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Gehasstes Turbo-Abi G8

66% aller Hamburger wollen G8 abschaffen 16.02.2013, 22:33

Hamburg liebt das G9
Bild: flickr-User Jim Mead, CC BY-NC-SA 2.0 (Montage)

In Hamburg will eine überwältigende Mehrheit des Volkes das neunjährige Gymnasium (G9) zurück. Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist dagegen, verspricht jedoch, den Umfang der Hausaufgaben an G8-Gymnasien zu überprüfen.

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Gerade erst haben wir vernommen, dass fast die Hälfte der hessischen Gymnasien ab nächstes Jahr zum neunjährigen Gymnasium zurückkehrt (Hessen: Jedes zweite Gymnasium kehrt zu G9 zurück), und schon müssen wir eine weitere Nachricht dieser Art verkraften: In Hamburg hat eine repräsentative Umfrage ergeben, dass 66% der Bürger/innen sich eine Rückkehr zum G9 wünschen. Gerade mal 24 Prozent der Hamburger/innen wollen das G8 beibehalten. Mehr dazu weiß das Hamburger Abendblatt: Große Mehrheit will Turbo-Abitur abschaffen

Ties Rabe (SPD), Schulsenator von Hamburg, distanziert sich zwar "ausdrücklich" vom G8, erhebt aber gleichzeitig den mahnenden Zeigefinger und warnt vor dem Chaos und dem Verwaltungsaufwand - weswegen das G8 aus seiner Sicht beibehalten werden muss. Selbstverständlich hat er Recht: Die Rückkehr zum G8 wäre ein politisches, organisatorisches und ökonomisches Desaster, als Politiker versucht er das zu vermeiden.

Und dann lässt er eine neue Katze aus dem Sack:

Statt einer Rückkehr zu G9 will Rabe einen dritten Weg gehen, um die Klagen von Eltern und Schülern aufzugreifen: Er möchte den Umfang von Hausaufgaben an den Gymnasien überprüfen, die Ballung von Klausuren in bestimmten Wochen vermeiden und mehr Doppelstunden statt Einzelstunden einführen, um die Belastungen für die Schüler abzufedern.

Hamburger Abendblatt 16.02.2013: Volkspetition soll G9 durchsetzen

Weniger Hausaufgaben. Klausurballung vermeiden. Ist ja süß.

Doch dem Volk ist nicht nach Witzen zumute: Die Initiative G9 - Jetzt! Hamburg sammelt Unterschriften für eine Petition (Link zur Petition bei change.org). 5.380 Stimmen von 10.000 angestrebten sind bereits vorhanden (Stand 16.02.2013).

Kurz nach Beginn der Unterschriftensammlung gab Rabe sich im Interview eher gelangweilt:

Und was sagen Sie zu der neuen Hamburger Initiative gegen G8?
335 Unterschriften sind angesichts von 480000 Eltern und 240000 Schülern sicher noch keine Initiative. Aber in einer Medienstadt kann man das natürlich hochschreiben.

Hamburger Morgenpost 15.01.2013: Interview mit Ties Rabe - Warum wird am Turbo-Abi festgehalten?

Inzwischen dürfte er das anders sehen. Immerhin: Ties Rabe war bis 2011 neben seiner Politikertätigkeit im Schuldienst als Lehrer aktiv und ist damit einer der wenigen Politiker/innen, die am G8-Wahnsinn unschuldig sind.

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