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Schlabberlook oder Anzug

Welche Lehrer-Bekleidung für optimalen Unterrichtserfolg? 31.01.2010, 21:46

Anzug und Krawatte
Bild: pixabay [CC0 (Public Domain)]

Wenn über die Bekleidung von Lehrer/innen diskutiert wird, kommt ziemlich schnell das Konzept "Schlabberlook" ins Spiel - und die Frage nach dem Zusammenhang von Lehrerbekleidung und Unterrichtserfolg: Ist guter Unterricht nur im Anzug möglich? Ein "Stilexperte" der NZZ ist davon überzeugt und rät Lehrer/innen dazu, Freizeitgarderobe und Sportswear zu meiden.

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  • (geändert: )

Es ist allgemein bekannt, dass Lehrer/innen keinem Krawattenzwang unterworfen sind. Deshalb kennt man bei Lehrer/innen verschiedene Bekleidungsstile; Mephisto aus dem Pädagogischen Untergrund veranschaulicht sie (gekürzt):

  • Männer mit fast in die Armbeuge hochgezogenen, speckigen Breitcordjeans.
  • Lappige Wollpullover mit den abscheulichsten Mustern .
  • Sandalen, in denen bestrumpfte Füße stecken (manchmal ohne Strümpfe noch viel schlimmer).
  • Insgesamt schlecht sitzende, billige Kleidung, die an den merkwürdigsten Stellen mit Kreideflecken verunreinigt ist, und das nicht nur an einem Tag, nein, jeden Tag.
  • ...und, und, und…

Meldungen aus dem Pädagogischen Untergrund 10.01.2010: Stil im Lehrerzimmer (hier gekürzt)

Im Artikel Kleider machen Lehrer der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) ist zu lesen, dass ein “erfolgreiches Lernklima” auch vom Bekleidungsstil der Lehrer/in abhängen könnte - bedeutet "Schlabberlook", dass man die Schüler/innen nicht ernst nimmt (und sich für sie nicht mal ordentlich anziehen braucht), oder deutet schlampige Kleidung eher auf "geistige Grösse", dass man über den Äußerlichkeiten steht und sich eher auf die Sache konzentriert? (NZZ 16.11.2009: Kleider machen Lehrer - Warum die Berufskleidung der Pädagogen grossen Anteil am schulischen Erfolg hat)

Auch wenn der Anteil der “Schlabberer” unter den Lehrer/innen 25% nicht übersteigen dürfte, ist damit doch die zentrale Frage formuliert. Ist ein bestimmter Kleidungsstil wichtig, weil dadurch der Lehrer/in als Vorbild und Kompetenzperson mehr Respekt entgegengebracht wird? Oder kann eine authentische, starke Lehrerpersönlichkeit vollkommen unabhängig von der Bekleidung?

In der NZZ spricht nun auch ein “Stilexperte” Empfehlungen für die Kleidung von Lehrer/innen aus. Er rät dazu, auf die “gängigen Elemente der Freizeitgarderobe oder Sportswear” ganz zu verzichten, um auch optisch einen Abstand zu den Schüler/innen zu kreieren, der “dem Respekt gegenüber den Pädagogen zuträglich ist”. Wie einfach es doch sein kann, sich Respekt bei den Schüler/innen zu verschaffen!

Der Stilexperte gibt weiterhin konkrete Hinweise zur Lehrer/innen-Garderobe. Bei den Herren rät er zu einer

englisch angehauchte[n] Kombinationen aus Kord, Tweed oder einem währschaften [sic] Baumwoll-Twill. Die Ärmel des Sakkos können Leder-Blätze an den Ellbogen haben. Zu dieser Garderobe gehören Flanell- oder Oxford-Hemden - niemals aber kragenlose T-Shirts. [...] Über dem Hemd können auch einfarbige Pullover oder Pullunder getragen werden.

NZZ 16.11.2009: Empfehlung eines Stilexperten

Den Damen empfiehlt der Stilexperte ein Kostüm; statt Jeans sollten sie besser einen Hosenrock tragen, vielleicht mit Feinstrickjacke. Auf “Schmuck und hohe Absätze kann verzichtet werden”.

Diese Vorschläge klingen so verstaubt, dass sie schon wieder als originell bezeichnet werden können. Warum denn nicht auch mal in Tracht unterrichten? Das dürfte die angestrebte “gewisse Differenzierung” zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen noch mehr steigern.

Dennoch sollten wir auch den treffenden Kern in den Vorschlägen des Stilexperten sehen:

  1. Ein bisschen Seriosität kann als Lehrer/in sicher nicht schaden. Indoktriniert durch Werbung und Markenzwänge entwickeln Schüler/innen schon früh ein ausgeprägtes (oft auch: übertriebenes) Bewusstsein für Kleidungsstil - man muss den Vergleich “rennt rum wie ein Penner” ja nicht zwanghaft provozieren.
  2. Ebenfalls sollte man übertriebene Fraternisierung mit den Schüler/innen vermeiden. Das Tragen von massiv goldenen Hiphop-Ketten bei knietiefem Hosenbund zeigt sogar den MTV-verseuchtesten Schüler/innen, dass man offensichtlich irgendwann in der eigenen Entwicklung stehen geblieben ist - oder angesichts anderer Defizite nonverbale Kumpelei nötig hat.

