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Beliebt in der Schule, Teil 1

Beliebt bei der Schulleitung - 3 Tipps für Lehrer/innen 28.04.2009, 12:27

Tierchen giert nach Chips
Bild: flickr Dane Low [CC by]

Das deutsche Bildungs- und Schulsystem ist von strengen Hierarchien geprägt. Für Lehrer/innen ist es deshalb angenehm, wenn sie bei der Schulleitung beliebt sind. Wie müssen sich Lehrer/innen verhalten, um ihr Ansehen bei dem/der Schulleiter/in zu verbessern? Drei Tipps für mehr Beliebtheit und mehr beruflichen Erfolg.

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  • (geändert: )

Deutsches Schulsystem - zementierte Hierarchien

Das deutsche Schulsystem ist streng hierarchisch strukturiert. Ganz oben sitzen die Kultusminister/innen, darunter die entsprechenden administrativen Organe (Schulämter/Regierungspräsidien usw.). Dann kommen in den Schulen die Schulleiter/innen, darunter die Lehrer/innen - und ganz unten die Schüler/innen. Externe Beteiligte (wie Eltern, kommunale Politiker/innen) und das Wahlvolk haben gewisse Einflussmöglichkeiten. In der “Befehlshierarchie” ist die abgebildete Struktur jedoch unumstößlich.

Diese streng festgelegte Hierarchie hat zwei interessante Aspekte:
1. Fast jede/r im Schulsystem Beschäftigte hat nach oben absolute Gehorsamspflicht und nach unten absolute Weisungsbefugnis. Ausgenommen sind die Kultusminister/innen (die nur weisen) und die Schüler/innen (die nur gehorchen). Viele Menschen kommen mit dieser Struktur nicht klar und verhalten sich wie “Radfahrer” (nach oben buckeln, nach unten treten).

2. Diese zementierte Struktur wird durch den Beamtenstatus vieler Beteiligten (v.a. in den westdeutschen Bundesländern) pervertiert. Lehrer sind dem Rektor zu dienstlicher Loyalität verpflichtet. Wenn ein verbeamteter Lehrer jedoch renitent ist (und z.B. dauernd zu spät kommt oder häufig krank ist), muss der Rektor eine Menge Hebel in Bewegung setzen, um den Kollegen zur Disziplin aufzurufen.

Warum das Wohlwollen der Schulleitung für Lehrer/innen wichtig ist

Die “Schulleitung” besteht in der Regel aus einer/m Schulleiter/in (“Rektor/in”), flankiert von Abteilungsleiter/innen und/oder Konrektor/innen. Diese helfen bei der Gestaltung des Stundenplans und des Vertretungsplans, der Verwaltung des Deputats und ähnlichen organisatorischen Aufgaben. Die Schulleitung kann Lehrer/innen das Leben schwer machen: Zuweisung besonders schwieriger oder einfacher Klassen, Verteilung von Korrekturfächern, Betreuung mit Sonderaufgaben usw.

Was Schulleiter/innen sich von Lehrer/innen wünschen

Die Südwest-Presse hat verschiedene Schulleiter/innen darüber befragt, was sie von ihren Lehrer/innen erwarten. Genannt werden folgende Punkte:

  • Engagement, auch über den Unterricht hinaus;
  • Vorbild für Schüler/innen sein;
  • guter Draht zu den Schüler/innen;
  • aktive Elternarbeit;
  • gut vorbereiteter, sinnvoller Unterricht;
  • fachliche Kompetenz;
  • Fortbildungsbereitschaft;
  • Teamgeist, Kollegialität.

3 Verhaltenstipps für Lehrer/innen für mehr Beliebtheit bei der Schulleitung

Diese Tipps sind außerordentlich wirkungsvoll und werden zu Beliebtheit bei Ihrer Schulleitung führen. Allerdings sind sie mit zeitlichem Aufwand verbunden (z.B. Teilnahme an Fortbildungen). Sorgen Sie in jedem Fall, dass Ihre Tätigkeiten auch öffentlich werden. Wenn Sie mit der Klasse 6b den Schulhof reinigen, aber keiner es erfährt, haben Sie nichts davon.

Ganz besonders hilfreich sind diese Tipps für das Referendariat. Gerade Referendar/innen sind wegen diverser Gutachten auf das Wohlwollen der Schulleiter/in angewiesen (und auch wegen möglicher Übernahme an die Schule nach dem Referendariat). Die folgenden Ratschläge sind hervorragend dafür geeignet, in kurzer Zeit einen guten Eindruck zu machen.

  1. Helfen Sie im Kollegium mit, wann immer Sie können.
  2. Engagieren Sie sich in außerunterrichtlichen Belangen.
  3. Hängen Sie alles, was Sie tun, an die große Glocke.

 

Umsetzungshinweise zu den einzelnen Tipps

Wie man sieht: Ganz ohne Aufwand geht es nicht. Wenn man aber Aufwand betreibt, sollte man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen (ohne dabei zu übertriebener Selbstdarstellung oder gar Schleimerei zu neigen). Das gilt natürlich auch für alle anderen Berufe, in denen man bei seinem Chef beliebt sein will.

