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Geschmacksfrage

Was ist anstrengender: Unterricht vorbereiten oder Tennis spielen? 16.11.2013, 21:41

Tennisspieler vs. Lehrer beim Unterrichtvorbereiten
Bild: Shutterstock (Montage)

Auch wenn man Lehrer/innen mittags ab und zu auf dem Tennisplatz sieht - abends sitzen sie dann alle da und bereiten den Unterricht für den nächsten Tag vor. Alle? Fast alle. Manche bereiten nämlich kaum etwas vor - und baden es dann am nächsten Tag aus. Wer hat letztlich die bessere energetische Bilanz? Über zwei ganz unterschiedliche Lehrertypen.

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  • (geändert: )
Originalbeitrag vom 02.10.2010, Update 16.11.2013

Was macht ein/e Lehrer/in bei der Unterrichtsvorbereitung?

Unterrichtsvorbereitung zählt zu den zentralen Tätigkeiten des Lehrerdaseins. Unterrichtsvorbereitung bedeutet: Den Ablauf ganzer Unterrichtseinheiten und ganzer Stunden in seiner Chronologie planen, Arbeitsmaterialien heraussuchen (z.B. Schulbücher) oder anfertigen (z.B. Arbeitsblätter), sinnvolle Aufgabenstellungen generieren usw. Dabei werden didaktisch-methodische Fragestellungen relevant, z.B. die Entscheidung für bestimmte methodische Vorgehensweisen (Einzelarbeit? Oder lieber Gruppenarbeit?) oder für bestimmte Medientypen (Schüler/innen schreiben das Ergebnis in ihr Heft? Oder an die Tafel? Oder auf Plakate?). Scherzhaft spricht man bei nicht vorbereitetem Unterricht von der Hammer-Didaktik (“Was hammer gestern gemacht?”) oder der Türklinken- oder Schwellendidaktik (man plant den Unterricht in dem Moment, wo man die Türklinke zum Klassenzimmer herunterdrückt bzw. die Schwelle zum Klassenzimmer überschreitet).

Warum schlecht vorbereiteter Unterricht anstrengender ist als gut vorbereiteter Unterricht

Für die meisten Fächer und Klassenstufen gilt eine sehr einfache Gleichung: Je besser der Unterricht vorbereitet ist, desto weniger psychischen und phyischen Einsatz muss die Lehrperson während der Unterrichtsdurchführung bringen. Dies hat folgende Gründe:

  1. Bei gut geplantem Unterricht sind die Schüler/innen die meiste Zeit konstruktiv beschäftigt; selbst nach einer miesen Phase des zehnminütigen Lehrervortrags folgt wieder eine subtil geplante Partnerarbeit, in der sich die Lehrer/in etwas entspannen kann.
  2. Bei gut geplantem Unterricht kann die Lehrer/in sich in der Regel an ihr Konzept halten; kognitive und emotionale Anstrengungen (“Oh Gott, was mache ich jetzt, wenn die den Text fertiggelesen haben?”) sind meist nicht notwendig.
  3. Gut geplanter Unterricht ist meist besser als schlecht geplanter, da man sich zu den meisten Unterrichtsphasen und ihrer Verzahnung wenigstens kurze Gedanken gemacht hat. Wer schlecht vorbereitet ist, muss mangels Material oder mangels Inspiration oft sinn- und ziellose Aktivitäten anleiten.

Reden kaschiert schlecht vorbereiteten Unterricht

Schlecht vorbereitete Lehrer/innen benutzen häufig das Mittel des Lehrervortrags bzw. das Lehrer-Schüler-Gespräch (auch: Unterrichtsgespräch), um irgendwie den Anschein zu erwecken, dass der Unterricht inhaltlich voranschreitet. Auch Hilbert Meyer sieht einen direkten Zusammenhang zwischen hohem Redeanteil von Lehrer/innen und schlechter Unterrichtsvorbereitung; er hat das geflügelte Wort von der Lehrerrede als “Schmiermittel, um den Unterricht in Gang zu halten” geprägt (mehr: Warum reden LehrerInnen so viel?).

