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Klage Schavans gegen Aberkennung des Doktortitels zwecklos 06.02.2013, 18:48

Annette Schavan
Bild: Wikimedia Commons: Annette Schavan

Die wissenschaftliche Integrität Schavans ist durch das trotzige Beharren auf ihre Unschuld zerstört - und deshalb wird niemand sie stützen. Auch ihre Klage gegen den Beschluss der Uni Düsseldorf dürfte erfolglos verlaufen, glaubt die Zeit.

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  • (geändert: )

Neben einer Betrachtung der Argumente, die die Anwälte Schavans vorbringen werden, ist in der Zeit auch zu lesen, warum der Prozess nicht lange dauern wird:

Ein kurzer Prozess liegt nahe, weil die höchstrichterliche Rechtsprechung in Plagiatsfällen den Untergerichten klare Urteilskriterien an die Hand gibt. [...] Es müssten klare Verfahrensfehler oder erhebliche Verstöße gegen andere Rechtsnormen nachgewiesen werden. "Dass Unis ausgerechnet einen Streit um den Doktortitel verloren hätten, habe ich in zwanzig Jahren nicht erlebt", sagt der Rechtsexperte Löwer.

Zeit.de 06.02.2013: Warum Schavans Klage aussichtslos ist

Gerade die trotzige "Dann klage ich eben!"-Mentalität dürfte Schavans Untergang sein. Sie hat von Anfang an alles abgestritten, obwohl die Arbeit massive Mängel enthält. Damit hat Schavan ihre wissenschaftliche Integrität untergraben, die Uni Düsseldorf KONNTE bei diesem Verhalten gar nicht anders, als ihr den Doktortitel aberkennen. 

Hätte Schavan schon beim Aufkommen der ersten Vorwürfe gesagt: "Das ist 30 Jahre her. Ich habe so gut wie möglich gearbeitet, Fehler kann man nie ausschließen.", dann könnte man sagen: Diese Frau geht ehrlich mit der Situation um, und tatsächlich - wer von uns ist ohne Makel?

Doch der Makel der trotzigen Plagiatslüge ist kein schöner Makel, und wer ihn sich aufgeladen hat, der darf nicht mehr Doktor sein.

Mehr zu den Argumenten der Anwälte Schavans und warum die Zeit die Klage für aussichtslos hält: Zeit.de 06.02.2013: Warum Schavans Klage aussichtslos ist

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Kommentare

7

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  • #1

    Schavans Klage gegen die Aberkennung speisen sich aus einem weit weniger bekannten Grund. Sie läßt damit prüfen, ob die Universitäten die alleinige Handlungsvollmacht haben und damit von jeder weiteren Instanz unabhängig sind. Meine Profs. im Fachbereich Philosophie reden nicht nur über ‘Freiheit’, sie ist auch ein wichtiges Gut, das mit Inhalten gefüllt werden muß, die nicht unbedingt Beliebigkeit bedeuten. Die Theologie, die in vielen Gremien und Institutionen vertreten ist mit Mitsprache bei theologisch-philosophische Grundbegriffsbildung und -besetzung von Rechtstexten und Auslegung von politischer Willensbildung (Werte/ Moral usw.) möchte gerne mehr Macht haben und christliche Wertigkeit ‘gelebt’ sehen. Die neuere Philosophische Forschung sucht ‘wertneutrale’ Rechtsgrundlagen und keine theologisch vorgefertigte Sicht. (Daher die Kontroverse). Die Freiheit der Unis ist wichtig für den Erhalt der Demokratie und Meinungsfreiheit. Deshalb ist ihr Plagiat von vor 33 Jahren auch inhaltlich relevant. Die Person ist Mittel zum Zweck bei einer Wahl. Eine gekaufte Stimme - Unis und Günstlinge theologischer Richtung und Nutznießer - unterstützen Schavans Klage und würden gern ein Auge zu drücken und Günstlingswirtschaft belohnen. Aber Verjährung ist blödsinnig, weil diese Arbeit kein Selbstzweck ist und nachfolgenden Forschern schadet!! Dass sie selbst das Thema nicht öffentlich macht, zeigt, wie gut es ihr mit Stillschweigen geht und wie selbstsicher sie meint, sie braucht sich nicht an anderer Leuts Pflichten zu halten, da Recht sowieso auf ihrer Seite! Einfach nur unverschämt!

    schrieb sally am

  • #2

    Ach, Du meine Güte! Wen juckt schon die Schavan???? Das ganze Medienspektakel um die Doktorarbeit ist doch scheinheilig; eins finde ich ärgerlich: Sie hätte wegen dem Mist als KuMI zurücktreten müssen (G8; Abschaffung der Leistungskurse; völlige Mißachtung des Lehrer- UND Schülerwillens [habe seinerzeit die Reaktion der Dame auf Kritik der Schülerschaft an der Abschaffung der LKs miterleben dürfen….]. Dann diese Lobhudelei nach ihrem Rücktritt….