Viel Glück auf Ihrem Weg zu neuer Beliebtheit bei der Schulleitung!

zu (1) - Zeigen Sie Teamgeist.
Ihre Hilfsbereitschaft muss sprichwörtlich werden. Engagieren Sie sich in Lehrerkonferenzen, Fachabteilungssitzungen. Auf Fragen, die mit “Könntest du mir ...” beginnen, rufen Sie voller Begeisterung “Natürlich!” Wenn eine schwächliche, ältere Kollegin sich mit dem Videowagen abmüht, springen Sie herbei und helfen mit.
zu (2) - Engagieren Sie sich auch außerunterrichtlich.
  • Melden Sie sich bei Studienfahrten oder Projekten zur Reinigung des Schulhofs immer sofort. Zögern und dann melden macht keinen guten Eindruck. Durch sofortige, exzessive Einsatzbereitschaft wird das Projekt auch nicht aufwändiger.
  • Nehmen Sie an zahlreichen Fortbildungen teil, am besten an Wochenenden.
  • Verlassen Sie nicht sofort nach Unterrichtsende das Schulgebäude, sondern räumen Sie noch ein Viertelstündchen die Fachbibliothek auf.
zu (3) - Zeigen Sie Ihr unterrichtliches Engagement und Ihre fachliche Kompetenz öffentlich.
  • Fertigen Sie so viel Arbeitsmaterialien wie möglich selbst an. Fordern Sie die Schüler/innen auf, diese Materialien anderen Lehrer/innen zu zeigen (“Frag doch mal Herr Schmitt, ob dieses Komma auf meinem Arbeitsblatt einen Verstoß gegen die Rechtschreibung darstellt.”).
  • Kopieren Sie Ihr selbst aufwändig angefertigtes Arbeitsblatt nicht alleine im Morgengrauen, sondern während der Stoßzeiten und vergessen es dann am Kopierer. Wenn man es Ihnen zurückgibt, verwickeln Sie den/die Überbringer/in mit lauter Stimme in ein fachspezifisches Gespräch über die Inhalte.
  • Verteilen Sie selbst angefertigte Unterrichtsmaterialien unter den Lehrerkolleg/innen großzügig.
  • Kopieren Sie Arbeitsblätter aus Lehrerhandreichungen heimlich.
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Kommentare

38

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  • #1

    Was für ein unzumutbarer Artikel mit absolut unangebrachteb Verhaltenstipps. Ein Glück, dass mein sich nicht so verhält. Der Autor möge sich bitte dringend einen neuen Job suchen.

    schrieb R. am

  • #2

    Ganz ehrlich? Jetzt verstehe ich endlich, warum sich so viele Kollegen nur noch so s*****e verhalten… Danke für diese wirklich sehr wertvollen Tipps…

    schrieb N. am

  • #3

    Kolleginnen soviel zur aktuellen Diskussion:

    “Aber ist so nicht das System deutsche Schule? Habe ich mir eingeredet, dass ich mich nicht wie ein verdammter Lemming verhalten muss?”
    .
    “.und zweitens es nicht wert zu kämpfen, denn dann würde ich irgendwo auch für dieses kranke Schulsystem mit seinem elitären Gymnasium kämpfen.”

    http://diereferendarin.wordpress.com/2013/12/31/uber-das-kampfen/

    schrieb Sivesterbildungsparty am

  • #4

    @GriasDi
    a) Fähige Chefs, woher sollen die kommen, etwa vom Himmel fallen?
    In unserem Kollegium (ca. 85 Lehrer) befindet sich zur Zeit keiner, dem ich irgendwann und irgendwo als Schulleiter sehen könnte.
    Ehrgeizige Leute gibt es durchaus, aber gerade bei denen sind dann Defizite vorhanden: Umgangsformen, Intelligenz, Organisationstalent, Rückgrat usw.

    In Bayern geht man nun den Weg, dass man ein Dutzend Führungslehrgänge besuchen sollte, bevor man eine Führungsposition anstrebt. Ich bin gespannt, ob ein Parteibuch hierbei auch angerechnet wird????

    b) Früher einmal gab es Chefs mit Format. Wie sagte kürzlich eine ältere Kollegin auf einer Fortbildung: “Mit 10 Fehltagen pro Jahr wäre bei uns keiner Beamter auf Lebenszeit geworden, egal welche Prüfungsnote oder Platzziffer er hatte. Aber die heutigen Chefs haben keinen A…. mehr in der Hose!” So war das übrigens auch bei uns. Unser damaliger Chef hatte Format, was Politiker,
    Eltern, Schüler, der Hausmeister und (leider) auch wir
    Lehrer zu spüren bekamen.

    Unsere Oberschnarchnase fliegt in den Weihnachtsferien wieder einmal nach Indien. Weil sie das scharfe Essen nicht verträgt, ist sie hinterher sicherlich mindestens 14 Tage krank geschrieben.

    @Alle Foristi
    Stellen Sie sich bitte folgende Frage: “Wäre es ein Nachteil oder ein Vorteil für mich, wenn wir einen fähigen Chef hätten?”

