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Top 6 der Abzählreime

Schüler/in per Zufall auswählen mit Abzählreimen 29.05.2011, 00:16

Gans-Lehrer beim Abzählen von Schülern
Bild: pixabay [CC0 (Public Domain)]

Als Lehrer/in muss man häufig eine zufällige Schüler/in auswählen. Am besten funktioniert das mit Abzählreimen - Methoden mit Spielkarten oder Würfeln sind zu langwierig und viel zu mathematisch. Tipps für das Abzählen im Unterricht und die passendsten Abzählreime finden Sie hier.

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  • (geändert: )

Wenn Sie Ihre mündlichen Noten nicht zu 150% kontrolliert und vorstrukturiert erheben, dann werden einige Unterrichtsaktivitäten auf zufälliger Basis ablaufen müssen: Wer trägt die Arbeitsergebnissen der Gruppenarbeit vor? Wer schreibt den Vokabeltest an der Tafel mit?

Es ist nicht sinnvoll, sich in dieser Situation einfach “irgendwen” rauszupicken. Zu sehr fokussiert man unbewusst auf bestimmte Schüler/innen (z.B. auf die schlechten, auf die guten, auf die ganz vorne, auf die netten, auf die, die sich ganz intensiv melden usw.). Es besteht die Gefahr, dass manche Schüler/innen nie oder nur selten drankommen. Und das beeinflusst wieder die Gültigkeit der mündlichen Noten. Und natürlich ist es auch schade, wenn jemand niemals drankommt, weil er/sie sich einfach nie meldet.

Methoden für zufällige Auswahl einer Schüler/in

Es gibt viele Methoden für rasche Zufallsauswahlen im Unterricht: Eine Schüler/in muss einen Zettel mit einem Namen ziehen. Oder: Mit sechs Würfeln wird eine Nummer aus der Klassenliste gewürfelt (immer vom Ergebnis 5 abziehen, damit auch die 1 drankommen kann). Oder: Jede Schüler/in hat einen Kartenwert + Kartenfarbe zugeordnet; dann kann durch einfaches Ziehen einer Karte ein/e Schüler/in augewählt werden. Diesen Methoden ist eines gemeinsam: Sie sind langweilig und unhaptisch.

Ganz anders Abzählreime:

  • Das Durchzählen der Schüler/innen lockert den Unterricht enorm auf. Energetisch gesehen: Man rührt quasi einmal im Klassenzimmertopf, danach köchelt es gut weiter.
  • Eine literarische Ebene befruchtet die Unterrichtssituation: Eine kurze Pause - statt blutleerer Integrale und langweiliger Theorien gibt es 30 Sekunden lustvolle Poetik.

Abzählreime im Unterricht: Praxistipps

Wenn aus der ganzen Klasse jemand ausgelost werden soll, muss der Abzählreim lange genug sein. Bei der Auslosung innerhalb einer kleinen Gruppe (z.B. nach Partnerarbeit oder 4er-Gruppenarbeit) tun es auch kürzere Reime. Sie können bei den meisten Abzählreimen die Länge beeinflussen, indem Sie entweder nur auf die Hebungen zählen oder auf alle Silben (mit “Eine kleine Mickymaus” können also 4 oder 7 Schüler/innen abgezählt werden). Wenn Sie auf jede Silbe zählen, wird das Auszählen schnell etwas monoton - also besser nur auf die Hebungen.

Kürzere Reime haben eine satanische Dimension: Bei entsprechender Skrupellosigkeit kann man unbemerkt bestimmen, wen es erwischt. Wenn Sie mit “Ipp-zipp-zapp und du bist ab” aus einer Zweiergruppe auswählen, kommt die Person dran, mit der sie beginnen. Bei “Ene-mene-miste, es rappelt in der Kiste, ene-mene-meck und du bist weg” kommt in einer Dreiergruppe die/der Dritte dran, in einer Zweiergruppe wie bei “Ipp-zipp-zapp” der/die Erste. Das ist natürlich unlauter - und ehrlich gesagt: Es macht auch keinen Spaß so.

