Betrogen
Klage Schavans gegen Aberkennung des Doktortitels zwecklos 06.02.2013, 18:48
Die wissenschaftliche Integrität Schavans ist durch das trotzige Beharren auf ihre Unschuld zerstört - und deshalb wird niemand sie stützen. Auch ihre Klage gegen den Beschluss der Uni Düsseldorf dürfte erfolglos verlaufen, glaubt die Zeit.
Neben einer Betrachtung der Argumente, die die Anwälte Schavans vorbringen werden, ist in der Zeit auch zu lesen, warum der Prozess nicht lange dauern wird:
Ein kurzer Prozess liegt nahe, weil die höchstrichterliche Rechtsprechung in Plagiatsfällen den Untergerichten klare Urteilskriterien an die Hand gibt. [...] Es müssten klare Verfahrensfehler oder erhebliche Verstöße gegen andere Rechtsnormen nachgewiesen werden. "Dass Unis ausgerechnet einen Streit um den Doktortitel verloren hätten, habe ich in zwanzig Jahren nicht erlebt", sagt der Rechtsexperte Löwer.
Gerade die trotzige "Dann klage ich eben!"-Mentalität dürfte Schavans Untergang sein. Sie hat von Anfang an alles abgestritten, obwohl die Arbeit massive Mängel enthält. Damit hat Schavan ihre wissenschaftliche Integrität untergraben, die Uni Düsseldorf KONNTE bei diesem Verhalten gar nicht anders, als ihr den Doktortitel aberkennen.
Hätte Schavan schon beim Aufkommen der ersten Vorwürfe gesagt: "Das ist 30 Jahre her. Ich habe so gut wie möglich gearbeitet, Fehler kann man nie ausschließen.", dann könnte man sagen: Diese Frau geht ehrlich mit der Situation um, und tatsächlich - wer von uns ist ohne Makel?
Doch der Makel der trotzigen Plagiatslüge ist kein schöner Makel, und wer ihn sich aufgeladen hat, der darf nicht mehr Doktor sein.
Mehr zu den Argumenten der Anwälte Schavans und warum die Zeit die Klage für aussichtslos hält: Zeit.de 06.02.2013: Warum Schavans Klage aussichtslos ist