Die ganze Diskussion hat natürlich auch etwas Obszönes. Denn es geht eigentlich nicht um die Frage, ob eine gute/r Lehrer/in auch in einen Kartoffelsack gehüllt guten Unterricht machen könnte. Es geht auch um die Frage, inwieweit der Respekt der Schüler/innen mit dem äußerlichen Erscheinungsbild der Lehrperson zusammenhängt. Von dort aus ist es kein weiter Schritt mehr, hässliche oder dicke Lehrer/innen als suboptimale Unterrichtsgestalter/innen zu sehen.

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Kommentare

37

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  • #1

    Freilich sollte sich jede/r in der gewählten Bekleidung wohlfühlen und diese sollte auch praktisch sein. Im Unterrichtsalltag an der Grundschule kommen für mich Krawatte und Anzug schon deshalb nicht in Betracht (wohl aber bei offiziellen feierlichen Anlässen). Freizeitkleidung meide ich aber, da Unterricht Arbeit und nicht Freizeit ist. Eine Kombination aus (nicht allzu elegantem) Hemd oder(einfärbigem) Poloshirt und einer Baumwollhose oder einfärbigen (und nicht ausgebleichten) Jeans finde ich persönlich angebracht. Darüber ein lässigeres Sakko, zB aus Cord. Und ganz wichtig sind mir die Schuhe: Turnschuhe trage ich nur im Sportunterricht, ansonsten Lederschuhe oder bequemere dunkle Sneakers. Am Elternsprechtag möchte ich nicht ohne Sakko dasitzen.
    Die interessante Diskussion geht manchmal am Punkt vorbei: Die Kompetenz von Lehrpersonen hängt selbstverständlich nicht von der Kleidung ab, aber: Es ist Tatsache, dass durch Kleidung (wie etwa auch durch Körpersprache) bewusst oder unbewusst ein Eindruck vermittelt wird. Mit angemessenem Outfit vermittle ich Respekt gegenüber Eltern und Kinder (Unterricht ist Arbeit, ich nehme sie ernst).

    schrieb Grundschullehrer am

  • #2

    @#35:
    Doch. Eine grundsätzliche “Mindestbekleidung” bei Schülern und speziell Schülerinnen ist zwingend. :-)

    schrieb Jan-Martin Klinge am

  • #3

    Noch eine kleine (peinliche?) Studentenfrage… hat hier wirklich niemand Probleme mit Schülern? In der Uni wird das nicht so gern angesprochen. Das fällt theoretisch immer auf die (schwache) Lehrerpersönlichkeit zurück und da es die ja nur in der dritten Person gibt… Ich weiß ja noch nicht wirklich, ob ich diese “Persönlichkeit” habe und wenn nicht, wie ich sie bekomme…

    schrieb auch noch Studentin am

  • #4

    Hallo!
    Die Beiträge sind sehr interssant. Einige aber wirklich sehr stereotypsch. Ich finde nicht, dass Anzugträger gezwungenermaßen mit falschem Lächeln “parlieren” und Jeans und Chuks nur von besonders authentischen Menschen getragen werden. Außerdem ist der Ausdruck “Kostümchen” sehr abwertend. Insgesamt kommen hier Lehrer und Lehrerinnen, die Anzüge und Kostüme tragen irgendwie schlecht weg.
    Ich habe mir aber (vor noch nicht so langer Zeit) als Schülerin - vor allem während der Pubertät - sehr viele Gedanken über die Kleidung meiner Lehrer gemacht. Zu viele natürlich, aber sagen sie das mal einer 16jährigen Göre. Ich habe tatsächlich mehr von den Lehrern und Lehrerinnen gehalten, die passende (!) und ordentliche Kleidung getragen haben. Neben den “Istmirdochegal-Typen” die auch einfach ungepflegt wirkten, fand ich die Selbstverwirklicher/innen am schlimmsten. Wie erkläre ich einer Schülerin, dass sie während ihrem Praktikum keine zerissene Jeans und bauchfreien Tops tragen kann, wenn ich selbst im Paillettenbolero und Reitstiefeln zur Schule komme (oh ja…. die gab es!)? Bei mir ist das was anderes - ich bin nur Lehrer?
    Wie schon gesagt, ich bin für passende, ordentliche Kleidung, die zum Typ passt und den Schülern signalisiert: Ich nehme das hier ernst. Dazu gehört auch Kleidung die dreckig werden kann, wenn ich mit den Schülern töpfer und Sportkleidung beim Sportunterricht. Kostüm geht bei mir garnicht, darin sehe ich einfach verkleidet aus, aber ich brauche nicht meine geliebten Chucks, um authentisch zu sein. Ich durfte in meinem Leben schon sehr viele Jobs mit Kleiderordnung machen und habe dabei gelernt, dass ich doch immer selber in dem Stoff stecke, auch wenn ich den in meiner Freizeit nicht tragen würde.

    schrieb auch noch Studentin am

  • #5

    @Studentin
    Sie sollten sich nicht “verbiegen” lassen, außer
    vielleicht bei den Lehrproben und mündlichen Prüfungen.