     

    schrieb Claus Fischer am

  • #5

    @Claus Fischer
    Deswegen schrieb ich ja von unfähigen Chefs. Fähige Chefs dulden, fordern sogar (begründeten) Widerspruch. Leider gibts zu viele unfähige Chefs.

    schrieb GriasDi am

  • #6

    @GriasDi
    Es kommt halt immer darauf an, an welcher Schule man arbeitet.
    Als verbeamteter Gymnasiallehrer kann man sich einiges erlauben, anders sieht es z. B. bei einer Grundschullehrerin aus. Diese bekommt irgendwann in den Sommerferien ein Schreiben, in dem ihr die Einsatzschule(n) des kommenden Schuljahres mitgeteilt werden. Im Schulamt ist zur dieser Zeit niemand erreichbar. Auch vom Personalrat erreichen Sie zu dieser Zeit keinen. Dann haben Sie 10 Jahre lang neben der Schule gewohnt und dürfen jetzt täglich 50 km (einfache Strecke) fahren oder sind plötzlich an einer Problemschule gelandet. Nun, man sollte halt einem Schulleiter nicht in einer Konferenz widersprechen ...?

    schrieb Claus Fischer am

  • #7

    Warum sollten Lehrer auf Außenwirkung beim Chef achten? Wenn sie ihr Kerngeschäft verstehen, also guten Unterricht halten ist den Schülern und dem Lehrer selbst am meisten gedient. Wozu sind die Lehrer denn in den meisten Bundesländern Beamte? Sie müssen sich doch nicht bei ihren Chefs anbiedern. Sie können nach gesundem Menschenverstand handeln, wie sie es für richtig halten. Wo in der freien Wirtschaft hat man noch dieses Privileg :-) Als angestellter Lehrer müsste man natürlich diese anbiedernden Verhaltensweisen trainieren, um nicht entlassen zu werden (zumindest von unfähigen Chefs - und davon gibts ne Menge).

    schrieb GriasDi am

  • #8

    Das ist doch absolut lächerlich. Typisch deutsches Obrigkeitsdenken wird hier kultiviert. Wie währe es mit einem Artikel über den richtigen Bückling bei den hohen Schulwürdenträgern?

    schrieb rumpelstilz am

  • #9

    Peinlich.

    schrieb Fiala am

  • #10

    Tolle Satire, ich habe sehr gelacht. Vielen Dank!

    PS: Ich bin übrigens froh, dass die Anbiederei bei Vorgesetzten seit dem Referendariat für mich kein Thema mehr ist. Und selbst damals habe ich persönlich es nie eingesehen, mit 50kg Material im Kofferraum zur Lehrprobe zu erscheinen, nur weil Mentoren und Schulleiter dies mutmaßlicherweise so wollten. Ich bin der (vielleicht antiquierten) Auffassung, dass derjenige, der seinen Beruf ernsthaft ausübt, sich im Unterricht und in der Schule engagiert, ein entspanntes Verhältnis zu Kollegen, Schülern und Eltern hat, mit seinen Mitmenschen vernünftig umgeht und darüber hinaus über sein berufliches Handeln regelmäßig reflektiert, es gar nicht nötig hat, sich künstlich beliebt machen zu müssen. Offen gestanden: Schleimer waren mir sowieso immer zuwider.

    schrieb Peter Rachow am

  • #11

    Sicherlich, die Selbstdarsteller gibt es immer. Aber ich kann Beitrag Nr. 10 nur recht geben. Ein bisschen Engagement und -warum nicht? - Eitelkeit wird der weiteren Professionalisierung unseres Berufes gut tun. Wenn das statistisch schlechteste Drittel der Abiturienten ein Lehramtsstudium anstrebt, um sich vor den Bedrohungen “der Wirtschaft”  zu retten und sich dort mit denen mischt, für die dieser Beruf tatsächlich Berufung ist, dann trennt sich die Spreu eben automatisch vom Weizen.
    Diejenigen, denen beim Thema Loyalität, Engagement und Stolz auf die eigene Arbeit nur ein durcheinandergeratenes Sammelsurium aus müffelnden Klosprüchen der 68er Generation in den Sinn kommt (Scheinbar allerdings immer erst nach der Verbeamtung?), mögen aus dem Weg gehen und denen Platz machen, die es besser können.

    schrieb wellinformedcitizen am

  • #12

    Ich bin in puncto Beitrag 15 ganz anderer Ansicht. Es SO zu sehen, hat nämlich ebenso FOLGEN, wie es ANDERS zu sehen. Auch SEHEN bewirkt etwas.
    Wir beachten es nicht, aber unsere Hauptkommunikationswirkung haben wir keineswegs durch unsere Taten und Worte sondern durch das, was wir FÜHLEN & DENKEN & AUSSTRAHLEN. Worte können zurückgewiesen werden, mit STRAHLEN dringen wir überall durch und tief ein in unsere Mitmenschen.
    Selbstverständlich kann ich aus oberflächlicher Betrachtung bestätigen, wie jämmerlich und nicht selten brutal dumm Pädagogik oft in den Hierarchien von oben nach unten (und nicht selten auch in der Gegenrichtung) stattfindet.
    Mit Kraftakten an der Oberfläche lässt sich Schule und Mensch aber nicht verändern.
    Wenn ich aber in die Tiefe schaue, dann ist doch leicht zu erkennen, dass die an der Oberfläche als so mächtig Installierten ihre eigene Tiefe und ihre dort durchaus vorhandenen genialen Talente weder verstehen noch über sie frei verfügen können.
    Das bedeutet ganz konkret: Selbst ein kleines Kind mit Tiefgang kann sehr schnell mehr Einfluss auf die wichtigsten Kräfte eines Schulleiters gewinnen als er selbst. Und das bedeutet: Wer selbst in diese Richtung bewusst lernt, der gewinnt Einfluss.
    Und es ist BITTER NOTWENDIG in unseren Schulen, dass wir alle endlich an TIEFGANG gewinnen; denn an der Oberfläche vertrockenen alle.
    “Falle nicht auf, bleib an der Oberfläche”, das ist ein tödlicher Rat. Dann sind zwar alle gleich, aber sie sterben auch alle den gleichen Tod.
    In der Tiefe liegt die KRAFT, die Dir und jedem erwachsen kann. Wenn wir uns nicht selbst von unserem Ursprung abschneiden wollen, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als in die Tiefe zu gehen.
    Mit einem TIEFEN Verständnis des Lebens sieht das, was wir oben beobachten, ganz anders aus.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #13

