Essen gegen ADHS
ADS/ADHS mit Omega-3-Fettsäuren behandeln 24.04.2009, 16:39
Als mögliche Komponente bei der Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen wie ADS/ADHS könnte die Verwendung von Omega-3-Fettsäuren im Ernährungsplan erfolgversprechend sein.
ADS/ADHS und der Ritalin-Boom
ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, unterteilt in die “stille” Variante ADS und die “hyperaktive” Variante ADHS) ist ein ernst zu nehmendes Störungsbild. Da viele Ärzt/innen in den letzten Jahren oft voreilig und damit fälschlicherweise ADS diagnostizierten und entsprechende Psychopharmaka verschrieben (z.B. Ritalin), befindet sich ADS heute im Status einer “Modekrankheit”.
Aufmerksamkeitsstörungen wurde um die Jahrtausenwende zur “Modediagnose”. Fachleute warnen daher vor einer bedenkenlosen Anwendung des Arzneimittels, denn nicht jedes unruhige, lebhafte Kind ist hyperaktiv. Kinderärzte und -psychiater sind mit der exakten Diagnose überfordert und greifen auch bei anders gearteten Störungen vorschnell zum Ritalin-Rezept.
Auch in der Schule ist diese Entwicklung zu beobachten: Ist ein Kind ein bisschen überdreht, mutmaßen die Lehrer/innen in der großen Pause besorgt, dass dieses Kind sicher ADS habe. 44% aller Eltern fürchten von allen möglichen Diagnosen für ihr Kind besonders ADS/ADHS.
Diese Entwicklung ist neben dem wachsenden gesellschaftlichen Leistungsdruck den Bemühungen der Pharmaindustrie zu verdanken, die zur Bekämpfung dieser “Krankheit” Unmengen entsprechender Medikamente an den Mann bringen kann.
In Deutschland wird für Elf- bis 14-Jährige mehr Geld für Medikamente gegen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom) ausgegeben als für Erkältungsmittel.
Omega-3-Fettsäuren als Behandlungsmittel gegen Aufmerksamkeitsstörungen
Eine neue Stoßrichtung der Behandlung stellt der Kinder- und Jugendpsychiater Klaus Werner Heuschen vor. Neben den sowieso notwendigen Verhaltensmaßnahmen schlägt er vor, den Speiseplan von leicht und mittelschwer betroffenen Kindern um Omega-3-Fettsäuren zu bereichern. Doch Geduld ist angesagt: Bis die Behandlung Auswirkungen zeigt, kann jedoch mehr als ein halbes Jahr vergehen. Doch die Effekte klingen für erfreulich: Verändern würden sich vor allem
die Konzentration und die Stimmungsstabilität. Auch Flüchtigkeitsfehler seien geringer geworden und die Bewältigung der Hausaufgaben besser gelungen. Ausgeprägter seien die Effekte gewesen, wenn die Kinder täglich vier anstatt nur zwei Kapseln genommen hätten.
Welt online 17.04.2009: Essen gegen Aufmerksamkeitsstörungen
Ein/e Leser/in weißt in einem Kommentar zu diesem Beitrag bei Welt online darauf hin, dass auch Milcheiweißunverträglichkeit ADS-ähnliche Symptome verursachen kann. Eine weitere Leserin lobt, dass der Artikel die Beschränkung auf leichte und mittelschwere Fälle explizit vornimmt - “bei schweren Fällen sollte man im Interesse des Kinds(!) auch Medikamente in die Überlegungen einbeziehen - um Traumatisierungen wegen heftiger Schulprobleme und Ausgrenzung abzuwenden.”