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Klausuren-Klaus hilft beim Korrigieren von Klassenarbeiten 16.01.2008, 15:59

Screenshot (Thumb): Klassenarbeit entwerfen mit Klausurenklaus

Das Programm "Klaus" verspricht: "Klausurenkorrektur in der Hälfte der Zeit". Die Klassenarbeiten werden eingescannt, alle geschlossenen Fragen automatisch korrigiert. Wir haben das Programm auf Herz und Nieren geprüft.

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  • (geändert: )

Das Programm “Klaus” wurde uns freundlicherweise von Blubbsoft zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Wie immer weisen wir darauf hin, dass diese Nettigkeit keinerlei Einfluss auf die Objektivität unserer Bewertung hat.

Dieser Artikel wird Sie sicherlich auch interessieren: Warum verwenden wir in der Schule so wenig Multiple-Choice-Tests?

Wenn die Rede von automatischer Korrektursoftware ist, bekommen Lehrer/innen meist glasige Augen. Aber ach! Wie soll das nur funktionieren?

Die Korrektur-Software “Klaus” nimmt im Privatnutzerbereich einen Anlauf. Einem Pressetext der Blubbsoft GmbH zufolge hat Klaus “schon zahlreichen Lehrern geholfen, den Korrekturaufwand von Tagen auf Minuten zu reduzieren.” Grund genug für die Lehrerfreund-Redaktion, das Programm (= die aktuelle Version 2) genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir haben dazu eigene Klausuren erstellt, ausgefüllt und gescannt. Ein Beispiel finden Sie hier (öffnet in neuem Fenster).
Cover von Klausuren-Klaus (CD-Box)

Übersicht: So funktioniert “Klaus”

Blubbsoft verspricht:

Mit KLAUS erleichtern Sie sich die unangenehme Arbeit der Klausurenkorrektur. Die Antworten werden mittels Scanner automatisch erkannt. Das mühsame Ausrechnen der Punkte und Noten erledigt KLAUS im Handumdrehen.

Hinterer Klappendeckel der Klaus-Box

Klaus installiert sich problemlos auf allen javafähigen Plattformen (= Mac, Linux, Windows ...) (Systemvoraussetzungen). Nach dem Start des Programms steht eine Oberfläche zur Verfügung, mit der Klassenarbeiten entworfen werden können. Es gibt die Aufgabentypen “Multiple-Choice” und “Freitext”, wobei in der Auswertung nur die Multiple-Choice-Fragen vom Programm korrigiert werden.
Nach einigen weiteren Einstellungen (z.B. Eingabe der SchülerInnennamen, Abschreibverhinderung, s.u.) werden die Klassenarbeiten ausgedruckt und von den SchülerInnen ausgefüllt. Danach werden die Freitextaufgaben von der Lehrperson korrigiert (Punktevergabe per Ankreuzen) und die Bögen eingescannt. Klaus wertet die Multiple-Choice-Fragen automatisch aus und berechnet die Gesamtpunktzahl. Klaus erkennt ausschließlich geschlossene Fragen (“Ankreuzfragen”); Ziffern werden (noch) nicht erkannt.
Alle Ausgaben (Klausuren, Ergebnislisten usw.) erfolgen im PDF-Format.

Preis

Vorschau: Klausur gescannt mit Anmerkungen

Klaus kostet satte 89,- Euro in der Download-Version, 99,- Euro als CD-ROM mit gedrucktem Handbuch (17 Seiten DIN A6)

. Update 05.02.2008: Eben erreicht uns die Nachricht, dass Klaus als CD-ROM-Version gegen Nachweis der Lehrtätigkeit bei lerngut für 39,- Euro zu haben ist.Update Ende.  Dazu kommen evtl. noch die Kosten für einen Scanner mit Einzelblatteinzug, den man unbedingt braucht, um die zeitlichen Vorteile von Klaus voll auskosten zu können. Blubbsoft empfiehlt geeignete Scannerhardware. Außerdem bietet Blubbsoft Klaus im Paket mit einem Scanner für 159 Euro an; dieses Paket ist wohl nicht zu empfehlen, da es sich bei dem Scanner um einen nervigen Einzugscanner ohne Einzelblatteinzug handelt.

