Der rasche Notenschlüssel

*ohne Gewähr

Notenschlüsselrechner Pro

SMS und Handy

Wettbewerb: Werther-Brief als SMS (160 Zeichen) 03.12.2005, 00:28

Eine nette und didaktisch gar nicht so dumme Idee: Einen beliebigen Brief aus "Die Leiden des jungen Werther" ins SMS-Format übersetzen. Erster Preis: ein Handy.

Anzeige
Anzeige
  • (geändert: )

SMS gehört zum Alltag der Jugendlichen wie das Weihwasser in die Kirche. Warum sich nicht dieser Technologie befleißigen, um zur Beschäftigung mit den Briefen Werthers zu motivieren? Unter die-leiden-des-jungen-werther.de findet sich das Gewinnspiel.

Eine gute Idee wäre sicherlich, mit der ganzen Klasse arbeitsteilig alle Wertherbriefe umschreiben zu lassen und dann (online) am Gewinnspiel teilzunehmen. Es sind insgesamt 91 Briefe, pro Schülerin also drei bis vier Briefe. Das sollte (inklusive Teilnahme) in 2-3 Schulstunden zu schaffen sein.

Der Wettbewerb erfolgt in Kooperation mit dem Handy-Hersteller (natürlich ...) BenQ Mobile Schweiz und dem Reclam Verlag. Auf der Website können auch Bewertungen für den Favoriten für den Publikumspreis abgegeben werden.

Pädagogisches Konzept: Pressemitteilung zum Wettbewerb

Für Kulturpessimisten stellt die SMS den Sargnagel der deutschen Sprache dar: Danach werden die auf 160 Zeichen zusammengestümmelten Botschaften voller Smileys und Akronymen die Jugend nun endgültig verderben. Wie soll ein Teenie, der damit aufwächst, jemals einen Goethe verstehen?
Screenshot vom Gewinnspiel zu 'Briefe von Werther als SMS'
Mit ein wenig Phantasie kann man den Klassiker aber ganz leicht der Handy-Generation nahe bringen:  Was wäre, wenn Werther ein Handy gehabt hätte?  Er hätte seine Erlebnisse wohl kaum nur in Briefen dem Freunde geschildert. Werther hätte ganz sicher unmittelbar aus seinen Stimmungen heraus an Wilhelm geschrieben und wohl auch Lotte selbst mit Kurzmitteilungen bombadiert. Dabei hätte er sich – ganz auf der Höhe seiner Zeit – so virtuos der zur Verfügung stehenden Zeichen und Ausdrucksweisen bedient, wie es heute die Jugend tut. Machen wir uns also den Spaß und entdecken den Werther neu: Übersetzen wir seine Briefe in SMS!

Die Preise
BenQ Mobile Schweiz Reclam Verlag spenden folgende Preise:
1.)  Das original Werther-Handy S65 von BenQ Mobile
2.-5.)  Die Edelausgabe des Romans von Reclam
6-20)  Die Studienausgabe als Doppelpack der Werther-Ausgaben von 1774 und 1787.

Zusätzlich werden als Publikumspreise drei Klassiker-Tassen vergeben, auf denen die Autoren der beliebtesten Kurzmitteilungen ihre Sieger-SMS wieder finden.

Die Macher
Über die Website Die-Leiden-des-Jungen-Werther.de wurden schon tausende Werther-Briefe per E-Mail verschickt, an Goethe-Fans aus der ganzen Welt (den Dienst gibt es auch auf englisch unter The-Sorrows-of-Young-Werther.com). Die Idee, den Brief- in einen Mailroman umzuwandeln, stammt von dem Computerlinguisten Gerhard Rolletschek und dem Kommunikationswissenschaftler Thilo von Pape (beide Doktoranden an der LMU München). Sie ist auch als Anreiz gedacht, den Klassiker jungen Generationen auf frische Art nahe zu bringen. Das Projekt wurde inzwischen ausführlich in den Medien diskutiert (Berliner Zeitung, ComputerBild, Yahoo!) – und selbst der landesweite US-Radiosender „Studio 360“ bat die Macher der Seite zum Interview.

Pressemitteilung zum Gewinnspiel (PDF)

Anzeige

Ihr Kommentar

zum Artikel "Wettbewerb: Werther-Brief als SMS (160 Zeichen)".



