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1% des Gehalts für Scheren und Schulbücher

USA: Lehrer/innen geben pro Jahr 366 Euro für Unterrichtsmaterialien aus 02.08.2013, 14:33

Bastelmaterialien
Bild: Shutterstock

Der Verband der US-Schulausstatter hat erhoben, dass im Schuljahr 2012/2013 die Lehrer/innen an öffentlichen Schulen in den USA durchschnittlich 485 Dollar (= 366 Euro) für Lehr- und Unterrichtsmaterialien ausgegeben haben - aus ihrem privaten Sack. Unklar bleibt, ob das viel oder wenig ist.

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  • (geändert: )

Der US-amerikanische Verband der Industrie für Schulzubehör (National School Supply and Equipment Association (NSSEA)) hat eine Studie veröffentlicht, in der die jährlichen Ausgaben öffentlicher Schulen erfasst sind: NSSEA: NSSEA Study Finds Teachers Spend $1.6 Billion of Their Own Money on Educational Products for their Classrooms.

In dieser Studie erfahren wir, wie tief die durchschnittliche Lehrer/in an öffentlichen Schulen in den USA in die Tasche greift, um ihren Unterricht zu unterstützen: Pro Jahr geben US-Lehrer/innen 485 US-Dollar aus ihrem Privatvermögen aus, das entspricht dem aktuellen Kurs nach ungefähr 366 Euro (oder monatlich rund 30 Euro). Die Kosten lassen sich trennen in:

- Büromaterialien (? "school supplies"), 149 US-Dollar (ca. 113 Euro)
- Lehrmaterialien (? "instructional materials"), 198 US-Dollar (ca. 150 Euro)
- sonstiges Unterrichtsmaterial (? "other classroom materials"), 138 US-Dollar (ca. 104 Euro)
(Wer eine bessere Übersetzung hat - bitte via Kommentar übermitteln, danke.)

10% der befragten Lehrer/innen geben pro Jahr mehr als 1.000 US-Dollar (ca. 755 Euro) aus.

Diese Werte werden aktuell als Infografik durch die Welt geschleudert, doch auch die hilft nicht bei der Beantwortung der relevanten Frage: Ist das viel oder wenig?

Das durchschnittliche Gehalt einer Lehrer/in an öffentlichen Schulen in den USA liegt bei 52.000 Dollar pro Jahr, das entspricht 39.000 Euro und liegt etwas unter dem deutschen Durchschnittsgehalt (siehe Lehrergehälter in Deutschland: Bundesländer-Rangliste 2010 oder Lehrerfreund: Lehrergehalt). Die privaten Ausgaben für Schulmaterialien entsprechen also ungefähr 1% des Gehalts.

Ob das viel ist oder wenig, liegt wahrscheinlich im Auge der Betrachter/in. Ähnlich wie in den USA dürfte die Schere auch in Deutschland weit auseinanderklaffen. So ist es in manchen Bundesländern üblich, dass Lehrer/innen für Kopien bezahlen müssen [sic]. Außerdem dürfte der Aufwand zwischen Schulstufen und Fächern stark variieren (Bastelmaterialien etc.).

Umfrage: Was geben Sie jährlich für Unterrichtsmaterialien aus?

Um die Situation für den deutschsprachigen Raum aufzuklären, können Sie in 30 Sekunden das Formular unten ausfüllen. Die Auswertung werden wir im September hier vorstellen.

Update 20.09.2013: Die Umfrage ist beendet, die Ergebnisse finden Sie hier: Lehrer/innen in Deutschland: 585 Euro jährlich für Unterrichtsmaterial

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Kommentare

5

Zum Artikel "USA: Lehrer/innen geben pro Jahr 366 Euro für Unterrichtsmaterialien aus".

  • #1

    @Tatil
    Sie können Schreibpapier keinesfalls mit nach Hause nehmen, außer die
    Schulleitung hat das genehmigt.

    Es gibt hierzu Ansichten, die geradezu krankhaft sind.
    An einer Schule haben Lehrer bei einer Firma, welche die Schule mit Büromaterial beliefert, auch ihre “privaten!!!” Tintenpatronen mitbestellt. Es wurde ermittelt wegen “Vorteilsnahme im Amt”.
    Angeblich hätten die Lehrer ihre Patronen nur deshalb günstig bekommen, weil die Schule die Büromaterialien überteuert bezogen hätte, bzw. es wurde ein ungünstiger Anbieter ausgewählt, weil nur dieser bereit war, auch die Lehrer zu beliefern. War natürlich alles Quatsch und verlief im Sande.

    Blöder Scherz: Es kann sein, dass Sie das Toilettenpapier gemeint haben. Schließlich verwenden Sie dieses ja auch teilweise in der Zeit, in der Sie beruflich tätig sind ...

    schrieb Claus Fischer am

  • #2

    > WARUM Lehrer überhaupt Geld für ihr Unterrichtsmaterial zahlen müssen!
    Bertil hat recht. Die gesamten Ausgaben, die er/sie beschrieben hat, zuzüglich Kosten für Arbeitszimmer - das sind alles Ausgaben, die wir von unserem Gehalt bezahlen dürfen. (Und die man bei einem Ländervergleich der Lehrergehälter im Grunde abziehen müsste.)

    Gibt es sonst noch einen Arbeitnehmer, der seine eigenen Stifte mit ins Büro nehmen muss? Ich finde das schon lange nicht in Ordnung. Und gebe nur noch das Allernötigste aus.