    Manchmal gibt es Schulleiter, die laufen in einem 20 Jahre alten Anzug herum und meinen, die jungen Kollegen müssten deshalb ebenfalls im Kostüm/Anzug unterrichten.
    Ebenso bedenklich ist es, wenn junge Lehrkräfte die Kleidung ihrer Schüler “nachäffen”.

    schrieb Hugo Schuster am

  • #6

    Abgesehen davon, dass ich nicht besonders viel Erfahrung habe und selber eine sehr anstrengende Schülerin war, stimme ich der Meinung zu, dass Lehrer/innen ein gepflegtes Äußeres haben sollten, ABER es muss doch nicht gleich ein Anzug sein. Warum sollte man den Schülern etwas vorgeben zu sein (wenn man zbsp kein Anzugträger ist), wenn man sich in Chucks viel besser fühlt? Ich hatte genug Lehrer in meiner Schullaufbahn, die lässig gekleidet waren und damit Ausstrahlung hatten die gewirkt hat und in keinster Weise Schüler negativ beeinflusst hat. Es ist traurig anzusehen, dass man Oberflächlichkeit erwartet, wo es nicht unbedingt sein muss.

    Mit freundlichen Grüßen

    die eventuell zukünftige Kollegin

    schrieb Studentin am

  • #7

    Lieber Mister M.,
    die Überschrift dieser Diskussion lautet: “Welche Lehrer-Bekleidung für optimalen Unterrichtserfolg?”. Es geht also darum, welchen Beitrag unsere Kleidung leistet, um Lernprozesse zu optimieren. Wenn Ihr darüber diskutieren möchtet, ob sich eine bessere Bezahlung auf die Unterrichtsqualität auswirkt, dann tut das, aber an der richtigen Stelle.
    Und wenn Ihr mehr verdienen wollt, dann geht doch in die freie Wirtschaft oder streikt, das verbietet Euch hier niemand. Nur tut das, was Ihr auch von den Schülern verlangt: Bitte nicht am Thema vorbei diskutieren.

    schrieb Hillo am

  • #8

    @Hillo:
    “ich dachte beim Lehrerberuf geht’s um die Schüler und nicht um die Bezahlung?”

    Und bei den Lokführern geht’s darum, dass Bahnkunden möglichst schnell und pünktlich von A nach B kommen?
    Und bei den Ärzten darum, dass die Patienten die bestmögliche Behandlung bekommen?

    Komisch, dass die trotzdem immer wieder streiken…

    Wem die Bezahlung egal ist, der sollte lieber Mönch oder Nonne werden. Die haben ein Armutsgelübde abgelegt und nicht die Lehrer.

    Die Angelsachsen haben ein eingängiges Sprichwort, dass sich die Lehrer UND die Öffentlichkeit einprägen sollten:
    “You get what you pay for”.

    Das gilt überall im Leben. AUCH in der Schule.

    schrieb Mister M. am

  • #9

    Hmmm, lieber Physiker,

    ich dachte beim Lehrerberuf geht’s um die Schüler und nicht um die Bezahlung? Wenn Du bessere Karrierechancen willst, dann geh doch in die Wirtschaft. Ich finde diese Argumentation taugt einfach nicht für den Sachverhalt. Denn letztlich bleibt doch immer die Frage, wie effektiv Lernprozesse sind und nicht, ob wir unser Lehrerverhalten unserer Besoldung anpassen.
    Würden Studien zeigen, dass business-gestylte Lehrer bessere Erfolge erzielen, und wir könnten daraus einen wissenschaftlich fundierten Dresscode ableiten, dann könnten wir meinethalben nochmal Deinen Diskussionspunkt aufnehmen und nachfragen, wer den teuren Fummel bezahlen soll… besonders bei naturwissenschaftlichen Fächern, wo Experimente gerne mal das eine oder andere Kleidungsstück ruinieren.

    schrieb Hillo am

  • #10

    Ich bin angehender Physiklehrer und würde, hätte ich mich für eine Karriere in der Wirtschaft entschieden, viel mehr Geld verdienen.
    In der Wirtschaft als Physiker würde von mir erwartet werden einen Anzug und eine Krawatte zu tragen.
    Als Lehrer wird meine Bezahlung, vor allem im Referendariat, sehr mager sein.
    In der Wirtschaft bekomme ich Fortbildungen bezahlt, meinen Dienstwagen und so weiter und habe Ansehen.
    Mir wird als angehender Lehrer hingegen kaum Respekt entgegen gebracht, von Lehrern hält man nichts.
    Warum nur soll ich dann so tun als hätte ich Karriere gemacht und wie ein Bänker herumlaufen?
    Solange ich völlig unterbezahlt bin, komme ich im Freizeitlook! Denn die Karrieremöglichkeit als Physiklehrer sind ein Witz, also nehme ich auch jeglichen Dresscode nicht ernst.
    Feuern wird mich keiner, Physiklehrer sind rare Mangelware.
    Ich werde das ganze seeehr locker und easy angehen.
    Wie die Verpflegung, so die Bewegung.