    @Franz Josef Neffe
    a) Vielen Dank, dass Du diesen alten Beitrag noch einmal wiederbelebt hast.

    @ute
    Beitrag Nr. 15, besser kann man das nicht ausdrücken, das ist leider keine Satire.

    Von fünf Funktionsstellen, die besetzt werden, passt es bei einer so zu 90 %, bei einer weiteren kann man mit Bauchschmerzen zustimmen und bei drei weiteren sind es Verzweiflungstaten oder Schildbürgerstreiche oder es ist einfach das Bedürfnis,
    die Untertanen mit Personalentscheidungen zu überraschen, mit denen keiner gerechnet hat, wie es die Politiker ja so lieben.

    Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder der Schulleiter mag Dich oder er mag Dich nicht. Im zweiten Fall hast Du nur zwei Möglichkeiten:
    a) Du läst Dich an eine andere Schule versetzen
    b) Du findest Dich damit ab und machst “Dienst nach Vorschrift”.
    c) Du hoffst darauf, dass Du einfach Glück hast.
    Der Fall c) tritt dann ein, wenn eine Stelle zu besetzen ist und es außer Dir keinen weiteren Kanditaten gibt.

    Da können die Elternbeschwerden pro Jahr einen Leitzordner füllen, wenn ein Schulleiter von einer Lehrkraft überzeugt ist, dann ist er von ihr überzeugt. Er gibt ihr ausgezeichnete Beurteilungen und jubelt sie hoch, bis sie an einer anderen Schule ebenfalls eine Führungsposition erhalten.

    Und eine Lehrkraft kann Projekte machen, die allerbesten Prüfungsergebnisse erzielen, jedes Jahr ein Buch schreiben, von Eltern und Schülern auf Händen getragen werden, wenn ein Schulleiter eine Lehrkraft nicht mag, dann wird sie auch nichts.

    Ich habe mein Haus so gebaut, dass drei Alternativschulen in 30 Minuten für mich erreichbar sind. Wenn ein Parteibuchfuzzie oder ein Verbandsheinrich, die nichts taugen, bei uns Schulleiter geworden wären, hätte ich “Fluchtmöglichkeiten” gehabt.

    Das ist nämlich das eigentliche Problem im Schulwesen. Wenn man den idealen Schulleiter gleich 100 % setzt und man hat einen, der 40 % erreicht, dann kann man froh sein und man kann hoffen, dass er es möglichst lange macht.

    Viele Grüße
    Hugo Schuster

     

    schrieb Hugo Schuster am

  • #14

    Die Instanz, die die Lebensfunktionen steuert, ist - auch bei Schulleitern - das Unbewusste. Mit dem haben Schulleiter in der Regel ebenso schlechte Kommunikation wie alle anderen Menschen. Das heißt ganz konkret, dass schon ein kleines Kind mehr Einfluss auf den Schulleiter haben kann als dieser selbst, wenn es - intuitiv oder (wenn es das gelernt hat auch bewusst) - mit den entscheidenden Seelen- und Geistes-Kräften in seinem Unbewussten BESSER umgeht als er.
    “Wenn ich mit deinen Kräften & Talenten BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir.” Das ist ein aus praktischem Erfolg erwachsener Kernsatz der neuen Ich-kann-Schule. Als Beispiel verweise ich auf die 7jährige Sabrina, die nicht mehr leben wollte, weil sie von ihrer Lehrerin täglich vor der Klasse blamiert wurde. Zunächst re-agieren wir auf solche Kränkung, Verletzung, Erniedrigung,..... gewöhnlich mit ohnmächtiger Wut und gehen in die KONFRONTATION, die die Kräfte bindet und die keine Hilfe für die GUTEN Kräfte ist. Sabrina dachte ihrer Lehrer im Geiste alles zu, was zum GUTsein fehlte; das genügte volluaf, das Problem zu lösen.
    Ich meine, so intelligent und erfolgreich könnte grundsätzlich auch ein Lehrer mit seinem Schulleiter umgehen. Man kann ja von Sabrina lernen, wie es geht. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #15