Am lautersten sind Sie, wenn Sie die Altersrandomisierung anhängen (s.u.). So haben erhalten Sie garantiert ein zufälliges Ergebnis.

Auf jeden Fall sollten Sie mehrere Abzählreime können, am besten besonders doofe. Sie erhalten dadurch den Respekt der Schüler/innen.

Die 6 besten Abzählreime für den Unterricht

Ipp, zipp, zapp
Und du bist ab.

Ene, mene, miste,
Es rappelt in der Kiste,
Ene, mene, meck,
Und du bist weg.

Humpel, wackel, wackel,
da läuft ein kleiner Dackel.
Jetzt läuft er in das Haus
und du bist raus.

Eine kleine Mickymaus
zog sich mal die Schuhe aus
zog sie wieder an
und du bist dran!

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
Meine Mutter schneidet Rüben,
Meine Mutter schneidet Speck
Und du bist weg.

Eins und zwei und drei und vier,
Sapperlot, was gibt es hier?
Gänsebraten und Spinat,
Wiener Schnitzel und Salat,
Himbeersaft und Bier und Wein,
Liebes Kind,
du sollst es sein!

Altersrandomisierung

Nach dem Ende des Abzählreims kommt: “Weg (raus, frei, dran, ab ...) bist du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist”. Schüler/in sagt das eigene Alter, dann wird mit 1, 2, 3 ... bis zu dieser Zahl weitergezählt. Man sollte sich nicht scheuen, auch bei kürzeren Abzählreimen die Altersrandomisierung anzuhängen.

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Kommentare

14

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  • #1

    Ich habe das Los nicht benutzt, um damit meiner Verantwortung zu entfließen, sondern im Gegenteil, um sie ganz deutlich zu leben. In einer meiner ersten Klassen als junger Lehrer wollte neben zwei Kindern niemand sitzen: die stinkt, der stört mich usw. Ich sagte meinen Kindern, dass sie reif sind, ihre Probleme tatsächlich zu lösen bzw. das zu lernen. Ich versprach, alle 2 Monate die Sitzplätze neu zu verlosen (nebenbei probierte ich auch noch alle Sitzordnungen von “frontal” über Gruppentische bis zum Hufeisen aus). Ein oder zweimal wurde das Problem in den ersten Tagen noch angesprochen, dann tauchte nie wieder ein Problem damit in der Klasse auf. Das liegt allerdings nicht am LOSEN sondern an der Qualität des Umgangs damit, und die können wir ihm gezielt geben. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #2

    Ich finde das eine gute Idee. Kennt auch jemand solche Abzählreime auf Französisch?

    schrieb Kirsten am

  • #3

    Ich schwöre nach wie vor auf mein “Klassenbuchroulette” - einfach einen Schüler aussuchen und ihn nach dem Geburtstag seiner Geschwister oder Eltern fragen. Wenn z.B. Schwesterlein am 24.6.1995 Geburtstag hat, ist Nr. 24 auf der Schülerliste im Klassenbuch dran. Fertig! Aus!

    schrieb Otto am

  • #4

    Im Englischunterrich dann:
    “apples, peaches, pears and plums -
    Tell me when your birthday comes.”

    Dann entsprechend Monatsweise bis zum Geburtsmonat abzählen.

    schrieb M-A am

  • #5

    @Jochen
    Schüler wählen zu lassen ist ja der Zeitkiller schlechthin ;)

    @Jasmin
    Das iPhone wird ja nicht zum Telefonieren oder SMS-Schreiben gezückt sondern zur Schülerverwaltung. Darüber verliert nach einer Weile kein Schüler mehr ein Wort.

    schrieb Tim am

  • #6

    Wer bei SuS durch teils lustige Abzählreime seinen Respekt verliert, der hat sicherlich eher andere Probleme im Umgang mit SuS und Menschen. Denn auch und gerade in der Bildung sollte Spaß und Freude nicht fehlen.