Zwei Lehrertypen: schlampig vs. akribisch

Die beiden vorgestellten Lehrertypen bilden die äußeren Pole einer Skala, in der Regel wird man vor allem auf Mischtypen treffen. Lesen Sie bei Interesse den Beitrag Lehrertypen.

Lehrertyp 1: Bereitet seinen Unterricht schlampig oder gar nicht vor

Nach dem Muster von Schaarschmidt haben wir es hier häufig mit dem Typ S (“Schonung”) oder Risiko-B (“resigniert”) zu tun.
Dieser Lehrertyp benutzt seine Freizeit, um sich zu entspannen, seinen Hobbies nachzugehen oder sonstige Dinge zu tun, die ihm gefallen. Sein Unterricht ist stark am Schulbuch orientiert, er ist ein guter Abnehmer von kommerziellen Unterrichtsmaterialien. Sein Unterricht verläuft weitgehend unstrukturiert und unoriginell, Einstiege, Wiederholungen oder Stundenzusammenfassungen realisiert er nur, wenn sie sich ihm spontan aufdrängen.
Dieser Lehrertyp kann durchaus beliebt sein, wenn er entsprechende Softskills vorweisen kann (Fairness, Humor, Barmherzigkeit usw.). Häufig hat dieser Lehrertyp eine Art Waffenstillstandsabkommen mit den Klassen: Man macht sich gegenseitig keinen Stress, wenn man seinen Job nicht gut macht (Lehrer-Job: guten Unterricht machen, Schüler-Job: lernen, mitarbeiten).
Nicht immer kann dieser Lehrertyp die vom Bildungsplan geforderten Lernziele Standards in zufriedenstellender Weise umsetzen.

Lehrertyp 2: Bereitet seinen Unterricht akribisch vor

Nach dem Muster von Schaarschmidt haben wir es hier häufig mit dem Typ G (“gelassen”) oder Risiko-A (”überhöhtes Engagement”) zu tun.
Dieser Lehrertyp verbringt einen großen Teil seiner Zeit außerhalb der Schule mit Unterrichtsvorbereitung, Klassenorganisation und Erstellen/Verwaltung der Unterrichtsmaterialien. Kein Schulbuch ist ihm gut genug, immer fallen ihm notwendige Ergänzungen oder aktuelle Gegenwartsbezüge ein. Der Unterricht verläuft strukturiert; in regelmäßigen Abständen werden Schüler/innen nach einem geheimnisvollen Schema für die mündlichen Noten abgefragt.
Die Schüler/innen sind diesem Lehrertyp grundsätzlich dankbar für den guten (oder zumindest: gut vorbereiteten) Unterricht, sofern die für eine gute Lehrerpersönlichkeit notwendigen Softskills (Fairness, Humor, Barmherzigkeit usw.) in einem Mindestmaß ausgeprägt sind. Dem gut vorbereiteten Lehrertyp sieht man auch menschlich minderwertiges Verhalten eher einmal nach, da man ja bei ihm immerhin etwas lernt.
Häufig setzt dieser Lehrertyp die vom Bildungsplan geforderten Standards und Lernziele in zufriedenstellender Weise um, sofern die Schüler/innen mitspielen.

Vergleich: Die energetische Bilanz schlampiger und guter Unterrichtsvorbereitung

 Typ 1 (der/die Schlampige)Typ 2 (der/die Akribische)
Energetischer Aufwand außerhalb des Unterrichts-+
Energetischer Aufwand während des Unterrichts+-
Jobzufriedenheit??
Verhältnis zu den Schüler/innen??

Die Tabelle zeigt: Der/die Schlampige kann sich außerhalb des Unterrichts ausgeprägt erholen (sofern sie/ihn nicht das schlechte Gewissen zu sehr plagt), während der/die Akribische am Schreibtisch ackert.
Während des Unterrichts ist der/die Schlampige jedoch in hohem Maße gefordert, da er/sie dauernd etwas vergessen hat, die Schüler/innen sich in lauen Phasen zu entspannen beginnen und er/sie ständig neue Unterrichtsaktivitäten mit unklarem Ausgang erfinden muss. Der/die Akribische hingegen realisiert das Konzept und verteilt an der geplanten Stelle die genau abgezählt kopierten Arbeitsblätter.