    An Maik Riecken:
    1) Sind Sie als Schulleiter tatsächlich souverän genug, auch Lehrer an Ihrer Schule zu tolerieren, die wenigstens ein Mindestmaß an Zivilcourage haben?
    2) Dürfen sich Ihre Lehrer auch im Unterricht engagieren, ohne dass sie dann Gefahr laufen, dass ein oder zwei Fachkollegen mit Ihrer Toleranz oder Hilfe penetrant dagegen an intrigieren? Gegen faire und offene Diskussionen habe ich ja nichts.
    Wenn Sie beide Fragen mit ja beantworten können, dann würde mich Ihre Schule interessieren.

    schrieb Ute am

  • #16

    Liebe LehrerInnen,
    auf seine Leistungen aufmerksam zu machen ist noch immer eher eine männliche Domäne, die unter Männern übrigens auch nicht als Schleimerei oä abgetan wird…
    Ein Beispiel aus dem privaten Bereich:
    Frau kocht, Familie sitzt am Tisch, alle sagen, es ist lecker - Frau: aber es fehlt noch etwas Salz;
    Mann kocht, als erster sagt er selbst (laut): mmh, schmeckt gut!
    Wohlwissend wie schwer mir als Frau dieses Verhalten meinem Chef gegenüber fällt, habe ich es bewusst getan und bin wöchentlich mind. 1 mal zu ihm hin und habe “es” getan und festgestellt, dass es notwendig ist; also nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch in der Schule!!
    Das sollte übrigens auch mit Schülerinnen geübt werden!!
    Eine engagierte Elternvertreterin, die leider von der Schulleitung nicht so gern gesehen wird

    schrieb Elternvertreterin am

  • #17

    Zu Mister M. (21)
    Hier wird eigentlich sehr deutlich gesagt, was Sache ist:
    Die Bewertung des Unterrichts bzw. einer Vorführstunde muss nichts mit der Leistung des Lehrers zu tun haben (!)
    Diesen Eindruck kann man auch aus anderen Situationen heraus im Schuldienst bekommen.
    In jedem Job spielen Beziehungen und Seilschaften eine Rolle. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß.
    Ist das Ausmaß sehr groß, dann lohnt sich gute Arbeit quasi nicht mehr.
    Das Öffentliche Schulsystem fördert nicht so sehr gute Lehrer sondern den angepassten 08 / 15-Lehrer.
    Wer (positiv) auffällt, wird schnell lästig, vor allem bei den Kollegen, die pausenlos die erste Geige spielen wollen. Vielleicht kommen auch manche Kollegen nicht damit klar, dass man als Lehrer nicht so viele Aufstiegsmöglichkeiten hat wie in vielen anderen Berufen.
    In dem Zusammenhang müssen wir uns auch über die schlechten PISA-Ergebnisse gar nicht mehr wundern.
    Ute

    schrieb Ute am

  • #18

    Zitat: “Resultat: Unterrichtsbesuch wurde mit 3 bewertet, Beförderung ist damit ausgeschlossen.
    Und dank Beamtenrecht gibt es keine realistische Chance, da viel zu machen.”

    Dann mach es so, wie es alle vernünftigen Menschen (auch Beamte sind Menschen) in so einer Situation machen würden:
    Lehn dich zurück, ruh dich aus, lass die anderen machen. Es gibt auch ein Leben außerhalb der Schule!

    Und außerdem: Sieh es realistisch. Auch Schulleiter verfolgen ihre eigenen Interessen. Vielleicht will dein Schulleiter verhindern, dass du dich wegbewirbst? Vielleicht will er andere Personen in deiner Schule fördern, denen du nicht in die Quere kommen sollst? Es gibt viele gute Gründe für so eine Bewertung. Das muss nichts mit deiner tatsächlichen Leistung zu tun haben!

    schrieb Mister M. am

  • #19

    @Ute:
    Leider Ihre Beschreibung unter #15 keine böse Satire, sondern die schlichte Wahrheit, jedenfalls wenn der Schulleiter das ist, was in der DDR “Apparatschik” genannt wurde, d.h. blind, (und ggf. gegen eigenes besseres Wissen, so er/sie denn mal nachdenken würde) allen von oben vorgegebenen Unsinn mitmacht.
    Ich gehöre leider zu denen, die sich nicht im Mittelmaß verstecken und habe gerade meine Quittung bekommen: Fachkompetenz der Schüler sei ja nur noch ein Unterrichtsziel unter vielen, bei mir würden die Schüler keine Methodenkompetenz lernen und keine Sozialkompetenz (sprich: Ich mache keine Gruppenarbeit und gebe auch noch gerechte und d.h. im Zweifelsfall sogar harte Noten). Resultat: Unterrichtsbesuch wurde mit 3 bewertet, Beförderung ist damit ausgeschlossen.
    Und dank Beamtenrecht gibt es keine realistische Chance, da viel zu machen.
    Reaktion meiner SchülerInnen: Warum werden wir da eigentlich nicht gefragt?
    Tja, warum wohl?

