Tafelbild
Krise des Ancien Régime - Tafelbild 30.05.2006, 15:54
Tafelbild zur Krise des Ancien Régime am Vorabend der Französischen Revolution. Niveau Sek I/II.
Das Tafelbild “Krise des Ancien Régime”
Thematisiert sind auf dem Tafelbild: Krise des Ancien Régime (PDF) folgende Dimensionen:
Aufteilung der Gesellschaft (Stände) und ihre Interessen
König
Der König möchte weiterhin der absolute Alleinherrscher sein/bleiben. Die Ideen der Aufklärung interessieren ihn ebenso wenig wie die Armut großer Teile des Volkes: “Der Staat bin ich.”
Erster und zweiter Stand (Geistlichkeit/Adel)
Auch der erste und der zweite Stand ist in erster Linie am Erhalt seiner Macht und Privilegien interessiert.
Dritter Stand (“Tiers État”)
Der dritte Stand (“Tiers État”) besteht aus Bürgern (“Briefadel”) zum einen und Bauern/Handwerkern zum andern. Während die Bürger (v.a. aufgrund zunehmender Tätigkeit im und für den Staatsapparat) immer mehr Reichtum anhäufen und entsprechende Mitsprache an politischen Entscheidungsprozessen fordern, sind die Bauern und Handwerker weiterhin arm und leben häufig unter dem Existenzminimum. Ihnen ist in erster Linie an verbesserten Lebensbedingungen gelegen.
- Bürger, “Briefadel” = reich - Interesse an Mitwirkung
- Bauern, Handwerker = arm - Interesse an verbesserten Lebensbedingungen
Teile des 1./2. Standes, 3. Stand sind beeinflusst von den Ideen der Aufklärung. Somit steht eine breite Opposition gegen den König und die absolutistische Machtstruktur, die sich teils aus philosophischen, teils aus pragmatischen Inspirationen speist.
Initialzündung für den Beginn der umwälzenden Ereignisse ...
ist der Staatsbankrott und die daraus folgende Einberufung der Generalstände.
Das Tafelbild zeigt, welche Kräfte und unterschiedlichen Interessen am Vorabend der Französischen Revolution wirkten. Wenn man bedenkt, dass der dritte Stand, v.a. die Bauern und Handwerker die Masse der Bevölkerung bildete, wird klar, wie explosionsbereit dieses System war: Diejenigen mit den existenziellsten Sorgen waren in massiver Überzahl, unterstützt von der philosophischen Strömung der Zeit. Die Lenker des Schicksals (nämlich: König, Adel und Geistlichkeit) dagegen waren in keiner Weise daran interessiert, die Geknechteten zu besänftigen, da sie an die Gottgegebenheit der Ständordnung glaubten.