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Smarte Idee

Schultafel zum interaktiven Whiteboard umrüsten 19.07.2011, 16:13

Umrüstung einer Kreidetafel zum interaktiven Whiteboard (Kleinbild)
Bild: Conen GmbH

Die Fa. CONEN rollt den Markt für interaktive Whiteboards auf: Eine weiße Folie auf die Tafel kleben, Beamer dranschrauben - und fertig ist das interaktive Whiteboard. Gerade mal zum halben Preis. Das Geniale an diesem Konzept: Der gefühlte Unterschied zwischen Kreidetafel und interaktivem Whiteboard wird kleiner, was vielen Lehrer/innen den Umstieg erleichtern dürfte.

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  • (geändert: )

Das Konzept "Kreidetafel umrüsten" nennt die CONEN GmbH, Hersteller von Schulaccessoires wie Schultafeln, Schränke, Overheadprojektoren usw., einigermaßen originell "UPGRAID" (Mischung aus "Upgrade" (=Aufrüsten z.B. von Computern) und "Aid" (= Hilfe)):

Autorisierte Fachhändler der Firma CONEN machen aus nahezu jeder alten Kreidetafel mit wenigen Handgriffen ein interaktives Whiteboard inklusive gewohnter Höhenverstellung. Das Verfahren ist bereits zum Patent angemeldet und ist eine günstigere Alternative zur klassischen digitalen Tafel. [...]

Das UPGRAID
Das UPGRAID-Kit besteht aus einer passenden Tafelfolie, einer Beamerhalterung, einem Sanyo DWL-2500 Projektor, einem Infrarot-Kamerasystem, dem dazugehörigen Infrarot-Stift, USB- und VGA-Kabel sowie aus einer Einzelplatzlizenz der boardunabhängigen Whiteboardsoftware easiteach.

Und so funktioniert es
Bei der alten Klapptafel werden zunächst die Seitenflügel demontiert und anschließend die Tafelmittelfläche mit einer weißen Folienbeschichtung versehen. Die Folie lässt sich auch mit nichtpermanenten Markern beschreiben und trocken wieder abwischen. Auf der Rückseite der Tafel wird die im UPGRAID-Kit mitgelieferte Beamerhalterung angeschraubt und daran später der ebenfalls im Umbau-Kit enthaltenen Ultrakurzdistanz-Beamer Sanyo DWL-2500 montiert. Eventueller Gewichtsausgleich erfolgt durch das Anbringen von Plattengewichten auf der Rückseite der Tafel. Am Beamer wird ein ebenfalls zum UPGRAID-Kit gehörendes Infrarot-Kamerasystem befestigt, welches die jeweilige Position des Infrarot-Stiftes auf der Projektionsfläche abtastet. Der Infrarot-Stift liegt gut in der Hand und beinhaltet sogar eine rechte Maustaste.

CONEN-Pressemitteilung "UPGRAID: CONEN rüstet Kreidetafeln zu interaktiven Whiteboards um" (18.07.2011)

Die Umrüstung dauert je nach "Umgebungsbedingungen" (d.h.: Tafeltyp, Zugänglichkeit ...) zwischen einer und eineinhalb Stunden. Insgesamt fallen für Arbeitszeit und Materialien (Folie, Beamer, Stift, Software etc.) rund 2.000 Euro (netto) an. Für ein vergleichbares höhenverstellbares System sind je nach Ausstattung und Bezugsmodalitäten 2.500 Euro hinzulegen, eher in Richtung 3.500. Der Sanyo-Beamer  allein schlägt für Privatanwender schon mit mehr als 1.000 Euro brutto zu Buche.

Upgraid-Vorgang

Die folgenden Bilder dokumentieren den Umrüst-Vorgang. Sie entstammen einem noch unveröffentlichten Promo-Video der Fa. CONEN und wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Abbau der Kreidetafel

Abbau der Kreidetafel 1

Abbau der Kreidetafel 2

Abbau der Kreidetafel 3

Aufkleben der Folie

Aufkleben der Folie 1

Aufkleben der Folie 2

Aufkleben der Folie 3

Anbringen der Halterung

Anbringen der Halterung am nun schon fast interaktiven Whiteboard

Montieren der umgerüsteten Tafel

Montieren der mit Folie bezogenen Tafel an der alten Tafelbasis

Montage des Beamers

Montage des Beamers

Fertig umgerüstetes interaktives Whiteboard

Das genialste Konzept seit Erfindung des interaktiven Whiteboards

Das Konzept revolutioniert den Fetisch der interaktiven Whiteboards: Während man das funkelnde neue Whiteboard bisher mit dem Bürgermeister bei einem Gläschen Sekt einweihte (und heimlich gar nicht wusste, was man mit dem Ding eigentlich soll), wird jetzt die dreckige alte Schultafel umgerüstet. Die Schultafel, deren Höhenverstellung übrigens seit geschätzt 20 Jahren trotz härtester Bedingungen funktioniert; wenn sie mal klemmt, kommt der Hausmeister mit brachialem Gerät und richtet das wieder. Ob die aktuellen höhenverstellbaren Whiteboardmodelle eine solche Dauerhaftigkeit aufweisen, ist noch abzuwarten.

