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Richtig zitieren

Regeln zur Zitiertechnik (Textinterpretation) 20.12.2011, 21:54

Ausschnitt: Arbeitsblatt Regeln zur Zitiertechnik

Richtiges Zitieren ist sowohl bei der Textinterpretation als auch bei Facharbeiten aller Art nicht erst seit Guttenberg ein Muss. Ein umfangreiches Arbeitsblatt zur Zitiertechnik mit den notwendigen Formalia und weiteren Tipps und Hinweisen.

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  • (geändert: )

Das Arbeitsblatt wurde uns freundlicherweise von Herrn Klaus Meyer-Stoll zugesandt. Herzlichen Dank!

In einer ersten Version veröffentlicht am 31.01.2005, leicht aktualisierte Version 20.12.2011.

Das Arbeitsblatt “Regeln zur Zitiertechnik” (pdf) hat folgenden Inhalt:

Regeln zur Zitiertechnik

Belegangaben und Zitate sind notwendig für die Textinterpretation und für die meisten Darstellungen. Sie können nach meiner eigenen Aussage mit Doppelpunkt folgen, meinen eigenen Satz einleiten oder in meinen Satz eingebaut werden. Niemals sollten Zitate nur für sich stehen, denn sie sollen meine Darstellung unter¬stützen, nicht ersetzen!

Dafür gelten folgende Regeln:

  1. Wenn ich indirekt Informationen aus dem Text entnehme und wiedergebe, benutze ich keine Anführungszeichen, gebe aber die Stelle an, von der ich meine Information entnommen habe.
    Beispiel: Utterson liest jeden Sonntag Texte über die Bibel (S. 13).
    Häufig ist die indirekte Rede, d.h. Konjunktiv I, zu verwenden.
    Beispiel: Enfield erklärt Utterson, dass Hyde nicht leicht zu beschreiben sei (S. 23).
  2. Wenn ich ein paar Stichworte aus dem Text entnehme, muss ich diese in Anführungszeichen setzen.
    Beispiel: Utterson wird als “irgendwie liebenswert” (S. 3) und “zurückhaltend” (S. 4) dargestellt.
  3. Wenn ich ganze Sätze oder nur deren Ausschnitte entnehme, muss ich diese kennzeichnen; Auslassungen oder eigene Hinzufügungen werden mit eckigen Klammern markiert.
    Beispiel: Utterson ärgert sich über das Testament Dr. Jekylls: “Dieses Dokument war dem Anwalt schon lange ein Dorn im Auge gewesen” (S. 14).
    (Man sieht: Der Punkt am Ende des Satzes folgt erst nach der Belegangabe!)
    Beispiel: Da begegnen sich “zwei Männer [Utterson und Lanyon], die einer an des andern Gesellschaft [...] Freude empfanden” und “alte Freunde” sind (S. 15).
    Achtung! Auch wenn die Zitate im Präteritum stehen, muss ich weiter im Präsens formulieren!
    Dieses Beispiel zeigt auch, dass ich nur am Ende des Satzes die Belegstelle angeben muss, wenn ich mehrere Textstellen von derselben Seite entnommen habe.
  4. Wenn ich eine längere Passage zitiere, reicht es oft, die wesentlichen Textstellen aufzuführen. Dies muss ich aber tun, denn es muss erkennbar sein, was für mich wichtig ist.
    „Und noch immer besitzt das Gespenst kein Antlitz […]. Selbst in seinen Träumen hat es kein Gesicht […], und so […] wuchs in des Anwalts Hirn eine unwiderstehliche […] Neugier, die Gesichtszüge des wirklichen Mr. Hyde zu erblicken“, das „Gespenst“ Hyde ergreift also Besitz von Uttersons Bewusstsein (S. 17).
    So wird deutlich, welche Teile der Passage für meine Darstellung wichtig sind. Das ist zwar länger, aber es führt dazu, dass meine Interpretation stichhaltig bleibt. Außerdem bleibt der Satzbau so grammatisch vollständig.
  5. Zitat im Zitat: Wörtliche Rede wird mit nur einem halben Anführungszeichen wiedergegeben.
    Beispiel: Dann folgt „Mr. Uttersons etwas unvermutete Frage: ,Und du weißt nicht, ob der Aussteller des Schecks dort wohnt?’“ (S. 9), mit der er erreichen will, dass Enfield Näheres über Hyde sagt. – In der Textverarbeitung bevorzuge ich wegen der besseren Erkennbarkeit die Sonderzeichen » (Alt drücken und 175 eingeben) und « (Alt+174) für das Zitat im Zitat.
    Eine Ausnahme bilden dramatische Texte, weil sie aus wörtlicher Rede bestehen. Hier müssen Regieanweisungen speziell angegeben werden.
    Beispiel: Als Iphigenie Pylades begegnet, „nimmt [sie] ihm die Ketten ab“ (Regieanweisung zu V. 800).
  6. Zitat in Klammern: Es ist auch möglich, Zitate in Klammern einzufügen, wenn der Gedankengang nicht durch einen neuen Satz unterbrochen werden soll. Für die Seitenangabe genügt dann ein Komma.
    Beispiel: Jekyll verschreckt dadurch seinen Vetter („[…] aber dieser kurze Blick hatte genügt. Eilig machten sie kehrt […]“, S. 50), sodass er sich noch mehr Sorgen macht: „»Gott vergib uns!«“ (S. 51).
  7. Hervorhebung durch den Verfasser: Wenn ich etwas betonen möchte (etwa durch Unterstreichung), was im Text nicht unterstrichen ist, muss ich das kennzeichnen.
    Beispiel: Er “pflegte ihn [den Vorraum] als den entzückendsten Raum in ganz London zu bezeichnen” (S. 22, Hervorhebung durch die Verfasserin), Dr. Jekyll wohnt also sehr gemütlich wohnt und hat Stil.
  8. Zitieren von Versen: Versumbrüche werden durch Schrägstriche markiert:
    Beispiel: „Das Leben lehrt uns, weniger mit uns / Und andern strenge sein; du lernst es auch“ (V. 1654/55).