Die Jobzufriedenheit und das Verhältnis zu den Schüler/innen lassen sich den Typen nicht eindeutig zuordnen. Denn letztendlich ist es auch eine Typfrage, worin man seinen Lebenssinn sieht (im Garten Stachelbeeren pflücken vs. seinen Job gewissenhaft erfüllen) und welchen “Draht” man zu den Schüler/innen hat. Damit lässt sich auch nicht einmal mit Gewisseheit sagen, ob ein gut vorbereiteter Unterricht zwangsläufig zu besseren Unterrichtserfolgen führt.

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Kommentare

13

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  • #1

    Wenn Du es konkret untersuchst, weißt Du
    a) welcher Lehrer es macht und welcher nicht und
    b) was jedem dabei und davon bewusst ist und was nicht und
    c) noch eine ganze Menge mehr.
    Was du oberflächlich als Allgemeinplatz wegschiebst, hat etwas tiefer eine ganz konkrete Wirkung.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #2

    Alles Allgemeinplätze, welcher Lehrer macht das nicht????

    schrieb GriasDi am

  • #3

    Ein mitreißendes Beispiel hat SOGwirkung und geht in der Wirkung weit über all die vorbereiteten SCHABLONEN HINAUS, in die man in der Schule HINEIN gebracht werden soll.

    LEBEN bedeutet m.E, nicht, sich immer in vorbereitete Schablonen einzufügen und Verlangtem zu unterwerfen, sondern eher über alle Schablonen hinauszuwachsen.

    Vielleicht ist es für manche ungewohnt, spontan und original zu LEHREN statt vorbereitete Ablaufschablonen abzuwickeln und zu unterrichten.

    Es verwunderte mich doch ein wenig, wenn Lehrer sich nicht mehr vorstellen könnten, dass man auch unvorbereitet ein Beispiel sein und geben kann.

    Ich sehe - als Nichtunterrichter - Lehren und Lernen als zwei Seiten ein und derselben Medaille. Auch meine Schüler LEHREN mich und ich LERNE, wenn ich sie LEHRE und sie von mir LERNEN. Dieser ORIGINALE gemeinsame Lebensprozess ist für mich viel interessanter als der übliche Lehrplanvollzug.

    Ich grüße freundlich.

    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #4

    @Franz Josef Neffe
    Auch ein mitreißendes Beispiel ist eine, wie Sie sagen vorbereitete Ablaufschablone, die ohne Vorbereitung nicht vorhanden wäre. Also worauf wollen Sie hinaus?

    schrieb GriasDi am

  • #5

    Hallo liebe Leute,

    ich habe bei dem Artikel herzhaft gelacht, weil er auf subtil-ironische Weise mal wieder idealistischen Anspruch und Schulrealität gegenüberstellt. Bei der Kommentierung fällt mir auf, wie trocken und ernst doch “Schule” insgesamt ist.

    Man kann sich wenigstens richtig amüsieren über den Artikel und sich über diese Seite freuen, wenn man wirklich drin steckt;-)

    Viele Grüße

    Max

    schrieb Max Sommer am

  • #6

    LEHREN kommt wie LERNEN von germ. LAISTI = FÄHRTE und bedeutet folglich nicht “Schüler in vorbereitete Ablaufschablonen locken oder nötigen” sondern mit mitreißendem Beispiel im Lernen ORIGINAL vorausgehen. Ich habe schon als Student, lange vor der Ich-kann-Schule, immer gefordert: “Klaut dem Lehrer die Unterrichtsvorbereitung!” Mit der führt er sich nämlich als Lehrplanvollzugsbeamter auf und ohne sie muss er ein ECHTER Lehrer werden. Das wäre doch schon mal ein hoffnungsvoller Anfang. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    schrieb Franz Josef Neffe am

  • #7

    Nur ein paar “Schlagworte”...