Nach der Umrüstung verändert sich für die Lehrer/in erst mal nicht viel. Er/sie kommt am nächsten Tag in den Raum und schreibt statt mit Kreide mit einem Filzstift. Das ist alles. Und damit wird der Technologiesprung machbar: Vielleicht zeigt die Lehrer/in irgendwann einmal ein Video mit dem "neuen" Whiteboard. Oder benutzt einmal Google Maps. Unbemerkt hält die Technologie "interaktives Whiteboard" Einzug in die Klassenzimmer - ohne Sekt, ohne Bürgermeister, ohne aufgepumpte Pressemitteilungen. Nur so kann das funktionieren. 

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Kommentare

12

Zum Artikel "Schultafel zum interaktiven Whiteboard umrüsten".

  • #1

    Hallo,
    die Idee mit der Folie ist schon nett - aber auf keinen Fall entsteht hier etwas Interaktives. Es entsteht ein ganz konventionelles Whiteboard.
    Interaktiv würde ja heißen, dass ich die Tafel genau wie ein Touchpad benutzen kann, also zum Beispiel mit dem Finger geometrische Formen verschieben und anordnen kann. Das konnte die bei uns vorgeführte Folie dieser Firma nicht, ein echtes IWB kann es aber. An unserem WB können z.B. drei SchülerInnen gleichzeitig und koordiniert mit dem E-Pen arbeiten.
    Das wäre dann wohl der kleine Unterschied, der leider Geld kostet.
    Alles Gute,
    horst

    schrieb Horst am

  • #2

    Nun, diese Technologie hält unglaubliches päadagogisches Potential denke ich. Dennoch sollten wir nicht den Hang zum “alten” Buch verlieren, sondern die Whiteboards unterstützend einsetzen.

    schrieb Interaktives Whiteboard am

  • #3

    Interessante Sache, wo kann man die Halterung für den Beamer erwerben?

    schrieb Flick am

  • #4

    Es geht auch einfacher:

    Die Folie gibt es beim Schulausstatter für zwischen 100 und 200€, an die Decke ein Kurzdistanzbeamer (1280x800) und ein beliebiges Ultraschall- oder Infrarotsystem anbauen. So haben wirs gemacht. Einziger Haken: Wir haben noch keine 100%ige Höhenfixierung gefunden, doch das ist zu verschmerzen.

    Wir haben auch die Seitenflügel drangelassen, um nicht immer wegen HA-Anschrieb, einer Seitenangabe o.ä. den Beamer anwerfen zu müssen!

    schrieb rag am

  • #5

    weiße Lackfarbe???

    schrieb abohn am

  • #6

    Super Idee. Grundsätzlich sollten wir alles unterstützen was uns aus der Kreidezeit rausbringt. Genial finde ich auch diese Farbe, mit der man alle Wände im Klassenzimmer zum whiteboard umfunktionieren kann—> https://www.youtube.com/watch?v=uJQcQHNfB6w
    Sehr gut für etwas größere Tafelbilder

    schrieb kevin am

  • #7

    Interessanter Beitrag. Ich finde nur die Überschrift: “Smarte Idee” moralisch anstößig. Gesetzlich gibt es dagegen nichts zu sagen und ich denke die Idee, das Schwabenboard zu vermarkten, ist nicht so schlecht, solange der Preis sich mit diesem messen kann: http://www.autenrieths.de/links/linkwii.htm

    schrieb abohn am

  • #8

    @Bezzerwizzer, @Rolf Dail

    Wären wir käuflich, hätten wir Ihre Kommentare ganz sicher nicht freigeschaltet.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #9

    Mir stellt sich eine berechtigte Frage ... Hat man bei dem ach so genialen Konzept vielleicht die Software vergessen?!

    @ Lehrerfreund: Rolf Dail hat nicht ganz Unrecht. Der Beitrag klingt sehr nach versteckter Werbung. Ich gehe mal davon aus, daß sich die jahrelangen Erfahrungen mit der “genialen” Erfindung ein bisschen einschränken.

    schrieb Bezzerwizzer am

  • #10

    @Rolf Dail

    Zitat aus unserem Misson Statement:

    Immer, wenn Werbeeinnahmen generiert werden, wird das durch einen expliziten Hinweis (wie “Anzeige” oder “Werbung” o.ä.) gekennzeichnet. Wenn Sie also einen Link auf schulferien.org finden, der nicht als Werbung gekennzeichnet ist, dann bedeutet das, dass der Link aufgenommen wurde, weil er gut ist - und nicht, weil er bezahlt ist. Das gilt auch für Produkt-Tipps oder Surf-Tipps.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #11

    Es ist schwierig: Denn es ist nicht mehr die Kreide! Das wird Lehrern mit in die Wiege gelegt. Es scheitert an der Ausbildung der Lehrer mit digitalen Werkzeugen. An dieser Stelle muss sich schon etwas ändern. Ganz am Anfang: Denn was Hänschen nicht lernt…..... Dann können solche Konzepte wunderbar greifen und die Kassen der Schulträger schonen!

    schrieb Dirk Küpper am

  • #12

    Sommerloch? Subtile Werbung? Ich bin perplex..

    schrieb Rolf Dail am

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