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Umfrage 2011

Wie sich Kinder ihre Lehrer/innen wünschen 01.11.2011, 20:11

Lehrerin mit Grundschüler
Bild: pixabay [CC0 (Public Domain)]

Eine repräsentative Umfrage unter 6- bis 12-Jährigen zeigt: Lehrer/innen sollen nett, nicht zu streng und lustig sein.

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Das Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth hat 700 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren in einer repräsentativen Studie dazu befragt, wie sie sich ihre Lehrer/innen wünschen (Zusammenfassung als PDF: Pressemitteilung iconKids & Youth 20.10.2011: "Die soll nicht hysterisch aus der Klasse rennen" - Wie sich Kinder ihre Lehrer wünschen).

Als wichtigste Eigenschaften wurden genannt:

  1. nett (45 Prozent)
  2. nicht zu streng (33 Prozent)
  3. lustig (26 Prozent).

Gerade der Aspekt "Strenge" ist überraschend. In der Regel bevorzugen Schüler/innen nämlich eine eher konsequente Klassenführung. Durch übergroße Lockerheit erhält man als Lehrer/in Sympathie für drei Tage, danach stürzt die Lehrer-Schüler-Beziehung ab, da die Schüler/innen der Lehrer/in auf der Nase herumzutanzen beginnen. In der Studienzusammenfassung ist zu diesem Punkt zu lesen:

"Nicht zu streng" bedeutet aber nicht, dass Lehrer alles erlauben sollen: In einer weiteren Frage gezielt danach befragt, wünschen sich 64 % der Kinder LehrerInnen, die "ein bisschen streng sind und auch mal schimpfen und bestrafen, wenn man nicht macht, was man soll". Nur 35 % der Kinder wünschen sich LehrerInnen, die alles erlauben.

Pressemitteilung iconKids & Youth 20.10.2011: "Die soll nicht hysterisch aus der Klasse rennen" - Wie sich Kinder ihre Lehrer wünschen (PDF)

Die Umfrage enthüllt außerdem, dass nicht alle Kinder in der Grundschule mit der Geschlechterverteilung zufrieden sind:

Die Studie offenbarte zudem, wie problematisch der Mangel an männlichen Lehrern in der Grundschule ist: Obwohl die Vorbilder im eigenen Schulalltag fehlen, wünschen sich auf kon- krete Nachfrage 48 % der 6- bis 9-jährigen Jungen und immerhin auch 25 % der gleichaltrigen Mädchen einen männlichen Klassenlehrer – bei nur 12 % Männeranteil unter Grundschulleh- rern für die meisten ein unerfüllbarer Wunsch. "Diese Ergebnisse unterstreichen den massiven Bedarf an männlichen Klassenlehrern, der zunehmend auch die anderen Schulformen trifft." erklärt dazu der Projektleiter und Gender-Buchautor* Axel Dammler: "Die Jungen erwarten sich sicher nicht zu unrecht, dass männliche Lehrer eher auf ihre Bedürfnisse eingehen und auch Mädchen würden von mehr Vielfalt im Klassenzimmer profitieren."

Pressemitteilung iconKids & Youth 20.10.2011: "Die soll nicht hysterisch aus der Klasse rennen" - Wie sich Kinder ihre Lehrer wünschen (PDF)

Bei der Wahrnehmung der Ergebnisse darf man nicht übersehen, dass Kinder auch gerne ad hoc Wünsche entwickeln, wenn sie danach gefragt werden. In der vorgestellten Umfrage waren die Inhalte der Fragen vorgegeben. Fragen Sie hundert Achtjährige, ob sie gerade Lust auf ein Stück Schokolade hätten, und 95 von ihnen werden mit leuchtenden Augen mit "ja" antworten. Später lesen wir in der Presse, dass 95 von 100 Achtjährigen zu einem zufälligen Tageszeitpunkt Lust auf ein Stück Schokolade haben.

Dennoch zeigt die Studie sicher reale Tendenzen. Wer also bei Grundschulkindern punkten will, sollte etwas nett zu ihnen sein.

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Kommentare

2

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  • #1

    Wenn man den Kindern keine klaren Regeln von Anfang an vorgibt, kann das nix werden. Egal ob vorne M oder W steht. Werden Regeln nicht eingehalten müssen Konsequenzen gezogen werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, das es in den meisten Fällen schon ausreicht wenn ich vorne stehe.

    schrieb Dirk Küpper am

  • #2

    Ich will ja gar nicht bestreiten, dass -  mal abgesehen von der Worthülsigkeit dieser Begriffe - “nette” und “weniger strenge” Lehrer sicherlich notwendig und wichtig sind.

    Aber man muss auch bedenken, dass viele Menschen (gerade Kinder dieser Alterstufen) rein intuitiv vorgehen und gerade eine langfristige Denke eher Mangelware ist. Was nützt ein Lehrer, der zwar total witzig ist, aber fachlich inkompetent? Oder ein “wenig strenger” Lehrer, der methodisch kein Bein auf den Boden bekommt?

    Wie gesagt: Dies ist kein Plädoyer für hochkompetente Misanthropen! Aber Kinder würden auch den ganzen Tag Süßigkeiten essen, auch wenn diese die Zähne kaputt machen.

    schrieb Eckbert am

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