    Übrigens: Schüler, die selbst plagieren (das Phänomen ist durch copy and paste und Internet einfacher/häufiger geworden) tun dies Unabhängig vom politischen Vorbild, da überschätzt man doch die Außenwirkung unserer Politiker gewaltig…..

    schrieb Sir Tom am

  • #3

    Zugegeben, ich habe Frau Schavan während ihrer Zeit als Kultusministerium gehasst wegen ihrer massiven Missachtung des Lehrer-, Eltern- und Schülerwillens bei der Einführung des G8…

    Zugegeben, ich habe danach gierig darauf gehofft, dass sie über diese idiotische Plagiatsaffäre stolpern würde…

    Zugegeben (zähneknirschend), die Qualität ihrer geleisteten Arbeit hängt nicht von der Qualität ihres Doktortitels ab…(so viel

    Was mich aber bei all den Kommentaren ärgert, die über eine “Verjährung” mit nachträglicher Legitimation solcher zu Unrecht erworbenen Titel nachdenken:

    Hier werden 2 Dinge verwechselt:
    Illegale Machenschaften “verjähren” nach einer bestimmten Zeit, das heißt aber lediglich, dass sie nach dieser Zeit nicht mehr bestraft werden (z.Bsp. wegen Fälschung).
    Damit verbundene Privilegien (Führen eines Kfz bei einem ungültigen Führschein, Wirken als Arzt in einem Krankenhaus bei fehlendem Examen oder auch Führen eines Doktortitels im Namen) müssen aber nach Aufdeckung des unrechtmäßigen Erwerbs aufgegeben werden.

    Dies endet übrigens nicht mit dem Tod!!!

     

    schrieb TutnichtszurSache am

  • #4

    > 1. Schavan ist die Chefin aller Lehrerinnen
    Nö. Bzw. nur SEHR am Rande, da schulische Bildung primär in der Verantwortung der Länder steht.

    > 2. Lehrer/innen müssen täglich mit dem Problem des Plagiarismus umgehen.
    Stimmt. Konsequenzen für den Umgang mit (normalerweise wesentlich deutlicheren) Plagiaten in der Schule kann ich aus eurer Berichterstattung trotzdem nicht ableiten. Ihr berichtet ja auch nicht über Körperverletzungdelikte, obwohl man damit in der Schule auch häufig zu tun hat.

    In jedem Fall erschließt sich mir nicht, welche Rolle es für den Bereich Schule spielt, welche Argumentation Frau Schavan möglicherweise weitergeholfen hätte.

    Ich empfinde es daher als merkwürdig, dass ein Info-Portal für LEHRER hier Bedarf sieht, Stellung zu beziehen.

    schrieb Ich am

  • #5

    1. Schavan ist die Chefin aller Lehrer/innen.
    2. Lehrer/innen müssen täglich mit dem Problem des Plagiarismus umgehen.

    schrieb Der Lehrerfreund am

  • #6

    Was genau ist die direkte Relevanz dieses Beitrags für Lehrer?

    schrieb Ich am

  • #7

    Das ist wirklich unglaublich diese Heuchelei um die angeblichen Plagiate.
    Es ist auffällig, dass hierbei eindeutig Politiker abgeschossen werden sollen, die nicht in die heuchlerische EU-Konformität passen.

    Ähnliches ist bei der Sexismus Debatte und dem angeblichen ,überzogenen Kinderschutz zu vermuten.
    Hysterie wegen Nichtigkeiten, kann nur bedeuten - Steuerung der Gesellschaft durch Manipulation der Sprache. Das Thema wurde ja bereits ausführlich von George Orwell bearbeitet.

    Peter Scholl Latour sate letztens in einer TV Debatte:
    “Die Politik des Westens ist im Grunde eine einzige Heuchelei”

    schrieb ethan am

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