    Wenn betont wird, dass man mit einem Abzählreim keinen Respekt erlangt, sollte man auch erwähnen, dass ein 30 seitiger Würfel auch keinen Pädagogen aus einem macht! Wie immer folgt die Form der Funktion. Wenn die SuS einen Abzählreim mitmachen und das Ganze zur Lehrerpersönlichkeit passt… Warum denn nicht? Wichtig ist in meinen Augen nicht das wie, sondern das DAS. Nämlich das durch die zufällige Wahl bei den SuS Verbindlichkeit verlangt wird in der vorherigen Erarbeitungspahse auch etwas zu machen.

    Wie auch immer hier ist “meine” Lösung zum Thema und ich will damit keinen Respekt bei den SuS ernten, sondern eine(n) zufällige(n) Schüler oder Schülerin wählen! Nicht mehr und nicht weniger:
    http://blog.spitau.de/2010/01/25/durch-zufall-verbindlichkeit-schaffen/

    schrieb MAWSpitau am

  • #7

    Ich würde vom i-Phone ehrlichgesagt abraten. Schüler dürfen keine Handys benutzen, dann sollte man es ihnen nicht vormachen. Außerdem haben nicht alle Lehrer ein i-Phone und meiner Meinung nach ist es etwas protzig vor der Klasse das teure Handy zu zücken.

    schrieb Jasmin am

  • #8

    Z.B. im Sport:

    Ene, mene, muh
    Und wählen tust DU.

    schrieb Jochen am

  • #9

    Zufallsfragen (besonders geeignet für kleine Gruppen, z.B. wer die Gruppenarbeit präsentiert):
    Wer als nächster Geburtstag hat - Wer in der größten Hausnummer wohnt - wer die meisten Haustiere hat…

    schrieb Dirk am

  • #10

    @skeptischer Leser:
    Einfach mal lachen und locker bleiben!

    schrieb Chrissi am

  • #11

    Ich habe dafür eine App: TeacherTool. Damit kann ich dann auch sofort die Note erfassen.

    schrieb Tim am

  • #12

    Teachertool aktivieren, iPhone schütteln :)
    “Zufallsfunktion: Ist eine Zelle zur Noteneingabe bereit, können Sie durch Schütteln des iPhones / iPods zufällig eine Person auswählen lassen, die in der ausgewählten Note noch keine Bewertung hat (Eintrag „—“).” (aus dem Handbuch)

    schrieb Db am

  • #13

    dass man in einer annähernd altershomogenen Klasse durch Altersrandomisierung kein „garantiert zufälliges Ergebnis“ erhält.

    In gewisser Weise schon - denn um das Ergebnis voraussagen zu können, müsste man sich über das Alter jede/r Schüler/in informieren (in Schulklassen gibt es v.a. ab Ende der Sekundarstufe I meistens drei unterschiedliche Altersklassen) und die Anfangsperson berechnen. Wird dieser Aufwand nicht betrieben, genügt das Verfahren dem Standard der Unterrichtszufälligkeit.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #14

    Was für ein Text!

    Wenn schon erkannt wird, dass Abzählreime per se nicht zufällig sind, sollte auch auffallen, dass man in einer annähernd altershomogenen Klasse durch Altersrandomisierung kein „garantiert zufälliges Ergebnis“ erhält.

    Wenn sogar Lehrer schon einfache – und von Schüler akzeptierte, da zufällige – Verfahren wie Würfeln ablehnen, weil sie „viel zu mathematisch“ sind, darf man sich nicht mehr über den ständig sinkenden Stellenwert schulischer Bildung wundern.
    Dazu passt, zu glauben, mit „Eine kleine Mickymaus zog sich mal die Schuhe aus“ den „Respekt der Schüler/innen“ gewinnen zu können.

    Wer seine Unterrichtszeit mit Poesie wie „Humpel, wackel, wackel“ füllt, um energetisch durch den Klassenzimmertopf zu rührt, erringt jedoch weder den Respekt der Schüler noch der Kollegen.

    Alternativer Vorschlag: Mit einem Würfel mit 30 Seiten (Kosten: 1,50€) hat man ein simples, zufälliges, anerkanntes und schnelles Verfahren.

    schrieb skeptischer Leser am

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