    schrieb Ralf am

  • #20

    Ich gebe Hartmut Braun völlig recht, und ich könnte noch etliches in der Hinsicht hinzufügen.
    Wir haben eine Demokratie, die wir allerdings auch verteidigen müssen.
    Zu einer Demokratie gehören Bürger mit wenigstens einem gewissen Grad an Zivilcourage, und es ist die Aufgabe von uns Lehrern, dies, soweit es geht, unseren Schülern beizubringen.
    Leider ist das Öffentliche Schulsystem bei uns nicht unbedingt so strukturiert, dass eine solche Zivilcourgae auch bei uns Lehrern unterstützt wird. Mir ist aufgefallen, dass in relativ vielen Schulen meist von wenigen Kollegen gemobbt, schikaniert und intrigiert wird, dass Schulleiter dabei wegsehen oder, schlimmer noch, mitmachen.
    Solche Zustände hält man dann manchmal nur noch aus, wenn man darauf mit Satire reagiert.
    Und dass mein voriger Beitrag böse Satire war, ist hoffentlich deutlich geworden.
    Ute

    schrieb Ute am

  • #21

    @Schostakowitsch

    Ich denke, dass die Situation in Schulen doch eine andere als in anderen Branchen ist. Uns obliegt (u.a.) die Erziehung von Kindern. Denen zu zeigen, dass es vorteilhaft ist, devot zu schleimen oder diverse Enddärme entlangzukriechen, kann eine Gesellschaft nicht wirklich wollen. Ich kann nicht glauben, dass wir uns wieder zu Ja-Sagern zurückentwickeln sollen. Ich dachte, die Folgen der Wirtschaftskrise haben deutlich gezeigt, dass uns diese Denkungsart an den Rand einer Katastrophe führen können.

    schrieb Hartmut Braun am

  • #22

    @ Schostakowitsch u.ä.:

    Klar, dass die Situationen in vielen anderen Arbeitsbereichen ähnlich gelagert sind wie in Schulen. Aber das hier ist nun mal ein LEHRER- UND SCHULFORUM. Wer wissen möchte, was in anderen Berufszweigen los ist, soll doch mal unter malerundlackierer.de oder wirtschaftsmathematiker.com oder was weiß ich nachlesen und posten. Das WWW hat Millionen von tollen Seiten. Niemand, der mit Schule und Lehrern nichts zu tun haben will ist gezwungen, hier zu lesen oder zu schreiben. (Wenngleich genau die Situation hier die Situation der Schulen und Lehrer gut widerspiegelt: Jeder quatscht jeden unausgegorenen Müll rein und lässt seinen Emotionalitäten freien Lauf…)
    Notfalls kann er den PC ja immer noch ausmachen und ein Buch lesen; das bildet auch, selbst wenn es nur der gute alte Shell-Atlas ist!

    schrieb caro am

  • #23

    Lehrer denken immer, Schule wäre ein extremer Arbeitsplatz o.ä. Es ist überall gleich - Intrigen spinnt auch die Sekretärin beim Reifenhändler, dem Boss kriecht auch der Angestellte im Restaurant in den A…
    Was soll da in der Schujle so besonders sein? Warum soll man den Rektor nicht auch mal anschleimen, um etwas voranzukommen?

    Schule unterscheidet sich hinsichtlich der sozialen Strukturen nur marginal von anderen Arbeitsplätzen.

    schrieb Schostakowitsch am

  • #24

    Was muss man als Lehrer tun, um das Risiko, Ärger zu bekommen, zu reduzieren?
    1) Man sollte überhaupt nicht auffallen,
    weder positiv noch negativ -
    denn solche Lehrer machen für Schulleiter und sonstige Vorgesetzte die wenigste Arbeit.
    2) Sie können ruhig jahrzehntelang vor sich hinschluren. Niemand wird daran Anstoß nehmen, wenn Sie einige Dinge beachten:
    —- Geben Sie den Schülern immer deutlich bessere Noten als Ihre Kollegen.
    —- Machen Sie es den Schülern nett.
    Es ist kein Kunststück, eine Motivationsphase an den Anfang der Unterrichtstunde zu stellen.
    Machen Sie den Schülern und auch sich selbst ( ! ) aber nicht so viel Arbeit.
    3) Fallen Sie auf keinen Fall durch Mehrarbeit und gute Ideen auf, selbst wenn Sie natürlich den Lehrplan damit gut erfüllen sollten.
    Damit ziehen Sie sich viel zu leicht die Missgunst von Kollegen zu. Missgünstige Kollegen mobben, schikanieren oder intrigieren bevorzugt.
    Bei 100 Kollegen reichen ein bis zwei solcher Kollegen aus, vor allem, wenn dann noch der Schulleiter auf deren Seite mitmischt,
    —- sei es,dass er sowieso zum Schikanieren neigt,
    —- sei es, dass er zu bequem ist, hinter die Dinge zu sehen und von der Didaktik Ihrer Fächer sowieso keine Ahnung hat,
    —- sei es, dass er eine Seilschaft bedient usw.
    4) Fallen Sie also überhaupt nicht auf, was Ihren Unterricht betrifft.
    Sehen Sie lieber zu, dass Sie mit den richtigen Leuten befreundet sind.
    5) Die meisten Kollegen gehen ihren intriganten Kollegen aus dem Weg.
    6) Es ist aber nicht allzu riskant, herumzuintrigieren. Sie müssen es nur durchhalten.
    Denn beliebt machen Sie sich bei Ihren Kollegen natürlich nicht damit, aber man wird Sie in Ruhe lassen, weil kein Kollege sich so leicht mit Ihnen anlegen will.
    Sehen Sie zu, dass Sie sich dabei mit einigen Gleichgesinnten zu einer Seilschaft zusammentun.
    Eine Schule bildet die besten Voraussetzungen zum Intrigieren.
    Bleiben Sie immer schön im Hintergrund, wie es sich für einen Intriganten ja gehört.
    Machen Sie missliebige (potentielle) Konkurrenten vor Kollegen und vor allem vor dem Schulleiter mies. Sehen Sie zu, dass Sie dabei Schüler und Eltern instrumentalisieren.
    Mit solchen Verhaltensweisen, die Sie aber durchhalten müssen, haben Sie auch keine schlechten Chancen, Karriere zu machen,
    soweit man es denn als Lehrer kann.
    Wenn man solcherart Einblick in die inneren Verhältnisse des Öffentlichen Schulsystems genommen hat, muss man sich auch gar nicht mehr wundern, wenn Deutschland bei den PISA-Ergebnissen schlecht abschneidet.
    Aber das kann Ihnen ja egal sein.
    Hauptsache, man lässt Sie als Lehrer in Ruhe oder
    Sie machen die richtige Karriere—-
    je nachdem, was Sie bevorzugen.
    Ute