    Re: “Schulbuch”
    Wenn Schüler von der Schule aus verpflichtet werden, ein Buch zu kaufen, dann sollte man als Lehrer es gefälligst auch benutzen. Die Fachgruppe hat sich entschieden, dieses Buch anzuschaffen (so schlecht kann es also nicht sein) - ist es zum Ende des Schuljahres noch (so gut wie) unbenutzt, dann läuft etwas schief. Mag ja sein, dass es ein Schaubild in noch prägnanterer Form in einem anderen Lehrbuch gibt: Aber wenn man ein anderes Lehrbuch hat anschaffen lassen, dann muss man pro UE nicht hunderte von Kopien anfertigen (die eine oder andere mag evtl. gerechtfertigt sein - aber eben in Grenzen).


    Re: “Abnehmer von Unterrichtsvorbereitungen”
    Sicherlich, der erste Blick sollte sein: Was kann “Ottonormalverbraucher” selbst herausfinden, was können also auch Schüler selbst leisten. Aber dann: Warum sollte ich selbst aufwändig Materialien erstellen, die grafisch und didaktisch bereits besser verfügbar sind (wenn sie nicht sowieso im Lehrbuch vorhanden sind - siehe Punkt 1.)? Was spricht gegen die bestmögliche Unterrichtsvorbereitung - unter Hinzuziehung entsprechender Literatur?


    Re: Schulbuch zum Zweiten - “Kein Schulbuch ist ihm gut genug”
    Dieser Ansatz führt oft genug dazu, dass nicht nur ein Schulbuch, sondern ein Dutzend Schulbücher “gewälzt” werden - damit wäre ein “vorbildlicher Lehrer” vom Typ 2 auf einmal ein extremes Beispiel für Typ 1 ? - Anscheinend sind die Kategorien nicht in sich schlüssig…


    Re: (sinngemäß) “Der Akribische macht sich während des Unterrichts einen lockeren Lenz” (aka: “Der/die Akribische hingegen realisiert das Konzept und verteilt an der geplanten Stelle die genau abgezählt kopierten Arbeitsblätter.”
    Da alle (ob akribisch oder nicht) während der Bearbeitung herumgehen, Hilfestellung leisten, individuell beraten, kann von Erholung während des Unterrichts wohl kaum gesprochen werden. Unterricht heißt nun einmal, dass man als Lehrer 45 Minutne im Dauereinsatz ist und sich nicht mal eben gelassen zurücklehnt während man die Schüler arbeiten lässt.

    PS: Wenn sich Schüler äußern zu bevorzugten Lehrertypen / Unterrichtsstilen, dann sind ist es oft genug der Frontalunterricht (“Nicht schon wieder ein Referendar - nicht schon wieder Gruppenunterricht - wir wollen auch mal was Neues lernen und nicht nur im ‘eigenen Saft’ schmoren”) sowie Lehrer mit “Persönlichkeit” (das kann “nett” sein, aber wesentlich häufiger “mit Anspruch”).

    Fazit: Ein Beitrag, der dem Lehrer*freund* kaum würdig ist. Dafür hat dieser Erguss eindeutig “Blöd”-Potenzial.

    schrieb lili am

  • #8

    Ich finde diese “wertungsfreie” Lehrertypeneinteilung interessant, sie kann meiner Ansicht nach einen wirklichen Nutzen erziehlen wenn sie um eine Zeile erweitert wird: “Bin ich mit dem zufrieden, was die Schüler aus meinem Unterricht mitnehmen?”.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Schüler eine starke Präferenz zu einem dieser Lehrertypen haben.

    schrieb Dala am

  • #9

    @Hanspeter: Na, mal wieder ein Fachfremder, der zuviel Zeit zum Flamen hat?