Wir speichern Ihren Kommentar dauerhaft ab (was auch sonst?). Mehr dazu in unserer ausführlichen Datenschutzerklärung.

Kommentare

8

Zum Artikel "Wettbewerb: Werther-Brief als SMS (160 Zeichen)".

  • #1

    Bei Schnurlos-Telefonen ( meist DECT-Standard) strahlt halt zusätzlich noch die Basisstation, und das ständig, auch wenn man nicht telefoniert. 
    Man hat sozusagen seinen eigenen Sendemast im Haus.

    “erwiesen ist das ja alles nicht”: meinst Du?
    schau mal hier: elektrosmognews.de und buergerwelle.de/deutsch_start.html

    schrieb JK am

  • #2

    Naja ... aber erwiesen ist das ja alles nicht. Es gibt auch Stimmen, die sagen, dass schnurlose Telefone eine viel größere Gefahr für die Gesundheit sind.

    schrieb Joe am

  • #3

    Über den didaktischen Wert lässt sich sicherlich trefflich streiten, doch was hier noch gar nicht zur Sprache gekommen ist: Die Gefährlichkeit nicht nur der Mobilfunk-Strahlung, sondern auch die “Benutzung” von Handys selbst (-> Suchtgefahr”).


    Hier ein Zitat aus dem Freiburger Appell:

    “• Lern-, Konzentrations- und Verhaltensstörungen bei Kindern (z.B. Hyperaktivität)

    • Blutdruckentgleisungen, die medikamentös immer schwerer zu beeinflussen sind

    • Herzrhythmusstörungen

    • Herzinfarkte und Schlaganfälle immer jüngerer Menschen

    • hirndegenerative Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer) und Epilepsie

    • Krebserkrankungen wie Leukämie und Hirntumore


    Wir beobachten außerdem ein immer zahlreicheres Auftreten von unterschiedlichen, oft bei Patienten als psychosomatisch fehlgedeuteten Störungen wie

    • Kopfschmerzen und Migräne

    • chronische Erschöpfung

    • innere Unruhe

    • Schlaflosigkeit und Tagesmüdigkeit
    • Ohrgeräusche
    • Infektanfälligkeit
    • Nerven- und Weichteilschmerzen,
    die mit üblichen Ursachen nicht erklärlich sind um nur die auffälligsten Symptome zu nennen.”

    Mit besten Grüßen, Johannes Kayßer

    schrieb JK am

  • #4

    Die Idee wurde vor etwa einem Monat schon im Radio gesendet. Und zwar bei S2-Kultur im Rahmen einer kabarettistischen Sendung über das Thema Briefe. War aber ganz lustig.
    Gruß
    S. Kindler

    schrieb S.Kindler am

  • #5

    Die Idee habe ich bereits vor einiger Zeit umgesetzt. Wenn das mehr als ein didaktischer Gag sein soll, dann muss daran auch diskutiert werden, welche Dimensionen der brieflichen Kommunikation bei der Simserei verloren gehen. Und es muss den Schülern klar werden, dass die Kommunikationsdefizite auch Rückwirkungen auf das Erleben haben.

    Gruß

    H. Hartings

    schrieb H. Hartings am

  • #6

    Ich sehe das anders. Natürlich können solche Methoden den konventionellen, analytischen Literaturunterricht nicht ersetzen. Aber du rückst damit den Werther ein Stück weiter in die Lebenswelt der Schüler/innen, motivierst sie, wenigstens einigen Briefen auf den Grund zu gehen. Ich denke, das richtige Maß zu finden ist die Herausforderung für den/die Lehrer/in im 21. Jahrhundert.

    Gruß M. Sauer

    schrieb M. Sauer am

  • #7

    Mal ehrlich - da kommt doch nur unverwertbarer Müll bei raus: “Hey alter sie wollte nicht knutschen - ciao werthi”

    Ich halte solche Methoden nicht für sinnvoll.

    schrieb Mal ehrlich am

  • #8

    Gute Idee!!!

    schrieb M. Sauer am

Anzeige
Nach oben

 >  1706 Einträge, 14796 Kommentare. Seite generiert in 0.1146 Sekunden bei 47 MySQL-Queries. 249 Lehrer/innen online (3 min Timeout / 1674) |