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Neuer Webauftritt der Kultusministerkonferenz - eine Metapher auf das deutsche Bildungswesen 15.01.2009, 23:25

Screenshot, Ausschnitt: Neuer Webauftritt der Kultusministerkonferenz unter kmk.org, Stand 2009
Bild: Screenshot von kmk.org

Die Kultusministerkonferenz hat diese Woche (Jahr 2009) ihren neuen Webauftritt veröffentlicht und damit endlich ihre hemmungslos veraltete Website abgelöst. Verändert hat sich jedoch nur vordergründig etwas: Weiterhin bildet die kmk.org das deutsche Bildungssystem in verblüffender Brillanz ab.

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  • (geändert: )

Die Kultusministerkonferenz (kmk.org) gilt gemeinhin als zahnloses Organ, da sich in ihr die Kultusminister der Bundesländer versammeln, wegen der föderalistischen Struktur unseres deutschen Bildungswesens (“Bildung ist Ländersache”) jedoch nichts Wesentliches beschließen können. Damit wird die Kultusministerkonferenz zur Metapher des deutschen Bildungssystems: unmodern, statisch und nicht besonders erfolgreich.

Dem entsprechend gab auch der bisherige, Anfang 2001 gestaltete Webauftritt nur Anlass zur Kritik:

Website der Kultusministerkonferenz seit 2001 bis 2008

Mitleidig konstatiert reticon:

Zum Schluss war es über einen sehr langen Zeitraum einfach nur noch peinlich - der Internetauftritt einer der höchsten deutschen Bildungsgremien, der KMK.

reticon 12.01.2009: Endlich: Kultusministerkonferenz mit neuem Webauftritt

Nun hat die Kultusministerkonferenz seit 2009 also eine neue Website. Eine ausführliche, sehr detaillierte und zutreffende Besprechung der Website findet man bei reticon (Endlich: Kultusministerkonferenz mit neuem Webauftritt). Fazit dieser Darstellung: Kleinere, teils schmerzhafte Mängel, insgesamt aber ordentlich gelungen.

Wenn wir bedenken, dass ein solcher Webauftritt eigentlich zwei Funktionen hat (1. Dialog mit dem Volk, 2. Verbreitung aktueller Nachrichten), dann müssen wir allerdings zwei Punkte ergänzen:

1. Es gibt keinen RSS-Feed
Beim Publizieren aktueller Nachrichten wird seit einigen Jahren zunehmend das RSS-Format wichtiger (Wikipedia: RSS). Es ist kaum zu fassen, dass jemand 2009 seine Nachrichtendistribution nicht mit einem RSS-Feed stützt; zur Not würde es auch ein Newsletter tun. Aber nein: Wie vor vielen Jahren müssen wir die kmk.org ansurfen, um zu sehen, ob es etwas Neues gibt. Eine atavistische Ungeheuerlichkeit.

2. Kein Kontakt zwischen Politik und Volk
Es gibt zwei Kommunikationskanäle zwischen KMK und dem interessierten Volk: die Telefonnummern der Büros und eine E-Mail-Adresse. Meine Kommunikationsmöglichkeiten mit den Menschen, die die Bildungspolitik machen, erschöpfen sich nach Klick auf Kontakt in der E-Mail-Adresse poststelle@kmk.org . Es gibt nicht einmal ein Kontaktformular.

Damit bleibt die durch ihre Website repräsentierte Kultusministerkonferenz weiterhin eine Metapher des deutschen Bildungssystems: “Durch grundlegende redaktionelle, gestalterische und auch technische Umgestaltung präsentiert die Website viele neue Inhalte.” (kmk.org - “Neue Website”). Wie auch das deutsche Bildungssystem: Alles wird umgestaltet, grundlegend - und verändern tut sich dabei nicht viel. Bravo. Wenigstens ist alles schön grün.

Neuer Webauftritt der Kultusministerkonferenz kmk.org (2009), Vorschau
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