Features

Abschreibverhinderung

Eine (gerade für Multiple-Choice-Tests) sehr nützliche Programmfunktion ist die “Abschreibverhinderung”: Hier werden die Fragen der Klausur vertauscht, so dass eine gewünschte Anzahl von Varianten der Klausur entsteht, was das Abschreiben deutlich erschwert.

Automatische Notenberechnung

Nach Erstellung der Klausur bietet Klaus einen Notenschlüssel an (der auch verändert werden kann). So werden nach dem Einscannen auf Klick die Noten für alle SchülerInnen berechnet.

Auswertung: Ergebnisliste / Histogramm / Musterklausur

Die Ergebnisse können als Liste oder als Histogramm (Häufigkeitsverteilung) ausgegeben werden. Es nervt etwas, dass rechts oben auf den Folien/Aushängen immer “erzeugt von KLAUS” steht, das lässt sich aber gut abschneiden bzw. wegretuschieren.
Für die Rückgabe lässt sich ebenfalls eine Musterklausur ausdrucken (bei der die richtigen Lösungen bereits markiert sind).

Export der Ergebnisse in Excel

Eine sehr wichtige Funktion für LehrerInnen, die ihre Klassen und Noten digital verwalten: Die Datei kann als CSV exportiert und damit von Excel oder Notenverwaltungsprogrammen eingelesen werden.

Handhabung

Nach etwas Einarbeitungszeit bedient sich Klaus ganz gut, wenn auch die Oberfläche noch etwas intuitiver sein könnte. Die Dokumentation ist ordentlich. Bei Problemen kann man sich an den Blubbsoft-Support wenden (z.B. im Support-Forum). Das Programm ist übersichtlich gestaltet, zu vielen Punkten gibt es eine nützliche Hilfefunktion.

Erkennungsgenauigkeit

Vorschau: Sichtkorrektur bei Klausuren-Klaus

Scans werden nur im Format “TIFF” akzeptiert; außerdem wird im Handbuch eine Auflösung von 300 dpi (SW) gefordert. Bei geringerer Auflösung (die entsprechend schneller gescannt wird) bricht die Erkennungsquote allerdings dramatisch ein. Hält man sich an die Vorgaben, funktioniert die Erkennung (auch bei leicht verschmutzten oder schief eingezogenen Arbeiten) einwandfrei.
Hat das Programm bei der Erkennung irgendwelche Probleme, kann manuell nachkorrigiert werden (“Sichtkorrektur”); auch das funktioniert erfreulich einfach: die entsprechende Stelle des Scans wird mit farbiger Umrandung eingeblendet und per Klick korrigiert.

Fazit / Diskussion

Insgesamt funktioniert der Klausuren-Klaus einwandfrei. Mängel sind lediglich im ästhetischen Bereich festzustellen (das Layout der Klausuren ist nicht besonders hübsch und kaum anpassbar).  Es ist anzunehmen, dass man mit Klaus tatsächlich viel Zeit sparen kann - allerdings nur, wenn man wirklich vorrangig Multipe Choice-Aufgaben zuzüglich einiger kurzer Freitextaufgaben stellen wird - denn genau für dieses Aufgabenformat ist Klaus entworfen. Wer seinen Deutschaufsatz mit drei Ankreuzfragen aufpeppen will, der hat nichts von Klaus. Das Entwerfen einer Klausur geht wirklich schnell, und beim Einsatz eines Scanners mit Einzelblatteinzug sollte auch der Auswertungsvorgang kein Hexenwerk sein. Sich auf Klaus einzuschwingen bedeutet jedoch zu Anfang und abhängig von der eigenen Erfahrung im Umgang mit Computern schon etwas EDV-Stress.

Wer also tatsächlich viele Multiple-Choice-Tests durchführt, sollte sich auf jeden Fall mal die Testversion runterladen und ausprobieren.