    schrieb Physiker am

  • #11

    Also ich hab’s versucht: Beim Einstieg in mein Lehrerinnen-Dasein habe ich mir ernsthaft die Frage nach meinem Outfit gestellt.
    Ich entschied mich für ein recht konservatives, seriöses Outfit, wenn auch nicht gleich klassischer Business-Look. Ich habe an der Tafel immer und immer wieder darüber nachgedacht, wie mein Hintern in dieser damigen Jeans aussieht und ob “hinne rum” noch alles korrekt sitzt.
    Und ich kann nur sagen: Lachhaft! Was ist nun im Klassenraum passiert? Die Lernenden hatten sofort raus, wie ich wirklich ticke. Klamotte hin - Klamotte her, das hat keinen Unterschied gemacht. Oder doch: Ich selbst war vom Unterrichten völlig abgelenkt.
    Nach einigen Wochen entschied ich mich kleidungstechnisch wieder für “mich selbst”: Chucks, Jeans, Hoody… Und, was hat’s geändert? Nix.
    Meine Schüler verhalten sich gleich, weil ich ich bin und mich immer mitbringe, im Kostümchen oder in der Röhre. Von Eltern bekomme ich auch in Chucks ein gutes Feedback, weil sie finden, dass ich mich sehr für ihre Schützlinge einsetze. Ist das eine Frage der Kleidung?
    Also: Authentizität ist für mich das Zauberwort.
    Und wichtig ist für mich, dass ich im Klassenraum den Kopf frei habe für Lernprozesse und Kommunikation. Basta.

    Übrigens fehlt mir in all den Diskussionen über das Thema der wissenschaftliche Beweis für die lernförderliche Wirkung der Lehrerkleidung. In einem der Artikel wird diese in einem Atemzug mit der angeblich so wichtigen Klassenraumgestaltung genannt. Wenn man hier schon den Vergleich zieht, sollte man auch berücksichtigen, dass es durchaus Studien gibt, die diesen Zusammenhang gar nicht bestätigen.

    Sodele, das war’s.
    Gruß an alle hart arbeitenden LehrerInnen.

    schrieb Hillo am

  • #12

    Diese “Kleidungsdiskussion” ist doch müßig und lenkt von den wesentlichen Problemen im Schulalltag ab. Wenn ich an meine Schulzeit denke, war es mir als Schülerin völlig egal, wie ein Lehrer oder eine Lehrerin gekleidet waren. Ich konnte einem Lehrer/ einer Lehrerin nicht unbedingt Sympathie entgegen bringen, nur weil er/sie in einem bestimmten Stil gekleidet war. Auch in der Schulzeit meiner Kinder empfand ich das Auftreten der LehrerInnen in einem bestimmten Outfit als völlig nebensächlich. Das Wichtige war doch, und ist es immer noch, wie mit den Schülern umgegangen wird, welche Einstellungen zu den Schülern übermittelt werden. Hardliner werden nicht unbedingt ernster genommen, wenn sie in Anzug oder Kostümchen auftreten oder sich lässig im Schlabberlook vermeintlich “schülernah” präsentieren. Ich halte es mit der Authentizität und bin damit bisher ganz gut gefahren.

    schrieb malin am

  • #13

    und Kommaregeln…@ Ernesto

    schrieb E.S. am

  • #14

    “Sind wir zu underdressed, um Kompetenz ausstrahlen zu können?”

    Das hat damit nichts zu tun. Wer wie die meisten der sich hier äußernden Lehrer (wie spricht man eigentlich “LehrerInnen” aus?) weder Grammatik noch Rechtschreibung beherrscht, wird es immer schwer haben, Kompetenz auszustrahlen, ganz unabhängig von der Kleidung.

    schrieb Ernesto am

  • #15

    Es gibt zu diesem Thema eine wundervolle Szene aus den Simpsons:
    http://halbtagsblog.wordpress.com/2010/01/06/es-geht-los-mein-leben-als-lehrer/ :-)

    schrieb Jan am

  • #16

    Im letzten Jahr hatte ich das Pech (oder war es doch Glück?) in einem Film ein besonders kompetentes Exemplar meiner Gattung spielen zu dürfen. Der Film sollte zeigen, wie man es mit verhaltensauffälligen Schülern aufnimmt und die Lehrerin bändigt auch besonders renitente Exemplare mit resoluter aber verständnisvoller Art. Die Bekleidungsfrage sollte ich selbst entscheiden und hatte gar keine Idee. Ich ging also in meinen Lieblingsbekleidungsladen und erklärte kurz die Rolle. Die besonders kompetente (nicht mehr ganz jugendliche) Lehrerin kam dann im schwarzen Hosenkostüm daher. Die auch nicht mehr ganz junge Verkäuferin und Mutter eines Teenagers konnte sich einen “leichteren Look” für diese Rolle nicht vorstellen. Sind wir zu underdressed, um Kompetenz ausstrahlen zu können? Im normalen Unterricht trage ich den Anzug nicht, aber, wenn Eltern anwesend sind oder repräsentiert werden muss, greife ich nun doch eher zu dem oberseriösen Teil im Kleiderschrank.

