Vor allem Südstaaten betroffen
USA: Mehr als 30% der Kinder übergewichtig 01.07.2009, 21:05
Eine neue Hiobsbotschaft aus den USA: Die Zahl der Personen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit nimmt zu - betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche, die sich schlecht ernähren und zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.
Die Studie F as in Fat: How Obesity Policies Are Failing in America 2009 zeigt, dass die Zahl der Übergewichtigen im Jahr 2008 in keinem einzigen Bundesstaat der USA abgenommen hat - dafür aber jedoch ist sie in 23 Staaten gestiegen. Damit liegt der Anteil der adipösen (= krankhaft fettleibigen) Personen in 31 Staaten bei >25%, in 49 Bundesstaaten liegt er über 20%. 60% der US-amerikanischen Erwachsenen sind fettleibig oder übergewichtig - eine massive Steigerung in den letzten 30 Jahren (ob die Zugänglichkeit der Personal-Computer damit zu tun hat?). Ganz besonders betroffen sind die Südstaaten. In Mississippi, Alabama, West Viginia und Tennessee ist jede/r Dritte adipös.
Hart betroffen sind Kinder und Jugendliche. Der Anteil adipöser Kinder und Jugendlicher (zwischen 10 und 17 Jahren) hat sich in den Südstaaten seit 1980 verdreifacht (!), in Mississippi liegt er bei 44.4%. Treffend titelt die Nachrichtenagentur AFP: “Studie: USA verlieren Kampf gegen Fettleibigkeit”.
Die Übergewichtigkeit entwickelt sich stetig zu einem volkswirtschaftlichen Faktor: Im Jahr 2030 werden die Kosten und Folgekosten der durch Übergewicht verursachten Erkrankungen bei 956 Milliarden Dollar liegen (F as in Fat 2009 (pdf), S. 29). Auch die Produktivität nimmt gewaltig ab: Die adipösen Arbeitnehmer/innen fehlen (krankheitsbedingt?) mehr als zehn Mal so oft am Arbeitsplatz wie normalgewichtige (ebd.).
Wenn Sie in einer Schule als Lehrer/in arbeiten, können Sie folgende Studien anstellen:
- Zählen Sie Ihre Schüler/innen. In Mississippi wäre jede/r zweite massiv übergewichtig. Wie viele sind es in Ihrer Klasse?
- Zählen Sie die Krankheitstage ihrer adipösen Schüler/innen. Liegen sie deutlich höher als die der normalgewichtigen?