Expert/innen
Lehrer/innen-Blog 2009 (Vorauswahl) - Die Jury 04.04.2009, 00:56
20 Expert/innen haben in den letzten Tagen aus den 70 vorgestellten Lehrerblogs eine Top 10 gewählt, die in den nächsten Tagen zur öffentlichen Abstimmung gestellt wird. Was (und vor allem: wer) sind eigentlich "Expert/innen", wenn es um Lehrer/innen-Blogs geht?
Insgesamt haben 20 Expert/innen (teilweise aus den Listen Säuglinge, Etablierte und Veteranen) ihre persönliche Top 10 gewählt (Screenshot vom Formular siehe rechts). Die daraus ermittelten zehn Anwärter/innen zum Lehrer/innen-Blog 2009 werden in den nächsten Tagen zur öffentlichen Abstimmung gestellt.
Die an der Vornominierung beteiligten Personen kennen sich im (deutschsprachigen) Bildungsweb hervorragend aus und wirken daran mit. Sie dürften repräsentativ sein für diejenigen, die einen kompetenten und differenzierten Blick auf die Lehrer/innen-Bloggerszene werfen können. Dabei wurde auf eine möglichst heterogene Zusammensetzung geachtet, um unterschiedlichen Perspektiven gerecht zu werden. Denn wie gut einem ein Lehrer/innen-Blog gefällt, ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch eine Frage persönlicher Vorlieben und Interessen (spezifische Fächer, Medien, pädagogischer Fokus ...). Deshalb ist eine “objektive” Auswahl ohnehin unmöglich.
Fast nur Männer in der Jury?
Unter den 22 angefragten Expert/innen waren nur zwei Frauen vertreten (das entspricht ungefähr dem Anteil der Frauen an den Veteranen-Lehrer/innen-Blogs, wobei zunehmend mehr weibliche Personen in der Bildungsszene mitbloggen). Eine mögliche Erklärung: “«Wenn man bekannte Blogger in Deutschland aufzählt, hat man Probleme, auf eine Frau zu kommen», sagte Beckedahl. Dabei seien laut Studien die Mehrheit der Schreiber Frauen. Aber diese stünden nur ungern in der Öffentlichkeit.” (Mediaculture online 30.03.2009).
Die Jury
Wir unterscheiden Personengruppen,
a) deren Webtätigkeit im Rahmen der Abstimmung nicht zur Wahl steht (“externe Expert/innen” - hinspringen);
b) deren Website sich unter den 70 bisher vorgestellten befindet und die damit wählbar wären (“interne Expert/innen”).
Interne Experten (13)
Den besten Überblick über die Bildungsbloggerszene haben vor allem die, die selbst in ihr aktiv sind - sowohl als Rezipient/innen als auch als Produzent/innen. Deshalb setzt sich ein großer Teil der Vornominierungs-Jury aus Personen zusammen, die selbst theoretisch wählbar wären (es hat sich natürlich keiner der Beteiligten selbst nominiert). Vertreten sind dabei gleichermaßen Säuglinge, Etablierte und Veteranen.
Da die im Folgenden vorgestellten Personen evtl. zur Abstimmung stehen werden, sind sie hier ohne weitere Lobeshymnen aufgelistet, um die Abstimmung nicht zu beeinflussen. Trotzdem gebührt auch und gerade ihnen großer Dank für ihr Mitwirken! Reihenfolge: Vorname nach Alphabet.