    schrieb ab am

  • #17

    Ich würde immer das anziehen, in dem ich mich wohlfühle. Ich selbst habe schon im Studium mal einen Zweiteiler getragen, einfach weil ich so sachen gerne trage. Im Referendariat habe ich keine negativen Kommentare bekommen, auch wenn mein FL und SL keine Anzugträger waren. Jetzt bin ich zwar immer noch einer der wenigen Anzugträger (etwa 10 von 80 kollegen), fühle mich darin aber wesentlich wohler als in einer Jeans und nem Polohemd. Für mich sind meine Anzüge nunmal Arbeitskleidung, es hilft mir sehr meine Arbeit und mein Privatleben zu trennen. (In meinen Augen wichtig, will ja nicht mit 50 total fertig mit den Nerven sein.) Zuhause lümmel ich dafür mal gerne in abgetragen Jogginghosen rum, sehr zum Ärger meiner Frau ;).

    @Matthias: Zieh das an was du sonst auch an hast. Sonst wirkst du unnatürlich. Wenn du gerne mal gepflegter (muss ja nicht gleich der Dreiteiler sein) rumläufst, oder im entspannten Dress, ändere dich nicht unnötig für das Praktikum, das sitzt du eh die meiste Zeit nur hinten und hospitierst.

    schrieb Lukas am

  • #18

    Ist das wirklich wahr? Machen sich Lehrer sorgen um “passende” Kleidung? Hängt die Qualität des Unterrichts von der Art der Kleidung des Lehrers ab? Kann Lehrerkleidung die Bildungsmisere in unserem Lande bekämpfen? Genügt es nicht, sauber und ordentlich gekleidet zu sein? Und sauber und ordentlich heißt nicht unbedingt im Kostümchen oder im Anzug und Krawatte.
    Ich schlage vor, den Lehrern und Lehrerinnen eine Uniform zu zuweisen, vielleicht sollte auch eine Eingliederung des Lehrerstandes in die Bundeswehr überdacht werden. Dann würden alle SchülerInnen die entsprechende Bildung erhalten und PISA wäre kein Thema mehr.

    schrieb malin am

  • #19

    Wenn Du Dir unsicher bist, dann kannst Du mit einer Jeans und einem Hemd nichts falsch machen. Das Sakko würde ich nur empfehlen, wenn es nicht zu schick ist (der Praktikant sollte nicht schicker angezogen sein als der Chef ;-) )

    schrieb M.A. am

  • #20

    Da ich im Sommer mein Praxissemester absolvieren werden, frage ich mich was ich denn am besten anziehen soll?
    Gerade weil die Spanne bei den Lehrern vom Anzug mit Krawatte bis jugendlich-sportlich reicht, herrscht bei mir große Unsicherheit.
    Meine derzeitige Kleidung wird sich nur wenig von den Schülern unterscheiden (Jeans, Kaputzenpulli), daher halte ich dies für unangebracht.
    Natürlich könnte ich meine Anzüge von meiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann anziehen. Nur wäre dies vielleicht etwas überzogen. Wäre als Mittelweg eine Jeans mit Hemd und ggfs. einem Sakko angebracht?

    schrieb Matthias am

  • #21

    Die oberste Aufgabe des Lehrers ist es, die Schüler zur Mündigkeit zu erziehen. Dass Kleidung auf den Betrachter wirkt ist unbezweifelt. Doch möchte ich einen Vergleich wagen, der mir passend erscheint. Platon warnt in seinem Dialog “Gorgias” vor den leeren Worten der Sophisten, die so viel Wert auf das Äußere des Gesagten legen und dabei die Sache selbst, die Idee des Gesagten, die Gerechtigkeit, wie es Sokrates sagt, instrumentalisieren.
    Sollten wir nicht unseren Schülern lernen, hinter die Fassade der Kleidung zu blicken? Sollten wir unsere Schüler nicht eben gerade dazu erziehen, kritisch hinter die schöne Scheinwelt der Werbung zu blicken?
    Wenn wir nun den Schein der schönen Kleidung als richtig und notwendig bestätigen, als richtig annehmen, sind wir dann nicht Stellvertreter der Akzeptanz dieses Täuschens? Machen wir den Schülern mit dem Tragen teurer Kleidung nicht eben genau das vor, was wir ihnen abzuerziehen versuchen sollten? Nämlich auf die Manipulation zu Gunsten der Wahrheit zu verzichten? Ist nicht die Schule der wesentliche Ort, an dem ein solches Ideal verkörpert werden sollte?
    Ich postuliere sogar ganz im Gegenteil, dass Lehrer eben gerade NICHT wie Gummimattenverkäufer im Autohaus, wie Bänker hinter dem Schalter aussehen sollten, da wir uns gegen die Verkaufsstrategien der modernen Sophisten nicht nur zur Wehr setzen, sondern im Gegenteil diese sogar kontrakarieren sollten!
    Und wer bitte definiert, dass ein drei-Tage-Bart oder ein Vollbart, oder Koteletten, oder ein Schnauzbart nicht in Ordnung sind? Wieso sollten Menschen, die sich der Erziehung zur Mündigkeit verschrieben haben, dem Postulat der Mode und der Werbung unterwerfen? Vielleicht wäre sogar viel gewonnen, wenn Lehrer sich Irokesenschnitte zulegen würden, in weißen Leinengewändern zur Schule kommen würden oder auch vielleicht einfach auch das Markenlogo auf ihrem Hemd mit rotem Klebeband überkleben. Ich fordere die Unangepasstheit der Pädagogen, die eine kritische Rolle in der Gesellschaft einnehmen und das SEIN dem SCHEIN immer und auch bei der Wahl der Kleidung vorziehen. Und wenn dann diese als pädagogiisches Mittel einsetzen sollten, warum denn nicht auch um einmal zu provozieren. Angepasstheit gibt es auch unter den Schülern viel zu häufig! Wir sollten uns eher an Diogenes orientieren als an Dior.