Download: Arbeitsblatt “Regeln zur Zitiertechnik” (pdf)

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Kommentare

9

Zum Artikel "Regeln zur Zitiertechnik (Textinterpretation)".

  • #1

    Kann mir bitte jemand sagen, ob es als Folgefehler gilt, wenn ich blöderweise jedesmal um jede Klammer zwei Komma gesetzt habe?
    1. Bsp: “......”,(V.8).
    2. Bsp: “......”,(V.5),.....

    schrieb Bele am

  • #2

    unter punkt 4 wird ein beispiel gegeben, das zeigen soll, wie es nicht gemacht werden soll.

    das ist pädagogisch unklug. per negationem lehrt es sich schlecht.

    schrieb robert knorr am

  • #3

    Die Anführungszeichen stehen nur in englischen Texten zu Beginn oben. Bitte im Regelfall bei deutschen Texten die Anführungszeichen zu Beginn unten setzen: ,,Text´´
    Häufiger Hauptfehler: Im Text steht z. B. ,,in Zeile 9´´ - Zeilenangaben nie im Text sondern in Klammern hinter dem Zitat.

    schrieb peter am

  • #4

    Ein wirklich gute und anschauliche Zusammenstellung der wichtigsten Fälle!
    Lediglich eine kleine Änderung schlage ich vor: Wenn, ohne zu zitieren,Informationen wiedergegeben werden, sollte vor den Verweis auf die zitierte(n) Seite(n) ein “vgl.” gesetzt werden - also auf dem Arbeitsblatt von M.-S. bei Punkt 1. (vgl. S. 13).
    Weitere Hinweise, z.B. zum Zitieren von Versen (aus Gedichten bzw. Dramen)und zur Kennzeichnung notwendiger gramatikalischer Änderungen beim Einbau von Zitaten in den eigenen Satzbau bietet Martin Aschern http://www.aschern.de/downloads/zitat.pdf Auch dort vermisse ich im letzten Beispiel zu Abschnitt 7 das “vgl.” vor dem Verweis auf die indirekt zitierte Quelle. Ist das mein Tick?

    schrieb Jansen am

  • #5

    Die Seite is gut aber… ich hab das nie so gelernt mit der wörtlichen Rede - nur ein Gänsefuß unten??? Wusst ich nicht ich hoffe ich mach das jetzt richtig in meiner Abschlussprüfung -konfus-

    schrieb HP am

  • #6

    Vielen, vielen dank!!! Ich hoffe, es nützt mir etwas in meiner Arbeit am Mittwoch. Ich will ne 1 im Zeugnis!!!!!!!!!!!!!!!!

    schrieb Addison am

  • #7

    Vielen Dank für die Zusammenfassung und das Arbeitsblatt. War sehr informativ und hilfreich!

    schrieb Theologiestudent am

  • #8

    Danke !
    war mir sehr hilfreich

    schrieb Fabian Häger am

  • #9

    hilfreiches Arbeitsblatt, übersichtlich gestaltet, Arbeitserleichterung

    schrieb von Smuda am

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