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Das Volk bezahlt für OER

Schulbuch-O-Mat: Interview mit Hans Wedenig 14.01.2013, 20:01

Hans Wedenig und Heiko Przyhodnik
Bild: Hans Wedenig/Heiko Przyhodnik

Mehr als 10.000 Euro haben bis Januar 2013 Medienmann Hans Wedenig und Lehrer Heiko Przyhodnik eingesammelt, um ein freies Schul-E-Book zu erstellen - ein klares Zeichen, dass Pädagog/innen nach freien Unterrichtsmaterialien lechzen. Hans Wedenig spricht im Interview darüber, wie es weitergeht.

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  • (geändert: )

Mehr Details und Hintergründe zum Schulbuch-O-Mat-Projekt finden Sie hier: Schulbuch-O-Mat: Erstes OER-Projekt für freie Schulbücher (01.11.2012)

Gestern war es so weit: Kurz vor Schluss der Finanzierungsphase knackte das Schulbuch-O-Mat-Projekt die 10.000-Euro-Marke. Das Projekt ließ sich zuerst schleppend an, vier Tage vor Finanzierungsschluss fehlten noch mehr als 4.000 Euro. Auf Twitter, Facebook und in Blogs mobilisierten die Fans, entscheidend zum Erfolg trug der Extra-Newsletter der ZUM von Karl Kirst bei:

Aktuell [10.01.2013] sind es 6.015 Euro; seit gestern wurden über 1000 Euro gespendet. Ein erfolgreicher Endspurt ist also möglich!

Mit dieser ZUM-News möchte ich zu einer Spende für dieses Projekt ermutigen! Denn der Erfolg dieses Projektes könnte dazu beitragen, die Idee freier Schulbücher zu beflügeln und auch Impulse für andere OER-Projekte geben.

ZUM-Extra-Newsletter 10.01.2013

In den Blogs, zu deren zentralen Themen die Diskussion um OER zählt, wurde übrigens kaum über das Projekt berichtet. Ansonsten findet man dort lange Texte über OER und freie Materialien und wie wichtig das alles sei - auf der startnext-Pinnwand war dann aus dieser Ecke zu lesen:

Wer seid ihr Zwei? In der OER-Debatte seid ihr bislang überhaupt nicht aufgetaucht [...]

Darüber hinaus fordere ich eure „Fans“ auf, möglichst kritisch mit Leuten umzugehen, die mal so eben 10000€ als notwendig angeben, um ein OER-Projekt zu starten, obwohl diese Leute im OER-Umfeld bislang absolut unauffällig waren.

Pinnwand-Eintrag 31.10.2013 auf der startnext-Seite Schulbuch-O-Mat

Es bleibt zu hoffen, dass im weiteren Verlauf alle an einem Strang ziehen, statt sich im Geltungswahn zu kannibalisieren. Den "Fans" auf jeden Fall hat es gefallen, dass mal jemand anpackt.

Hans Wedenig im Interview über das Schulbuch-O-Mat-Projekt

Hans WedenigSeit gestern Abend seid Ihr die Stars der OER-Szene. Wie fühlt ihr euch?
Nicht so. Wir wissen, dass es eine Reihe von Menschen in Deutschland gibt, die sich länger und intensiver mit OER beschäftigen. Unser Wunsch ist es, dass am Ende der Bio-Schul-E-Book-Produktion jede/r einzelne Mitarbeiter/in auf ein Podest kommt. Nur so kann es funktionieren.

Letztlich haben mehr als 200 Menschen Geld gespendet, um eure Arbeit zu ermöglichen. Warum tun die Leute das?
Weil sie neben Lotto auch an Reales glauben?
Weil ihnen das Projekt gefällt?
Weil sie gerne "Ich war vom Anfang an dabei" sagen?
Weil sie visionär sind?

Was werden eure nächste Schritte sein?
Webseite einrichten, Projektplan erstellen, oncampus/LOOP betriebsbereit machen, freiwillige Mitarbeiter/innen kontaktieren bzw. organisieren, Startnext geordnet verlassen, Presseanfragen beantworten.

Die Erstellung der Inhalte soll vor allem von freiwilligen Mitautor/innen übernommen werden. Wie viele Zusagen habt ihr bis jetzt?
Es sind über 30. Jetzt möchten wir so rasch es geht eruieren, wie die Details der Angebote aussehen. Dann können wir konkretere Aussagen zur Kapazität machen. Anschließend werden wir das Team auf der Webseite vorstellen und lassen genügend Platz für weitere Helfer/innen.

Vor euch liegt nicht nur ein Haufen Arbeit, sondern ihr steht auch unter einem gewissen Erfolgsdruck - eure Unterstützer/innen haben schließlich Geld in euch investiert. Macht euch das keine Angst?
Nein, sonst hätten wir erst gar nicht mit dem Projekt beginnen dürfen. Wir haben eine klare Verantwortung, das erhaltene Geld im Sinn des Projektes zu verwenden. Da schadet ein kleinkrämerisches Ausgabeverhalten keinesfalls. Ein gewisser Erfolgsdruck ist natürlich da, das haben wir uns wohl selbst eingebrockt. Andererseits fordert sich der Schwarm gerade selbst durch die erfolgreiche Projekt-Förderung. Diese Gesamtforderung ist nur gemeinsam erfüllbar, anders kann so ein OER-Schulbuch nicht gut werden.

Wie/wo kann man euer Projekt weiterhin verfolgen? Werdet ihr ein Blog ins Leben rufen?
Zunächst wird die Webseite schulbuch-o-mat.de als Informationsseite aufgebaut, vermutlich kommt ein Blog etwas später dazu. Ergänzend ist unser Twitter-Account twitter.com/SCHULBUCHOMAT aktiv. Wichtig ist, dass unser LOOP rasch funktioniert, in dieser Online-Werkstatt soll in den nächsten Monaten am meisten passieren. Dort übrigens werden die Rechte quasi nur auf einer Ebene für alle vergeben.

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Kommentare

1

Zum Artikel "Schulbuch-O-Mat: Interview mit Hans Wedenig".

  • #1

    Was nix kost, iss auch nix, sagte schon die Oma.
    Das ist eine ewige Weisheit. Merkt euch das.
    Ihr grabt bloß den niveauvollen Produzenten, die sich noch mit Mühe auf dem Markt behaupten, das Wasser ab. Am Ende wird großes Heulen und Zähneklappern sein, wenn kein Mensch mehr lesen will, weil nur noch Mist angeboten wird. Da nützt dann auch die Kostenfreiheit einen Dreck.
    Schon übel, wenn den modernen Konstruktivisten so ganz und gar die Phantasie für das Machbare fehlt und die unvermeidlichen (negativen) Nebenwirkungen erst gar nicht in den begrenzten Horizont geraten.

    schrieb dickbrettbohrer am

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