    schrieb M.A. am

  • #22

    ... und trotzdem: auch sollten die LehrerInnen zeigen, dass es außerhalb der Schule andere Regeln gibt: overstyled wie manche junge Frauen mit Handtäschchen ist genausowenig ok wie ein Zu-viel-Freizeit-Look, aber manchmal ist es vielleicht gut zu üben, Außenwirkung zu haben - vielleicht mal einen Tag wie zum Bewerbungsgepräch kommen, einen Tag bequemer, da Klassenarbeit…und das auch thematisieren.
    Meine Beobachtung ist oft, dass die Schule an sich “geschlossen” ist, eben auch in punkto Kleidung und hier gerade der LehrereInnen -  die Schule sollte generell ihr (Klassen-)Türen öffnen.

    schrieb E.S. am

  • #23

    Genau, Tobi, absoluter Blödsinn. Sollen sich LehrerInnen kostümieren, nach US-Vorbild, um der sogenannten “coorporate identity” genüge zu tun?  Ich glaube nicht. Man wird nicht weniger ernst genommen wenn man Jeans oder sonstiges trägt - auf die kompetente Ausstrahlung kommt es an! Ich hatte wegen meiner Kleidung (ich trage immer Jeans) noch nie ein Problem, ernst genommen zu werden.
    In der Elternsprechstunde meiner Kinder sind mir eher die gelackten Kravatte-Anzug-Träger und die Damen im Kostümchen suspekt, die allzu glatt und undifferenziert über Leistungen und Unzulänglichkeiten unter ständigem Lächeln parlieren. Da sind mir schon die weniger gestylten, ehrlichen Lehrer lieber, die ohne Umschweife sagen, was Sache ist. Und meine Kids mögen die auch viel lieber, auch wenn sie hin und wieder ungeliebte Wahrheiten von sich geben, egal wie sie gekleidet sind.

    schrieb malin am

  • #24

    What a lot of crap! Es ist doch völlig egal, wie sich einer Lehrer/ eine Lehrerin kleidet - wesentlich ist doch, wie der Unterricht abläuft, nicht die Kleidung! Ich unterrichte Kunst und auch Werken, da bin ich ständig dreckig - Jeans und Pullover sind hier angesagt, was anderes geht einfach nicht, ich krieg ja nix erstattet vom Finanzamt für Arbeitskleidung.

    schrieb malin am

  • #25

    Ich bin Sonderschullehrer und glaube auch, dass die äußere Erscheinung der Lehrperson Erziehungswirkung hat. Nicht nur wegen des Modelllernens (oder Vorbildfunktion) sondern auch wegen des Beziehungsaspekts, der durch Kleidung dokumentiert wird. Ob man zugeknöpft oder in Badehose dar steht, hat unabhängig von der Authentizität, mit der man das macht, eine Wirkung auf die Jungen und Mädchen. Und zwar je nach dem eine anziehende oder distanzierende. Also ich überlege mir auf jeden Fall, wie ich vor die Klasse trete und habe nicht die Illusion, es sein wie Zuhause (obwohl auch da meine Frau weiß, was los ist, je nach dem wie ich angezogen bin). ;-)

    schrieb helgedidact am

  • #26

    Auf unserem Gang unterichten drei Lehrerinnen: eine, die trug schon als Junglehrerin immer Kostüme und Hosenanzüge (und sah damit schon mit Mitte zwanzig wie vierzig aus), eine zweite ist immer pfiffig mit Boutiquekleidung ausgestattet und die dritte, ich, kleide mich, wie ich bin: natürlich und sportlich elegant. Am liebsten trage ich Kleider und Röcke, im Sommer auch gern mal ne Hose, auch Jeans mit einem Kleid drüber. Alle drei können wir gut mit unseren Schülern: vielleicht weil wir kompetent genug sind, vielleicht, weil wir auch in unserer Kleidung einfach authentisch sind. Wir geben uns nicht, wir sind einfach so, wie wir uns fühlen. Kostümchen ist unnahbar und streng, aber freundlich, die Boutiquelady kreativ und locker und ich temperamentvoll und engagiert… das schätzen auch die Eltern. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand komisch geschaut hätte, weil ich eine Jeans trage (die die meisten Eltern auch anhaben)... interessiert waren die mehr an Freundlichkeit und Kompetenz. Ich halte es da mit meiner Vorgängerin: gepflegt und sauber zu sein, ist wichtig! Wir verkleiden uns doch nicht wie für den Maskenball, um uns dann den ganzen Tag unwohl zu fühlen und vielleicht dessentwegen noch den Unterricht zu vergeigen…