    schrieb Ute am

  • #25

    Ersetze Schulleitung durch Vorgesetzte und die Punkte passen zu jeder Empfehlung, wie man in der Wirtschaft schnellstmöglich Karriere macht. So zu lesen in jedem beliebigen Werde Manager Text. Warum sollte es an der Schule anders sein, da arbeiten auch nur Menschen…

    schrieb Claudia am

  • #26

    Gerade werden wir auf das in der freien Wirtschaft angewendete Konzept des “Selbstmarketings” hingewiesen:
    manager-magazin.de - Tue Gutes und rede drüber.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #27

    Es gibt offensichtlich Ausnahmen!

    Hiermit lade ich den Verfasser zu einer unserer Lehrerkonferenzen ein, die - bei allen drei Schulleitern, die ich bisher erlebt habe - in höchstem Maße von Diskussionen und Abstimmungen geprägt sind. Kennen und kannten diese Schulleiter die Gesetzeslage nicht? Oder sind sie einfach nur “nett” zu uns? Manchmal wünsche ich mir fast, in den Konferenzen nicht alles selbst entscheiden (und vorher langwierig die Meinung finden) zu müssen.
    Den beschriebenen Weisungs-Gehorsams-Komplex habe ich jedenfalls sehr selten erlebt.

    schrieb Carmen am

  • #28

    Auweia…das ist wirklich unfassbar pervers. Was machen denn bitte die Kollegen, deren Naturell eher zurückhaltend und im Stillen wirksam ist?  Und was ist mit der “old-school”, also den Lehrern, die schon etwas länger im Geschäft sind, jedoch nicht diesem Bild eines beliebten, freshen, prahlerischen und überengagierten Sklaven entsprechen, der auf Ach und Krach gefallen möchte? Glücklicherweise sind diese Tipps pure Ironie: Leider jedoch, haben sie einen wahren Kern. Ich befinde mich gerade in der Situation, durch meine Schulleitung bewertet zu werden, komme ohnehin nur schwer mit dem 25-Prozent-der-Gesamtnote-Prinzip klar und bin ganz klar jemand, der nicht ständig mit Armen und Beinen fuchtelt, sich gleichsam selbst “verrät”, um der Führung zu gefallen.

    schrieb Michael am

  • #29

    Ach Leute, was gibt es doch für simple Spaßvögel, die sich so etwas ausdenken!
    Denn Lehrerinnen und Lehrer, die sich engagieren und ihren Beruf mit Hingabe und Einsatz ausüben, geraten nur bei schlichten Geistern in den Verdacht, sie wollten sich damit ja nur bei jemandem beliebt machen! Wozu sollte man sich denn auch so verkrampft bei der Schulleitung beliebt machen? Es gibt doch bei uns keine Prämien, Mensch!
    Warum wird Fleiß und Fachkompetenz bei uns immer wieder geächtet und die oberflächliche, mitunter recht naive Selbstdarstellung vermeintlicher oder selbst ernannter Freigeister oder auch die Zurschaustellung von simpler Faulheit auf Kosten der Kollegen als eine Tugend dargestellt?
    “Macht gute Schule und redet darüber!”, warum denn nicht? Die Leisetreter und Mithalberkraftdahinschlurfer in den Kollegien dürfen ja gerne über ihren “großen Dienst am Mitmenschen” schweigen. Die etwas tun - und das sind die meisten - sollen es alle Welt ruhig wissen lassen, was es heute heißt, Kindern eine gute Lehrerin / ein guter Lehrer zu sein!
    Die Öffentlichkeit weiß viel zu wenig von unserem Beruf, unserer Belastung, unserem Einsatz!
    Was für ein elendes Lehrerbild steckt hinter diesem bemüht ironischen Pamphlet!
    Noch ein Tipp: Nicht alle Schulleiter sind so einfältig, dass sie einen Schaumschläger nicht von einem guten Lehrer unterscheiden könnten!