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Kommentare

11

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  • #1

    @ Hausaufgaben: Ich gehe langsam aber sicher dazu über, Multiple Choice-Tests zu schreiben. Bei 10 Klassen, die alle regelmäßig sog. ‘mdl. Noten’ erhalten müssen (wir schreiben in Chemie keine Klassenarbeiten), ist das ein tolles Verfahren.

    Allerdings ist die Erstellung von einigermaßen sinnvollen MC-Tests nicht ganz einfach und kostet Zeit. Da ich aber noch fast 40 Jahre vor mir habe, könnte sich der Aufwand lohnen…

    Bei manchen Fragestellungen kann man wirklich erkennen, ob ein Schüler das System oder den Versuch verstanden hat, z. B. haben bei mir mehrere Schüler angekreuzt, dass sich bei einem beschriebenen Experiment die Farbe von blau nach gelb ändert, obwohl es vorher niemals blau gewesen ist…

    Insgesamt sehe ich es aber auch so, dass manche Dinge auf der Strecke bleiben. Auf der anderen Seite muss man sich als Lehrer entlasten, man betrachte nur die in den letzten Jahren zugenommene Verwaltungsarbeit und Förderarbeit: individuelle Förderpläne für lernschwache Schüler (die z. T. auf einem Gymnasium nicht richtig sind und von uneinsichtigen Eltern nicht auf die Realschule runtergenommen werden), Nachprüfungen statt Sitzenbleiben (wobei diese Nachprüfungen noch nicht mal bestanden werden müssen) usw.

    Ich sehe in den MC-Tests eine Chance, sich von Korrekturarbeiten zu entlasten und mich in dem dadurch gewonnenen Freiraum unseren Schülern zuwenden zu können.

    schrieb MC-Fan am

  • #2

    Ich glaube der Klaus lohnt sich erst so richtig, wenn er an der Uni für Klausuren mit 100-300 Teilnehmern eingesetzt wird.

    Dort ist gerade auch die Funktion eine Aufgabe im Nachhinein aus der Wertung nehmen zu können sehr hilfreich.

    Als Schutz vor dem Abschreiben hilft aber auch weiterhin vorallem die Aufsicht und der räumliche Abtstand, denn trotz der verschiedenen Gruppen ist das in einem Hörsaal kein so großes Problem.

    schrieb Phronesa am

  • #3

    Mal ehrlich: Wer benutzt denn schon ausschließlich Multiple Choice Aufgaben als Lehrer. Wäre etwas billig, finde ich! Ich denke so ein Programm ist es nicht wert gekauft zu werden. Dadurch werden die Lehrer eingeschränkt und den Schülern geht auch etwas an Wert verloren.Das kann nicht Sinn der Sache sein!

    schrieb Hausaufgaben am

  • #4

    Warnung vor Klaus:

    Die Software ist nur ärgerlich!
    Sie verfügt noch nicht mal über eine Datenbankfunktion, d.h. ein Pool von Fragen kann nicht erstellt werden auf den man zurückgreifen kann. Jede Arbeit ist damit ein Unikat. Das geht auch mit Word…


    Am ärgerlichsten ist die Geschäftspolitik von Klausuren-Klaus/Blubbsoft:

    Ich habe guten Glaubens die Software über die Webseite von Blubbsoft bestellt. Auf der Homepage von Klauren-Klaus gibt es nur persönliche Lizenzen für 89,- oder 99,- € zu kaufen. Ich, Lehrer an einer öffentlichen Schule, habe mir die Version “in the Box” für 99,- € gekauft.
    Kurze Zeit später sehe ich die gleiche Version bei http://www.cotec.de für 39,- €!!
    Meine Anfrage bei Blubbsoft ergab, dass man das mit dem Prüfen der Lehrerlizenz nicht organisieren kann und ich einfach “Pech gehabt habe”.
    Ich habe damit 60,- € zuviel bezahlt.
    Bis heute werden nur die teuren Versionen Angeboten, ein Hinweis auf Lehrerlizenzen Einzelplatz gibt es nicht: siehe

    http://www.klausuren-klaus.de/?Klaus_kaufen

    Von Erstattung oder Kulanz keine Spur - ich denke, wir Lehrer können auf solche Geschäftspartner verzichten.