- Andreas Kalt - rete-mirabile.net (Veteran)
- Christoph Herburg - Keksdidaktik (Säugling)
- Dirk Weller - beehive (Etablierter)
- Heiko Schneider - Kreide fressen (Veteran)
- Holger Hunger - Lehrerrundmail (Veteran)
- Jochen Lüders - JochenEnglish (Etablierter)
- Maik Riecken - riecken.de (Säugling)
- Matthias Heil - matthiasheil.de (Säugling/Veteran)
- Michael Miller - Bildungswirt (Säugling)
- Norbert Tholen - norberto42 (Veteran)
- Peter Ringeisen - Adventures in the Tulgey Wood (Säugling)
- Stephan Holze - HerrHolze.de (Veteran)
- Thomas Rau - Lehrerzimmer (Veteran)
Externe Expert/innen (7)
Als externe Expert/innen (d.h. nicht in den Listen vertretene, nicht wählbare) haben sich dankenswerterweise beteiligt (Reihenfolge: Vorname nach Alphabet):
Christian Füller, Politikredakteur bei der taz, Schwerpunkt Bildung/ Bildungspolitik. Bekannt für kritische Besprechungen der Mängel im deutschen Schulsystem. Sein aktuellestes Buch “Die gute Schule: Wo unsere Kinder gerne lernen” (mehr: fuellers-bureau.de, u.a. Leseprobe) befasst sich mit der Frage, was eine gute Schule ausmacht (“Mit einem Kapitel über die nervöseste Post-Pisa-Gruppe, die es gibt: Eltern”).
Christian Spannagel, Professor an der PH Ludwigsburg - aktuell der Mann mit der größten Reichweite im Lehrer/innen- und Bildungsweb. Kaum ein Lehrer/innenblog, auf dem er noch nicht mindestens erwähnt wurde. Durch seine Blogtätigkeit (chrisp’s virtual comments) und seine Liebe zur Vernetzung wurde 2008 das Konzept “Lehren durch Lernen” schlagartig in der Bildungsblogosphäre populär. Aktuell verführt er sämtliche Bildungspersonen zum Twittern.
Gabi Netz, seit April 2008 Chefredakteurin des Nummer-Eins-Portals für mediengestützten Unterricht, Lehrer-Online. “Nach dem didaktisch ausgerichteten Studium machte ich meinen Namen zum Programm: Das Lernen mit dem weltweiten Netz wurde Thema verschiedener Online- und Offline-Publikationen für Lehrende und Lernende.” (Lehrer-Online - Gabi Netz). Bei Lehrer-Online schon seit 2002 als Fachredakteurin für Geisteswissenschaften und Fremdsprachen tätig.
Jürgen Spaniol, Betreiber des News- und Pressportals Teachersnews (Gründung im Jahr 2000). Seit fast einem Jahrzehnt durchstreift er das Bildungsweb auf der Suche nach Aktuellem und Interessantem und ist damit einer der wichtigsten Kenner der Bildungsszene.
Karl Kirst, Gesamtschullehrer, seit 2005 einer der unsichtbaren und selbstlosen Motoren des ZUM-Wikis (als Benutzer des ZUM-Wikis nimmt man leider von den wenigsten seiner administrativen und moderierenden Aktionen Notiz). Die Homepage karl-kirst.de hat knapp 12 Jahre auf dem Buckel, entsprechend kennt der Betreiber sich im Bildungsweb aus. Er war, ist und bleibt dabei wahrscheinlich blogfrei.
Michael Breddin, Gymnasiallehrer, der seit archaischen Zeiten hochwertigste Unterrichtsmaterialien im Web veröffentlicht (z.B. sein Tagebuch aus dem ITG-Unterricht (Klasse 5) oder seine Homepage 3b-infotainment.de). Die Zahl seiner Unterrichtsmaterialien ist enorm und durchweg qualitativ beeindruckend. Auch er ist einer der wenigen, die im Web konstruktiv aktiv sind, ohne dabei zu “bloggen” oder zu “flickrn”.
René Scheppler, Referendar - Shooting-Star der Lehrer/innenbloggerszene. Bis Mitte 2008 den meisten Bildungsblogger/innen völlig unbekannt, ist er inzwischen als Triebwerk des D21-Projektblogs zu einer festen Größe der Online-Bildungsdiskussion geworden. Im Lehrer/innenweb sind seine fundierten, nachvollziehbaren Gedanken zur Gestaltung des medialen Schulalltags beliebt und werden entsprechend intensiv verlinkt und diskutiert (z.B. Erste Gehversuche mit dem wii-Board, Moodle erklaert mit Lego).