    P.S. Hosenröcke sind mal ne tolle Alternative, allerdings nur für alle, die ihren Hintern gern optisch verdreifachen würden.

    schrieb Tabea am

  • #27

    @lehrer (#2)
    Zitat:“Wenn KollegInnen (v.a. aber männliche Kollegen) an öffentlichen Anlässen in schlampigem Aufzug erscheinen. Das ist mehr als peinlich. Hier würde ich ggf. eine gewisse Dresscode-Anordnung (mit Maßen) von der Schulleitung als angemessen beurteilen.”

    Na toll! Und was macht man, wenn gerade der Schulleiter einer RS nur in ausgebeulten Jeans und Holzfällerhemd rumläuft, sogar bei der Entlassungsfeier der 10. Klassen? Gerade die SL sollte Vorbild sein, denn bei ihr gehen Menschen anderer Schulen, Institutionen, Firmen, Eltern ein und aus. Da kann man sich nur fremdschämen.

    schrieb Klexel am

  • #28

    Ich denke, die Diskussion geht oftmals ins Extrem - entweder Schlabberlook oder Anzug.
    Wenn ich mich ordentlich kleide, meint saubere, gepflegte Hosen (auch Jeans) trage und darauf achte, auch sonst gepflegt auszusehen, dann fühlen sich die Schüler bestimmt nicht respektlos behandelt.
    Im Gegenteil: Wenn ich ein gutes Vorbild für “normale” Kleidung gebe, können sich Schüler doch eher ein Beispiel an mir nehmen, als wenn ich Anzug/Kostüm trage.
    Der Vergleich mit dem Autoverkäufer wirkt auch etwas weit hergeholt, denn ich sehe mich als Lehrerin nicht in der Rolle eines Verkäufers!
    Ich finde Vielfalt spannend und Schule sollte doch vielfältig - nicht ungepflegt(!) - sein.

    schrieb Lehrerin am

  • #29

    Über Zuschrift 2 kann ich mich nur wundern, dass ordentliche Kleidung in den Rahmen der selbst anzuschaffenden Unterrichtsmittel gehören sollen. Ich denke, das ist eine persönliche Sache,so wie jeder Arbeitnehmer für seine Kleidung selbst einsteht.Diese Kleidung ist keine Arbeitskleidung wie z.B. Kittel für Ärzte oder Apotheker oder “Blaumänner” für Werstätten, und, wie bereits erwähnt, muss ordentliche Kleidung nicht unbedingt teuer sein.
    Seit Kindertagen kenne ich den Ausspruch:
    “Er war Lehrer und sie war auch schlecht angezogen.” Es scheint wohl ein bißchen Wahrheit dahinter zu stecken!?

    schrieb Jutta Shehata am

  • #30

    Endlich traut sich jemand an dieses Thema:

    Ich bin fest überzeugt davon, dass wir Lehrer uns unseren schlechten Ruf selbst zuzuschreiben haben. Eine im Durchschnitt völlig unangemessene Kleidung trägt viel dazu bei!

    - Was sollen Eltern denken, die sich vormittags fürs Elterngespräch frei nehmen, wenn sie in Berufskleidung zu einem unrasierten Lehrer im T-Shirt kommen?
    - Warum sind Lehrer so viel schlechter gekleidet als ein ganz gewöhnlicher Angestellter im Autohaus, der mir eine Gummimatte verkauft?
    - Wo bleibt der Respekt vor der Institution Schule, vor dem Bildungsprozess und vor der Person des Schülers?

    Ich trage seit dem Referendariat Krawatte und Anzug, meist sportlich, seltener klassisch. Das hat doch nichts mit Uniform zu tun. Ich bin immer gut damit gefahren: Respekt, Anerkennung, Ernsthaftigkeit, Sorgfalt, Ästhetik stehen als (Bildungs-)Werte sofort im Raum. An Distanz denken die Schüler nur in den ersten fünf Minuten in der ersten Stunde. Dann wird durch meine Sprache und meine innere Haltung klar, dass ich mit dem Herzen ganz nah bei meinen Schülern bin. Und oft war ich gottfroh, wenn Väter ins Elterngespräch kamen und sich herausstellte, dass da ein General, ein Firmeninhaber, einmal sogar ein Botschafter vor mir saßen - und ich wie sie angemessen gekleidet war!