    Auch das Gequatsche von der unumstößlichen Hierachie ist so - wie sich das der gemeine Bildzeitungsleser (tschuldigung!) halt vorstellt!

    schrieb Hobbylehrer am

  • #30

    Mir schwillt der Kamm, wenn ich diese Tipps lese. Einige Punkte sollten sowieso zu den Selbstverständlichkeiten zählen.Aber Engagement kann doch nicht nur Bedeutung haben, wenn ich absichtsvoll möglichst viele Kollegen über meine scheinbar heroischen Taten informiere, sogar eine Fokussierung auf mich akribisch plane und für deren Realisierung sorge.
    Erfahrungen zeigen, dass gerade bei den Kollegen, die alles an die große Glocke hängen, sich ständig in Szene setzen und wortgewaltig im Lehrerzimmer tönen, nicht viel dahinter steckt. Die leiden doch häufig an einer völligen Selbstüberschätzung! Ein guter Schulleiter sollte seine Kollegen kennen und sie einzuschätzen wissen, sonst kann er Menschen nicht wirklich führen. Wer nur auf Oberflächlichkeit aus ist, wird über kurz oder lang eine Schule leiten, in der der schöne Schein regiert. Lehrer mit Selbstachtung und moralischen Grundsätzen wird ein derartiges Vorgehen anwidern und letztlich frustrieren, was sich in der Arbeit niederschlagen wird. Schade eigentlich!Abgesehen von der Vorbildwirkung auf die Schüler! Wir Lehrer bemerken doch auch die ruhigen, fleißigen, stets zuverlässigen Schüler, wogegen uns die Schleimer und Volltöner auf die Nerven gehen. Meine Sympathien sind da jedenfalls eindeutig!

    schrieb susan am

  • #31

    Die Ironietags vermisse ich auch - innigst. Ich hätte noch einen Tipp:

    “Sich nicht verkaufen und seinen Idealen treu bleiben”

    Anbiederer sieht man in einer Schulleitung bestimmt viele - Andersartige würden zumindest mich als Schulleitung reizen.

    Ein System, was ständig damit beschäftigt ist, sich selbst zu erhalten, ist wirtschaftlich und auch ökologisch nicht lange lebensfähig.

    schrieb Maik Riecken am

  • #32

    Erninnert mich an unsere letzte GLK ... ein paar wenige wichtige Punkte und dann der Schaulauf der Eitelkeiten: Wer die meisten Projekte vorstellt bekommt den größten Beifall. Was im Unterricht abläuft ist ja völlig gleichgültig ....

    schrieb MichaelSchm am

  • #33

    Man kann auch - ohne ethische Grundsätze zu verletzen - Temperament zeigen, sich außerunterrichtlich engagieren und sein unterrichtliches Engagement und seine fachliche Kompetenz öffentlich zeigen. Ob verbeamtet, fest angestellt, Schulleiter oder Referendar. Versucht es doch mal…...

    schrieb Help7 am

  • #34

    @Anbiederung:
    Na und? Die Eltern wollen doch Folgendes:

    http://www.focus.de/politik/deutschland/familie-gewalt-ist-bei-erziehung-heute-tabu_aid_388265.html sagt uns:

    “Ein starkes Selbstbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit und Willensstärke sei den Eltern wichtiger als Anpassungsbereitschaft, Bescheidenheit und eine religiöse Orientierung, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie.”

    Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Lob für die Schule? Erziehungsziele erreicht?

    schrieb Mister M. am

  • #35

    Oha, so etwas habe ich doch schon einmal gelesen. Ich glaube das Buch hieß “Der Untertan”.
    Mir stellt sich spontan die Frage, welche Motivation man von engagierten Lehrern erwarten soll. Ist es, das sich wohlfeile Anbiedern? Ist es, tunlichst die eigene Karriere zu fördern und nicht negativ aufzufallen? Sind das Charakterzüge, die wir womöglich unseren Schülern weitervermitteln sollen? Oder sollte man versuchen, möglichst viel für seine Schüler herauszuholen und dabei zwar demokratisches aber durchaus kämpferisches Verhalten zu demonstrieren, auch wenn dies dem eigenen Fortkommen eher hinderlich ist? Ist das viel beschworene Vorbild, dass wir als Lehrer zeigen sollen, das eines Duckmäusers oder eher desjenigen, der versucht, das, was er für richtig hält, auch durchzusetzen? Ich denke Letzteres ist richtig. Der Respekt, der bei den Schüler entsteht, ist es wert.

    schrieb Hartmut Braun am

  • #36

    Immer lächeln und neutral gucken…

    schrieb uschivi am

  • #37

    Diese Regeln sind symptomatisch für eine Lehrergeneration, die damit aufgewachsen ist, dass nicht Leistung sondern Außenwirkung den Schlüssel zum Erfolg darstellt. Dass solche ichbezogenen Regeln, die sicherlich die Praxis, wenngleich ironisch, reflektieren, die letzte Bastion der Ethik - die Lehre und Erziehung - zu Fall gebracht haben, nimmt vorweg, wie diese Schülergeneration als Erwachsene egoistisch handeln werden. Wenn man den Lehrernachwuchs an den Pädagogischen Hochschulen und den Universitäten besonders in den SPD-regierten Ländern anschaut, fällt allerdings auf, dass diese Nachwuchslehrer vermutlich nicht nur unwillig, sondern auch in ihren begrenzten Möglichkeiten nicht fähig sind, diese ethischen Regeln zu verinnerlichen und weiter zu geben.

    schrieb Anbiederung am

  • #38

    Wo sind die Ironie-Tags?

    schrieb Felix am

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