, z.B. mercateo (Kategorie ‘Haftmagnete’), wo klassische Rundmagnete mit einer Haftkraft von 0.17kg, 0.3kg, 0.6kg oder 2kg erhältlich sind. Für Moderationskarten oder Papierzettel genügt die kleinste Variante völlig, bei der Befestigung von größeren Karton-Plakaten befindet man sich mit 0.6kg auf der sicheren Seite. Wer stärkere Magnete benötigt (Neodym-Magnete), erhält z.B. bei powermagnetshop ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Achtung: Einfache Rundmagnete mit hoher Haftkraft sind zwar deutlich preisgünstiger als Magnetpins mit Kunststoffeinfassung (bzw. ergonomisch geformte Magnete), das Entfernen von der Tafel gestaltet sich jedoch unangenehm, da die Hand keine Griffpunkte findet. Für ergonomisch geformte Magnetpins (sog. “Büromagnete”) sind bei stärkerer Haftkraft ab 50 Cent pro Stück zu berappen (z.B. bei supermagnete.de), schwächere Magnete mit einer Haftkraft von ca. 100-200g bekommt man ab 15 Cent/Stück.
Werden Materialien häufig wiederverwendet (z.B. laminierte Schilder), können diese auf der Rückseite mit (individuell zuschneidbaren) Magnetbändern beklebt werden.
Die Verwendung von Magneten hat zwei Nachteile:
1. Wenn die Magnete nicht im Klassenzimmer deponiert sind, hat man sie in spontanen Aktionen nicht dabei (wer schleppt schon rund um die Uhr 200 Gramm Magnete mit sich rum?). Bei plötzlich entstehender hoher Unterrichtsdynamik reichen die Magnete, die man besitzt, u.U nicht aus.
2. Es gibt Tafeln (v.a. älteren Datums), die nicht magnetisch sind.
2. Klebeband (“Tesafilm”)
Recht unkompliziert ist die Befestigung mit Klebeband wie Tesafilm. Der Abroller ist leicht und komfortabel mitzuführen; während die Schüler/innen bspw. in Gruppen arbeiten, kann die Lehrer/in bereits die notwendige Anzahl von Stücken abreißen und an die Kreide-Ablage unter der Tafel kleben, wo sie dann von den Schüler/innen nur noch aufgenommen werden müssen. Auch eine hohe Anzahl von Kärtchen o.ä. lässt sich so gut verwalten. Die einzelnen Karten lassen sich außerdem problemlos mehrfach umhängen.
Der Nachteil bei der Verwendung von transparentem Klebeband sind die Rückstände. Geschieht das Entfernen der Karten nicht mit Sorgfalt, bleiben Rückstände des Klebebands auf der Tafel, die bei der zukünftigen Beschriftung mit Kreide außerordentlich störend sind. Kleine Rückstände lassen sich in akribischer Arbeit nur mit Fingernägeln, Messern o.ä. entfernen - und in der Fünfminutenpause hat man dafür meistens keinen Nerv. Einige Lehrer/innen verwenden deshalb (das teurere) Kreppband, was allerdings sehr unästhetisch aussieht und vom Ablösevorgang her nur unwesentlich komfortabler ist als transparentes Klebeband.
3. Anfeuchten der Tafel
Für spontane Aktionen oder kurze Aufhängedauer empfiehlt es sich, die Tafel mit dem Schwamm stark anzufeuchten. Dort bleiben Materialien aus Papier oder Karton für kurze Zeit hängen (2 bis 5 Minuten), ein erneutes Anfeuchten erhöht die Hängedauer. Besonders geeignet ist diese Methode für laminierte Materialien, die längere Zeit hängen bleiben (es wurden schon Zeiträume von bis zu 30 Minuten und mehr beobachtet). Auch Umhängen an eine andere frisch befeuchtete Stelle ist möglich. Wichtig ist gerade beim Aufhängen von Papierzetteln, dass die Auflagefläche des Zettels vollständig angefeuchtet wird.
Leider hat auch diese Methode Nachteile: Neben der kurzen Haftdauer ist ungünstig zu vermerken, dass die aufgehängten Materialien feucht werden, sich wellen und kaum mehr wiederverwendbar sind. Fällt eine der Karten/Zettel o.ä. wegen spezieller klimatischer Umstände im Klassenraum vorzeitig zu Boden, wird der Unterrichtsablauf gestört.
4. Spezielle Lösungen
Der Schulzubehörmarkt bietet weitere Lösungen an, die nicht ganz billig sind und von unterschiedlicher Nutzungsqualität. So ist Haftkleber (“Magnetlack”) erhältlich, der Zettel, Moderationskarten o.ä. vorübergehend selbstklebend werden lässt (wie Haftnotizen). Diese können rückstandsfrei und mehrfach auf allen glatten Oberflächen befestigt werden (auch auf Fenstern). Verwendung im Schulalltag findet z.B. der lösungsmittelfreie TZ Haftkleber, der TimeTEX-Haftkleber oder der Magnetlack von Prögel. Für die Verwendung an der Tafel sind diese Kleber jedoch recht teuer und wegen des Kreidestaubs nicht besonders zuverlässig.