    schrieb Musikus am

  • #10

    Der Artikel bringt auf den Punkt, warum manche Lehrer sich ständig überfordert fühlen und so früh ausbrennen. Sie sind einfach zu faul und werden dann auch noch belohnt, indem sie bereits mit weit unter 60 in den unverdienten Ruhestand dürfen: Das ganze Lehrerleben nix gearbeitet (keine U-Vorbereitung), deshalb mehr Streß und größere Unzufriedenheit und dann noch früher bei guter Bezahlung gar nichts mehr arbeiten müssen. Da möchte man wirklich Lehrer sein.

    schrieb Hanspeter am

  • #11

    Der Ansatz gefällt mir, hat aber SChwachstellen:

    1. Der Großteil der Vorbereitung ist inhaltlicher Natur, nicht didaktisch-methodischer (besonders bei den jungen Kolleginnen). Manche bereiten sich lange vor und beschäftigen dann die Klasse brav und intensiv - aber die Ergebnisse halten nicht mit.

    2. Ein älterer Kollege sagt: “Ich habe die Inhalte alle im Kopf, finde meine Arbeitsblätter auf Anhieb und weiß, wie ich vorgehen will. Wenn ich mich nach 25 Dienstjahren noch vorbereiten muss (Fächer: Geschichte z.B.), dann bin ich zu blöd für den Job.” Seine Effizienz ist unschlagbar.

    schrieb teacher am

  • #12

    Hallo,

    mir geht es genauso wie Herakles. Diese mehreheitlich Geschichts- und Deutschkolleginnen, die eine Unmege an Material und Resourcen verschwenden, haben meines Erachtens nicht den Erfolg, den sie sich erwarten. Eine andere Kollegin aus dem Fach Latein macht dagegen kaum Kopien, warum auch, es gibt ja ein Buch. Macht klassischen Frontalunterricht und prüft mit 10 unangemeldeten mündliche Kurztests (Extemporalien) nachvollziehbar für jeden Schüler ihre mündlichen Noten. Da lernen die Schüler was.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass es teilweise faszinierenden Geschichtsunterricht bei so mancher Kollegin gibt. Da werden Fische wie bei den Agyptern einbalsamiert, nach alten Rezepten gekocht und Filme selbst gedreht. Alles Erlebnisse, die für die Schüler unvergesslich bleiben.

    Nichts desto trotz stellt sich für mich die Frage, mit welchem Aufwand welcher Erfolg bei den Schülern erreicht wird.

    Und da tendiere ich dann doch zum gut vorbereiteten(!) Frontalunterricht, gewürzt mit ein, zwei richtig spannenden, anderen Arbeitsformen, wie ich sie oben angedeutet habe.

    Dann hält sich der Aufwand in Grenzen und man hat auch noch Zeit für die eigenen Hobbies.

    schrieb EulerIn am

  • #13

    Die polemische Übersicht übersieht, dass fragend-entwickelnder Unterricht sich hervorragend zur Problematisierung eignet und bestimmten Schülertypen eher liegt, als der heute zu oft praktizierte Gruppenarbeits- und Material-Overkill-Firlefanz. Und: Das Schulbuch ist, genau wie die Tafel, ein Medium, mit dem man sehr guten und auch sehr schlechten Unterricht gestalten kann, gleiches gilt aber auch für vermeintlich so arbeitsaufwändige Materialberge und Folienschnipsel. Ich selbst bin während meines Referendariats durch zwei “Schulen” gegangen: Einmal durch die Pädagogik-Veranstaltung einer jungen, ihre Themen akribisch vorbereitenden Dame, deren Materialausstoß einen guten Teil des schwäbisch-fränkischen Waldes zerstört haben muss… Sowie durch eine Fachdidaktik-Veranstaltung eines alten Hasen, der in zwei Jahren gerade einmal 20 Kopien ausgegeben hat und dessen einziger didaktischer Kniff in einer (leider in der Doppelstunde niemals zuende geführten) Gruppenphase lag - der Rest war klassicher Frontalunterricht. Seltsam: Ich habe sowohl als Schüler, an der Uni und auch während des Referendariates vom zweiten Typ (von denen es zum Glück auch unter den jungen Kollegen ein paar gibt) am meisten gelernt…

    schrieb Herakles am

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