    Darf man eigentlich Papier aus der Schule mitnehmen, um zu Hause seine Unterrichtsvorbereitung für den Unterricht an dieser Schule darauf auszudrucken? Was sagt der Jurist?

    schrieb Tatil am

  • #3

    An den Gymnasien sollte man mal in der Oberstufe zwei Stunden ausfallen lassen und diese Zeit für eine qualifizierte Berufsberatung nutzen. Speziell ginge es mir beim Lehramt um folgende Dinge.

    a) Umso schwerer das Studium, desto besser ist später auch die Bezahlung.


    b) Die Einstellungschancen differieren sehr stark bezüglich Schultyp und Fächerkombination.

    c) Von einem Lehrer wird erwartet, dass er einen nicht beträchtlichen Teil seines Einkommens
    für berufliche Zwecke verwendet. Das gibt es sonst bei keinem anderen unselbständig Beschäftigten!!! Am stärksten kommt hierbei das Arbeitszimmer zum Tragen. Egal ob jemand zur Miete wohnt oder eine Eigentumswohnung kauft, diesen Raum muss man einplanen (15 qm * 10 Euro * 12 Monate = 1.800 Euro + Nebenkosten). Ich habe Kollegen, die im Wohnzimmer korrigieren, während der Fernseher läuft, die Ergebnisse sind
    entsprechend (schlampig korrigierte Arbeiten und mit 50 sind sie ausgebrannt). Leute, bitte jammert nicht herum, das habt Ihr doch vorher gewusst, welche finanziellen
    Belastungen auf Euch zukommen?!!


    Eine boshafte Bemerkung zum Punkt a).
    Gegner des dreigliedrigen Schulsystems haben eigentlich nur etwas gegen die differenzierte Bezahlung. Typische Argumentation: Lehrer ist Lehrer, warum soll eine Grundschullehrerin, die ein Gänseblümchen
    in ein Heft stempelt und ihren Schülern drei Stunden Zeit gibt, um es weiß anzumalen, weniger verdienen als ein Gymnasiallehrer, der in der Kollegstufe das Fach Physik unterrichtet?

    schrieb Hugo Schuster am

  • #4

    Die Frage sollte doch eigentlich nicht sein, OB der Betrag viel oder wenig ist, sondern WARUM Lehrer überhaupt Geld für ihr Unterrichtsmaterial zahlen müssen!

    Ich rede jetzt nicht von meinem “Büromaterial”; die paar Stifte, Folienstifte, Blöcke, etc. machen mich nicht ärmer.

    Von uns wird aber ganz selbstverständlich erwartet, dass wir auf unseren Privatdruckern Unterrichtsmaterialien ausdrucken, (an manchen Schulen müssen sogar die Zeugnisse von jedem selbst zuhause ausgedruckt werden), dass wir buntes Papier, Folien, Plakatpapier, Laminierfolien,...  selbst bezahlen, dass wir einen Fundus an Scheren, Eddings, Klebestiften, Tesa, Geodreiecken, ... bereit halten - Dinge, die übrigens sofort leer oder kaputt sind oder verschwinden (im Nirwana von wo sie nie wieder auftauchen) und ständig nachgekauft werden müssen.
    Auch dass ich mein Klassenzimmer selbst möbliere, wenn ich schon unbedingt Regale (damit die Schüler ihre Sachen ablegen können) oder einen Schrank haben will, einen funktionierenden CD-Player selbst anschaffe, meine Klassenbücherei auf eigene Kosten bestücke, Geobretter anfertige, Farbkopien machen lasse… ist selbstverständlich.

    Auf die Frage einer Kollegin vor den Ferien, ob es denn nicht möglich wäre, zwei Beamer zusätzlich für die Schule anzuschaffen, kam die Antwort, dass es jetzt doch schon ganz gute Taschenbeamer gäbe, die auch ein gutes Bild abgäben und dass man (also sie selbst!) sich doch sowas zulegen könne. -Dass wir unsere eigenen Laptops mitbringen ist ohnehin Voraussetzung.
    Auch die ganzen Elterngespräche, die wir von zuhause aus führen, sind zusätzliche Ausgaben, wenn es sich um Handynummern (viele Eltern sind anders gar nicht mehr zu erreichen) handelt, die aus den Flatrates fallen.

    Erzählt mir jetzt bitte nichts von “steuerlicher Absetzbarkeit”! Erstens muss man dem Finanzamt mal glaubhaft machen, dass (und warum) die Regale fürs Klassenzimmer sind (am Finanzamt müssen sie nämlich ihre Computer und Schränke nicht selber mitbringen und die Ablehnungsbescheide drucken sie auch nicht daheim aus - die kapieren das gar nicht!) und zweitens ist es eben im Wesentlichen nur bei Selbstständigen üblich, ihr Arbeitsmaterial selbst zu stellen. Und dass Lehrer als “Selbstständige” gelten, wäre mir neu.
    Oder gibts hier jemanden, der von Angestellten (oder gern auch Beamten in anderen Bereichen) weiß, dass sie ihr Arbeitsmaterial selbst bezahlen müssen?
    Manche kriegen sogar noch die Arbeitskleidung gestellt und ich glaube ja nicht, dass Polizisten sich ihre Munition selbst kaufen müssen oder der Gärtnergeselle seinen Dünger selbst mitbringt, weil ihm sonst die Blümchen eingehen…

    schrieb bertil am

  • #5

    Ich werde zukünftig gar nichts mehr ausgeben. Ich bin überzeugt das OER der beste Weg ist. Siehe auch http://schulbuch-o-mat.de

    schrieb Dirk Küpper am

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