    schrieb Peter am

  • #5

    Ich kann Rudi nur Recht geben: Ankreuztests mit ein paar Freitextaufgaben zu korrigieren, ist eher eine entspannende Einstimmung zur Unterrichtsvorbereitung - dabei kann man sogar Musik hören. Für die Korrektur eines solchen Tests habe ich noch nie Stunden gebraucht, geschweige denn Tage. Aber 25 Klausuren aus dem Deutsch- oder Englisch-Leistungskurs - das ist die wirkliche Härte. Und da hilft kein Programm.

    schrieb Jossi am

  • #6

    Die Tests sollten ja immer auch irgendwie den Abschlussprüfungen entsprechen. Zumindest für das Abitur ist KLAUS einfach nur ganz klar UNGEEIGNET.

    schrieb Knut am

  • #7

    Der Name des Herstellers ist einfach herrlich, in Englisch ist das ein “telling name”: “Unser Programm hilft Ihnen das GeBLUBBer ihrer Schüler ...”

    schrieb Jochen am

  • #8

    @Lehrerfreund: Im Grunde habe ich also ein Programm, das mir beim Rechnen hilft und die Note gleich mit ausgibt. Der Übertrag in Excel könnte auch schneller gehen. Da ich stolzer Besitzer eines “ScanSnap” bin (Einzelblatteinzugsscanner mit einer Leistung von ca. 50 Seiten in 2 Minuten - Vorder- und Rückseite) könnte man das fast mal austesten.
    Allerdings sehe ich keinen echten “Mehrwert”. Die Korrektur eines Multiple-Choice Tests empfinde ich eher als entspannend, die Alternative sind vier Deutschklassen und hier warte ich immer noch auf eine Korrekturmaschine ;-P

    schrieb Rudi am

  • #9

    @Rudi
    Sie kreuzen bei Freitextaufgaben die erzielte Punktzahl an. Ansonsten wird die Klausur im Originalzustand zurückgegeben (bei Bedarf eben mit der Musterklausur).

    @Fritz Multrus
    Ich gebe Ihnen grundsätzlich Recht. Allerdings hatte ich bei meinen Tests den Eindruck, dass die Verarbeitung der ausgefüllten Bögen ordentlich funktioniert. Ich habe es allerdings nicht mit einem Scanner mit Einzelblatteinzug ausprobieren können ...

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #10

    Herrlich - aber welch ein Irrweg!!!

    32 Arbeiten - vielleicht mit mehreren Seiten - einscannen mit allen denkbaren Fehlerquellen (verkantet, über das Feld hinaus geschrieben, ausgebessert und verschmiert): Na, dann viel Spaß!

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei etwas Sinnvolles herauskommen kann. Die Nacharbeiten, Überprüfungen und Verbesserungen sind wahrscheinlich aufwändiger als die bloße Korrektur.

    Es hilft nichts: Tauglich und sinnvoll sind nur Softwareprogramme, die Fragen generieren und die durch das Ankreuzen oder Ausfüllen durch die Schüler zuverlässige sowie eindeutige Ergebnisse erbringen.

    (Siehe Diskussion zu den Multiple-Choice-Fragen)

    schrieb Fritz Multrus am

  • #11

    “Für die Rückgabe lässt sich ebenfalls eine Musterklausur ausdrucken (bei der die richtigen Lösungen bereits markiert sind).”

    Habe ich das korrekt verstanden: Die Schülerarbeit bleibt von Korrekturzeichen “verschont” und kommt ohne einen Rotstrich (abgesehen vielleicht von der Note) aus? Ich gebe meinen Schülern die Klausur so wieder, wie sie sie abgegeben haben? Stattdessen drucke ich ihnen die Musterlösung aus?

    schrieb Rudi am

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