    Lehrer wie Lehrerinnen in Freizeitkleidung sollten m. E. gründlich in sich gehen und etwas formalere Kleidung mal ausprobieren. Ein paar Kollegen haben sich getraut - als ich ins Kollegium kam - Krawatte zu tragen und haben mir (vertraulich) von positiven Effekten berichtet.

    schrieb M. Köcher am

  • #31

    @ISOLehrer
    Der letzte Satz ist mir in der Logik nicht ganz klar.
    @Tobi
    Stimmt, genau darum geht es auch. Aber heisst “authentisch” nicht auch “zur Rolle passen”? Dann sollte sich ein Lehrer auch lehrergerecht anziehen. Im übrigen ganz richtig: Nicht jeder Lehrer muss wie ein Schulleiter herumlaufen, Generationenunterschiede dürfen sicher auch sichtbar sein, aber bewusstes Anziehen schadet sicher nicht.
    Und dass Lehrerkleidung auf Schüler sicher einen Einfluss hat (genau wie die Räume und Gebäude der Schulen), dürfte auch in Zeiten politischer Handlungsignoranz (ich meine hier nicht das Gerede über “Räume als Pädagogen”) ziemlich leicht nachvollziehbar sein.

    schrieb Lehrer am

  • #32

    Was ist denn das für ein Blödsinn? Ich dachte bei der Lehrerpersönlichkeit geht es um Authentizität? Der eine ist im Kapuzenpulli authentisch, der andere in Sakko, der dritte im Joggers (oder muss sich jeder Mathe-Sport Lehrer vor der Mathestunde umziehen?)

    Ich denke es gibt wichtigere Probleme!

    Oder sollen wir ab besten Schuluniformen für Lehrer einführen?

    schrieb Tobi am

  • #33

    Der Unterscheidung Beruf / Freizeit kann ich nur zustimmen.

    Andererseits: Kleidung kann auch distanzierend wirken.

    Und: Die Kleiderfrage hängt auch von der Schule und deren Anspruch ab. Ich habe im Ref. an einer Schule unterrichtet in der keine Lehrkraft eine Jeans getragen hat. An der 2. Schule bin ich mit meinen (inzwischen gewohnten) Stoffhosen mit gepfegtem Hemd sofort aufgefallen. Das mag man positiv odet negativ sehen.

    “Voll coole” Klamotten wirken nach meiner Beobachtung bei den Schülern nur im ersten Moment gut. Im zweiten und dritten Moment kommt bei den Jugendlichen ein komisches Gefühl auf. Kein Wunder möchte man sagen. Irgendetwas muss es doch geben, worin sich die Jugendlichen von den Erwachsenen abgrenzen können.

    Letztes Jahr habe ich in der Pausenaufsicht einen Praktikanten “an die frische Luft” gesetzt. Das war für beide Seiten ungewohnt… :-)

    schrieb ISOLehrer am

  • #34

    @Dirk
    Bitte erläutern.
    Hierzulande gibt’s an vielen Schulen leider nicht so viel zu lachen. Vielleicht mit ein Grund für das allgemeine Belächeln von Lehrern?

    schrieb Lehrer am

  • #35

    Selten so gelacht!

    schrieb Dirk am

  • #36

    Die Empfehlungen geben mir zu denken, ich kann sie auch mit eigenen Erfahrungen untermauert bestätigen.
    Selber wechsle ich meinen Stil: sportlich-legèr und gepflegt (mit Sacko).
    Durch Termine habe ich auch schon in weissem Hemd, Kravatte und elegantem Sacko unterrichtet. Die Wirkung war beeindruckend, richtig toll.
    Dennoch unterrichte ich in der Schule am liebsten in sportlich-praktischer Kleidung: In technisch veralteten, teilweise dreckigen Schulen fallen da Verschmutzungen, Kreidestriche etc. nicht ganz so auf bzw. sind nicht ganz so ärgerlich. Ausserdem unterrichte ich auch handwerkliche Fächer und Theater, da ist es einfach zweckmässig, wenn man sich auch einmal “ungestraft” mit Sägemehl kontaminieren kann oder um etwas vorzumachen auf den Boden werfen kann, ohne sein “edelstes Stück” zu beschädigen.
    Das ist leider auch eine Preisfrage und da liegt bei den Arbeitgebervorstellungen über selbst anzuschaffende Unterrichtsmittel und dgl. Irr-Auswüchse kaum mehr viel drin.
    Was ich allerdings mehr als peinlich finde: Wenn KollegInnen (v.a. aber männliche Kollegen) an öffentlichen Anlässen in schlampigem Aufzug erscheinen. Das ist mehr als peinlich. Hier würde ich ggf. eine gewisse Dresscode-Anordnung (mit Massen) von der Schulleitung als angemessen beurteilen.

    schrieb Lehrer am

  • #37

    Ein Aspekt fehlt bei dem Thema: es geht auch um Ernsthaftigkeit - Schule ist keine Freizeitbeschäftigung, jedeR hat dort seinen Job zu machen - und das nicht in Freizeitkleidung - es geht eben nicht nur um Schulinternas, wie z.B. verschafft sich die/der LehrerIn Respekt.
    Andererseits habe ich auch noch nie eineN LeherIn im Jogginganzug gesehen…
    Vielleicht hilft auch Kommunikation? Lässige Kleidung nicht als (nach)lässiger Arbeitsstil, sondern als bequeme Lösung um den anstrengenden Tag zu händeln, das muss man aber manchmal eben auch den SchülerInnen zugestehen.

    schrieb E.S. am

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